DE2001748B - Verfahren zur Herstellung von kon zentrierten Losungen kationischer Färb stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kon zentrierten Losungen kationischer Färb stoffe

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DE2001748B
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Germany
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cationic
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carboxylic acid
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Pending
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English (en)
Inventor
Ulrich Dr Reinach BL Entschel Roland Dr Basel Blass, (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sandoz AG
Original Assignee
Sandoz AG

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Description

Es ist bekannt, daß die Löslichkeit von kationischen Farbstoffen abhängig ist von der Art des Anions. Insbesondere ist aus der belgischen Patentschrift 701 700 bekannt, daß organische Anionen besonders gut lösliche kationischc Farbstoffe ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von für die Textilbehandlung gebrauchsfertigen, konzentrierten Farbstofflösungen unter Austausch von Anionen in kationischen Farbstoffen durch Umsetzen eines kationischen Farbstoffs mit einem carbonsauren Salz ohne Farbstoffcharakter, dadurch gekennzeichnet, daß man den kationischen Farbstoff in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsinittelgemisch löst oder teilweise löst und darin mit einem solchen carbonsauren Salz umsetzt, daß das entstandene carbonsaure Salz des kationischen Farb- «toffs in dem betreffenden Medium leichter löslich ist als der eingesetzte kanonische Farbstoff.
So kann man beispielsweise nach dem erfindungsgemäßcn Verfahren carbonsaure Salze von kationischen Farbstoffen der Formel
FA
worin F1 ein Farbstoffkation und A ein Anion einer Carbonsäure bedeutet, herstellen, wenn man in einem organischen Lösungsmittel oder in einem Gemisch von organischen Lösungsmitteln das Anion Af eines kationischen Farbstoffs, beispielsweise eines unlöslichen oder schwerlöslichen kationischen Farbstoffs, der Formel
F18Af (II)
durch Behandeln mit einem in dem betreffenden Medium löslichen oder teilweise löslichen carbon·
säuren Salz ohne Farhstoffcharakter der Formel
M'A1 (111)
worin M- ein Kation ohne Farbstoffcharakter bedeutet, austauscht, wobei die Umsetzungsteilnehmer so gewählt werden, daß das entstandene Farbsalz tier Formel (I) in dem betreffenden Medium leichter löslich ist als das Farbsalz der .Formel (II). Ein carbonsaures Salz oder ein Kation ohne Farbstoffcharakter
,ο enthält kein chromophores System.
Zur Umsetzung verwendet man beispielsweise als carbonsäure Salze die Alkalisalze, wie Natrium- oder Kaliumsalze oder Erdalkalisalze, wie Calcium- oder Bariumsalze oder Blei- oder Zinksalze von Ameisensäure, Essigsäure, Chloressigsäure, Propionsäure, Benzoesäure, Phenoxyessigsäure, Maleinsäure, Bernsleinsäure, Milchsäure oder Weinsäure. Man kann die Umsetzung in Gegenwart von Alkoholen, χ Β. Benzylalkohol. G!>kol. Äthylglykol. oder in Gegenwart von
Ketonen, z. B. Meihyläth>lketon, oder in Gegenwart von Tetrahydrofuran, oder in Gegenwart von Formamiden. wie z. B. Dimethylformamid, oder in Gegenwart von Dimelhylsulfoxid. Sulfolan. Propansulfon durchführen, vorzugsweise jedoch in Essigsäure, insbesondere in Eisessig.
Auch Gemische der oben angeführten Lösungsmittel eignen sich vorzüglich für die Umsetzung. Bei der Umsetzung stört der handelsüblich geringe Wassergehalt gewisser technischer lösungsmittel praktisch
in allen Fällen nicht. Nach diesem Verfahren kann man beispielsweise Anthrachinone Oxazin-, Chinophthalon- oder vorzugsweise Azo-, insbesondere Monoazofarbstoffe herstellen bzw. umsetzen.
Die Umsetzung kann zwischen Raumtemperatur
und dem Siedepunkt des organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches durchgeführt werden Das organische Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch kann nach der Umsetzung ganz oder teilweise durch ein anderes Lösungsmittel oder aber durch Wasser ersetzt werden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können vorzugsweise Anionen von Mineralsäurcn gegen Anionen organischer Carbonsäuren ausgetauscht werden.
Es ist überraschend, daß es nach dem crfindungsgemäßen Verfahren gelingt, z. B. Acetate oder andere carbonsauren Salze von kationischen Farbstoffen die angegebenen Klassen herzustellen, da nach der Lehre der deutschen Patentschrift 1 I'") 291 das Acetat des Diphcnylmethanfarbstoffes Auramin nicht hergestellt werden kann, obwohl man nach dem Vcrfa ren in der genannten deutschen Patentschrift in organischen Lösungsmitteln, z. B. in Gegenwart aliphatischcr Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen arbeilet.
Als Salze ohne Farbstoffcharakter der Formel (III) eignen sich z. B. auch solche Salze, die im verwendeten Medium erst gebildet werden. Zum Beispiel setzt sich Ammoniumacetat, das aus NH4HCO, in Essigsäure gebildet wird, mit einem schwerlöslichen Chlorid
oder Sulfat eines kationischen Farbstoffs zu dessen leichtlöslichem Acetat um. Es können auch zwei und mehr Salze zum gleichen Umsatz verwendet werden, z. B. Natriumacetat und Bleiacetat, im Gemisch oder nacheinander.
Die verwendeten Salze werden in der dem Farbstoff äquivalenten Menge in einem Unterschuß oder aber in einen Überschuß eingesetzt, der bis zu einem mehr· fachen der äquivalenten Menge betragen kann.
2 00!
Die nach dem erfindungsgemüßen Verfuhren urhultenen carbonsäuren Salze von kationischen Farbstoffen können zur Herstellung von stabilen, konzentrierten flüssigen Zubereitungen verwendet werden bzw. stellen bereits solche dar. Die Herstellung solcher konzentrierten Lösungen basischer Farbstoffe, deren Salze mii organischen Säuren bereitet wurden, ist bekannt. Diese Salze wurden aber bisher über die Hydroxide oder über die Farbstoffbicarbonate, unter Isolierung der Zwischenprodukte, hergestellt (deutsche Auslegeschrift I 240 036; belgische Patentschrift 70! 700).
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Farbstoffe können aber direkt für die Herstellung solcher Zubereitungen bzw. die erhaltenen Reaktionsmischungen direkt als solche Zubereitungen verwendet werden.
Die Zubereitungen bzw. konzentrierten Farbstofflösungen enthalten beispielsweise 10 bis 60%, mit Vorteil 15 bis 50%, vorzugsweise 20 bis 40%, eines kationischen Farbstoffsalzes.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel
43 Teile des roten Farbstoffs der Formel
O, N
N=-N-
1/2 SO/
C2H4-N(CH3),
NH,
werden in 180 Teilen Eisessig auf 80" erwärmt. Der Farbstoff geht vollständig in Lösung, kristallisiert aber beim Abkühlen unverändert wieder aus. Setzt man der 80° warmen Lösung 30 Teile kristallisiertes Natriumacetat .1U und hält die Lösung 30 Minuten bei 80r, so lallt der Farbstoff beim Abkühlen nicht wieder aus. Die Lösung bleibt stabil. Nach 30 Stunden kristallisiert ein geringer farbloser Rückstand aus, der vorwiegend aus Natriumsullat besteht und abfiltriert werden kann.
Beispiel 2
Verwendet man an Stelle der 43 Teile des im Beispiel 1 genannten Farbstoffs 53 Teile des als Mischung aus Sulfat und Chlorid vorliegenden gelben kationischen Farbstoffs, den man durch Azokupplung von diazotierten! l-Amino-2,6-dichlorbenzol-4-suIfoneüurcdimethylamid mit l-(2'-N-Äthyl-N-phenylamino)-äthyl-1,1 -dimethylhydraziniumchlorid erhält, so entsteht in 180 Teilen Eisessig mit 30 Teilen wasserfreiem Natriumacetat eine konzentrierte und gleichermaßen stabile Farbstofflösung wie im Beispiel I.
Die in den Beispielen genannten stabilen Farbstofflösungen bzw. Zubereitungen können zum Färben von Polyacrylnitril verwendet werden.
Beispiel 3
Man erwärmt 140 Teile Eisessig auf 90" und trägt 22,5 Teile Ammoniumbicarbonat ein. Nach Beendigung des Schäumens werden 51,5 Teile des im Beiipiel 2 genannten Farbstoffes zugegeben, die Milchung kaltgerührt, das ausgefallene Salz nach Zusatz von 2,5 Teilen Kieselgur abnitriert und das Filtrat mit Eisessig auf ein Gesamtgewicht von 200 Teilen gebracht. Die erhaltene Läsung enthält das Acetat des eingesetzten Farbstoffes und ist kristallisationsstabil.
Beispiel 4
43 Teile des im Beispiel 1 genannten roten Farbstoffs werden 2 Stunden lang bei Raumtemperatur in einer Lösung von 15 Teilen Bariumacetat in in 70 Teilen Eisessig, hergestellt durch Lösen von 12 Teilen Bariuncarbonat in 75 Teilen Eisessig, angerührt. Wenn alles in Lösung gegangen ist, stellt man durch Verdünnen mit Wasser auf die jeweils gewünschte Farbstärke ein. Das in der Farbstofflösung feinverteilte Bariumsulfat kann durch Zentrifugieren abgetrennt werden.
Beispiel 5
24 Teile Ammoniumbicarbonat werden in kleinen Portionen in 150 Teile Eisessig von 85 bis 90° eingerührt. Wenn die Lösung klar geworden ist, trägt man in die Lösung 45 Teile des Farbstoffs der Formel
NH,
NH-CH2-CH2-CH2-ISf(CH3I3Cl
ein. Man läßt erkalten und filtriert nach 2 Tagen von ausgeschiedenen Salzen ab. Das Filtrat ist eine tiefblaue, gebrauchsfertige, stabile Lösung. Sie eignet sich zum Färben von Polyacrylnitril.
Beispiel 6
23 Teile Blei(II)-oxid werden in 250 Teilen Eisessig bei 85 bis 90' gelöst. Man gibt 80 Teile des Farbstoffs der Formel
(1/2SO4
zu und rührt 30 Minuten lang bei 90°. Nach Erkalten
wird das gebildete Bleisulfat abfiltriert. Das tiefblaue Filtmt ist eine stabile, konzentriert gebrauchsfertige Lösung. Sie eignet sich zum Färben von Polyacrylnitril.
Beispiel 7
12 Teile Bariumcarbanat werden bei 50" in 150 Teilen Eisessig gelöst- Zu dieser Lösung gibt man 50 Teile des Farbstoffs der Formel
S-CH2-CH2-N
OH
C2H5
OH H3C C2H5
1/2 SO4^
und rührt 20 Stunden lang bei 50°. Nach einer FiJ- Farbstofflösung, die zum Färben von Polyacrylnitriltratian erhält man eine tiefgelbe, stabile konzentrierte 20 fasern verwendet werden kann.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von für die Textilbehandlung gebrauchsfertigen, konzentrierten Farbstofflösungen unter Austausch von Anionen in kationischen Farbstoffen durch Umsetzen eines kationischen Farbstoffs mit einem carbonsauren Salz ohne Farbstoffcharakter, dadurch gekennzeichnet, daß man den kationischen Farbstoff in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch löst oder teilweise löst und darin mit einem solchen carbonsauren Salz umsetzt, daß das entstandene carbonsaure Salz des kationischen Farbstoffs in dem betreffenden Medium leichter löslich ist als der eingesetzte kationische Farbstoff.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Monoazofarbstoffe umsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Essigsäure durchführt.
4. Verfahren gemäß Anspruch I und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Eisessig durchführt.

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