Verfahren <B>zur Herstellung von</B> für <B>die Textilbehandlung</B> gebrauchsfertigen, konzentrierten Farbstoff lösungen <B>von</B> Monoazofarbstoffen Es ist bekannt, dass die Löslichkeit von kationischen Farbstoffen abhängig ist von der Art des Anions. Insbe sondere ist aus der belgischen Patentschrift Nr.<B>701700</B> bekannt, dass organische Anionen besonders gut lösliche kationische Farbstoffe ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel lung von für die Textilbehandlung gebrauchsfertigen, kon zentrierten Farbstofflösungen von Monoazofarbstoffen unter Austausch des Anions in einem kationischen Farbstoff durch Umsetzen eines kationischen Monoazofarbstoffs mit einem Salz ohne Farbstoffcharakter, dadurch gekennzeichnet, dass man den kationischen Monoazofarbstoff in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch löst und darin mit einem solchen Salz umsetzt,
dass der entstandene kationische Monoazofarbstoff leichter löslich ist als der eingesetzte kationische Monoazofarbstoff.
So kann man beispielsweise nach dem erfindungsgemässen Verfahren carbonsaure Salze von kationischen Farbstoffen der Formel FG AG (I), worin FG ein Farbstoffkation und AG ein Anion einer Carbonsäure bedeuten, herstellen, wenn man in einem orga nischen Lösungsmittel oder in einem Gemisch von organi schen Lösungsmitteln das Anion A10 eines kationischen Farbstoffs, beispielsweise eines unlöslichen oder schwer lös lichen kationischen Farbstoffs, der Formel F0 A10 (II)
durch Behandeln mit einem in dem betreffenden Medium löslichen oder teilweise löslichen carbonsauren Salz ohne Farbstoffcharakter der Formel M0+ AG (III), worin MG ein Kation ohne Farbstoffcharakter bedeutet, aus tauscht, wobei die Reaktionsteilnehmer so gewählt werden, dass das entstandene Farbsalz der Formel (I) in dem be treffenden Medium leichter löslich ist als das Farbsalz der Formel (II)
. Ein carbonsaures Salz oder ein Kation ohne Farbstoffcharakter enthält kein chromophores System. Zur Umsetzung verwendet man beispielsweise die Al kalisalze, wie Natrium- oder Kaliumsalze oder Erdalkali- salze, wie Calcium- oder Bariumsalze oder Blei- oder Zink salze von Ameisensäure, Essigsäure, Chloressigsäure, Pro- pionsäure, Benzoesäure, Phenoxyessigsäure,
Maleinsäure, Bernsteinsäure, Milchsäure oder Weinsäure. Man kann die Umsetzung in Gegenwart von Alkoholen, z. B. Benzylalkohol, Glykol, Äthylglykol oder in Gegenwart von Ketonen, z.B. Methyläthylketon, oder in Gegenwart von Tetrahydrofuran, oder in Gegenwart von Formamiden, wie z.
B. Dimethyl- formamid, oder in Gegenwart von Dimethylsulfoxid, Sulfolan, Propansulfon durchführen, vorzugsweise jedoch in Eisessig.
Auch Gemische der oben angeführten Lösungsmittel eignen sich vorzüglich für die Umsetzung. Bei der Umsetzung stört der handelsüblich geringe Wassergehalt gewisser tech nischer Lösungsmittel praktisch in allen Fällen nicht.
Die Umsetzung kann zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des organischen Lösungsmittels oder Lösungs- mittelgemisches durchgeführt werden.
Das organische Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch kann nach der Umsetzung ganz oder teilweise durch ein an deres Lösungsmittel oder aber durch Wasser ersetzt werden. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können vorzugs weise Anionen von Mineralsäuren gegen Anionen organischer Carbonsäuren ausgetauscht werden.
Es ist überraschend, dass es nach dem erfindungsgemässen Verfahren gelingt, z. B. Acetate oder andere carbonsauren Salze von kationischen Monoazofarbstoffen, herzustellen, da nach der Lehre der deutschen Patentschrift Nr. 1 109 291 das Acetat des Diphenylmethanfarbstoffes Auramin nicht hergestellt werden kann, obwohl man nach dem Verfahren in der genannten deutschen Patentschrift in organischen Lö sungsmitteln, z.B. in Gegenwart aliphatischer Alkohole, mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen arbeitet.
Als Salze ohne Farbstoffcharakter der Formel (III) eig nen sich z.B. auch solche Salze, die im verwendeten Me dium erst gebildet werden. Zum Beispiel setzt sich Ammo- niumacetat, das aus NH4HC03 in Essigsäure gebildet wird, mit einem schwer löslichen Chlorid oder Sulfat eines katio- nischen Farbstoffs zu dessen leichtlöslichem Acetat um. Es können auch zwei und mehr Salze zum gleichen Umsatz ver wendet werden, z. B. Natriumacetat und Bleiacetat, im Ge misch oder nacheinander.
Die verwendeten Salze werden in der dem Farbstoff äquivalenten Menge in einem Unterschuss oder aber in einen Überschuss eingesetzt, der bis zu einem mehrfachen der äquivalenten Menge betragen kann.
Die Herstellung solcher konzentrierten Lösungen ba sischer Farbstoffe, deren Salze mit organischen Säuren bereitet wurde, ist bekannt. Diese Salze wurden aber bisher über die Farbstoffbicarbonate, unter Isolierung der Zwischenprodukte (Belgisches Patent Nr.<B>701700),</B> oder über die Hydroxyde (französische Patentschrift Nr.<B>1355</B> 911, insbesondere Bei spiel 14) hergestellt. Die direkte Umsalzung gemäss der Erfindung ist eine Vereinfachung der bekannten Methoden. Um sie zu ver wirklichen musste der Fachmann das Vorurteil überwinden, dass der Umweg durch die Farbbase notwendig war.
Die Zubereitungen bzw. konzentrierten Farbstofflösun- gen, enthalten beispielsweise 10 bis 60%, mit Vorteil 15-50%, vorzugsweise 20--40% eines kationischen Farbstoffsalzes.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Ge wichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Tempe raturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 43 Teile des roten Farbstoffs der Formel
EMI0002.0017
werden in 180 Teilen Eisessig auf 80 erwärmt. Der Farb stoff geht vollständig in Lösung, kristallisiert aber beim Ab kühlen unverändert wieder aus. Setzt man der 80 warmen Lösung 30 Teile kristallisiertes Natriumacetat zu und hält die Lösung 30 Minuten bei 80 , so fällt der Farbstoff beim Ab kühlen nicht wieder aus. Die gebrauchsfertige Lösung bleibt stabil. Nach 30 Stunden kristallisiert ein geringer farbloser Rückstand aus, der vorwiegend aus Natriumsulfat besteht und abfiltriert werden kann.
Beispiel 2 Verwendet man an Stelle der 43 Teile des in Beispiel 1 genannten Farbstoffs 53 Teile des als Mischung aus Sulfat und Chlorid vorliegenden gelben kationischen Farbstoffs, den man durch Azokupplung von diazotiertem 1-Amino- 2,6-dichlorbenzol-4-sulfonsäuredimethylamid mit 1-(2'-N- Äthyl-N-phenylamino)-äthyl-1,1-dimethylhydraziniumchlorid erhält,
so entsteht in 180 Teilen Eisessig mit 30 Teilen was serfreiem Natriumacetat eine konzentrierte und gleichermas- sen stabile gebrauchsfertige Farbstofflösung wie in Beispiel 1.
Die in den Beispielen genannten stabilden, gebrauchs fertigen Farbstofflösungen bzw. Zubereitungen können zum Färben von Polyacrylnitril verwendet werden. Beispiel 3 Man erwärmt 140 Teile Eisessig auf 90 und trägt 22,5 Teile Ammoniumbicarbonat ein. Nach Beendigung des Schäumens werden 51,5 Teile des in Beispiel 2 genannten Farbstoffs zugegeben, die Mischung kaltgerührt, das ausge fallene Salz nach Zusatz von 2,5 Teilen Kieselgur abfiltriert und das Filtrat mit Eiessig auf ein Gesamtgewicht von 200 Teilen gebracht.
Die erhaltene, gebrauchsfertige Lösung ent hält das Acetat des eingesetzten Farbstoffs und ist kristalli- sationsstabil.
Beispiel 4 43 Teile des in Beispiel 1 genannten roten Farbstoffs werden 2 Stunden lang bei Raumtemperatur in einer Lösung von 15 Teilen Bariumacetat in 70 Teilen Eisessig, herge stellt durch Lösen von 12 Teilen Bariumcarbonat in 75 Tei len Eisessig, angerührt. Wenn alles in Lösung gegangen ist, stellt man durch Verdünnen mit Wasser auf die jeweils ge wünschte Farbstärke ein. Das in der Farbstofflösung fein verteilte Bariumsulfat kann durch Zentrifugieren abgetrennt werden.