DE4123910C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Saughalter mit einem Grundteil und einem flexiblen einseitig offenen Saugfuß, der an einer Anlagefläche dichtend anlegbar ist, und durch dessen Verformung der die Haltekraft erzeugende Unterdruck erzeugbar ist.

Derartige Saughalter sind allgemein bekannt, und werden beispielsweise im Haushalt zum Halten von Handtüchern, Geschirrtüchern oder sonstigen Gegenständen eingesetzt. Weitere - in nicht abschließender Aufzählung - Anwen­ dungen derartiger Saughalter ist die Befestigung von Geräten, wie beispielweise Kreditkartenlesern, auf einer Unterfläche, daß Anbringen von absorbierenden Buchstaben in Röntgenstrahl-Testgeräten oder die Ver­ wendung an "Pfeilen" von Spielzeuggewehren oder dgl. zum Halten dieser Pfeile an Zielscheiben etc.

Derartige Saughalter müssen zum einen möglichst fest an der Unterlage bzw. der Anlagefläche haften, zum anderen sollen sie mit einem vertretbaren Kraftaufwand abgenom­ men werden können. Insbesondere bei Pfeilen von Spielzeuggewehren sind die Forderungen nur schwer zu erfüllen, da die Saugwirkung, die zum Halten eines mit einer gewissen Geschwindigkeit auf die Scheibe auftref­ fenden Pfeiles erforderlich ist, gerade von einem Kind nicht leicht zu überwinden ist.

Nun ist es bekannt, die Abnahme von Saughaltern dadurch zu erleichtern, daß Bog. Abstreifer, wie beispielsweise exzentrisch gelagerte Hebel vorgesehen werden. Diese Abstreifer verteuern aber die Herstellung der gegenwär­ tig als "Pfennig-Artikel" hergestellten Saughalter. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn die Saug­ halter beispielsweise versehen mit einer Werbeauf- Schrift als Werbegeschenke verteilt werden sollen.

Beispielsweise ist in deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 26 10 664 ein Saughalter angegeben, der einen Ver­ bindungskanal zwischen der Saughalterunterseite und -oberseite aufweist und über ein Ventil unterbrochen ißt, beispielsweise ein Kugelventil, daß unter Beaufschlagung von Druckluft mit etwa 2 bis 6 bar einen Luftdurchgang ermöglicht. Mit dieser Maßnahme kann der mit Unterdruck versehene Raum unterhalb des Saughalters gezielt belüftet werden, wodurch ein leichtes Abnehmen des Saughalters von der Unterlage erreicht wird.

Das deutsche Gebrauchsmuster DE-GM 91 00 555 weist einen Saughalter zur Befestigung von auf ebenen, glatten Oberflächen stehenden Geräten auf. Die Saughalter verfügen jeweils über einen mittig angeordneten Durchführungskanal, der an seiner der Saughalterunterseite zugewandten Seite eine konische Verengung besitzt. In den Durchführungskanal wird zur Abdichtung ein konisch ausgebildetes Gegenstück über einen federbeaufschlagten Mechanismus eingebracht. Zur Ablösung des Saughalters von der Oberfläche werden die den Durchführungskanal luftdicht abschließenden Gegenstücke über seitlich am Gerät angebrachte Handhabungseinrich­ tungen, die mit dem Federmechanismus und den Gegenstücken verbunden sind, angehoben.

Ferner geht aus den Figuren der schweizer Patentschrift CH-PS 4 79 815 ein weitgehend handelsüblicher Saughalter hervor, der beispielsweise zur Aufhängung von Handtüchern oder ähnlichen Haushaltsgegenständen an einer Wand ver­ wendet werden kann. Zusätzlich ist eine Durch­ führungsleitung zwischen der Unterseite des Saughalters und seiner Oberseite vorgesehen. Vorzugsweise weist der Saughalter eine schräg zu seiner Symmetrieachse ver­ laufende Bohrung auf, die durch einen Zapfen, der mit einem Hebelmechanismus zur Betätigung verbunden ist, luftdicht abschließbar ist. Zum Lösen eines an einer Oberfläche angebrachten Saughalters ist somit der Zapfen aus der Durchführungsöffnung zu führen, damit Luft in den Zwischenraum zwischen der Saughalterunterseite und der Oberfläche gelangen kann.

Schließlich weist die US-PS 41 96 882 einen doppelt zusam­ menhängenden Saughalter auf, deren beide sich gegenüber­ liegenden Saughalterunterseiten mit einem Verbindungskanal verbunden sind, der senkrecht von einer Schraube durch­ setzt wird, die über eine zentrische Bohrung verfügt und je zwei seitlich zur Schraube austretende Verbindungs­ kanäle aufweist. Die Schraubenstellung kann derart gewählt werden, daß durch die Schraube und den seitlichen Ver­ bindungskanälen der vorhandene Unterdruckraum, der sich an der Saughalterunterseite ausbildet, mit der Außenluft verbunden werden kann. Ebenso kann durch Drehung der Schraube eine Unterbrechung der Luftzufuhr ermöglicht werden.

Alle genannten Saughaltersysteme weisen jedoch den Nachteil auf, daß das Lösen der Saughalter von der glatten Un­ terlage sowohl einen relativ großen bedientechnischen Aufwand, als auch einen umständlichen und konstruktiv aufwendigen Auslösemechanismus erfordern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Saug­ halter mit einem Grundteil und einem flexiblen einsei­ tig offenen Saugfuß, der an einer Anlagefläche dichtend anlegbar ist, und durch dessen Verformung der die Hal­ tekraft erzeugende Unterdruck erzeugbar ist, derart weiterzubilden, daß er bei weiterhin hoher Haltekraft und geringen Herstellkosten mit einem geringen Kraft­ aufwand abnehmbar ist und einfach in der Ausführung ist.

Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Erfindungsgemäß ist in dem Grundteil ein Zapfen vorge­ sehen, der einen mit dem vom Saugfuß und der Anlageflä­ che eingeschlossenen Volumen in Verbindung stehenden Kanal aufweist, und der zwischen einer Stellung, in der der Kanal keine Verbindung mit der Umgebung des Saugfu­ ßes, und einer Stellung verschiebbar ist, in der der Kanal eine Verbindung zwischen dem vom Saugfuß und der Anlagefläche eingeschlossenen Volumen und der Umgebung des Saugfußes herstellt. Durch die Verschiebung des Zapfens wird das Volumen, in dem der die Haltekraft erzeugende Unterdruck vorliegt, belüftet, so daß die Haltekraft aufgehoben wird, und damit eine Abnahme des Saughalter mit nur geringem Kraftaufwand möglich wird.

Zudem ist der Zapfen in einer Richtung senkrecht zur Anla­ gefläche verschiebbar. Dabei kommt es dem "natürlichen" Bewegungsablauf entgegen, wenn der Zapfen aus der Stel­ lung, in der der Kanal keine Verbindung mit der Umgebung des Saugfußes, in die Stellung, in der der Kanal eine Verbindung zwischen dem vom Saugfuß und der Anlagefläche eingeschlossenen Volumen und der Umgebung des Saugfußes herstellt, durch eine Bewegung senkrecht von der Anlage­ fläche weg verschoben wird, da diese Verschiebung "unwillkürlich" bei dem Versuch, den Saughalter abzuneh­ men, ausgeführt wird.

Erfindungsgemäß können ferner an dem Zapfen zum Halten vorgesehene Gegenstände befestigt werden.

In jedem Falle erhält man einen einfach - beispielswei­ se mittels eines Spritzgußverfahrens - herzustellenden Saughalter, der bei hoher Haltekraft leicht abzunehmen ist.

Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs­ beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla­ risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er­ findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Saughalter in der Hal­ testellung,

Fig. 2 diesen Saughalter in der Abnahmestellung, und

Fig. 3 eine perspektivische Schrägsicht auf den Saughalter.

Der in den Figuren dargestelle Saughalter weist in an sich bekannter Weise einen Grundteil 1 und einen flexi­ blen einseitig offenen Saugfuß 2, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ohne Beschränkung anderer Ausge­ staltungen eine angenähert glockenförmige Form hat. Der Saugfuß 2 liegt in Fig. 1 mit einer Dichtfläche 21 an einer Anlagefläche 3 dichtend an. Durch die Verformung des Saugfußes 2 wird der die Haltekraft erzeugende Unterdruck erzeugt.

Erfindungsgemäß ist in dem Grundteil 1 ein Zapfen 4 vorgesehen, der einen mit dem vom Saugfuß 2 und der Anlagefläche 3 eingeschlossenen Volumen 5 in Verbindung stehenden Kanal 6 aufweist.

In Fig. 1 ist der Zapfen 4 in einer Stellung darge­ stellt, in der der Kanal 6 keine Verbindung mit der Umgebung 7 des Saugfußes 2 hat, so daß der durch die Ver­ formung des Saugfußes 2 erzeugte Unterdruck den Saug­ halter an der Anlagefläche 3 festhält.

In Fig. 2 ist der Zapfen 4 durch eine Verschiebebewe­ gung (siehe Pfeilrichtung) senkrecht weg von der Anlage­ fläche 3 in eine Stellung überführt, in der der Kanal 6 eine Verbindung zwischen dem vom Saugfuß 2 und der Anlage­ fläche 3 eingeschlossenen Volumen und der Umgebung 7 des Saugfußes herstellt, so daß das Volumen belüftet und die Haltekraft aufgehoben wird.

Fig. 3 zeigt eine schräge Draufsicht auf den erfindungs­ gemäßen Saughalter, der durch seinen achsensymmetrischen Aufbau eine eindeutige Bedienung erlaubt.

Claims (1)

1. Saughalter zum Halten eines Gegenstandes an einer Anla­ gefläche mit einem Grundteil, einem flexiblen, einseitig offenen Saugfuß, der an der Anlagefläche dichtend anlegbar ist, und durch dessen Verformung der die Haltekraft erzeu­ gende Unterdruck herstellbar ist, und einem in dem Grund­ teil vorgesehenen Zapfen, der in Richtung senkrecht zur Anlagefläche verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zapfen (4) ein mit dem vom Saugfuß (2) und der Anlagefläche (3) eingeschlossenen Volumen (5) in Verbindung stehender Kanal (6) vorgesehen ist, der durch die Verschiebung des Zapfens (4) zwischen einer Stellung, in der der Kanal (6) keine Verbindung mit der Umge­ bung (7) des Saugfußes (2) und einer Stellung bewegbar ist, in der der Kanal (6) eine Verbindung zwischen dem vom Saugfuß (2) und der Anlagefläche (3) eingeschlossenen Volumen (5) und der Umgebung (7) des Saugfußes (2) herstellt, und daß der zu haltende Gegenstand an diesem Zapfen (4) befestigt ist.