CH715558A2 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Schlaufenstichs auf einer Stickapparatur. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Schlaufenstichs auf einer Stickapparatur. Download PDF

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CH715558A2
CH715558A2 CH01437/19A CH14372019A CH715558A2 CH 715558 A2 CH715558 A2 CH 715558A2 CH 01437/19 A CH01437/19 A CH 01437/19A CH 14372019 A CH14372019 A CH 14372019A CH 715558 A2 CH715558 A2 CH 715558A2
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Weber Damian
Bösch Kurt
Friedrich Gerardo
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Saurer Ag
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Abstract

Verfahren zum Betrieb einer Stickapparatur, insbesondere einer Einzelkopfstickmaschine wie eine Großstickmaschine, bspw. eine Schiffchenstickmaschine, oder eine Nähmaschine mit Stickfunktion, oder einer Mehrkopfstickmaschine, bei welcher Stickapparatur wenigstens ein Stickrahmen/-halterung und eine Anzahl von diesem wenigstens einen Stickrahmen/-halterung zugeordnete Stickstellen mit Stickwerkzeugen in Richtung auf einen von dem Stickrahmen/-halterung gehaltenen Stickboden (34) verschiebbar angeordnet sind, sowie Antriebsmittel zum Antrieb des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung und der Stickstellen, und eine Steuereinheit zur Steuerung des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung vorgesehen sind, wobei an der jeweiligen Stickstelle mindestens ein Schlaufenstich auf der Stoffbahn dadurch erzeugt wird, dass mindestens ein Schlaufendorn (7) mindestens parallel zum Stickboden (34) verschiebbar und/oder schwenkbar relativ zur betreffenden Stickstelle angetrieben ist und in einem ersten Arbeitsschritt die jeweilige Sticknadel (10) an der jeweiligen Stickstelle den vor oder am Stickboden (34) gehaltenen Schlaufendorn (7) mit mindestens einer Schlaufe oder Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') umstickt.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Schlaufenstichs auf einer Stickapparatur, insbesondere auf einer Einzelkopfstickmaschine wie eine Großstickmaschine, bspw. eine Schiffchenstickmaschine, oder eine Nähmaschine mit Stickfunktion, und/oder einer Mehrkopfstickmaschine.
[0002] Unter dem Begriff „Stickapparatur“ als auch „Stickmaschine“ wird im Sinne der vorliegenden Erfindung jeweils eine zum Sticken eingerichtete Vorrichtung verstanden, bei der wenigstens ein Stickrahmen oder wenigstens eine Stickhalterung und eine Anzahl von diesem wenigstens einen Stickrahmen/- halterung zugeordnete Stickstellen mit entsprechenden Stickwerkzeugen angeordnet sind, sowie Antriebsmittel zum Antrieb des Stickrahmens/der Stickhalterung und der Stickstellen, und einer Steuereinheit zur Steuerung der Stickrahmen/-halterung und der Stickstellen vorgesehen sind.
[0003] Solche Stickvorrichtungen können insbesondere Einzelkopf- oder Mehrkopfstickmaschinen sein, wobei die Einzelkopfstickmaschine eine solche Stickapparatur ist, die eine oder mehrere Stickwerkzeuge wie eine Sticknadel umfasst, welche an einem einzelnen Stickkopf zum definierten Bewegen der einen Sticknadel bzw. zum definierten gemeinsamen Bewegen der mehr als einen, also zwei oder mehreren Sticknadeln angeordnet sind. Weiterhin kann unter einer solchen Vorrichtung eine Mehrkopfstickmaschine verstanden werden, welche im Gegensatz zur Einzelkopfstickmaschine wenigstens zwei oder mehr Stickköpfe mit jeweils einer definierten Anzahl an Sticknadeln, beispielsweise eine Sticknadel oder mehr als eine Sticknadel, aufweist, wobei jeder Stickkopf zum definierten Besticken einer zugeordneten Stickfläche vorgesehen ist.
[0004] Solche Stickapparaturen bzw. Stickmaschinen bzw. Stickvorrichtungen arbeiten mit zwei Fäden (Ober- und Unterfaden) und sticken auf einen vertikal oder horizontal angeordneten Stickrahmen bzw. Stickhalterung, je nach Ausführungstyp der Stickapparatur.. Auf solchen Stickmaschinen können großflächige Textilien wie z. B. Gardinen, Stoffe und Tischdecken bestickt werden. Es können aber auch je nach Ausführung der Stickapparatur Halbfabrikate und Fertigware wie Jeanshosentaschen und T-Shirts bestickt werden.
[0005] Bei diesen Stickmaschinen ist üblicherweise eine in einem bewegbar angetriebenen Stickrahmen eingespannte Stoffbahn angeordnet, und es gibt eine oder eine Vielzahl Stickstellen, denen (jeweils) mindestens eine Sticknadel zugeordnet ist. Diese stickt mit einem Vorderfaden durch die Stoffbahn hindurch, wobei ein sogenannter Hinterfaden mit dem Vorderfaden verknüpft wird. Ergebnis einer solchen Arbeit ist ein bestickter Stoff, der flach und eben ohne von der Stoffebene hervorstehende Schlaufen ausgebildet ist.
[0006] Moosstickapparaturen sind dahingegen anders als solche Stickmaschinen aufgebaut, verwenden aber eine ähnliche Technik. Moosstickereien werden durch ein Einfadensystem erzeugt. Die Nadel sticht durch das Trägermateriel (z. B. T-Shirt) und holt sich den Faden unter der Nadelplatte nach oben. Durch eine Drehbewegung der Nadel bleibt auf der Oberseite des Trägermaterials eine Schlaufe. Durch oftmaliges Wiederholen entsteht so eine moosähnliche Fläche.
[0007] Bei der maschinellen Moosstickerei entfällt das Merkmal der gewebegebundenen Stickweise. Für eine Schiffchenstickmaschine, welche im Sinne der vorliegenden Erfindung unter die Gattung der Einzelkopfstickmaschinen fällt, ist beispielhaft vor längerer Zeit ein spezieller Moosstichapparat entwickelt worden, der aus einem auf die Hauptwelle aufzusetzenden Exzenter mit Laufrolle, Zugstange, Hebeln und Stangen besteht und eigentlich ein zusätzliches Fadenleitorgan darstellt. Dieses reguliert den Fadenabzug von der Spule so, dass für jeden Stich im geeigneten Moment der Stichbildung die nötige, zusätzliche Fadenmenge zur Verfügung gestellt wird.
[0008] Aber auch ohne Zusatzapparat ist der Moosstich schon auf verschiedene Weise, mit mehr oder weniger Erfolg hergestellt worden. Nachteil des bekannten Moossticheffektes ist, dass in früherer Zeit ein eigener Moosstichapparat verwendet werden musste, was mit einem hohen Maschinenaufwand und der Notwendigkeit der Zurverfügungstellung einer eigenen Maschine verbunden war.
[0009] Wie oben angegeben, gab es auch schon Versuche, mit herkömmlichen Großstickmaschinen wie die Schiffchenstickmaschine einen derartigen Moossticheffekt herzustellen. Nachteil ist allerdings, dass der damit erzielte Moosstich keine definiert gerichteten Schlaufen erzeugen kann und die Schlaufen in sich instabil sind, wodurch es zu einem unruhigen Stickbild und einem entsprechenden ungleichmäßigen Stickmuster kommt.
[0010] In dem Fachbuch Friedrich Schöner/Klaus, Freier: Stickerei-Techniken – VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1. Auflage, 1982, wird auf Seite 244 beschrieben, wie allein durch die Veränderung der Fadenbilanz ein Moosstich auf einer Großstickmaschine herstellbar ist.
[0011] Versuche haben jedoch gezeigt, dass ein solcher Moosstich unter den oben genannten Nachteilen leidet, nämlich einem ungleichmäßigen bzw. unruhigen Stickbild, variablen Schlaufengrößen und nicht die Möglichkeit bietet, unterschiedliche Moosstich-Muster zu erbringen.
[0012] Mit der Erfindung sollen die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile behoben werden. Insbesondere soll mit der vorliegenden Erfindung ein Moossticheffekt auf einer Stickapparatur, insbesondere auf einer Einzelkopfstickmaschine wie der Schiffchenstickmaschine, einer Mehrkopfstickmaschine und/oder einer Nähmaschine ohne einen großen Maschinenaufwand erreichbar sein.
[0013] Dazu wird mit der vorliegenden Erfindung das Verfahren nach dem Gegenstand des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung, insbesondere zur Ausführung des Verfahrens, nach dem Anspruch 10 vorgeschlagen.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
[0015] Das vorgeschlagene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass an der jeweiligen Stickstelle mindestens ein Schlaufenstich auf der Stoffbahn dadurch erzeugt wird, dass mindestens ein Schlaufendorn mindestens parallel zum Stickboden verschiebbar und/oder schwenkbar relativ zur betreffenden Stickstelle an diese heran geführt wird und dass in einem ersten Arbeitsschritt die jeweilige Sticknadel an der jeweiligen Stickstelle den vor oder am Stickboden gehaltenen Schlaufendorn mit mindestens einer Schlaufe oder Schlaufenreihe umstickt.
[0016] Die vorgeschlagene Vorrichtung ist gekennzeichnet durch mindestens einen Schlaufendorn, welcher mindestens parallel zum Stickboden verschiebbar und/oder schwenkbar relativ zur betreffenden Stickstelle angetrieben ist.
[0017] In vorteilhafter Weise kann dadurch das zu erreichende Moosstickbild in einfacher Weise erzeugt werden, indem die jeweilige Sticknadel an der jeweiligen Stickstelle den Schlaufendorn mit einer Mehrzahl an Schlaufen oder wenigstens einer Schlaufenreihe umstickt, wodurch die als in sich geschlossene Schlaufe auf dem Stickboden verankert wird.
[0018] Die Schlaufen werden um den stiftartigen Schlaufendorn herum gebildet. Der Schlaufendorn wird zunächst mit angestickt und anschließend wieder herausgezogen, wodurch die Schlaufe gebildet ist.
[0019] Die bekannte Frottierschlingenbildung erfolgt durch ein eigenes Werkzeug, was in der Art einer Nadel ausgebildet ist. Nach der Fertigstellung der Schlaufen kann je nach Bedarf ein Auftrennen der Schlaufen erfolgen.
[0020] Mit der vorliegenden Erfindung wird im Vergleich zu den bekannten Webmaschinen ein neuartiges Verfahren zur Bildung von bspw. Frottierschlingen bereitgestellt, weil das Gewebe hierdurch unmittelbar auf einem Stickboden angeordnet ist. Es wird rechts und links von diesem Werkzeug gestickt, wobei durch die Gatterbewegung der Stoff weggezogen wird und die Schlaufe entsteht.
[0021] Vorteilhaft ist in bevorzugter Weise die Möglichkeit gegeben, dass die Schlaufen einem gewissen Muster folgen, indem sich bei einer erweiterten Antriebsvariante der Stift nicht nur hin und her bewegt, sondern sich dieser insbesondere auch noch dreht. Dadurch kann man die Schlaufe in jeglicher Position erzeugen und in einem beliebig gerichteten Pfad ablegen.
[0022] Es können also auch längere Schlaufen erzeugt werden. Die Höhe und die Größe der Schlaufe kann so gesteuert werden, dass es einen dreidimensionalen Effekt gibt.
[0023] Im Vergleich zum bekannten Moosstich wird eine besondere Regelmäßigkeit durch die neuartige Technik dadurch erreicht, dass ein stiftartiger Platzhalter vorhanden ist, der als Stift mit eingestickt wird. Damit besteht der Vorteil, dass man irgendwo inmitten im Stickprozess einen normalen Stich anfertigt, mit der Sticknadel herausfährt und auf der Nadelseite einen stiftartigen Schlaufendorn an die Stoffebene heran fährt. Dadurch bildet der Stift einen Platzhalter, was eine regelmäßige Schlaufengröße ermöglicht.
[0024] Der Schlaufendorn ist vorzugsweise an einem selbständigen Antrieb angeordnet, der bevorzugt unabhängig vom Sticknadelantrieb, dem Fadenleiter oder anderen Elementen des Stickrahmens ist. Der Antrieb ist weiterhin bevorzugt maschinenfest auf der Seite des Nadelbetts angeordnet.
[0025] Der Unterschied zum Moosstich, mit dem das Verfahren der Erfindung verwandt ist, ist der, dass beim Moosstich keine stabile Schlaufenbildung erfolgen kann und auch die Festlegung der Schlaufe im Stickboden nur instabil ist.
[0026] Dadurch kommt der Nachteil zustande, dass eine durch Moosstich erzeugte Schlaufe sich in freier Richtung bewegen kann und aufgrund der Drallwirkung des verwendeten Fadens sich in irgendeine Richtung legt, was zu einem ungleichmäßigen Stickbild führt.
[0027] Hier setzt die Erfindung ein, die mit einem Platzhalter, nämlich einem Schlaufendorn eine stabile Schlaufe anfertigt. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die so gebildete Schlaufe im Bereich des Schlaufenbodens mit einem zusätzlichen Stich am Boden befestigt werden, so dass sich eine stabile Ausrichtung der so gebildeten Schlaufe ergibt, die somit festliegt, keinem Drall unterworfen ist und somit ein gleichmäßiges Schlaufenbild ergibt.
[0028] In einer weiterhin vorteilhaften bevorzugten Ausführung wird die Schlaufe mit zwei Stichen am Stickboden fixiert. Man kann diese mit einem einfachen Werkzeug auftrennen. Bei der bekannten Frottierschlaufe wird bei Zug auf den Schlaufenfaden der vollständige Faden herausgezogen. Bei der Erfindung ist dies nicht der Fall, weil die Schlaufe auf beiden Seiten fest am Stickboden befestigt ist.
[0029] Vorteil der Erfindung ist demnach, dass ohne großen Maschinenaufwand einfach durch Hinzunahme eines zusätzlichen Schlaufen-bildenden Elementes ein Moosstickbild erzeugt werden kann, was bisher nur mit aufwendigen Moosstickapparaten möglich war. Weiterer Vorteil ist, dass die – vorher kritische – Fadenbilanz des Vorderfadens nun keine Rolle mehr spielt und mit dem vorteilhaften Verfahren gleichmässige Schlaufen mit gleicher Richtung erzeugt werden können.
[0030] Eine vorteilhafte bevorzugte Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens umfasst demnach lediglich eine maschinenseitig angeordnete Hebevorrichtung, die bevorzugt als Hub-Schwenkvorrichtung ausgebildet ist, die auf dem Nadelbett heb- und senkbar angeordnet und an deren Arbeitsende mindestens ein Schlaufendorn angeordnet ist, der parallel zum Stickboden verschiebbar und/oder verschwenkbar ausgebildet ist.
[0031] Somit ergibt sich die Möglichkeit, dass an einer bestimmten Stickstelle die Hebevorrichtung dergestalt von einer Steuerung angesteuert wird, dass der mindestens eine Schlaufendorn in den Bereich der mindestens einen Sticknadel in annähernd parallelem Kontakt mit der Stoffbahn oder in geringem Abstand zur Stoffbahn gebracht wird, und dann die Sticknadel den Schlaufendorn in der Art von ein oder mehreren Schlaufen umstickt und damit einen durch den Querschnitt des Schlaufendorns definierten Schlaufentunnel um den Schlaufendorn herum erzeugt, der mit der Sticknadel auf dem Stickboden verankert ist. Nach erfolgter Erzeugung des Schlaufentunnels wird der Schlaufendorn aus dem Schlaufentunnel herausgezogen und es verbleibt der so erzeugte – nunmehr leere Schlaufentunnel auf der Stoffbahn stehen,
[0032] In einer ersten bevorzugten Ausführung ist der jeweiligen Stickstelle und der dort angeordneten Sticknadel jeweils ein Schlaufendorn zugeordnet.
[0033] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann es jedoch vorgesehen sein, dass ein einziger – nunmehr langgestreckter – Schlaufendorn mehreren Stickstellen zugeordnet ist. Somit kann der Schlaufentunnel z.B. an mehreren übereinander angeordneten Stickstellen in einem Arbeitsgang erzeugt werden.
[0034] Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung nur eine einfache Verschiebebewegung des Schlaufendorns beschrieben, obwohl dieser ebenso verschwenkbar und/oder verschiebbar ausgebildet sein kann.
[0035] Wichtig ist, dass durch die Verschiebebewegung (Hub) des Dornantriebes nunmehr die Größe der Schlaufen frei gewählt werden kann. Es können somit in einem einzigen Stickvorgang an einer Sticknadel auch unterschiedlich große Schlaufen erstellt werden, je nachdem, inwieweit der Hub des Dornantriebs für den Schlaufendorn während des Umstickens des Schlaufendorns verändert wird. Der Schlaufendorn kann demnach auch während des Vorgang des Umstickens mit dem Vorderfaden der Sticknadel von der Stoffebene um einen bestimmten Abstand entfernt – was der Durchmesser der Schlaufen vergrößert – oder an die Stoffebene angenähert werden – was den Durchmesser der Schlaufen verkleinert. Er kann auch während des Umstickens parallel zur Stoffebene bewegt werden, was die Orientierung der Schlaufen verändert.
[0036] Wie vorhin ausgeführt, ist es zusätzlich möglich, neben der Verschiebebewegung des Dornantriebs parallel zum Stickboden auch noch eine Schwenkbewegung ausführen zu lassen, wodurch noch zusätzliche Möglichkeiten der Schlaufenbildung gegeben sind.
[0037] Somit können an einer einzigen Stickstelle unterschiedliche Schlaufentunnels gebildet werden, die unterschiedliche Größen und Richtungen haben können.
[0038] Es ergibt sich damit auf dem Stickboden eine Art eines Frottiergewebes mit losen Schlaufen, die in beliebigen geometrischen Formen, Linien und Orientierungen auf dem Stickboden angelegt werden können.
[0039] In einer bevorzugten Weiterbildung ist es vorgesehen, dass mit einem zusätzlichen Schneidmesser die nach vorne vom Stickboden abstehenden Schlaufen des vorher angefertigten Schlaufentunnels aufgeschnitten werden, wodurch sich lose Schlaufenfadenhälften ergeben, die zu einem Flauschbild des so erzeugten bestickten Stickbodens führen, wie es bisher noch nicht bekannt war.
[0040] In einer weiterhin bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Dornantrieb für den Schlaufendorn auch eine Rotationsbewegung ausführen kann, so dass der Schwenkbewegung noch eine zusätzliche Rotationsbewegung zugeordnet werden kann, was dazu führt, dass die Schlaufen in beliebiger Orientierung, d. h. in beliebigen Stickrichtungen als Schlaufentunnel oder auch als offene Schlaufenfadenhälften auf dem Stickboden verankert werden können.
[0041] Vorteil des Verfahrens und der Vorrichtung, die zur Ausübung des Verfahrens geeignet ist, ist weiter, dass nun durch die Verwendung der Sticknadel, die durch den Stickboden hindurchsticht und das Schlaufenbild erzeugt, nunmehr auch die bevorzugte Möglichkeit besteht, dass an der Rückseite der Stoffebene eine zusätzliche Verankerung der angestickten Schlaufen stattfinden kann. Eine solche Verankerung kann z. B. durch einen Kreuzstich, einen Kettstich oder durch mehrfache Stiche an der Rückseite des Stickbodens in der Stoffbahn erfolgen, so dass die einzelnen Schlaufen des Schlaufentunnels an der Rückseite der Stoffebene festgelegt werden können, womit sich ein besonders stabiles Schlaufenbild ergibt, was eben gerade nicht mehr mit dem üblichen unregelmäßigen Moosstichbild nach dem Stand der Technik übereinstimmt.
[0042] Es kommt demnach zu sehr präzisen Schlaufenbildern, die entweder geschlossen oder geöffnet sein können, so dass auch Schriften oder geometrische Muster in scharf begrenzter Form und Kontur hergestellt werden können, was bisher noch nicht bekannt war.
[0043] Man kann sogar die Schlaufengrößen unterschiedlich ausbilden, so dass sich über der Stoffebene unterschiedlich hohe Schlaufen ergeben, die entweder aufgeschnitten oder geschlossen bleiben können, so dass sich sogar ein 3D-Bild über dem Stickboden ergibt, welches aus geschlossenen Schlaufen oder auch offenen Schlaufenhälften besteht.
[0044] Wegen dieses 3D-Effektes gibt es ein völlig neues Aussehen von bestickten Stoffen, wie es bisher noch nicht bekannt war und wie sie in der Moosstickerei auch nicht vorher möglich waren.
[0045] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass mit dem Schlaufendorn und dessen Befestigung auch noch zusätzlich eine Schneidklinge parallel an der Halterung für den Schlaufendorn befestigt ist, die – bevorzugt aber nicht zwingend – Teil des Schlaufendorns ist, so dass mit der Umstickung des Schlaufendorns gleichzeitig auch die Schneidklinge in Funktion tritt und die an sich vorher geschlossene Schlaufenreihe nunmehr auftrennt und einzelne Schlaufenfädenhälften daraus bildet, die vom Stickboden nach vorne herausstehen.
[0046] Dabei ist es nicht lösungsnotwendig, dass die Schneidklinge die Schlaufenreihe mittig auftrennt. Sie kann auch eine außermittige Auftrennung hervorrufen, was bedeutet, dass der eine Schlaufenfaden der einen Seite z. B. kürzer ist als der aufgetrennte andere Schlaufenfaden der gegenüberliegenden Seite der gleichen Schlaufe.
[0047] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Schneidklinge auch als separates Schneidorgan ausgebildet sein kann, welches entweder dem Schlaufendorn nachläuft und getrennt vom Schlaufendorn angetrieben ist.
[0048] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Schneidklinge aus einem Metall ausgebildet. In anderen bevorzugten Ausgestaltungen kann die Schneidklinge auch aus Keramik gestaltet sein, und statt einer mechanischen Schneidaktion kann auch eine berührungslose Schneidaktion mit einem Laserstrahl oder einem Ultraschall erfolgen.
[0049] In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der Schlaufendorn als einseitig an einer Halterung befestigter dornartiger Stift ausgebildet ist, der z. B. aus einem Metallmaterial, aus einem Keramikmaterial, einem Kunststoffmaterial, einem Mix aus diesen Materialien oder einem vergleichbaren starren Material besteht, welches nicht biegbar ist. Das Material sollte so fest sein, dass ein problemloses Herausziehen des Schlaufendorns aus dem Schlaufentunnel erfolgen kann.
[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der einseitig eingespannte Schlaufendorn auch biegbar ausgebildet ist und z. B. aus einem stiftartigen, elastisch biegbaren Kunststoffmaterial besteht.
[0051] In einer dritten bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass bei einem Schlaufendorn nunmehr der Dorn selbst bewegbar ausgebildet ist, d. h. in seiner Halterung bewegbar. Er kann beispielsweise in seiner Halterung schwenkbar, verschiebbar oder drehbar ausgebildet sein.
[0052] Damit ergeben sich noch weitere, vielfache Möglichkeiten der Ausbildung von Schlaufentunnels, weil durch die Biegbarkeit, die Drehbarkeit oder die Verschiebbarkeit des Schlaufendorns in seiner Halterung am Dornantrieb noch weitere Möglichkeiten der Schlaufenbildung bestehen.
[0053] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der Schlaufendorn als verlorener Dorn ausgebildet ist, was bedeutet, dass er jeweils als Opferdorn im Schlaufentunnel verbleibt und mit dem Stoff zusammen aus dem Stickrahmen entfernt und an einen Textil-Ausrüster ausgeliefert wird. Er kann dann z. B. durch Auswaschen des Stoffes in der Ausrüsterei ausgewaschen, aufgelöst oder durch Ultraschall oder andere Maßnahmen zertrümmert werden, wodurch der im Innenraum leere Schlaufentunnel entsteht und eine gesonderte Einrichtung für die Halterung eines festen Schlaufendorns an der Maschine entfällt.
[0054] Eine solche Anordnung mit einem Opferdorn kann z. B. bei der Soutache-Stickerei eingesetzt werden.
[0055] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der Schlaufendorn als verlorener Dorn im Stickbild erhalten bleibt und auch bei Benutzung des Stoffes durch den Endverbraucher den Schlaufentunnel formgebend ausfüllt. In dieser Variante kann es vorgesehen sein, den Schlaufendorn in bestimmter Weise ästhetisch auszugestalten, z. B. als goldener Kunststofffaden, als gefärbter Stift, als profiliertes Designelement oder dergleichen mehr.
[0056] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform oder aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche oder bevorzugten Ausführungsformen untereinander.
[0057] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe „wesentlich“ oder „erfindungsgemäß“ oder „erfindungswesentlich“ ist subjektiv und impliziert nicht, dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche sein müssen.
[0058] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0059] Es zeigen: <tb><SEP>Figur 1: schematisiert einen Teilschnitt durch eine Stickapparatur, insbesondere durch eine Großstickmaschine mit Seitenansicht der Nadelseite <tb><SEP>Figur 2: eine gegenüber Figur 1 abgewandelte Ausführungsform für den Verschiebeantrieb des Schlaufendorns <tb><SEP>Figur 3: eine perspektivische Vorderansicht der Großstickmaschine von der Nadelseite her mit zwei unterschiedlichen Dornantrieben für den Antrieb des Schlaufendorns <tb><SEP>Figur 4: ein erstes Verfahrensbild zur Anbringung einer Schlaufenreihe <tb><SEP>Figur 5: der gegenüber Figur 4 fortschreitende Arbeitsschritt <tb><SEP>Figur 6: der gegenüber Figur 5 fortschreitende Arbeitsschritt <tb><SEP>Figur 7: der gegenüber Figur 6 fortschreitende Arbeitsschritt <tb><SEP>Figur 8: schematisiert eine abgewandelte Ausführungsform zu den Verfahrensabläufen nach den Figuren 4 bis 7 mit Darstellung eines frei geometrisch auf dem Stickboden fixierten Schlaufentunnels <tb><SEP>Figur 9: die perspektivische Ansicht der einen Schneidvorrichtung, welche den Schlaufentunnel aufschneidet <tb><SEP>Figur 10: eine vergrößerte Darstellung der Klinge nach Figur 9 <tb><SEP>Figur 11: eine Variante zur Veränderung des Hubes des Schlaufendorns in einer ersten Ausführungsform <tb><SEP>Figur 12: die gleiche Variante in einer zweiten Ausführungsform (mit großem Hub) <tb><SEP>Figur 13: die Darstellung des variierbaren Abstandes des Schlaufendorns zur Stoffebene (mit kleinem Hub) <tb><SEP>Figur 14: die gleiche Darstellung wie Figur 13 mit großem Hub <tb><SEP>Figur 15: die Darstellung eines flexiblen Schlaufendorns zur Ausbildung von geometrisch verteilt angeordneten Schlaufentunnels <tb><SEP>Figur 16: eine Variante für die Befestigung des Schlaufendorns in einem ersten Verfahrensschritt <tb><SEP>Figur 17: die gleiche Darstellung wie in Figur 16 in einem zweiten Verfahrensschritt <tb><SEP>Figur 18: eine perspektivische Darstellung eines Schlaufendorns mit einer integrierten Schneidklinge <tb><SEP>Figur 19: eine Ausführungsform des Schlaufendorns in einer ersten Ausführung <tb><SEP>Figur 20: eine zweite Variante im Vergleich zur Figur 19 <tb><SEP>Figur 21: eine dritte Variante im Vergleich zur Figur 20 <tb><SEP>Figur 22: eine weitere Variante im Vergleich zur Figur 21 <tb><SEP>Figur 23: eine weitere Variante im Vergleich zur Figur 22 <tb><SEP>Figur 24: eine weitere Variante im Vergleich zu den Figuren 19 bis 23 <tb><SEP>Figur 25: schematisiert eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer Mehrkopfstickmaschine nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel <tb><SEP>Figur 26: schematisiert eine perspektivische Ansicht einer Nähmaschine mit Stickfunktion nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
[0060] Die eine Einzelkopfstickmaschine ausmachende Großstickmaschine 1 nach Figur 1 nach einem Ausführungsbeispiel besteht in üblicher Weise aus einem Stickboden, der aus einem in X-Y-Richtung verschiebbar angetriebenen Stickrahmen besteht, in welches der zu bestickende Stoff eingespannt ist.An der einen Seite sind Sticknadeln angeordnet, welche durch die Stichplatte hindurch verfahrbar sind und auf die Schiffchenseite gelangen, dort wo der Schiffchenfaden gefangen und durch den Stoff wieder hindurchgezogen wird.
[0061] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist die Großstickmaschine 1 nur mit ihrer nadelseitigen Stickwange 2 dargestellt, auf der ein Nadelbett 3 angeordnet ist.
[0062] Die Stoffebene 9 ist vor der Stichplatte 22 angeordnet, und auf der linken Seite der Stichplatte 22 ist die Schiffchenbahn 8 mit den nicht näher dargestellten Schiffchen angeordnet, wobei in Figur 1 noch ein Fadenschnitt-Antrieb 16 für den Schiffchenfaden dargestellt ist. Parallel zum Stickboden 34 ist die Stichplatte 22 ausgebildet.
[0063] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Stickstelle mit einer Sticknadel 10 dargestellt, die von einer Nadelbett-Abdeckung 15 abgedeckt ist.
[0064] Es sind ferner noch in an sich bekannter Weise Stoffdrückertatzen 6 vorgesehen, die in einer Rotationsachse 5 zum Stickboden 34 bewegbar sind.
[0065] Zur Ausbildung von Schlaufentunnels ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Schlaufendorn 7 vorgesehen, der in seiner Längserstreckung senkrecht zur Längserstreckung der Sticknadel 10 ausgerichtet ist und etwa parallel in Pfeilrichtung 24 heb- und senkbar durch einen Dornantrieb 11 verschiebbar zur Stichplatte 22 ausgebildet ist.
[0066] Zu diesem Zweck ist dem Schlaufendorn 7 eine Hebevorrichtung 4 zugeordnet, die mit einem Dornantrieb 11 arbeitet.
[0067] Im Dornantrieb 11 ist vorteilhaft ein pneumatischer Zylinder angeordnet, der den Verschiebeantrieb in Pfeilrichtung 24 (senkrecht zur Zeichenebene der Figur 1) ausführt. Dies ist eine mögliche Ausführungsform, wobei für den Dornantrieb eine Vielzahl weiterer Antriebsmöglichkeiten bestehen.
[0068] Die gesamte Einrichtung samt dem Dornantrieb 11 ist an der besagten Hebevorrichtung 4 angeordnet und arbeitet mit einem Längsträger 23, der somit zusammen mit der Hebevorrichtung 4 in den Heberichtungen 13 um das Drehlager 14 der Hebevorrichtung 4 verschwenkbar angetrieben ist.
[0069] Durch die Ansteuerung der Hebevorrichtung 4 kann somit der Schlaufendorn 7, der von der Sticknadel 10 umstickt werden soll, in Eingriff mit der Stickstelle oder außer Eingriff mit der Stickstelle gebracht werden.
[0070] Teil der Hebevorrichtung 4 ist ein Befestigungsarm 12, der fest mit dem Nadelbett 3 verbunden ist.
[0071] In Figur 2 ist gegenüber der Figur 1 ein erweiterter Dornantrieb 17 dargestellt, der dem Dornantrieb 11 für die Schwenkbewegung übergeordnet ist.
[0072] Mit dem erweiterten Dornantrieb 17 kann der Schlaufendorn 7 noch eine zusätzliche Rotationsbewegung ausführen, die in der Zeichenebene der Figur 1 zur Pfeilrichtung 24 überlagert ist.
[0073] Die Figur 3 zeigt zwei unterschiedliche (auch möglicherweise alternativ oder kumulativ) vorhandene Dornantriebe 11 und 17 an zwei unterschiedlichen Stellen einer Großstickmaschine, wo erkennbar ist, dass auf dem Nadelbett 3 eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Sticknadeln 10 vorgesehen sind, die jeweils für sich getrennte Stickstellen bilden. An einer bestimmten Stickstelle ist nun der erweiterte Dornantrieb 11, 17 angeordnet, wobei die Hebevorrichtung beide Dornantriebe in Pfeilrichtung 13 von der Stickstelle wegbewegen oder in den Bereich der Stickstelle hineinbewegen kann.
[0074] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der einseitig eingespannte, etwa stiftartige Schlaufendorn 7 im Bereich eines rund profilierten Fensters 18 einer Getriebeplatte 19 angeordnet und kann so frei von der Sticknadel 10 umstickt werden.
[0075] In Figur 3 sind die verschiedenen Bewegungsrichtungen des Schlaufendorns 7 dargestellt, welche durch die einander sich überlagernden Dornantriebe 11 und 17 erfolgen können.
[0076] Der einfache Dornantrieb 11 verursacht die Verschieberichtung in Pfeilrichtung 24 für den Schlaufendorn 7 und der Dornantrieb 17 führt die Drehrichtung des Dornantriebs 17 und somit auch die Drehung des Schlaufendorns 7 durch, wobei noch zusätzlich eine Verschiebebewegung in Pfeilrichtung 25 vorgesehen sein kann.
[0077] Somit kann sich insgesamt der Schlaufendorn 7 mit zwei voneinander getrennten Dornantrieben 11, 17 zweidimensional parallel zur Stoffebene 9 verschieben und noch eine zusätzliche Rotationsbewegung in Pfeilrichtung 26 um die Nadelachse der Sticknadel 10 ausführen.
[0078] Die Figuren 4 bis 7 zeigen nun die fortschreibende Schlaufenbildung einer Schlaufenreihe 29 mit Hilfe eines Stickvorderfadens 28, der an der Spitze der Sticknadel 10 in einer Öse läuft.
[0079] Der Schlaufendorn 7 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in einer Halteplatte 27 befestigt und wird von dem nun in gestrichelten Linien dargestellten Dornantrieb 11 in den Pfeilrichtungen 24, 24' parallel zum Stickboden 34 verschoben.
[0080] In der linken Verschiebelage nach Figur 4 liegt somit die Schlaufenreihe 29 links von der Sticknadel, und es wurde bereits schon eine Schlaufenreihe 29 um den Schlaufendorn 7 gebildet.
[0081] In einer alternativen Ausführungsform ist noch dargestellt, dass statt der Einspannung der Halteplatte 27 an dem Dornantrieb 11 auch eine Schwenkbewegung in den Pfeilrichtungen 43 stattfinden könnte.
[0082] Es handelt sich hierbei um eine zur Verschiebebewegung 24 alternative Schwenkbewegung.
[0083] Durch die Anordnung einer solchen Schwenkbewegung 24 43 kann auch die Schlaufengröße beliebig variiert werden. Dies kann auch durch eine Verschiebebewegung generiert werden.
[0084] In der Darstellung nach Figur 4 ist gezeigt, dass bereits schon eine untere Schlaufenreihe 30 gebildet wurde, aus der der Schlaufendorn 7 bereits herausgezogen wurde, wodurch sich ein offener Schlaufentunnel 31 bildet. Der Schlaufentunnel 31' ist noch mit dem dort eingefahrenen Schlaufendorn 7 dargestellt.
[0085] Die Sticknadel wird in den Pfeilrichtungen 32 in die Stoffebene hinein und aus der Stoffebene heraus bewegt.
[0086] Im Übergang von Figur 4 zur Figur 5 wird die Sticknadel 10 aus dem Stickboden 34 herausgezogen und im Übergang zur Figur 6 gelangt nun die Sticknadel in Pfeilrichtung 32 wieder in den Stickboden 34 hinein, aber diesmal links von dem Schlaufendorn, wie dies in Figur 7 dargestellt ist. Damit wurde der Schlaufendorn mit einer geschlossenen Schlaufe umstickt, deren Boden im Stickboden 34 festgelegt ist.
[0087] Genauer gesagt ist die Sticknadel in den Pfeilrichtungen 24, 24' nicht bewegbar, sondern vielmehr die Halteplatte 27 für den Schlaufendorn, so dass die Darstellung, dass die Sticknadel sich rechts oder links vom Schlaufendorn 7 befindet, sich auf dem Bewegungsantrieb 11, 17 des Schlaufendorns bezieht und nicht auf einen Antrieb der Sticknadel 10.
[0088] Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, dass die Längsachse des Schlaufendorns 7 senkrecht zu einer Verbindungslinie durch alle Nadelspitzen steht. Es kann ein beliebiger Winkel vorgesehen sein, was bedeutet, dass die Längsachse des Schlaufendorns 7 auch in einer Schräglage über dem Stickboden 34 steht und somit auch das Schlaufenbild entsprechend ausgebildet sein kann, was bedeutet, die Schlaufentunnels müssen nicht aus konzentrischen, zueinander fluchtenden Schlaufen bestehen, sondern die einzelnen Schlaufen können sich konisch verengen oder konisch erweitern.
[0089] In den Figuren 4 bis 7 ist noch erkennbar, dass in Figur 4 der Stich 35 rechts vom Schlaufendorn 7 stattfindet, während durch die Verschiebebewegung der Halteplatte 27 in Pfeilrichtung 24' nunmehr der Stich der Sticknadel 10 einen Stich 36 links von dem Schlaufendorn 7 durchführt.
[0090] Die Figur 8 zeigt eine gegenüber den Figuren 4 bis 7 erweiterte Ausführungsform, bei der die Halteplatte 27 nicht nur in den Pfeilrichtungen 24, 24' verschwenkbar ist, sondern darüber hinaus eine Rotationsbewegung in Drehrichtung 26 ausführen kann. Dies wird durch den erweiterten Dornantrieb 17 für die Rotationsbewegung in Pfeilrichtung 26 bewerkstelligt.
[0091] Somit können – wie in Figur 8 dargestellt – eine Vielzahl von Schlaufenreihen 30 ein Schlaufenmuster 37 auf dem Stickboden 34 bilden und dabei der Schlaufentunnel 31 geschlossen sein.
[0092] In einer anderen Ausführung, die später noch geschildert wird, kann es vorgesehen sein, dass keine geschlossenen Schlaufentunnels 31 vorhanden sind, sondern diese sind durch eine Schneidvorrichtung geöffnet und bilden dann einzelne vom Stickboden abstehende Schlaufenfäden 41.
[0093] Die Figuren 9 und 10 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel für eine derartige Schneidvorrichtung, die unmittelbar mit dem Schlaufendorn 7 an der Halteplatte 27 befestigt ist, wobei parallel zum Schlaufendorn 7 eine Schneidklinge 38 an der Halteplatte 27 befestigt ist.
[0094] Auch diese Schneidklinge 38 greift in den Schlaufentunnel 31 zusammen mit dem Schlaufendorn ein und wird wie in den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 4 bis 7 in den Schlaufentunnel 31 mit einbezogen.
[0095] Die Figur 10 zeigt ein vergrößertes Beispiel einer solchen Schneidklinge mit einer schrägen Schneidkante 39, wobei sich bei feststehender Halteplatte 27 das gesamte Gatter entweder in Pfeilrichtung 33 nach unten oder in Pfeilrichtung 33' nach oben bewegt, was dazu führt, dass die Schlaufenreihen 29 aufgetrennt werden und dabei längs der Schnittebene 42 lose voneinander abstehende Schlaufenfäden 41 bilden.
[0096] Dadurch ergibt sich ein Flauschstickmuster auf der Stoffebene, es kann in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass an der hinteren Seite der Stoffebene 9, d. h. also jenseits des Stickbodens 34 (an der Schiffchenseite) Fixierstiche 44 vorgesehen werden, um eine zusätzliche Fixierung der Schlaufenreihen 29 bzw. der aufgeschnittenen Schlaufenfäden 41 am Stickboden 34 vorzusehen.
[0097] Die Figuren 11 bis 18 zeigen alternative Ausführungsformen, die alle vom Erfindungsgedanken der Erfindung umfasst sein sollen.
[0098] Sie sind in Kombination mit den vorher genannten Ausführungsbeispielen in jeder beliebigen Kombination oder auch in Alleinstellung als vorteilhafte Ausführungsformen zu sehen.
[0099] In Figur 11 ist die Bildung einer relativ kleinvolumigen Schlaufenreihe 29 dargestellt, wo erkennbar ist, dass der Schlaufendorn 7 in seine Stellung 7' um eine Verschiebebewegung 24 verschoben werden kann, und bezüglich der Stoffebene 9 die Koordinaten X, Y und Z definiert werden.
[0100] Die Figur 12 zeigt hingegen die Bildung einer großvolumigen Schlaufe 29 mit einer vergrößerten Hubbewegung des Schlaufendorns 7, 7', um eine vergrößerte Verschiebebewegung in den Pfeilrichtungen 24, wodurch sich eine großvolumige Schlaufenreihe 29 ergibt.
[0101] Somit wird erkennbar, dass aufgrund der Verschiebebewegung der Halteplatte 27 der Schlaufendorn 7 in unterschiedliche Verschiebestellungen 7, 7' gebracht werden kann.
[0102] Die Ausbildung der Länge der Schlaufenreihe 29 hängt von der von der Weglänge der Verschiebebewegung 24 ab.
[0103] In den Figuren 13 und 14 ist dargestellt, dass der Schlaufendorn 7 auch einen variierbaren Abstand in der Z-Ebene zur Stoffebene 9 einnehmen kann.
[0104] Die Stoffebene ist in Figur 13 mit dem Bezugszeichen 9 dargestellt und in Figur 13 ist ein relativ kleiner Abstand des Schlaufendorns 7 mit seinen Schlaufenreihen 29 dargestellt, die zu einem relativ engen Abstand des Schlaufentunnels 31 vor der Stoffebene 9 führen.
[0105] Die Figur 14 zeigt die alternative Ausführungsform, bei der der Schlaufendorn 7 einen relativ großen Abstand zur Stoffebene 9 einnimmt, wodurch sich großvolumige und hoch über der Stoffebene 9 hervorstehende Schlaufenreihen 29 ergeben, die entweder ungeschnitten oder geschnitten werden können.
[0106] Durch den Bewegungsantrieb des Schlaufendorns ist es sogar möglich, die einzelnen übereinander liegenden Schlaufenreihen 29 zueinander zu zentrieren und fluchtend übereinander zu legen, weil in der eingezeichneten Eingriffsstellung nach Figur 14 könnte nun der Schlaufendorn 7 noch nach links bewegt werden, um alle Schlaufen auf ein gleiches Maß fluchtend zu straffen und damit ein besonders gleichmäßiges Schlaufenbild zu erzeugen.
[0107] Die Figur 15 zeigt als weitere Ausführungsform, dass es nicht notwendig ist, einen starren Schlaufendorn 7 zu wählen. Stattdessen kann ein Schlaufendorn 7" verwendet werden, der flexibel ausgebildet ist, der in der eingezeichneten Pfeilrichtung 24 bewegbar angetrieben ist und aufgrund der Flexibilität des Schlaufendorns 7" können engere Schlaufenkurven oder Schlaufentunnels 31 gebildet werden, was mit einem starren Schlaufendorn nicht unbedingt möglich ist.
[0108] In der allgemeinen Beschreibung wurde auch schon darauf hingewiesen, dass der Schlaufendorn 7, 7" auch als verlorener Schlaufendorn ausgebildet sein kann, d.h. er könnte in einem solchen Schlaufentunnel 31 auch verbleiben, und bei der späteren Weiterverarbeitung des so ausgerüsteten Stoffes entweder herausgewaschen, mechanisch entfernt oder sogar im Schlaufentunnel 31 verbleiben. Dies entspricht einem Opferdorn, der im Schlaufentunnel – mindestens zeitweilig – verbleibt.
[0109] Die Figur 16 zeigt, dass der Schlaufendorn 7"' auch in einem Drehlager 45 an der Halteplatte 27 (nicht dargestellt) eingespannt sein kann, wodurch die Möglichkeit besteht, dass der Schlaufendorn 7" in X-Y-Ebene beliebig vor der Stoffebene 9 bewegbar angetrieben ist. Er kann auch in den Pfeilrichtungen 26 um die Längsachse der Sticknadel 10 herum gedreht werden, was zu einem besonders eigentümlichen Schlaufenbild der Schlaufenreihe 29 führt.
[0110] Demgemäß zeigt die Figur 17, dass die gesamte Halteplatte vor der Stoffebene 9 auch um einen Winkel von z. B. 90 oder 180° gedreht werden kann, wodurch der vorher gezeigte Schlaufendorn 7"' mit seinem Drehlager 45 um einen Drehwinkel von 90° um die Sticknadel 10 herumgedreht werden kann, wodurch markante Richtungsänderungen der Schlaufenreihe 29 realisiert werden können.
[0111] Die Figur 18 zeigt, dass der Schlaufendorn 7 mit einer Schneidklinge 38 körperlich verbunden sein kann, so dass nach der Bildung der Schlaufenreihe 29 und des damit erzeugten Schlaufentunnels 31 eine Verschiebebewegung des Verschiebeantriebs des Schlaufendorns zum Auftrennen der in sich geschlossenen Schlaufenreihen 29 führt, wodurch dann einzelne voneinander getrennte Schlaufenfäden 41 gebildet werden.
[0112] Die Figuren 19 bis 24 zeigen verschiedene Möglichkeiten der Befestigung eines Schlaufendorns nach allen vorher genannten Ausführungsbeispielen in einer Vorrichtung. Alle Ausführungsbeispiele sollen in Alleinstellung oder in jeder beliebigen Kombination untereinander Schutz genießen.
[0113] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 19 ist links im Schnitt und rechts in der Draufsicht dargestellt, dass der Schlaufendorn 7 in seiner mittleren Stellung vor der Sticknadel 10 steht und sich entweder links oder rechts von der Sticknadel bewegen kann, um so die in sich geschlossene Schlaufenreihe 29 zu bilden.
[0114] Der Schlaufendorn 7 ist dabei Teil eines Lagerrings 46 und ist mit diesem werkstoffeinstückig verbunden.
[0115] Der Lagerring 46 trägt eine radial nach außen gerichtete Außenverzahnung 47, die mit einem geeigneten Gegenrad oder Ritzel kämmt, um so eine Drehung des Lagerrings 46 um seine Drehachse zu ermöglichen, was der Drehrichtung 26 in entspricht.
[0116] Die Figur 20 zeigt, dass der Schlaufendorn 7 auch auswechselbar in einer Halterung 48 des Lagerrings 46 gehalten sein kann.
[0117] Die Figur 21 zeigt, dass der Schlaufendorn 7 auch werkstoffeinstückig mit dem Lagerring 46 ausgeführt sein kann und z. B. aus einem verchromten Metallteil, einem Sinterteil oder aus einem Kunststoffmetallgemisch bestehen kann, welches gehärtet ist.
[0118] Die Figur 22 zeigt, dass der Schlaufendorn 7 auch auswechselbar im Lagerring 46 in eine Einschubtasche 49 gehalten sein kann und in beliebiger Weise dort über eine Übermaß- oder Steckverbindung festgelegt sein kann.
[0119] Die Figur 23 zeigt einen Drehverschluss für die Halterung des Schlaufendorns 7 im Lagerring 46, der in der Art eines Bajonettdrehverschlusses im Lagerring 46 festgelegt sein kann. Somit ergibt sich durch eine Auf-Zu-Bewegung entweder die Ablösung des Schlaufendorns 7 aus dem Lagerring 46 oder dessen Festlegung.
[0120] Die Figur 24 zeigt, dass der Lagerring 46 mit dem dort integrierten Schlaufendorn 7 als Sinterteil ausgebildet sein kann und in einem Außenring 50 festgelegt werden kann und zwar über eine Klebeverbindung 51, wobei die lagenrichtige Zuordnung zwischen dem Lagerring 46 und dem Außenring 50 durch Positioniernocken 52 sichergestellt ist.
[0121] Die Figuren 25 und 26 zeigen weitere alternative Ausführungsbeispiele einer Stickapparatur in Form einer Mehrkopfstickmaschine, wie in Figur 25 dargestellt, und in Gestalt einer als Nähmaschine mit Stickfunktion ausgebildeten Einzelkopfstickmaschine, wie in Figur 26 gezeigt. Mehrkopfstickmaschinen und Nähmaschinen mit Stickfunktion sind hinlänglich bekannt, weswegen auf eine detaillierte Beschreibung der Ausstattung und Funktionsweise solcher verzichtet wird, da deren übliche Ausstattung und generelle Funktionsweise kein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ausmachen.
[0122] Beiden gezeigten alternativen bevorzugten Ausführungsbeispielen ist gemein, dass wenigstens ein horizontal angeordneter Stickrahmen bzw. Stickhalterung mit einem Stickboden 34 vorgesehen ist, welchem eine bzw. mehrere Sticknadeln 10 in Richtung des Stickbodens 34 zum Besticken desselbigen hin- und bewegbar gegenüberliegend angeordnet ist/sind. Die Sticknadel 10 bzw. die Sticknadeln 10 sind jeweils einem Stickkopf 53 zugeordnet, welcher Antriebsmittel zum Antrieb der Sticknadel 10 bzw. der Sticknadeln 10 umfasst. Dem jeweiligen Stickkopf 53 ist eine Vorrichtung mit einem Schlaufendorn 7 zugeordnet, welcher von einem der Vorrichtung zugeordneten Dornantrieb 11, 17 linear verschieblich und/oder drehbeweglich gehalten ist. Die Vorrichtung ist nach diesen bevorzugten Ausführungsbeispielen an dem jeweiligen Stickkopf 53 angeordnet. Nach einem alternativen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung abseits von dem Stickkopf 53, welche beispielsweise an einem Stickmaschinenrahmen oder an einer Zusatzapparatur, angeordnet derart sein, dass der Schlaufendorn 7 benachbart zu der Sticknadel 10 bzw. den Sticknadeln 10 positionierbar ist, um ein wie nach einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erreichbares Zusammenwirken von Schlaufendorn 7 und Sticknadel 10 zu ermöglichen. So kann die Vorrichtung optional und/oder zusätzlich an der Stickapparatur anordbar sein, womit auch bestehende, bspw. ältere Stickapparaturen auf einfache Art und Weise mit einem Schlaufendorn ausstattbar sind, um ein wie vorstehend beschriebenes besonderes Schlaufenbild vor der Stoffebene eines Stickstoffes bilden zu können.
[0123] Bei der Erfindung ist somit besonders vorteilhaft, dass es durch relativ einfache Vorrichtungsmaßnahmen und ein einfach durchzuführendes Verfahren nun erstmals möglich ist, ohne großen Maschinenaufwand ein besonderes Schlaufenbild vor der Stoffebene eines Stickstoffes zu bilden, wobei entweder offene oder geschlossene Schlaufen ausgebildet werden können.
[0124] Es ist dabei nicht lösungsnotwendig, dass die aus den offenen Schlaufen gebildeten Stofffäden gleiche Länge haben.
[0125] Neben einem Ziereffekt, der durch die Schlaufenbildung gemäß der vorliegenden Erfindung geschildert wurde, gibt es auch mehrere praktische Anwendungen. Beispielsweise ist es in einer alternativen Anwendung möglich, die dargestellten Schlaufen 29 mit den Schlaufentunnels 31 nicht aus einem Textilmaterial zu bilden, sondern es können elektrisch leitfähige Schlaufenfäden verwendet werden, die entweder als geschlossene Schlaufenreihen 29 oder als durchgeschnittene Schlaufenfäden 41 elektrische Elektroden bilden können, die bei der Verwendung eines so zugerichteten Stickstoffes beim Tragen auf dem Körper als Hautelektroden wirken und elektrische Potentiale von der Hautoberfläche ableiten können.
[0126] Es würde dann ein daraus gebildetes Elektrodenpad an einer ersten Stelle des Körpers getragen werden, wobei das Elektrodenpad mit den geschlossenen oder offenen Schlaufen ein erstes Potential ableitet, während auf der davon entfernten zweiten Körperstelle weiteres Elektrodenpad liegt, welches zur Ableitung des gegenüberliegenden Potentials geeignet ist.
[0127] Somit können hautrelevante elektrische Potentiale mit den aus den elektrisch leitfähig ausgebildeten Schlaufentunnels und den daraus gebildeten Sensorpads abgeleitet werden, wie z.B. Herzsignale (EKG), Muskelsignale (EMG oder EOG) oder Gehirnströme (EEG) und weitere von der Körperoberfläche berührend ableitbare physiologische Parameter.
Zeichnungslegende
[0128] 1 Großstickmaschine (Einzelkopfstickmaschine) 1' Nähmaschine (Einzelkopfstickmaschine) 1" Mehrkopfstickmaschine 2 Stickwange (nadelseitig) 3 Nadelbett 4 Hebevorrichtung 5 Rotationsachse (Stoffdrücker) 6 Stoffdrückertatze 7 Schlaufendorn, 7', 7", 7"' 8 Schiffchenbahn 9 Stoffebene 10 Sticknadel 11 Dornantrieb (von 7) für Verschiebebewegung 12 Befestigungsarm 13 Heberichtung 14 Drehlager 15 Nadelbett-Abdeckung 16 Fadenschnitt-Antrieb 17 Dornantrieb für Rotationsbewegung 18 Fenster (für 7) 19 Getriebeplatte 20 Schwenkgetriebe 21 Nadelklemmring 22 Stichplatte 23 Längsträger (für Hebevorrichtung 4) 24 Pfeilrichtung (für Dornantrieb 11), 24' 25 Pfeilrichtung (für Dornantrieb 17) 26 Drehrichtung (für Dornantrieb 17) 27 Halteplatte 28 Stickvorderfaden 29 Schlaufenreihe (mit Dorn) 30 Schlaufenreihe (ohne Dorn) 31 Schlaufentunnel 31' (obere) 32 Pfeilrichtung (Sticknadel 10) 33 Fahrrichtung (Gatter), 33' 34 Stickboden 35 Stich (rechts) 36 Stich (links) 37 Schlaufenmuster 38 Schneidklinge 39 Schneidkante (von 38) 41 Schlaufenfaden 42 Schnittebene 43 Alternative Schwenkbewegung (zu 24) 44 Fixierstich 45 Drehlager 46 Lagerring 47 Außenverzahnung 48 Halterung 49 Einschubtasche 50 Außenring 51 Klebeverbindung 52 Positioniernocken 53 Stickkopf

Claims (15)

1. Verfahren zum Betrieb einer Stickapparatur, insbesondere einer Einzelkopfstickmaschine wie eine Großstickmaschine (1), bspw. eine Schiffchenstickmaschine, oder eine Nähmaschine mit Stickfunktion (1'), oder einer Mehrkopfstickmaschine (1"), bei welcher Stickapparatur wenigstens ein Stickrahmen/-halterung und eine Anzahl von diesem wenigstens einen Stickrahmen/-halterung zugeordnete Stickstellen mit Stickwerkzeugen in Richtung auf einen von dem wenigstens einen Stickrahmen/-halterung gehaltenen Stickboden (34) verschiebbar angeordnet sind, sowie Antriebsmittel zum Antrieb des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung und der Stickstellen, und eine Steuereinheit zur Steuerung des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,dass an der jeweiligen Stickstelle mindestens ein Schlaufenstich auf der Stoffbahn (9) dadurch erzeugt wird, dass mindestens ein Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') mindestens parallel zum Stickboden (34) verschiebbar und/oder schwenkbar relativ zur betreffenden Stickstelle an diese herangeführt wird, und in einem ersten Arbeitsschritt die jeweilige Sticknadel (10) an der jeweiligen Stickstelle den vor oder am Stickboden (34) gehaltenen Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") mit mindestens einer Schlaufe oder Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') umstickt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,dassin einem zweiten Arbeitsschritt der mindestens eine Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") aus der Schlaufe oder der Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') heraus gezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,dassin einem zweiten Arbeitsschritt der mindestens eine Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") in der Schlaufe oder der Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') verbleibt und in einem dritten Arbeitsschritt aus seiner Halterung (45, 46, 48, 49) heraus gelöst wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet,dassein Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") nur einer Stickstelle zugeordnet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet,dassein Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") mehreren Stickstellen gemeinsam zugeordnet ist.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorher gehenden Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet,dassan einer bestimmten Stickstelle eine dem Schlaufendorn (7) zugeordnete Hebevorrichtung (4) dergestalt von einer Steuerung angesteuert wird, dass der mindestens eine Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') in den Bereich der mindestens einen Sticknadel (10) in annähernd parallelem Kontakt mit der Stoffbahn (9) oder in geringem Abstand zur Stoffbahn (9) gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,dadurch gekennzeichnet,dassdie mindestens eine Sticknadel (10) den Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') in der Art von ein oder mehreren Schlaufen umstickt und damit einen durch den Querschnitt des Schlaufendorns (7, 7', 7", 7'") und/oder Bewegungsantrieb des Schlaufendorns (7, 7', 7", 7'") definierten Schlaufentunnel (29, 30 31, 31) um den Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") herum erzeugt, der mit der Sticknadel (10) auf dem Stickboden (34) verankert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,dadurch gekennzeichnet,dassder Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') mittels eines Dornantriebs (11) bewegbar ist, wobei der Hub des Dornantriebs (11) für den Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') während des Umstickens des Schlaufendorns (7, 7', 7", 7'") verändert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,dadurch gekennzeichnet,dassdie am Stickboden (34) festgelegte Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') an der Schiffchenseite mit mindestens einem Fixierstich festgelegt wird.
10. Vorrichtung an einer Stickapparatur, insbesondere an einer Einzelkopfstickmaschine wie eine Großstickmaschine (1), bspw. eine Schiffchenstickmaschine, oder eine Nähmaschine mit Stickfunktion (1'), oder einer Mehrkopfstickmaschine (1"), bei welcher Stickapparatur wenigstens ein Stickrahmen/-halterung und eine Anzahl von diesem wenigstens einen Stickrahmen/-halterung zugeordnete Stickstellen mit Stickwerkzeugen in Richtung auf einen von dem wenigstens einen Stickrahmen/-halterung gehaltenen Stickboden (34) verschiebbar angeordnet sind, sowie Antriebsmittel zum Antrieb des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung und der Stickstellen, und einer Steuereinheit zur Steuerung des wenigstens einen Stickrahmens/-halterung vorgesehen sind,dadurch gekennzeichnet,dassdie Vorrichtung mindestens einen Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') aufweist, der mindestens parallel zum Stickboden (34) verschiebbar und/oder schwenkbar relativ zur betreffenden Stickstelle angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,dadurch gekennzeichnet,dassder Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") aus einem einseitig an einer Hebevorrichtung (4) eingespannten freistehenden Stift oder Dorn besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11,dadurch gekennzeichnet,dassder Schlaufendorn (7, 7', 7", 7"') mit einer Schneidvorrichtung (38, 39) zur Auftrennung der geschlossenen Schlaufenreihe (29, 30, 31, 31') verbunden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,dadurch gekennzeichnet,dassein Dornantrieb (11) zum Antrieb des Schlaufendorns (7, 7', 7", 7'") vorgesehen ist, wobei der Hub des Dornantriebs (11) für den Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") während des Umstickens des Schlaufendorns (7, 7', 7", 7'") veränderbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,dadurch gekennzeichnet,dassder Dornantrieb (11) für den Schlaufendorn (7, 7', 7", 7'") eine Rotationsbewegung ausführt
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,dadurch gekennzeichnet,dassdie Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 geeignet ist.
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