CH716912A2 - Schubladeneinrichtung und Deckel mit Hubmitteln. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schubladeneinrichtung, umfassend einen Schubladenkorpus, eine darin linear bewegbare Schublade und einen in einer Hubrichtung (H) mittels Hubmitteln (7) relativ zur Schublade und zum Schubladenkorpus bewegbaren Deckel (2), sodass mittels der Hubmittel (7) und einer Steuerung eine gesteuerte Relativbewegung des Deckels (2) in Hubrichtung (H) ausführbar ist und ein Evakuieren und/oder Entfeuchten eines Schubladeninneraums nach Bringung des Deckels (2) in Geschlossenstellung ermöglicht ist, welche eine gesicherte reproduzierbare Bewegung des Deckels in Hubrichtung erlaubt. Dies wird dadurch erreicht, dass die Hubmittel (7) an zwei Seitenrändern des Deckels (2) verlaufend angeordnet sind, jeweils einen Motor (71'), eine Spindel und mindestens einen mit der Spindel verbundenen und damit linear verschiebbaren Linearwagen (792') am Deckel (2) fixiert aufweisen, wobei mit den Hubmitteln (7) ein mit Befestigungsmitteln am Schubladenkorpus wirkverbundenes Hubprofil (75') in der Hubrichtung (H) relativ zum Deckel (2) gesteuert durch eine Steuerung relativ zu den restlichen Hubmitteln (7) und dem Deckel (2) bewegbar ist.

Description

Technisches Gebiet

[0001] Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Schubladeneinrichtung, umfassend einen Schubladenkorpus, eine darin linear bewegbare Schublade und einen in einer Hubrichtung mittels Hubmitteln relativ zur Schublade und zum Schubladenkorpus bewegbaren Deckel, sodass mittels der Hubmittel und einer Steuerung eine gesteuerte Relativbewegung des Deckels in Hubrichtung ausführbar ist und ein Evakuieren und/oder Entfeuchten eines Schubladeninneraums nach Bringung des Deckels in Geschlossenstellung ermöglicht ist und einen Deckel einer Schubladeneinrichtung mit einer Schublade in einem Schubladenkorpus, wobei bei geschlossenem Deckel eine Evakuierung und/oder Entfeuchtung des Schubladeninnenraumes ermöglicht ist und Hubmittel am oder im Deckel angeordnet sind.

Stand der Technik

[0002] Kühlschränke zur Lagerung von Lebensmitteln haben einige Nachteile, da ständig viel elektrische Energie benötigt wird, um einen Innenraum andauernd massiv zu kühlen. Wenig Beachtung fand bisher das Innenklima des Kühlschrankes. Gemäss einer Untersuchung des Hygiene Council, welches eine internationale Studie namens Hygiene Report 2010 durchgeführt hat, ist der Kühlschrank mit rund 11400000 Keimen pro Quadratzentimeter auch mehr belastet, als eine Toilette mit rund 100 Erreger pro Quadratzentimeter. Diese Meldung 2010 fand ein grosses Medienecho, doch ausser Empfehlungen, den Kühlschrank öfter zu reinigen, fanden bis jetzt keine wahrnehmbaren Verbesserungen statt.

[0003] Erstmals wurde in der DE202017006169 allgemein eine Schubladeneinrichtung mit einer Schublade und einem Deckel offenbart, wobei mittels einer Pumpe ein Unterdruck in einem Schubladeninnenraum erzeugt werden konnte. Die Schubladeneinrichtung umfasst eine Schublade mit Wänden und einen Schubladeninnenraum, wobei die Schublade mit einem Deckel wirkverbindbar ist und innerhalb eines Schubladenkorpus linear bewegbar gelagert ist. Genauere Details über die Schublade, den Deckel, möglicherweise Hubmittel und Evakuiermittel sind in der DE202017006169 aber weitgehend offengelassen.

[0004] Der nächstliegende Stand der Technik ist die W02019/141574 des Anmelders. Nicht zwingend zu kühlende Lebensmittel können in einer Schubladeneinrichtung bei Raumtemperatur gelagert werden, wobei auf einen erhöhten Energieverbrauch zur Kühlung verzichtet wird.

[0005] Der Schubladeninnenraum wird auf einen leichten Unterdruck, unterhalb des Atmosphärendrucks evakuiert werden, welcher kontrolliert erzeugt und gehalten wird. Lebensmittel können so auf vereinfachte Weise länger verzehrbar oder geniessbar gehalten werden. Die Lagerung im Schubladenkorpus mit Schubladeneinrichtung benötigt weniger Energie als der Kühlschrank, da der Sauerstoffentzug im Innenraum nach wenigen Minuten abgeschlossen ist und danach nahezu keine weitere Elektrizität benötigt wird. Eine Schubladeneinrichtung lässt sich umsetzen ohne schädliche Materialien wie Kältemittel oder Wärmedämmung. Der Verbrauch von Kunststoffbeuteln bei der bekannten Vakuumierung mittels Vakuumiergeräten kann signifikant reduziert werden und doch können Lebensmittel über längere Zeiträume problemlos gelagert werden. Mittels Schubladeneinrichtungen können Lebensmittel einfacher, umweltfreundlicher und energieeffizienter gelagert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität der Lebensmittel und die Gesundheit der Verbraucher aus. Es würden auch weniger Lebensmittel weggeworfen und das oft kritisierte „food waste“, also die Lebensmittelverschwendung eingeschränkt, da die Qualität der Lebensmittel länger erhalten werden kann.

[0006] Der Schubladenkorpus bildet die äussere Hülle, in welcher der Deckel und die Schublade bewegbar geschützt gelagert sind. Es sind elektrisch über eine Steuerung betreibbare Hubmittel und Evakuiermittel im Deckel oder der Schublade angeordnet, sodass das Evakuieren bei Auflage des Deckels auf der Schublade gesteuert ermöglicht ist. Durch einen Luftkanal ist Luft aus dem Schubladeninnenraum abpumpbar. Bei Anordnung von Sensoren kann die Evakuierung automatisiert ablaufen und auch die Belüftung vor der Öffnung der Schublade kann erkannt und automatisch durch die Steuerung eingeleitet werden.

[0007] Die bislang aus der WO2019/141574 bekannten Hubmittel erfüllen Ihre Aufgabe gut und der Deckel ist gesteuert mittels einer Steuerung exakt auf die Schublade absenkbar und wieder linear in Hubrichtung von der Schublade entfernbar. Die Hubmittel sind elektrisch angetrieben und gesteuert. Teilweise lässt die Schliesswirkung bei der bekannten Lösung zu wünschen übrig, da der Deckel nicht ausreichend gegen aussen abdichtet. Es kam aber auch der Wunsch auf den Energieverbrauch und die Handhabbarkeit zu verbessern, sodass die Schubladeneinrichtung auf eine grössere Kundenakzeptanz stösst.

Darstellung der Erfindung

[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt eine Schubladeneinrichtung zur Evakuierung und/oder Entfeuchtung des Schubladeninnenraums und einen Deckel derart zu verbessern, dass die Benutzerfreundlichkeit beim Verschliessen gesteigert ist, der Energieverbrauch verringert ist und eine gesicherte reproduzierbare Bewegung des Deckels in Hubrichtung und dichtende Lagerung des Deckels auf der Schublade erreicht wird.

[0009] Mit Evakuierung wird hier ein leichter Unterdruck unterhalb des Atmosphärendrucks von 150mbar und mehr, also absolute Drücke von weniger als 850mbar verstanden, welcher im Schubladeninnenraum bzw. Innenraum von Behältern in der Schublade ausbildbar ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

[0010] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen beschrieben. Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Schubladeneinrichtung in einem Schubladenkorpus bei geöffneter Schublade, während Figur 2 eine Aufsicht auf den Deckel mit entfernter Decklage zeigt, wobei die im Deckel mindestens teilweise integrierten Bauteile erkennbar sind. Figur 3a zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Deckels mit perspektivischer Ansicht der Hubmittel, während Figur 3b eine perspektivische Ansicht nur eines Teils der Hubmittel zeigt. Figur 4a zeigt eine Seitenansicht des Deckels und eines Teils der Schublade mit Deckel in der Offenstellung, also Hubmitteln in der Offenstellung, während Figur 4b eine Seitenansicht des Deckels in der Geschlossenstellung, wobei der Deckel den Schubladeninnenraum abdeckt, wobei die Hubmittel mit einem Montagewinkel am Schubladenkorpus zusammenwirken.

Beschreibung

[0011] Die Schubladeneinrichtung 0 wird hier insgesamt mit 0 bezeichnet und umfasst eine Schublade 3, mit einem Schubladeninnenraum R und einen mittels Hubmitteln 7 in einer Hubrichtung H relativ bewegbaren Deckel 2. Die Schublade 3 umfasst Wände 30 und den Schubladeninnenraum R und ist in der Schubbewegungsrichtung S auf und zu bewegbar gelagert und evakuierbar und/oder entfeuchtbar ausgestaltet.

[0012] Die Schublade 3 ist mit dem Deckel 2 wirkverbindbar und innerhalb eines Schubladenkorpus 9 linear in einer Schubbewegungsrichtung S bewegbar gelagert. Der Schubladenkorpus 9 bildet die äussere Hülle, in welcher der Deckel 2 und die Schublade 3 bewegbar geschützt gelagert sind. Die Schublade 3 ist in einem nicht näher erläuterten Schubladenauszug linear bewegbar gelagert, sodass die Schublade 3 in eine Offenstellung und eine Schliessstellung bringbar ist, wobei in Figur 1 die Offenstellung der Schublade 3 gezeigt ist.

[0013] Der evakuierbare und/oder entfeuchtbare Schubladeninnenraum R ist von einer Mehrzahl von Behältern 14 gebildet, wobei die Behälter 14 innerhalb der Schublade 3 positioniert angeordnet sind und jeweils die gleiche Höhe aufweisen, jedoch verschiedene Grössen. Mit dem Schubladeninnenraum R können die Innenräume der Behälter 14 ebenfalls evakuiert werden. Bevorzugt sind die Behälter 14 als Gastronormbehälter ausgebildet, deren Innenräume den gesamten Schubladeninnenraum R bilden können, welcher mittels Deckel 2 verschliessbar und evakuier- und/oder entfeuchtbar ist. Die Behälter 14 sind in der Schublade 3 gelagert und sind mit der Schublade 3 mitbewegbar, können aber auch entnommen werden. Die Behälter 14 können aber auch andere Formen und Grössen aufweisen.

[0014] Zur Evakuierung des Schubladeninnenraums R dient der bewegbar innerhalb des Schubladenkorpus 9 angeordnete Deckel 2, welcher luftdicht ausgestaltet ist und in einer Hubrichtung H senkrecht zur Schubbewegungsrichtung S auf die Schublade 3 absenkbar gelagert ist. Der Deckel 2 ist hier über Befestigungsmittel am Schubladenkorpus 9 befestigt, sodass eine Relativbewegung des Deckels 2 zur Schublade 3 ermöglicht ist. Als Befestigungsmittel ist hier ein Montagewinkel 19 gewählt es könnte aber auch ein, an den Schubladenkorpus 9 angeformter Steg oder ähnliches als Befestigungsmittel dienen.

[0015] Am und/oder teilweise im Deckel 2, innerhalb des Schubladenkorpus 9 sind Hubmittel 7 angeordnet, welche den Deckel 2 innerhalb des Schubladenkorpus 9 in Hubrichtung H bewegbar halten. Die Hubmittel 7 werden mit einer nicht dargestellten Steuerung bedient, an welche, wie hier auch ein Bedientaster 104' und ein Geschlossenstellungssensor 29' angeschlossen sein können. Erst wenn der Geschlossenstellungssensor 29' signalisiert, dass die Schublade 3 in Geschlossenstellung unterhalb des in Schubrichtung S fixierten Deckels ist, werden die Hubmittel 7 aktiviert, um den Deckel 2 auf die Schublade 3 abzusenken.

[0016] Mit den Hubmitteln 7 ist der Deckel 2 von der Schublade 3 bzw. den Behältern 14 entgegengesetzt gesteuert anhebbar und auch wieder auf diese absenkbar angeordnet. Die Hubmittel 7 sind natürlich elektrisch angetrieben und gesteuert mittels Steuerung. Damit entsteht die Hubbewegung des Deckels 2 in Hubrichtung H senkrecht zur Schubbewegungsrichtung S der Schublade 3. Die Behälter 14 innerhalb der Schublade 3 der Schubladeneinrichtung 0 können gesamthaft gegenüber gebräuchlichen Schubladen gegen oben abgeschlossen werden, indem der Nutzer von Hand, die Schublade 3 schliesst und sich der Deckel 2 in der Geschlossenstellung der Schublade 3 auf die Behälter 14 herabsenkt und diese von oben luftdicht abschliesst.

[0017] In Figur 2 dargestellt ist der luftdicht ausgestaltete Deckel 2. Besonders bevorzugt ist der Deckel mehrlagig gestaltet. Um eine kompakte Bauweise des Deckels 2 zu erreichen, sind möglichst viele elektronischen Bauteile, Kanäle und/oder Schläuche und Kabel in den Deckel 2 integriert. In mehreren Aussparungen A im Deckel 2 sind hier Evakuiermittel, eine Steuerung und weitere elektrische Bauteile dargestellt. Mögliche Entfeuchtungsmittel sind der Einfachheit halber weggelassen, da hier vor allem die Hubmittel 7 interessieren.

[0018] Als Evakuiermittel sind hier eine Pumpe 11', ein Luftschlauch 12' zur Pumpe 11' und ein Anschluss 14' angeordnet. Zusätzlich ist ein Rückschlagventil 13' vorteilhaft, damit das evakuierte Volumen nicht ungewünscht belüftet wird. Diese Bauteile 11', 12', 13', 14' sind auf der, der späteren Frontblende 17 bzw. dem Bedientaster 104' entgegengesetzten Seite des Deckels 2 angeordnet.

[0019] Die Evakuierung des Schubladeninnenraums R bzw. der Behälter 14 kann mittels Pumpe 11' über Evakuierkanäle 83' und Löcher 84' im Deckel 2 führend, erfolgen. Durch ein steuerbares Ventil kann automatisiert durch die Steuerung eine Evakuierung der Schubladeninnenräume R bzw. der Behälter 14 durchgeführt werden, indem der mindestens eine Evakuierkanal 83' mittels Ventil gesteuert geöffnet oder verschlossen wird. Sobald das Ventil geöffnet ist, kann die Luft mittels Pumpe 11' ausgepumpt werden. Für die Evakuierung sollte der Luftdruck bzw. der Stand des Unterdruckes im Schubladeninnenraum R oder den Behältern 14 der Steuerung signalisiert sein. Dazu ist mindestens ein Drucksensor in einem Evakuierkanal 83' angeordnet. So kann die Steuerung auf einen Schwellwert des Unterdruckes programmiert sein und sollte der Drucksensor eine Unterschreitung melden, kann die Steuerung das die Pumpe 11' entsprechend aktivieren. Mögliche Entfeuchtungsmittel sind in ähnlicher Art im Deckel 2 anordbar und mittels Steuerung bedienbar.

[0020] Die Hubmittel 7 sind hier in Form einer speziellen Hubmechanik ausgestaltet, dessen Bauteile elektromechanisch mittels der Steuerung gesteuert werden. Die Hubmittel 7 sind mindestens teilweise in den Randbereich des Deckels 2 integriert und wirken mit dem Schubladenkorpus 9 zusammen, damit eine Relativverschiebung des Deckels 2 zur Schublade 3 möglich ist. Hier sind jeweils im Randbereich des Deckels 2 Hubmittel 7 beidseitig integriert angeordnet. Möglich wäre auch die einseitige Anordnung.

[0021] In Figur 3a sind die Hubmittel 7 gezeigt, die mit dem nicht dargestellten Montagewinkel 19 als Befestigungsmittel des Schubladenkorpus 9 zusammenwirken. Ein Motor 71', bevorzugt ein Getriebemotor 71' treibt mindestens einen, bevorzugt zwei Linearwagen 792' (Fig. 3b) an. Der Motor 71' ist mit einer Motorhalterung 72' am Deckel 2 befestigt. Beidseitig weisen die Hubmittel 7 einen Endblock 73' und einen Montageblock 74' auf. Der Motor 71' überträgt seine Leistung über eine Wellenkupplung 76', welche mittels einer Lagerbuchse 793' Kraft indirekt auf beide Linearwagen 792' überträgt, bei relativ zum Deckel 2 bzw. einer Deckelfläche feststehendem bzw. örtlich fixiertem Motor 71'.

[0022] Zwischen den Endblöcken 73' und den Montageblöcken 74' ist ein Hubprofil 75' montiert, welches durch die Linearwagen 792' und damit indirekt durch den Motor 71' in Hubrichtung H bewegbar ist. Das Hubprofil 75' kann relativ zu den anderen Bauteilen der Hubmittel 7 bewegt werden.

[0023] Das Hubprofil 75' ist hier am Montagewinkel 19 des Schubladenkorpus 9 befestigt, sodass bei am Befestigungsmittel festgehaltenem Hubprofil 75' der Deckel 2 samt restlichen Hubmitteln 7 in Richtung Schublade 3 bzw. entgegengesetzt bewegbar ist.

[0024] Durch Anschluss an die Steuerung wird der Motor 71' bedient und die jeweilige Stellung der Linearwagen 792' kann durch ein Schiebepotentiometer 791' ausgelesen werden, ebenfalls automatisiert durch die Steuerung. Dadurch kann die Relativstellung des Deckels 2 genau bestimmt werden und ist zu jedem Zeitpunkt bekannt.

[0025] Das Hubprofil 75' weist hier einen Längsschlitz auf, in welchen das Befestigungsmittel, insbesondere in Form des Montagewinkels 19 einführbar ist. Damit ist eine einfache Befestigung des Deckels 2 bzw. der Hubmittel 7 am Schubladenkorpus 9 erreicht. Zwischen dem Befestigungsmittel und dem Hubprofil 75' kann damit eine einfache aber sichere formschlüssige Verbindung erreicht werden.

[0026] In Figur 3b ist zum besseren Verständnis das Hubprofil 75', der Schubladenkorpus 9 und der Deckel 2 weggelassen. Erkennbar sind mehrere Führungen 77' auf denen die beiden Linearwagen 792' laufen. Auch eine Führung 79' des Schiebepotentiometers 791' ist nötig, damit die Position des mindestens einen Linearwagens 792' ausgelesen werden kann.

[0027] Eine Spindel 78', verläuft den gesamten Aufbau der Hubmittel 7 querend, zwischen beiden Endblöcken 73', bzw. zwischen Motor 71' und einem Endblock 73'. An der Spindel 78' sind die Linearwagen 792' wirkverbunden angeordnet, sodass durch Bewegung der Motorwelle des mindestens einen Motors 71' die Spindel 78' Kraft auf den mindestens einen Linearwagen 792' ausübt, sodass dieser das Hubprofil 75' bzw. die restlichen Hubmittel 7 in Hubrichtung H bewegt.

[0028] Eine Möglichkeit zur Kopplung des mindestens einen Linearwagens 792' an das Hubprofil 75' ist die Ausbildung von Schlitzen in den Seitenflächen des Hubprofils 75' und die Ausbildung von Eingriffstegen 800 an mindestens einer Seitenfläche jedes Linearwagens 792'. Besonders bevorzugt ist die Ausbildung von Eingriffstegen 800 an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen jedes Linearwagens 792'. Diese Eingriffstege 800 ragen quer zur Bewegungsrichtung der Linearwagen 792' bzw. der Spindel 78' weg. Bevorzugt sind die Eingriffstege 800 an den Linearwagen 792' angeformt. Bei linearer Verschiebung des mindestens einen Linearwagens 792', schieben die Eingriffstege 800 das Hubprofil 75' in Hubrichtung H von der Spindel 78' weg oder nähern dieses an die Spindel 78' an. Die Spindel 78', sowie andere Bauteile der Hubmittel 7' ändern Ihren Abstand zu einer Deckelfläche des Deckels 2 nicht.

[0029] Die Winkel der Verlaufsrichtungen des mindestens einen Schlitzes am Hubprofil 75' und des mindestens einen Eingriffstegs 800 am mindestens einen Linearwagen 792' sollten zwischen 20° und 60° liegen. Die Winkel sollten analog zueinander kompatibel gewählt sein.

[0030] In einer Offenstellung des Deckels 2, sind die Hubmittel 7 samt Deckel 2 von der Schublade 3 beabstandet. Der Deckel 2 mit den Hubmitteln 7 ist auf Höhe der Befestigungsmittel, hier des Montagewinkels 19 des Schubladenkorpus 9 angeordnet. Die Eingriffstege 800 liegen in den entsprechenden Schlitzen im Hubprofil 75' und sind maximal eingeführt.

[0031] Bei ausgelenktem mindestens einen Linearwagen 792', gemäss Figur 4b, bleibt das Hubprofil 75' mit dem Montagewinkel 19 indirekt am Schubladenkorpus 9 verbunden und der Deckel 2 samt restlichen Bauteilen der Hubmittel 7 und anderer am Deckel 2 befestigten Bauteile, ist auf die Schublade 3 abgesenkt. Dies ist die Geschlossenstellung des Deckels 2. Der Motor 71' bewegt den mindestens einen Linearwagen 792' samt der Eingriffstege 800 relativ zum Hubprofil 75'. Der gewinkelte Verlauf der Schlitze und der Eingriffstege 800 ist gut erkennbar. Je nach Steilheit wird die Schliessgeschwindigkeit bzw. der Kraftaufwand verändert. Durch Auslesen des Schiebepotentiometers 791' weiss die Steuerung, wann der Motor 71' ausgeschaltet werden kann.

[0032] In dieser Stellung liegt der Deckel 2 auf der Schublade 3 und eine luftdichte Evakuierung und/oder Entfeuchtung und/oder blosse gesicherte Lagerung ist erreichbar.

[0033] Neben Entfeuchtungsmitteln, die innerhalb des Deckels 2 angeordnet sein können, ist optional eine Beleuchtung des Schubladeninnenraums R bzw. des Behälterinnenraums 14 mit blauem sichtbaren Licht vorgesehen, damit neben der Verhinderung einer Feuchtigkeitsschicht auf den Lebensmitteln die Schimmelpilzbildung zusätzlich durch Strahlung unterbunden wird. Entsprechende Leuchtmittel sind zum Schubladeninnenraum R hin strahlend angeordnet und werden von der Steuerung gesteuert. Dabei soll sichtbares Licht mit Wellenlängen zwischen 420 und 460 Nanometer eingestrahlt werden, was im einfachsten Fall dauerhaft geschieht, unabhängig vom Öffnungszustand des Deckels 2 und der Schublade 3.

[0034] Um einen möglichst kompakten Deckel 2 zu erreichen, sollten möglichst alle Bauteile innerhalb des Deckels 2 gelagert sein, sodass ein solcher Deckel 2 auch einfach mit bestehenden Schubladen 3 kombinierbar ist, wodurch Schubladeneinrichtungen 0 aus einem bestehenden Schubladenkorpus 9, einer Schublade 3 und einem Deckel 2 herstellbar sind.

[0035] Der Deckel 2 ist bevorzugt in Sandwichbauweise hergestellt, wobei verschiedene Werkstoffe in verschiedenen Lagen zu einem Deckel 2 zusammengesetzt sind. Der Deckel 2 weist zwei äussere luftdichte Decklagen und eine Kernlage auf. Hier ist eine zusätzliche Leiterplatte angeordnet, welche aber auch anstelle einer der äusseren luftdichten Decklage einsetzbar ist.

[0036] Die Lagen sind miteinander statisch wirksam zu einem mehrlagigen Deckel 2 verklebt, welcher entsprechend verwindungssteif ausgeführt ist. Die obere Decklage ist luftdicht ausgeführt und kann aus MDF, CFK oder Glas bestehen. Es kann aber auch eine luftundurchlässige Kunststoffbeschichtung auf einem luftdurchlässigen Material als obere Decklage angeordnet sein, um die Luftdichtheit der oberen Decklage zu erreichen.

[0037] In der Kernlage können die Aussparungen A vorgesehen sein, in welchen die elektrischen Geräte, wie Evakuiermittel und Entfeuchtungsmittel angeordnet sind. Die Kernlage kann aus einem Kunststoffhartschaum oder aus einer wabenartigen Kunststoffstruktur oder einer Vollkunststofflage hergestellt sein, wobei die nötigen Aussparungen A angeordnet sein müssen. Kanäle und Aussparungen A können aus dem Material der Kernlage ausgespart sein.

[0038] An der Leiterplatte sind mindestens einseitig Leiterbahnen angeordnet, an welchen die elektrischen Verbraucher angeschlossen sind. Die Kontaktierung der elektrischen Bauteile bzw. der durch die Steuerung zu steuernden Bauteile und der Steuerung an der Leiterplatte ist einfach und unkompliziert. Die Leiterplatte ist Teil des sandwichartigen Deckels 2 und wird bevorzugt derart orientiert verbaut, dass die Leiterbahnen in Richtung Schubladeninnenraum R weisen. Es tritt keine störende Verkabelung innerhalb des Deckels 2 auf, welche sich ausserhalb des Deckels 2 im Schubladenkorpus 9 fortsetzt. Die Herstellung des Deckels 2 ist vereinfacht und die Fehleranfälligkeit bei der Hubbewegung des Deckels 2 ist minimiert.

[0039] Um die Stabilitätseigenschaften des Deckels 2 noch zu erhöhen, kann eine untere Decklage, mit gleichen Eigenschaften, wie die obere Decklage als Teil des Sandwichaufbaus verwendet werden. Diese untere Decklage 22" wird schubladeninnenraumseitig an der Leiterplatte befestigt. Damit die Luft durch den sandwichartigen Deckel 2 strömen kann, müssen Löcher in der Leiterplatte und der optionalen Decklage angeordnet sein, damit der Schubladeninnenraum R bzw. der Innenraum der Behälter 14 auspumpbar ist.

[0040] Zur Steigerung der Evakuiereigenschaften bzw. der Abdichtungseigenschaften des Deckels 2 ist eine Lage von Dichtungsprofilen schubladeninnenraumseitig angeordnet, wodurch das Abdichten gegen die Ränder der Behälter 14 verbessert wird. Aus hygienischen Gründen sind die Dichtungsprofile lösbar befestigt und damit zu Reinigungszwecken entfernbar gestaltet.

[0041] In einer weiteren Ausführungsform mit oder ohne untere Decklage und/oder Dichtungsprofile kann eine Dichtungshalterung und eine Lage aus Luftfilterflies an der schubladenseitigen Fläche des Deckels 2 angebracht sein.

Claims (13)

1. Schubladeneinrichtung (0), umfassend einen Schubladenkorpus (9), eine darin linear bewegbare Schublade (3) und einen in einer Hubrichtung (H) mittels Hubmitteln (7) relativ zur Schublade (3) und zum Schubladenkorpus (9) bewegbaren Deckel (2), sodass mittels der Hubmittel (7) und einer Steuerung eine gesteuerte Relativbewegung des Deckels (2) in Hubrichtung (H) ausführbar ist und ein Evakuieren und/oder Entfeuchten eines Schubladeninneraums (R) nach Bringung des Deckels (2) in Geschlossenstellung ermöglicht ist, dadurch gekennzeichnet,dass die Hubmittel (7) an zwei Seitenrändern des Deckels (2) fixiert verlaufend angeordnet sind, jeweils einen Motor (71'), eine Spindel (78') und mindestens einen mit der Spindel (78') verbundenen und damit linear verschiebbaren Linearwagen (792') am Deckel (2) fixiert aufweisen, wobei mit den Hubmitteln (7) ein mit Befestigungsmitteln am Schubladenkorpus (9) wirkverbundenes Hubprofil (75') in der Hubrichtung (H) relativ zum Deckel (2) gesteuert durch eine Steuerung relativ zu den restlichen Hubmitteln (7) und dem Deckel (2) bewegbar ist, womit der Deckel (2) auf die Schublade (3) absenkbar und davon entfernbar angeordnet ist.

2. Schubladeneinrichtung (0) nach Anspruch 1, wobei in mindestens einer Seitenfläche des Hubprofils (75') mindestens ein Schlitz ausgebildet ist, welcher mit mindestens einem Eingriffsteg (800) an einer Seitenfläche des mindestens einen Linearwagens (792') angeordnet, wirkverbunden ist.

3. Schubladeneinrichtung (0) nach Anspruch 2, wobei der mindestens eine Eingriffsteg (800) an der Seitenfläche des mindestens einen Linearwagens (792') angeformt ist.

4. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei am Hubprofil (75') beidseitig an gegenüberliegenden Seitenflächen Schlitze ausgespart sind.

5. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Winkel der Verlaufsrichtungen des mindestens einen Schlitzes am Hubprofil (75') und des mindestens einen Eingriffstegs (800) am mindestens einen Linearwagen (792') zwischen 20° und 60° betragen und entsprechend gleich gewählt.

6. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Linearwagen (792') auf der Spindel (78') linear verschiebbar gelagert sind.

7. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Linearwagen (792') auf mehreren parallel zur Spindel (78') verlaufenden Führungen (77') angeordnet ist.

8. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Spindel (78') den gesamten Aufbau der Hubmittel (7) querend, zwischen einem Endblock (73') und dem Motor (71') bzw. einer Wellenkupplung (76') am Deckel (2) fixiert verläuft.

9. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mittels einer Führung (79') ein Schiebepotentiometer (791') an der Spindel (78') und/oder mindestens einer Führung (77') befestigt ist, zur Positionsauslesung des mindestens einen Linearwagens (792').

10. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Hubprofil (75') mit einem Montagewinkel (19) als Befestigungsmittel am Schubladenkorpus (9) wirkverbunden ist.

11. Schubladeneinrichtung (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Hubprofil (75') einen Längsschlitz aufweist, in welchen das Befestigungsmittel eingeführt ist.

12. Deckel (2) einer Schubladeneinrichtung (0) mit einer Schublade (3) in einem Schubladenkorpus (9), wobei bei geschlossenem Deckel (2) eine Evakuierung und/oder Entfeuchtung des Schubladeninnenraumes (R) ermöglicht ist und Hubmittel (7) am oder im Deckel (2) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubmittel (7) an zwei Seitenrändern des Deckels (2) verlaufend angeordnet sind, jeweils einen Motor (71'), eine Spindel (78') und mindestens einen mit der Spindel (78') verbundenen und damit linear verschiebbaren Linearwagen (792') am Deckel (2) fixiert aufweisen, die mit einem Hubprofil (75') am Schubladenkorpus (9) wirkverbindbar sind.

13. Deckel (2) nach Anspruch 12, wobei die Hubmittel (7) in einer Aussparung (A) im Deckel (2) angeordnet sind.