CH720172A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung eines Kardierspaltes einer Karde - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung eines Kardierspaltes einer Karde Download PDF

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CH720172A1
CH720172A1 CH001267/2022A CH12672022A CH720172A1 CH 720172 A1 CH720172 A1 CH 720172A1 CH 001267/2022 A CH001267/2022 A CH 001267/2022A CH 12672022 A CH12672022 A CH 12672022A CH 720172 A1 CH720172 A1 CH 720172A1
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CH001267/2022A
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Werren Arjan
Arnet Lukas
Morgenegg Marc
Anderegg Peter
Bolliger Stephan
Brose Thomas
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Rieter Ag Maschf
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G31/00Warning or safety devices, e.g. automatic fault detectors, stop motions
    • D01G31/006On-line measurement and recording of process and product parameters
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G15/00Carding machines or accessories; Card clothing; Burr-crushing or removing arrangements associated with carding or other preliminary-treatment machines
    • D01G15/02Carding machines
    • D01G15/12Details
    • D01G15/28Supporting arrangements for carding elements; Arrangements for adjusting relative positions of carding elements

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung sowie ein zugehöriges Verfahren zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes (15) einer in Betrieb stehenden Karde. Die Vorrichtung weist eine Steuerung (31) und eine mit einer Trommelgarnitur (7) bestückte Trommel (6) mit einer Trommelachse (9) und ein mit einer Vielzahl von Wanderdeckeln (11) versehenes Wanderdeckelaggregat (10) auf. Die Wanderdeckel (11) sind im Wanderdeckelaggregat (10) zu einer endlos umlaufenden Kette (13) verbunden, wobei die Wanderdeckel (11) jeweils eine Deckelgarnitur (12) aufweisen und in Richtung der Trommelachse (9) beidseits der Trommel (6) auf jeweils mindestens einem Flexibelbogen (24) gehalten sind. Es ist eine Bewegung der Wanderdeckel (11) in einer Arbeitsrichtung (14) auf den Flexibelbogen (24) entlang einer äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und eine Drehung der Trommel (6) in einer Betriebsrichtung (8) vorgesehen. Der Kardierspalt (15) ist gebildet durch eine Distanz zwischen der äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und einer der Trommelgarnitur (7) zugewandten Ebene (29) der Deckelgarnituren (12) der Wanderdeckel (11). Es ist ein Sensor (32) zur Erfassung einer Position der umlaufenden Kette (13) der Wanderdeckel (11) vorgesehen und in der Steuerung (31) ist ein Deckelprofil (38) eines Umlaufs der Kette (13) der Wanderdeckel (11) hinterlegt. Durch zumindest einen Aktor (27) ist eine Verstellung eines Abstandes (30) zwischen den die Wanderdeckel (11) führenden Flexibelbogen (24) und der Trommelachse (9) vorgesehen, wobei die Verstellung angepasst an das Deckelprofil (38) während der Bewegung der Wanderdeckel (11) derart vorgesehen ist, dass der Kardierspalt (15) während des Umlaufs der Kette (13) konstant ist

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes einer in Betrieb stehenden Karde.
[0002] In Spinnereivorbereitungsanlagen werden Karden eingesetzt, welche verschiedenartige Arbeitselemente zur Reinigung, Sortierung, Öffnung, Kardierung, etc. des zu verarbeitenden Faserguts enthalten. Dabei werden die unterschiedlichsten Arten von Fasern verarbeitet, darunter auch Baumwollfasern oder Chemiefasern oder Gemische davon. In der Karde bildet der Wanderdeckelbereich zusammen mit der Trommel die Hauptkardierzone und hat als Funktion die Auflösung der Flocken zu Einzelfasern, Ausscheidung von Verunreinigungen und Staub, Eliminierung von sehr kurzen Fasern, die Auflösung von Nissen und die Parallelisierung der Fasern.
[0003] Zwischen den Garnituren der Wanderdeckel und der Garnitur der Trommel formt sich ein enger Spalt, der Kardierspalt genannt wird. Er ergibt sich beim Einsatz von Wanderdeckeln in dem die Wanderdeckel, geführt durch bogenförmige Leisten - sogenannte Flexibelbogen, Regulierbogen, Flexbogen oder Gleitbogen -, in einem durch diese Leisten bestimmten Abstand, in Umfangsrichtung der Trommel entlanggeführt werden. Die Grösse des Kardierspaltes liegt bei einer Wanderdeckelkarde zwischen 0.10 bis 0.30 mm für Baumwolle oder bis 0.40 mm für Chemiefasern. Eine Berührung der sich gegenüberliegenden Elemente ist jedoch zu vermeiden, da dies regelmässig zu Schäden an den Wanderdeckeln wie auch der Trommel führen kann. Dadurch ist eine Einstellung des tatsächlichen Kardierspaltes von grosser Wichtigkeit. Ein derartiger Wanderdeckel hat eine Genauigkeit von 0.10 mm in Höhe und Ebenheit in Bezug auf die der Trommelgarnitur gegenüberliegenden Ebene, welche durch die Spitzen der Deckelgarnituren gebildet wird. Die Wanderdeckel eines Wanderdeckelaggregates sind über Ketten oder Gurte miteinander verbunden, wobei in heutigen Karden bis zu hundert oder mehr Wanderdeckel hintereinander aufgereiht sind. Bedingt durch die relativ zum idealen Kardierspalt grossen Unterschiede zwischen den einzelnen Wanderdeckeln ist eine Einstellung des Kardierspaltes schwierig. Die einzustellende Spaltweite des Kardierspaltes ist abhängig vom zu verarbeitenden Fasergut, der Produktionsmenge und den Qualitätsanforderungen an das verarbeitete Produkt.
[0004] Es ist bekannt, dass die Flexibelbogen radial verstellbar ausgeführt sein müssen, um einen über den gesamten Verlauf der Flexibelbogen gleichbleibenden oder entsprechend den Anforderungen variablen Kardierspalt gewährleisten zu können. Die radiale Verstellbarkeit ist notwendig aus verschiedenen Gründen, beispielsweise zur Neueinstellung des Kardierspaltes bei der Herstellung der Karde oder nach einem Ersatz der Trommelgarnitur oder zur Nachstellung des Kardierspaltes bei Abnutzungserscheinungen der Garnituren oder zur Nachstellung des Kardierspaltes nach einem Schleifen der Garnituren. Dabei werden Aktoren verschiedenster Bauarten verwendet, beispielsweise offenbart die EP 1 201 797 eine Vorrichtung, bei welcher der Flexibelbogen auf drehbar gelagerten Rollen abgestützt wird, wobei die Rollen als drehbare schneckenförmige Nocken ausgebildet sind. Durch Drehung der Nocken wird der Flexibelbogen angehoben oder angesenkt. Weiter offenbart die EP 2 392 703 A1 eine Vorrichtung, bei welcher der Flexibelbogen auf einem exzentrisch gelagerten Bolzen gehalten ist. Die EP 3 124 657 A1 offenbart eine Vorrichtung, bei welcher eine Lagerung der Flexibelbogen auf einem mit einem Verstellhebel verbundenen und mit einer spiralförmigen Oberfläche versehenen Lagerbolzen gehalten ist. Der Verstellhebel bewirkt eine Drehung des Lagerbolzens, was in der Folge zu einer radialen Verstellung des Flexibelbogens führt. Die Antriebe der Aktoren können pneumatisch, elektrisch oder elektro-pneumatisch ausgeführt sein.
[0005] Nach dem Stand der Technik wird versucht die in einem Wanderdeckelaggregat notwendigen Wanderdeckel vorgängig auszumessen und Wanderdeckel mit hohen Abweichungen auszusortieren. Sobald jedoch einzelne Wanderdeckel aufgrund deren Abnutzung oder anderer defekte ausgetauscht werden müssen, ergeben sich trotzdem grosse Höhenunterschiede. Bei einer Einstellung des Kardierspaltes wird regelmässig der höchste Wanderdeckel gesucht und als Referenz für die Einstellung herangezogen. In der Folge ergibt sich eine Schwankung des Kardierspaltes in einem Umlauf der Wanderdeckel von bis zu einem zehntel Millimeter, was bei entsprechend kleinen Vorgaben für den Kardierspalt zu einer Verdoppelung der Spaltweite führen kann.
[0006] Damit wird nur derjenige Teil des Fasergutes entsprechend den Vorgaben kardiert, bei welchem sich die höchsten Wanderdeckel am nächsten zu der Oberfläche der Trommel befinden. Entsprechend ergeben sich durch Wanderdeckel mit grösserem Abstand zur Oberfläche der Trommel Qualitätsverluste oder Schwankungen in der Qualität des verarbeiteten Fasergutes.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, welche es unabhängig von Fertigungstoleranzen bei garnierten Wanderdeckeln ermöglichen, während eines Betriebes der Karde einen konstanten Kardierspalt zu erreichen.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes einer in Betrieb stehenden Karde vorgeschlagen, die eine Steuerung und eine mit einer Trommelgarnitur bestückte Trommel mit einer Trommelachse und ein mit einer Vielzahl von Wanderdeckeln versehenes Wanderdeckelaggregat aufweist. Die Wanderdeckel sind im Wanderdeckelaggregat zu einer endlos umlaufenden Kette verbunden. Die Verbindung der Wanderdeckel zu einer Kette ist aus dem Stand der Technik bekannt und wird beispielsweise mittels Rollenketten, Gurten oder Bändern realisiert. Mit einem Antrieb wird die Kette von Wanderdeckeln über Umlenkrollen endlos umlaufend angetrieben. Die Wanderdeckel weisen jeweils eine Deckelgarnitur auf, die aus einzelnen in eine Fundation eingestochenen und gegen die Trommel gerichteten Drahthäkchen bestehen. Die Drahthäkchen greifen in das durch die Trommel geförderte Fasergut ein und bewirken eine Vereinzelung und Parallelisierung des Faserguts. Die Wanderdeckel sind in Richtung der Trommelachse beidseits der Trommel auf jeweils mindestens einem Flexibelbogen gehalten und eine Bewegung der Wanderdeckel auf den Flexibelbogen entlang einer äusseren Oberfläche der Trommelgarnitur ist vorgesehen. Durch eine entsprechende Anordnung der Umlenkrollen werden die Wanderdeckel auf die Flexibelbogen gepresst und entsprechend darauf geführt. Die Flexibelbogen geben dabei einen Weg der Wanderdeckel vor, welcher konzentrisch zur Oberfläche der Trommelgarnitur sein kann. Es ist jedoch üblich die Wanderdeckel durch die Flexibelbogen derart zu führen, dass die Deckelgarnituren an einem Eintritt des Fasergutes in die Wanderdeckel weiter von der Oberfläche der Trommelgarnitur entfernt sind als bei einem Austritt der Fasern. Daraus ergibt sich ein in Drehrichtung der Trommel verengender Kardierspalt. Der Kardierspalt ist gebildet durch eine Distanz zwischen der äusseren Oberfläche der Trommelgarnitur und einer der Trommelgarnitur zugewandten Ebene der Deckelgarnituren der Wanderdeckel.
[0009] Des Weiteren ist ein Sensor zur Erfassung einer Position der umlaufenden Kette der Wanderdeckel vorgesehen. Um eine dynamische Einstellung des Kardierspaltes zu ermöglichen, muss die Steuerung jederzeit wissen welche Wanderdeckel der Trommel an welcher Stelle gegenüberstehen. Beispielsweise können die Wanderdeckel nummeriert sein und der Sensor detektiert diese Nummerierung oder es ist ein Referenzdeckel vorgesehen, welcher durch den Sensor erkannt wird. In der Steuerung ist ein Deckelprofil eines Umlaufs der Kette der Wanderdeckel hinterlegt. Das Deckelprofil sagt aus, welche Abweichungen die einzelnen Wanderdeckel in ihrer Bauhöhe aufweisen. Die Abweichungen der einzelnen Wanderdeckel können beispielsweise durch ein Ausmessen der einzelnen Wanderdeckel im Vorfeld oder im eingebauten Zustand erfolgen. Dabei kann das Ausmessen optisch oder manuell oder durch andere Messtechniken erfolgen. Die Abweichungen der in der Kette hintereinander angeordneten Wanderdeckel werden entsprechend über einen gesamten Umlauf der Kette zu einem Deckelprofil zusammengefasst.
[0010] Durch zumindest einen Aktor ist eine Verstellung eines Abstandes zwischen den die Wanderdeckel führenden Flexibelbogen und der Trommelachse vorgesehen. Unter einem Aktor ist eine motorisierte Vorrichtung zu verstehen, welche zumindest einen Antrieb und eine Wegmessung umfasst. Der Antrieb wiederum umfasst zumindest einen elektrischen Motor oder einen pneumatischen Zylinder und falls notwendig eine Übersetzung. Die Übersetzung ist abhängig von der Wahl des Antriebs für die Verstellung des Flexibelbogens im Bereich von wenigen µm notwendig. Die Wegmessung ist ebenfalls in der Lage eine Verstellung von wenigen µm zu messen, um eine entsprechende Verstellung des Flexibelbogens durch die Steuerung zu ermöglichen. Die Wegmessung kann abhängig von der Wahl des Antriebes in den Antrieb integriert oder an den Aktor respektive die Vorrichtung angebaut sein. Die Verstellung des Abstandes durch den Aktor ist angepasst an das Deckelprofil während der Bewegung der Wanderdeckel derart vorgesehen, dass der Kardierspalt während des Umlaufs der Kette konstant ist. Aufgrund des Deckelprofils und der Position der Kette der Wanderdeckel ist es der Steuerung möglich einen vorgegebenen Kardierspalt einzustellen, unabhängig von einer Bauhöhe des Wanderdeckels. Entsprechend der Bewegung der Wanderdeckel entlang der Oberfläche der Trommelgarnitur wird eine Ansteuerung des Aktors aufgrund des entsprechenden Deckelprofils ausgeführt. Es wird durch die Vorrichtung eine ständige Anpassung des Abstandes vorgenommen, sodass sich ein konstanter Kardierspalt ergibt. Trotz der ständigen Bewegung der Wanderdeckel wird durch die dynamische Verstellung des Flexibelbogens eine gleichbleibende den Anforderungen entsprechende Qualität der Verarbeitung erreicht.
[0011] Vorteilhafterweise entspricht das Deckelprofil einem Verlauf des Abstandes zwischen dem die Wanderdeckel führenden Flexibelbogen und der Trommelachse während eines Umlaufs der Kette der Wanderdeckel im Wanderdeckelaggregat bei einem Kardierspalt von Null Millimeter. Durch eine Normung des Deckelprofils bei einem gegen Null gehenden Kardierspalt und einer gleichzeitigen Darstellung als ein Verlauf des Abstandes werden die relativen Unterschiede der Abstände unabhängig von einer vorgegebenen Spaltweite des Kardierspaltes dargestellt. Im Betrieb der Karde wird nun positionsbezogen das Deckelprofil auf den ausgewählten Kardierspalt von beispielsweise 100 µm aufgerechnet und der Flexibelbogen durch den Aktor entsprechend verstellt. Dies führt dazu, dass der Flexibelbogen in seinem radialen Abstand aufgrund der Unterschiede zwischen den Wanderdeckeln während eines Umlaufs der Kette der Wanderdeckel beispielsweise zwischen 100 µm und 200 µm variiert.
[0012] Bevorzugterweise weist die Kette der Wanderdeckel oder zumindest ein Wanderdeckel eine Markierung auf und der Sensor ist zur Erkennung der Markierung vorgesehen. Die Markierung hat den Vorteil, dass eine einfache Erkennung einer Anfangsposition der Kette ermöglicht wird. Eine Markierung kann beispielsweise als Farbmarkierung oder als Vertiefung oder Ausstülpung oder ein zusätzliches Element an einem oder mehreren Wanderdeckeln angebracht sein. Entsprechend der Markierung ist der Sensor als optischer, induktiver, kapazitiver oder tastender Sensor ausgeführt. Auch kann ein Barcode oder QR-Code verwendet werden, was bei vorhandenen Kameras zur Maschinenüberwachung von Vorteil ist. Bei einer Anordnung einer Markierung auf an Richtung der Trommelachse gesehenen beiden Enden des Wanderdeckels, ergibt sich die Möglichkeit einen Schräglauf der Wanderdeckel über die Oberfläche der Trommelgarnitur festzustellen. Damit kann eine Synchronisierung der in Richtung der Trommelachse beidseits der Trommel angeordneten Enden der Wanderdeckel vorgenommen werden, beispielsweise bei einer Neuinstallation der die Wanderdeckel verbindenden Elemente.
[0013] Weiter ist es von Vorteil, wenn für die beidseits der Trommel angeordneten Flexibelbogen jeweils unabhängige Deckelprofile vorgesehen sind. Dies hat den Vorteil, dass keine Eichung der Aktoren im Zusammenspiel mit den Flexibelbogen notwendig ist. Auch können Toleranzen über die Länge der Wanderdeckel oder deren Garnituren ausgeglichen werden. Die beidseits der Trommel angeordneten Flexibelbogen werden in dieser Ausführungsform mit den zugeordneten Aktoren unabhängig voneinander bewegt. Durch die Steuerung der Karde wird der Kardierspalt somit von beiden Seiten der Karde beeinflusst und auch eine über eine in Richtung der Trommelachse gesehene Breite der Wanderdeckel auftretende Abweichung in der Bauhöhe der Wanderdeckel wird damit ausgeglichen.
[0014] In einer weiterführenden Entwicklung sind die beidseits der Trommel angeordneten Flexibelbogen jeweils in mehrere Segmente unterteilt, wobei die einzelnen Segmente der Flexibelbogen jeweils mit einem Aktor versehen sind. Dies hat den Vorteil, dass nicht nur ein einziger Aktor für die Verstellung der radialen Distanz des Flexibelbogens zur Trommelachse zu Verfügung steht. Durch eine Aufteilung des Flexibelbogens in mehrere Segmente kann eine höhere Varianz in der Ausgestaltung des Kardierspaltes über eine Länge des gesamten Flexibelbogens erreicht werden. In der Folge ist in der Steuerung für jedes einzelne Segment ein separates Deckelprofil hinterlegt.
[0015] Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung eine Kontaktmessung auf. Grundlage für eine Einstellung des Kardierspaltes ist das Wissen wann dieser Null ist, also eine Berührung der sich gegenüberliegenden Bauteile erfolgt. Auf diese Weise kann eine einfache Eichung vorhandener Einstellvorrichtungen unter Berücksichtigung der konstruktiven Gegebenheiten von einzelnen Komponenten wie Flexibelbogen und Wanderdeckel erfolgen. Durch eine exakte Kontaktfeststellung kann einerseits eine exakte Einhaltung des Kardierspaltes erreicht werden und andererseits eine Beschädigung der Bauteile vermieden werden. Kontaktmessungen zur Feststellung einer Berührung zwischen der Deckelgarnitur und der Trommelgarnitur sind aus dem Stand der Technik in verschiedenen Ausführungen bekannt. Beispielsweise offenbart die DE 10 2006 002 812 A1 eine Vorrichtung, bei der die Trommel und die Deckel gegeneinander elektrisch isoliert sind. Als jeweilige Kontaktelemente sind die Trommel und die Deckel an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen, in dem sich ein Messglied zur Kontaktfeststellung befindet. Weiter offenbart die DE 39 13 996 A1 Sensoren zur Messung eines Abstandes zwischen Garnituren, wobei hier kapazitive, induktive sowie optische Sensoren genannt sind. Eine Messung durch Funkenentladung wird in der WO 2008 055 367 A1 offenbart. Die CH 695 351 A5 offenbart eine Messung von Körperschall zur Feststellung einer Berührung zwischen der Trommelgarnitur und der Deckelgarnitur.
[0016] Weiter ist zur Erstellung des Deckelprofils während eines Umlaufs der Wanderdeckel eine Regelung des Kardierspaltes mit dem Aktor durch die Steuerung derart vorgesehen, dass zwischen der Oberfläche der Trommelgarnitur und der Ebene der Wanderdeckel eine Berührung erfolgt, wobei eine Feststellung der Berührung durch die Kontaktmessung vorgesehen ist. Dadurch kann auf eine einfache Weise ein Verlauf der konstruktions- und fertigungsbedingten Unterschiede zwischen den einzelnen hintereinander über die Flexibelbogen geführten Wanderdeckel in einem Profil erfasst werden. Das derart, während eines Umlaufs der Wanderdeckel, erstellte Profil ist in der Folge auf einen vorgegebenen Kardierspalt aufzurechnen, wodurch sich im Betrieb der Karde durch die dynamische Steuerung der Aktoren ein konstanter Kardierspalt ergibt, unabhängig von den Unterschieden in der Bauhöhe der einzelnen Wanderdeckel. Die Feststellung einer Berührung ist gegenüber einer Messung eines tatsächlich bestehenden Abstandes wesentlich einfacher und eindeutiger, da keine Messtoleranzen oder Fehlmessungen entstehen können.
[0017] Bevorzugterweise ist zur Erstellung des Deckelprofils die Bewegung der Wanderdeckel entgegen der Arbeitsrichtung und eine Drehung der Trommel entgegen der Betriebsrichtung vorgesehen. Durch die Bewegung der Wanderdeckel entgegen der Arbeitsrichtung wird erreicht, dass die Wanderdeckel an derjenigen Stelle auf die Trommelgarnitur treffen, an welcher der weiteste Kardierspalt vorgesehen ist, wodurch eine unmittelbare Berührung vermieden wird. Durch die Drehung der Trommel entgegen der Betriebsrichtung wird erreicht, dass die Deckelgarnituren respektive deren Spitzen die Trommelgarnitur auf deren Rücken berühren und ein Verhaken der Deckelgarnitur in der Trommelgarnitur vermieden wird. Auch wird durch diese Betriebsweise ein unnötiger Verschleiss der Spitzen der Deckelgarnitur und der Trommelgarnitur durch eine Berührung der im Kardierprozess aktiven Spitzenflächen vermieden.
[0018] Bevorzugterweise ist die Erstellung eines Deckelprofils für jeden Flexibelbogen oder jedes Segment der Flexibelbogen separat vorgesehen, wobei während der Erstellung der jeweils andere Flexibelbogen oder die jeweils anderen Segmente der Flexibelbogen durch die entsprechenden Aktoren in einer Position angeordnet sind, in welcher keine Berührung erfolgt. Durch diese Vorgehensweise wird vermieden, dass eine Erkennung einer Berührung einer der beiden Seiten der Trommel zugewiesen werden muss. Die Berührungen können sich aufgrund der geometrischen Anordnung der Wanderdeckel nur auf der bewegten Seite der Trommel ereignen. Trotz des Nachteils eines zweimaligen Umlaufs der Kette zur Erfassung beider Profile überwiegen die Vorteile einer örtlichen Begrenzung der möglichen Kontakte zwischen der Trommelgarnitur und der Deckelgarnitur.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Kontaktmessung eine elektrische Strommessung. Dabei werden die Trommel und die Wanderdeckel voneinander elektrisch isoliert, beispielsweise durch eine elektrisch isolierende Lagerung der Trommelachse im Maschinengestell, und an eine Spannungsquelle angeschlossen. Sobald sich die Trommelgarnitur und die Deckelgarnitur berühren ist ein Stromkreis geschlossen, was durch eine entsprechende Messvorrichtung detektiert wird. Gegenüber einer berührungslosen Abstandsmessung, beispielsweise durch optische Sensoren, hat dies den Vorteil, dass zweifelsfrei zwischen einer Berührung und einer Annäherung unterschieden werden kann. In einer alternativen Ausführung ist die Kontaktmessung eine Körperschallmessung. Sobald sich die Garnituren berühren, entsteht eine Vibration, welche sich in Form von Körperschall ausbreitet. Der Körperschall kann an durch einen Beschleunigungssensor im Bereich des Flexibelbogens, des Maschinegestells oder auch der Trommel gemessen werden. Der Vorteil einer Körperschallmessung gegenüber einer Strommessung besteht darin, dass eine Intensität der Berührung festgestellt werden kann. Damit können zufällige Berührungen einzelner Spitzen der Deckelgarnitur mit der Trommelgarnitur als nicht relevant ausgeschlossen werden.
[0020] Weiter wird ein Verfahren zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes einer in Betrieb stehenden Karde mit einer Steuerung und einer mit einer Trommelgarnitur bestückten Trommel mit einer Trommelachse und mit einem mit einer Vielzahl von Wanderdeckeln versehenen Wanderdeckelaggregat vorgeschlagen, wobei die Wanderdeckel im Wanderdeckelaggregat zu einer endlos umlaufenden Kette verbunden sind. Die Wanderdeckel weisen jeweils eine Deckelgarnitur auf und werden in Richtung der Trommelachse beidseits der Trommel auf jeweils mindestens einem Flexibelbogen geführt und entlang einer äusseren Oberfläche der Trommelgarnitur in einer Arbeitsrichtung bewegt. Die Trommel wird in einer Betriebsrichtung gedreht. Der Kardierspalt wird durch eine Distanz zwischen der äusseren Oberfläche der Trommelgarnitur und einer der Trommelgarnitur zugewandten Ebene der Deckelgarnituren der Wanderdeckel gebildet. In der Steuerung ist ein Deckelprofil eines Umlaufs der Kette der Wanderdeckel hinterlegt und die Steuerung erfasst über einen Sensor eine jeweilige Position der umlaufenden Kette der Wanderdeckel. Durch zumindest einen Aktor wird ein Abstand zwischen den die Wanderdeckel führenden Flexibelbogen und der Trommelachse verstellt, wobei der Abstand während der Bewegung der Wanderdeckel und angepasst an das in der Steuerung hinterlegte Deckelprofil derart verstellt wird, dass der Kardierspalt während des Umlaufs der Kette konstant ist.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn eine Erstellung des Deckelprofils während der Drehung der Trommel entgegen der Betriebsrichtung und der Bewegung der Kette der Wanderdeckel entgegen der Arbeitsrichtung folgende Verfahrensschritte umfasst: a) Feststellung einer Startposition der Kette der Wanderdeckel; b) Verringerung der Distanz durch den Aktor bis durch eine Kontaktmessung eine Berührung der Oberfläche der Trommelgarnitur mit der Ebene der Wanderdeckel festgestellt wird; c) Registrierung einer Stellung des Aktors mit einer Referenz zur Position der Kette durch die Steuerung; d) Vergrösserung der Distanz durch den Aktor, bis eine Berührung der Oberfläche der Trommelgarnitur mit der Ebene der Wanderdeckel nicht mehr erfolgt; e) Wiederholung der Schritte b) bis d) bis die Startposition der Kette der Wanderdeckel wieder erreicht wird; f) Hinterlegung eines Verlaufs der registrierten Stellungen als Deckelprofil in der Steuerung und Ausschalten der Drehung der Trommel und der Bewegung der Kette.Das mit diesem Verfahren erstellte Deckelprofil widerspiegelt eine exakte Aufzeichnung der in den eingesetzten Wanderdeckeln vorhanden geometrischen Unterschiede. In der Folge wird durch die Steuerung ein vorgegebener Kardierspalt von beispielsweise 150 µm mit dem jeweiligen der Position der Kette entsprechenden Wert aus dem Deckelprofil aufaddiert. Der resultierende Wert wird über den Aktor eingestellt. Entsprechend der Bewegung der Kette der Wanderdeckel wird mit dem Aktor der einzustellende Wert über die Steuerung ständig korrigiert und eine dynamische Einstellung des Kardierspaltes erreicht. Die Einstellung ist zwar dynamisch, also sich zeitlich ständig ändernd, der aktuelle Kardierspalt bleibt aber konstant in seiner auf das Fasergut wirkenden Spaltweite.
[0022] Eine Erstellung des Deckelprofils nach diesem Verfahren wird vorteilhafterweise bei einer Neuinstallation wie auch nach einer Revision (Durchführung von Reparatur- oder Unterhaltsarbeiten wie beispielweise einem Austausch der Trommelgarnitur) oder einem schadensbedingten Austausch einzelner Wanderdeckel durchgeführt. Auch ist es von Vorteil ein neues Deckelprofil zu erstellen nach einem Schleifen der Trommel- oder Deckelgarnituren. Grundsätzlich ist die Erstellung eines neuen Deckelprofils jeweils nach einer Einlaufphase einer neuen Karde (etwa nach 20 Tonnen Produktion) und jeweils einer Überholung der Karde (etwa nach 200 Tonnen Produktion) von Vorteil.
[0023] Bevorzugterweise wird ein Deckelprofil für jeden Flexibelbogen separat erstellt, wobei während der Erstellung des Deckelprofils eines ersten Flexibelbogens der zweite Flexibelbogen über den entsprechenden Aktor derart verstellt und während der Erstellung des Deckelprofils des ersten Flexibelbogens in seiner Position gehalten wird, dass in einem Bereich des zweiten Flexibelbogens keine Berührung der Oberfläche der Trommelgarnitur mit der Ebene der Wanderdeckel erfolgt. Dadurch dass bei der Erstellung eines Deckelprofils für einen ersten Flexibelbogen der zweite Flexibelbogen in einer Stellung fixiert wird, in welcher mit Sicherheit keine Berührung erfolgt, werden Fehlmessungen vermieden. Die gleiche Vorgehensweise ist auch bei einer Erstellung separater Deckelprofile für einzelne Segmente eines Flexibelbogens anzuwenden.
[0024] In einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird das in der Steuerung hinterlegte Deckelprofil mit einem Korrekturfaktor beaufschlagt, welcher sich aus zumindest einem der folgenden Einflüsse ergibt: – Drehzahl der Trommel – Prozesstemperatur – Umgebungstemperatur – Betriebsdauer.Um bei einer Karde eine möglichst effiziente Kardierwirkung zu erzielen, ist es notwendig den Kardierspalt insbesondere in der Hauptkardierzone zwischen der Deckelgarnitur des Wanderdeckels und der Trommelgarnitur möglichst klein zu halten. Die Trommelgarnitur wird durch spezielle Aufzieh- und Befestigungsverfahren auf der äusseren Oberfläche der Trommel der Karde aufgebracht. Zur Erzielung von hohen Produktionsmengen wurden die Drehzahlen der Trommeln in den letzten Jahren immer mehr erhöht. D.h. inzwischen werden Trommeln mit Drehzahlen von über 600 U/min eingesetzt. Durch die Erhöhung der Drehzahlen werden die Zentrifugalkräfte an der Trommel der Karde erhöht, welche ungleichmässige elastische Verformungen im Durchmesserbereich der Trommel der Karde herbeiführen bedingt durch die auftretenden ungleichmässigen Spannungen. Durch die auftretenden beschriebenen ungleichmässigen elastischen Verformungen im Trommelbereich kann sich der im Ruhezustand eingestellte Kardierspalt im Betriebszustand verändern was zu Verschlechterungen der Kardierung durch Verlust an Kardierfläche wie auch zu Kollisionen der Garnituren und somit zu Beschädigungen der Garnituren führen kann. Durch eine entsprechende Beaufschlagung des Deckelprofils mit einem Korrekturfaktor wird diesem Umstand Rechnung getragen.
[0025] Während des Kardierprozesses erhöhen sich die Temperaturen im Bereich der Kardierung, respektive zwischen der Deckelgarnitur und der Trommelgarnitur. Diese Änderung in den Temperaturen hat zur Folge, dass sich die verschiedenen am Prozess beteiligten Bauteile, beispielsweise die Wanderdeckel, die Trommel oder die Flexibelbogen ausdehnen oder verformen. Weiter werden die geometrischen Verhältnisse auch durch sich ändernde Umgebungstemperaturen beeinflusst, beispielsweise durch eine Ausdehnung des Maschinengestells, welche sich direkt auf die Position der daran befestigten Flexibelbogen in Bezug auf die Position der Trommelachse auswirkt. Diese sich auf den Kardierspalt auswirkenden geometrischen Änderungen der Bauteile aufgrund von Temperaturunterschieden sind vorteilhafterweise durch entsprechende Korrekturfaktoren zu berücksichtigt.
[0026] Auch die Betriebsdauer wirkt sich auf den Kardierspalt aus. Mit einer fortschreitenden Nutzung der Karde und einer Zunahme einer in der Karde verarbeiteten Fasergutmenge wird ein Verschleiss der einzelnen Bauteile, im Speziellen der Garnituren hervorgerufen. Eine Abnutzung der Garnituren führt zu einer Vergrösserung des Kardierspaltes über die Betriebszeit, was ebenfalls durch einen entsprechenden Korrekturfaktor auf das Deckelprofil aufzurechnen ist.
[0027] Weiter wird eine Karde mit einer Vorrichtung nach obiger Beschreibung vorgeschlagen.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungsformen erklärt und durch Figuren näher erläutert. Es zeigen Figur 1 schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Karde nach dem Stand der Technik; Figur 2 vergrösserte Darstellung des Bereichs X nach der Figur 1; Figur 3 schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung; Figur 4 schematische Darstellung einer Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung; Figur 5 schematische Darstellung eines Querschnitts einer Ausführungsform der Vorrichtung; Figur 6 schematische Darstellung eines Querschnitts einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung und Figur 7 graphische Darstellung eines Deckelprofils nach der Erfindung.
[0029] Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht eine schematische Darstellung einer Karde 1 nach dem Stand der Technik. Das zu kardierenden Fasergut 2, die aus Naturfasern oder Chemiefasern oder Mischungen derselben bestehen können, werden in Form von grob gereinigten und aufgelösten Faserflocken in einen Füllschacht 3 eingefüllt. Aus dem Füllschacht 3 wird das Fasergut 2 einer Speisewalze 4 zugeführt und in Form einer Watte von einem Briseur resp. einem Vorreisser 5 übernommen. Der Vorreisser 5 kann aus einer einzelnen oder mehreren Vorreisserwalzen gebildet sein. Vom Vorreisser 5 werden die Fasern einem Tambour resp. einer Trommel 6 übergeben. Die Faserflocken werden auf der Trommel 6 in Einzelfasern aufgelöst, parallelisiert und gereinigt. Die Trommel 6 ist auf ihrem Aussenumfang mit einer Trommelgarnitur 7 bestückt. Das von der Trommelgarnitur 7 mitgenommene Fasergut gelangt durch die Drehbewegung der Trommel 6 in Betriebsrichtung 8 in den Bereich einer Hauptkardierzone, welche im Zusammenwirken mit einem oberhalb der Trommel 6 angeordneten Wanderdeckelaggregat 10 gebildet wird. Das Wanderdeckelaggregat 10 ist mit schematisch gezeigten, umlaufenden Wanderdeckeln 11 versehen, die mit Deckelgarnituren 12 bestückt sind. Zwischen der Trommelgarnitur 7 und den Deckelgarnituren 12 ist ein Kardierspalt 15 gebildet, welchen das Fasergut durchläuft. Die einzelnen Wanderdeckel 11 sind miteinander verbunden und zu einer endlos umlaufenden Kette 13 zusammengefügt. Die Kette 13 wird mit einem Antrieb (nicht gezeigt) in einer Arbeitsrichtung 14 endlos im Wanderdeckelaggregat 10 umlaufend bewegt. Die Arbeitsrichtung 14 der Wanderdeckel 11 ist üblicherweise entgegen der Betriebsrichtung 8 der Trommel 6 angelegt. Die Trommel 6 ist in einer Trommelachse 9 und über nicht gezeigte Lager in einem Maschinengestell 15 der Karde 1 drehbar gelagert. Die Trommelachse 9 steht dabei mit einem nicht näher gezeigten Antrieb der Karde 1 in Verbindung.
[0030] Im Anschluss an das Wanderdeckelaggregat 10 gelangt das kardierte Fasergut in den Bereich eines drehbar gelagerten Abnehmers 17, welcher das von der Trommel 6 abgenommene Fasergut an eine drehbar gelagerte Abnehmerwalze 18 überführt. Die Abnehmerwalze 18 fördert das, von dem Abnehmer 17 abgenommene Fasergut über nicht näher gezeigte Führungseinrichtungen an ein nachfolgendes Presswalzenpaar 19, welches das Fasergut an einen Vliestrichter 20 über weitere, nicht gezeigte Führungsmittel (z. B. ein Querförderband) abgibt. Das im Vliestrichter 20 gebildete Fasergut wird in Form eines Kardenbandes 22 durch ein nachfolgendes Kalanderwalzenpaar 21 kalandriert und an eine nicht gezeigte Bandablage überführt.
[0031] Figur 2 zeigt eine vergrösserte Darstellung des Bereichs X nach der Figur 1. Auf der ausschnittsweise gezeigten Kette 13 sind zwei Wanderdeckel 11 angeordnet. Die Wanderdeckel 11 sind an einer der Trommel 6 zugeordneten Seite jeweils mit einer Deckelgarnitur 12 bestückt. Die Deckelgarnitur 12 ist gebildet aus einer Vielzahl mit Spitzen versehenen Drahthäkchen, welche eine Ebene 29 bilden. Die den Wanderdeckeln 11 gegenüber angeordnete Trommel 6 ist mit einer Trommelgarnitur 7 versehen. Die Spitzen der Trommelgarnitur 7 bilden deren äussere Oberfläche 28. Eine Distanz zwischen der Ebene 29 der Deckelgarnituren 12 und der Oberfläche 28 der Trommelgarnitur 7 bildet den Kardierspalt 15. Im Betrieb wird die Trommel 6 in einer Betriebsrichtung 8 und die Kette 13 in einer Arbeitsrichtung 14 bewegt. Bei einer Erstellung eines Deckelprofils hingegen wird die Trommel (6) entgegen der Betriebsrichtung (8) gedreht und die Kette (13) entgegen der Arbeitsrichtung (14) bewegt.
[0032] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung mit einem Wanderdeckelaggregat 10, welches oberhalb Trommel 6 angeordnet ist. Die Trommel 6 weist eine Trommelachse 9 auf und ist an ihrem äusseren Umfang mit einer Trommelgarnitur 7 versehen welche eine äussere Oberfläche 28 bildet. Das Wanderdeckelaggregat 10 umfasst eine Vielzahl von Wanderdeckeln 11 welche miteinander verbunden sind und eine endlose Kette 13 bilden. Die Kette 13 wird über Umlenkrollen 23 geleitet und über einen Flexibelbogen 24 entlang einer Oberfläche 28 der Trommel 6 geführt, wobei einer der Umlenkrollen 23 als Antriebsrolle (nicht gezeigt) ausgeführt ist. Die Wanderdeckel 11 sind auf einer der Trommelgarnitur 7 entgegengerichteten Seite mit Deckelgarnituren 12 bestückt und wirken mit der Trommelgarnitur 7 zusammen. Die Arbeitsrichtung 14 der Wanderdeckel 11 ist im vorliegenden Beispiel gegen die Betriebsrichtung 8 der Trommel 6 gerichtet.
[0033] Bei den Wanderdeckeln 11, welche unmittelbar der Trommel 6 gegenüberstehen zeigen die Spitzen der Deckelgarnitur 12 in Richtung der Oberfläche 28, welche die Spitzen der Trommelgarnitur 7 bilden. Wie aus der vergrösserten Ansicht der Figur 2 zu entnehmen, ist zwischen der durch die Spitzen der Deckelgarnitur 12 gebildeten Ebene 29 und der Trommelgarnitur 7 eine Distanz vorhanden, welche als Kardierspalt 15 bezeichnet wird. Der Kardierspalt bewegt sich im Bereich zwischen 0,1 mm und 0,4 mm. Um den Kardierspalt 15 konstant zu halten, ist ein Flexibelbogen 24 angebracht, auf welchem sich die Wanderdeckel 11 abstützen. Der Flexibelbogen 24 ist mit einem Aktor 27 verbunden, welcher derart angeordnet ist, dass durch den Aktor 27 ein Abstand 30 zwischen der Trommelachse 9 und dem Flexibelbogen 24, respektive der Ebene 29 der Deckelgarnituren 12, verstellbar ist.
[0034] Weiter ist eine Steuerung 31 vorgesehen in welcher ein Deckelprofil 38 hinterlegt ist. Die Steuerung 31 ist weiter mit dem Aktor 27 und einer Kontaktmessung 34 sowie einem Sensor 32 verbunden. Der Sensor 32 detektiert eine an einem der Wanderdeckel 11 angebrachte Markierung 33. Damit ist der Steuerung 31 bekannt in welcher Position sich die Kette 13 befindet und kann den Abstand 30 des Flexibelbogen 24 durch den Aktor 27 entsprechend dem Deckelprofil 38 einstellen. Die Kontaktmessung 34 ist für eine Erstellung des Deckelprofils 38 notwendig, kann jedoch im Normalbetrieb als Crash-Sensor zur Vermeidung einer ungewollten Berührung der Deckelgarnitur 12 mit der Trommelgarnitur 7 verwendet werden.
[0035] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung. In der Folge wird einzig auf die Unterschiede zur Ausführung nach Figur 3 eingegangen, um unnötige Wiederholungen des in Teilen identischen Aufbaus der Vorrichtung zu vermeiden. Der Flexibelbogen 24 ist in drei Segmente 26 unterteilt. Durch entsprechend zugeordnete Aktoren 27 sind die drei Segmente 26 unabhängig voneinander in ihrem Abstand 30 zur Trommelachse 9 verstellbar. Entsprechend der Anzahl Segmente 26 sind in der Steuerung 31 die unterschiedlichen Deckelprofile 38 hinterlegt.
[0036] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Ausführungsform der Vorrichtung mit einer Trommel 6 und einem Wanderdeckel 11. Die Trommel 11 ist auf ihrem äusseren Umfang mit einer Trommelgarnitur 7 versehen, deren Spitzen die äussere Oberfläche 28 bilden. Die Trommel 6 ist in einem Maschinengestell 16 gelagert. Der Wanderdeckel 11 ist auf einer der Trommel 6 zugewandten Seite mit einer Deckelgarnitur 12 bestückt, deren Spitzen die Ebene 29 bilden. Durch eine Distanz zwischen der Oberfläche 28 und der Ebene 29 wird der Kardierspalt 15 gebildet. Der Wanderdeckel 11 ist beidseits der Trommel 6 auf jeweils einem ersten Flexibelbogen 24 respektive einem zweiten Flexibelbogen 25 gelagert und geführt. Zwischen dem Maschinengestell 16 und den Flexibelbogen 24 und 25 ist jeweils ein Aktor 27 vorgesehen, mit welchem ein Abstand 30 zwischen der Ebene 29 und der Trommelachse 9 verstellt werden kann. Auf der Trommelachse 9 ist beispielhaft ein Körperschallsensor 35 dargestellt welcher mit einer eine Auswertung enthaltenen Kontaktmessung 34 verbunden ist.
[0037] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung während der Erstellung eines Deckelprofils 38 mit einer Trommel 6 und einem Wanderdeckel 11. Die Trommel 11 ist auf ihrem äusseren Umfang mit einer Trommelgarnitur 7 versehen, deren Spitzen die äussere Oberfläche 28 bilden. Die Trommel 6 ist in einem Maschinengestell 16 gelagert. Der Wanderdeckel 11 ist auf einer der Trommel 6 zugewandten Seite mit einer Deckelgarnitur 12 bestückt, deren Spitzen die Ebene 29 bilden. Durch eine Distanz zwischen der Oberfläche 28 und der Ebene 29 wird der Kardierspalt 15 gebildet. Der Wanderdeckel 11 ist beidseits der Trommel 6 auf jeweils einem ersten Flexibelbogen 24 respektive einem zweiten Flexibelbogen 25 gelagert und geführt. Zwischen dem Maschinengestell 16 und den Flexibelbogen 24 und 25 ist jeweils ein Aktor 27 vorgesehen, mit welchem ein Abstand 30 zwischen der Ebene 29 und der Trommelachse 9 verstellt werden kann. In der gezeigten Darstellung wird ein Deckelprofil 38 (siehe Figur 7) erstellt für den zweiten Flexibelbogen 25. Dazu ist der Aktor 27 des ersten Flexibelbogens 24 in einer Stellung fixiert, bei welcher mit Sicherheit kein Kontakt zwischen der Trommelgarnitur 7 und der Deckelgarnitur 12 im Bereich des ersten Flexibelbogens 24 erfolgen kann. Damit sind sämtliche während der Profilerstellung auftretenden Kontakte der Einstellung des zweiten Flexibelbogens zuzuschreiben. Zwischen dem Wanderdeckel 11 und der Trommel 6 ist beispielhaft ein Stromsensor 36 dargestellt welcher mit einer eine Auswertung enthaltenen Kontaktmessung 34 verbunden ist. Der Wanderdeckel 11 und die Trommel 6 sind über eine Isolation 37 elektrisch voneinander isoliert, sodass in der Kontaktmessung 34 erst ein Stromfluss festgestellt werden kann, wenn sich die Deckelgarnitur 12 und die Trommelgarnitur 7 berühren.
[0038] Figur 7 zeigt eine graphische Darstellung eines Deckelprofils 38 in Form eines Diagramms nach der Erfindung. Das Deckelprofil 38 zeigt den Verlauf 41 des Abstandes zwischen einem ersten Flexibelbogen und der Trommelachse (siehe Figur 3 oder 4), sowie den Verlauf 42 des Abstandes zwischen einem zweiten Flexibelbogen und der Trommelachse 9. Der erste und zweite Flexibelbogen sind beispielsweise die beiden in einer Karde beidseits der Trommel angeordneten Flexibelbogen, wobei für jeden der Flexibelbogen ein separates Deckelprofil 38, respektive ein separater Verlauf 41, 42 erstellt wurde. Im gezeigten Diagramm sind auf der Abszisse ein Umlauf 39 der Kette der Wanderdeckel und auf der Ordinate eine Messgrösse 40 in µm aufgetragen. Als Messgrösse 40 sind in der Folge die Differenzen der gemessenen Abstände zwischen der Trommelachse und dem Flexibelbogen in Bezug auf die Position in einem Umlauf 39 eingetragen. Das Deckelprofil 38 mit den Verläufen 41 und 42 dient der Steuerung zur Korrektur eines vorgegebenen Kardierspaltes bei der Einstellung der Aktoren. Wie im Diagramm zu erkennen, tritt an einer Position 0.4 des Umlaufs 39 die Maximalabweichung 43 von 42 µm auf. Ohne die Möglichkeit einer dynamischen Einstellung des Kardierspaltes würde dies bei einem vorgegebenen Kardierspalt von 150 µm bedeuten, dass die Karde mit einem Kardierspalt von mindestens 193 µm betrieben werden müsste, um eine Kollision der Garnituren zu vermeiden. Ein entsprechender Qualitätsverlust des verarbeiteten Faserguts wäre die Folge.
[0039] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
Legende
[0040] 1 Karde 2 Fasergut 3 Füllschacht 4 Speisewalze 5 Vorreisser 6 Trommel 7 Trommelgarnitur 8 Betriebsrichtung Trommel 9 Trommelachse 10 Wanderdeckelaggregat 11 Wanderdeckel 12 Deckelgarnitur 13 Kette 14 Arbeitsrichtung 15 Kardierspalt 16 Maschinengestell 17 Abnehmer 18 Abnehmerwalze 19 Presswalzenpaar 20 Vliestrichter 21 Kalanderwalzenpaar 22 Kardenband 23 Umlenkrolle 24 Erster Flexibelbogen 25 Zweiter Flexibelbogen 26 Segment Flexibelbogen 27 Aktor 28 Oberfläche Trommelgarnitur 29 Ebene Deckelgarnitur 30 Abstand 31 Steuerung 32 Sensor 33 Markierung 34 Kontaktmessung 35 Körperschallsensor 36 Stromsensor 37 Isolation 38 Deckelprofil 39 Umlauf 40 Messgrösse 41 Verlauf erster Flexibelbogen 42 Verlauf zweiter Flexibelbogen 43 Maximalabweichung

Claims (15)

1. Vorrichtung zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes (15) einer in Betrieb stehenden Karde (1), die Vorrichtung weist eine Steuerung (31) und eine mit einer Trommelgarnitur (7) bestückte Trommel (6) mit einer Trommelachse (9) und ein mit einer Vielzahl von Wanderdeckeln (11) versehenes Wanderdeckelaggregat (10) auf, wobei die Wanderdeckel (11) im Wanderdeckelaggregat (10) zu einer endlos umlaufenden Kette (13) verbunden sind, wobei die Wanderdeckel (11) jeweils eine Deckelgarnitur (12) aufweisen und in Richtung der Trommelachse (9) beidseits der Trommel (6) auf jeweils mindestens einem Flexibelbogen (24, 25) gehalten sind und eine Bewegung der Wanderdeckel (11) in einer Arbeitsrichtung (14) auf den Flexibelbogen (24, 25) entlang einer äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und eine Drehung der Trommel (6) in einer Betriebsrichtung (8) vorgesehen ist, und wobei der Kardierspalt (15) gebildet ist durch eine Distanz zwischen der äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und einer der Trommelgarnitur (7) zugewandten Ebene (29) der Deckelgarnituren (12) der Wanderdeckel (11), dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (32) zur Erfassung einer Position der umlaufenden Kette (13) der Wanderdeckel (11) vorgesehen ist und dass in der Steuerung (31) ein Deckelprofil (38) eines Umlaufs (39) der Kette (13) der Wanderdeckel (11) hinterlegt ist und durch zumindest einen Aktor (27) eine Verstellung eines Abstandes (30) zwischen den die Wanderdeckel (11) führenden Flexibelbogen (24, 25) und der Trommelachse (9) vorgesehen ist, wobei die Verstellung angepasst an das Deckelprofil (38) während der Bewegung der Wanderdeckel (11) derart vorgesehen ist, dass der Kardierspalt (15) während des Umlaufs (39) der Kette (13) konstant ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelprofil (38) einem Verlauf (41, 42) des Abstandes (30) zwischen dem die Wanderdeckel (11) führenden Flexibelbogen (24, 25) und der Trommelachse (9) während eines Umlaufs (39) der Kette (13) der Wanderdeckel (11) im Wanderdeckelaggregat (10) bei einem Kardierspalt (15) von Null Millimeter entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette (13) der Wanderdeckel (11) oder zumindest ein Wanderdeckel (11) eine Markierung (33) aufweist und der Sensor (32) zur Erkennung der Markierung (33) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die beidseits der Trommel (6) angeordneten Flexibelbogen (24, 25) jeweils unabhängige Deckelprofile (38) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beidseits der Trommel (6) angeordneten Flexibelbogen (24, 25) jeweils in mehrere Segmente (26) unterteilt sind, wobei die einzelnen Segmente (26) der Flexibelbogen (24, 25) jeweils mit einem Aktor (27) versehen sind.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Kontaktmessung (34) aufweist und dass zur Erstellung des Deckelprofils (38) während eines Umlaufs (39) der Wanderdeckel (11) eine Regelung des Kardierspaltes (15) mit dem Aktor (27) durch die Steuerung (31) derart vorgesehen ist, dass zwischen der Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und der Ebene (29) der Wanderdeckel (11) eine Berührung erfolgt, wobei eine Feststellung der Berührung durch die Kontaktmessung (34) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erstellung des Deckelprofils (38) die Bewegung der Wanderdeckel (11) entgegen der Arbeitsrichtung (14) und die Drehung der Trommel (6) entgegen der Betriebsrichtung (8) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstellung eines Deckelprofils (38) für jeden Flexibelbogen (24, 25) oder jedes Segment (26) der Flexibelbogen (24, 25) separat vorgesehen ist, wobei während der Erstellung der jeweils andere Flexibelbogen (24, 25) oder die jeweils anderen Segmente (26) der Flexibelbogen (24, 25) durch die entsprechenden Aktoren (27) in einer Position angeordnet sind, in welcher keine Berührung erfolgt.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktmessung (34) eine elektrische Strommessung (36) aufweist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktmessung (34) einen Körperschallsensor (36) aufweist.
11. Verfahren zur dynamischen Einstellung eines Kardierspaltes (15) einer in Betrieb stehenden Karde 1() mit einer Steuerung (31) und einer mit einer Trommelgarnitur (7) bestückten Trommel (6) mit einer Trommelachse (9) und mit einem mit einer Vielzahl von Wanderdeckeln (11) versehenen Wanderdeckelaggregat (10), wobei die Wanderdeckel (11) im Wanderdeckelaggregat (10) zu einer endlos umlaufenden Kette (13) verbunden sind, wobei die Wanderdeckel (11) jeweils eine Deckelgarnitur (12) aufweisen und in Richtung der Trommelachse (9) beidseits der Trommel (6) auf jeweils mindestens einem Flexibelbogen (24, 25) geführt und entlang einer äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) in einer Arbeitsrichtung (14) bewegt und die Trommel (6) in einer Betriebsrichtung (8) gedreht werden, und wobei der Kardierspalt (15) durch eine Distanz zwischen der äusseren Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) und einer der Trommelgarnitur (7) zugewandten Ebene (29) der Deckelgarnituren (12) der Wanderdeckel (11) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuerung (31) ein Deckelprofil (38) eines Umlaufs (39) der Kette (13) der Wanderdeckel (11) hinterlegt ist und die Steuerung (31) über einen Sensor (32) eine jeweilige Position der umlaufenden Kette (13) der Wanderdeckel (11) erfasst und dass durch zumindest einen Aktor (27) ein Abstand (30) zwischen den die Wanderdeckel (11) führenden Flexibelbogen (24, 25) und der Trommelachse (9) verstellt wird, wobei der Abstand (30) während der Bewegung der Wanderdeckel (11) und angepasst an das in der Steuerung (31) hinterlegte Deckelprofil (38) derart verstellt wird, dass der Kardierspalt (15) während des Umlaufs (39) der Kette (13) konstant ist.
12. Verfahren nach Anspruche 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erstellung des Deckelprofils () während der Drehung der Trommel (6) entgegen der Betriebsrichtung (8) und der Bewegung der Kette (13) der Wanderdeckel (11) entgegen der Arbeitsrichtung (14) folgende Verfahrensschritte umfasst: a) Feststellung einer Startposition der Kette (13) der Wanderdeckel (11); b) Verringerung des Abstandes (30) durch den Aktor (27) bis durch eine Kontaktmessung (34) eine Berührung der Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) mit der Ebene (29) der Wanderdeckel (11) festgestellt wird; c) Registrierung einer Stellung des Aktors (27) mit einer Referenz zur Position der Kette (13) durch die Steuerung (31); d) Vergrösserung des Abstandes (30) durch den Aktor (27) bis eine Berührung der Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) mit der Ebene (29) der Wanderdeckel (11) nicht mehr erfolgt; e) Wiederholung der Schritte b) bis d) bis die Startposition der Kette (13) der Wanderdeckel (11) wieder erreicht wird; f) Hinterlegung eines Verlaufs (41, 42) der registrierten Stellungen als Deckelprofil (38) in der Steuerung (31) und Ausschalten der Drehung der Trommel (6) und der Bewegung der Kette (13).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Deckelprofil (38) für jeden Flexibelbogen (24, 25) separat erstellt wird, wobei während der Erstellung des Deckelprofils (38) eines ersten Flexibelbogens (24) der zweite Flexibelbogen (25) über den entsprechenden Aktor (27) derart verstellt und während der Erstellung des Deckelprofils (38) des ersten Flexibelbogens (24) in seiner Position gehalten wird, dass in einem Bereich des zweiten Flexibelbogens (25) keine Berührung der Oberfläche (28) der Trommelgarnitur (7) mit der Ebene (29) der Wanderdeckel (11) erfolgt.
14. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Steuerung (31) hinterlegte Deckelprofil (38) mit einem Korrekturfaktor beaufschlagt wird, welcher sich aus zumindest einem der folgenden Einflüsse ergibt: – Drehzahl der Trommel – Prozesstemperatur – Umgebungstemperatur – Betriebsdauer.
15. Karde (1) mit einer Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10.
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