CH711472B1 - Vorrichtung zum Halten von Blechstreifen sowie Winkelschere mit einer solchen. - Google Patents

Abstract

Um die von einer Rollenmesserschneideinrichtung (2) aus einer Blechtafel geschnittenen Blechstreifen (21–24) kurzzeitig zu halten, wird eine an der Oberseite der Blechstreifen pneumatisch angreifende Haltevorrichtung (10) verwendet. Dies erfolgt bevorzugt bei einer als Winkelschere ausgestalteten Blechschere. Es ergibt sich ein wesentlich geringerer Justieraufwand und mechanischer Aufwand als bei den bisher verwendeten Drehstäben.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine als Winkelschere ausgeführte Blechschere, bei der die Vorrichtung vorgesehen ist.

[0002] Beim Schneiden von Blechtafeln zu Blechstreifen mit rotierenden Messern werden die Blechstreifen praktisch aneinanderliegend und gleichzeitig aus der Schneideinrichtung abgegeben. Um ein geordnetes Weitergeben an eine Fördereinrichtung zu erzielen, ist es gemäss IT-A-1 053 021 bekannt, die Blechstreifen mittels Drehstangen zu halten, an denen die Blechstreifen mit ihren Unterseiten randseitig und im Wesentlichen ihrer Abgabestellung aus den Rollenmessern entsprechend, wenn auch leicht geneigt, gehalten werden. Durch das Drehen der Stangen fallen die Blechstreifen dann auf die Ablageebene eines Fördermittels, das schräg nach oben laufende Ketten mit Mitnehmern aufweist, die von unten her die Ablageebene durchstossen und die die dicht nebeneinander liegenden Blechstreifen beabstandet in das zweite Rollenmesser einer Winkelschere fördern. Die Drehstangen müssen sehr genau parallel ausgerichtet sein, um die Blechstreifen halten und freigeben zu können. Bei jeder Einstellung der Streifenbreite müssen auch die Drehstangen eingestellt und dabei muss ihre Parallelität geprüft und justiert werden, was aufwendig ist.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.

[0004] Dies wird bei der eingangs genannten Haltevorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erzielt.

[0005] Dadurch, dass die Blechstreifen an ihrer Oberseite durch Unterdruck gehalten werden, entfällt die Notwendigkeit, die Halterung genau parallel mit den Blechstreifenkanten auszurichten; es genügt, wenn die Halterung an der jeweiligen Blechoberfläche so angreift, dass der jeweilige Blechstreifen – bis zum Fallenlassen – im Wesentlichen in seiner Abgabelage, in der er aus der Schneideinrichtung ausgetreten ist, festgehalten werden kann. Das Fallenlassen erfolgt dann auf einfache Weise durch das Deaktivieren des Unterdruckes, durch den der Blechstreifen an einer Gegenfläche festgehalten wird.

[0006] Bei der pneumatischen Halterung mittels Unterdruck werden Oberflächen mit Ansaugöffnungen und mit der Gleitreibung herabsetzender Beschichtung bevorzugt. Bevorzugt ist somit eine stationäre Halterung, an der sich der jeweilige Blechstreifen entlang bewegt. Dies ergibt eine einfache und robuste Halterung ohne einen speziellen Bewegungsantrieb.

[0007] Die erwähnten Vorteile werden weiter mit der Blechschere gemäss Anspruch 5 erzielt.

[0008] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt <tb>Fig. 1<SEP>schematisch in Ansicht von vorne auf die erste Schneideinrichtung eine erste Ausführungsform der Erfindung; <tb>Fig. 2<SEP>die Ausführungsform von Fig. 1 in Seitenansicht; <tb>Fig. 3<SEP>in Seitenansicht eine weitere Ausführungsform; und <tb>Fig. 4<SEP>in teilweise geschnittener Ansicht eine Darstellung einer dritten Ausführungsform der Erfindung.

[0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen verschiedene Ansichten einer Blechschere in Form einer stark vereinfacht dargestellten Winkelschere 1, mittels welcher Blechtafeln 20 in einer ersten Schneideinrichtung 2, welche in der Regel mehrere beabstandete Rollmesserpaare aufweist, zu Blechstreifen 21, 22, 23 und 24 geschnitten werden. In Fig. 2 ist vereinfacht ersichtlich, wie eine Blechtafel 20, die von einem Blechtafelstapel 4 abgehoben worden ist, durch die Schneideinrichtung 2 hindurch verläuft und als Blechstreifen 21 durch die Abgaberollen 16 und 17 in Richtung des Pfeiles A abgegeben wird. In Fig. 1 ist eine Frontalansicht auf die erste Schneideinrichtung 2 ersichtlich, wobei die Abgaberichtung gemäss Pfeil A senkrecht zur Zeichnungsebene und zum Betrachter hin verläuft. Entsprechend ist in Fig. 1 ersichtlich, dass aus der Blechtafel die vier Blechstreifen 21, 22, 23 und 24 geschnitten worden sind. Diese Anzahl und die Grösse der Blechstreifen sind natürlich nur als Beispiel zu verstehen und hängen von der Anzahl und vom Abstand der Rollmesserpaare der ersten Schneideinrichtung 2 ab. Gemäss der bevorzugten Verwendung der Haltevorrichtung bei einer Winkelschere 1 werden nun diese Blechstreifen einer zweiten Schneideinrichtung 3 zugeführt, welche in der Regel im rechten Winkel zu der ersten Schneideinrichtung 2 angeordnet ist, und in welcher zweiten Schneideinrichtung 3 die Blechstreifen 21–24 nacheinander in kleinere Blechabschnitte 40 geschnitten werden. Eine Fördereinrichtung 14 fördert dabei die Blechstreifen 21–24 von der Ablage 13 zur zweiten Schneideinrichtung 3. Solche Winkelscheren und auch die entsprechende Fördereinrichtung sind dem Fachmann wohl bekannt und müssen hier nicht weiter erläutert werden. Insbesondere kann auf die italienische Schrift IT-A-1 053 021 verwiesen werden, worin dem Fachmann eine Winkelschere der bisher erläuterten Art und eine Fördereinrichtung mit schräg nach oben hin verlaufenden Förderketten und verschieden hohen Mitnehmern gezeigt wird, welche bevorzugterweise auch bei einer Winkelschere mit der noch zu erläuternden Haltevorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung verwendet wird.

[0010] Die vorliegende Erfindung betrifft nun das Halten der einzelnen Blechstreifen, bzw. eine Haltevorrichtung 10 ́ ́, in welcher Blechstreifen gleichzeitig die erste Schneideinrichtung 2 verlassen und vor ihrer Abgabe an die Fördereinrichtung 14 oberhalb dieser festgehalten werden, damit sich eine geordnete Abgabe an die Fördereinrichtung ergibt. Die Blechstreifen werden nach Stand der Technik, wozu erneut auf die genannte italienische Schrift verwiesen werden kann, von speziell geformten Drehstangen gehalten, auf welchen die Blechstreifen mit den Randbereichen ihrer Unterseite aufliegen. Wie bereits einleitend erläutert, werden diese Drehstangen gedreht, um ein Herabfallen der Blechstreifen auf eine Ablage des Fördermittels zu bewirken, von welcher Ablage die Blechstreifen durch das Fördermittel ergriffen und zur zweiten Schneideinrichtung 3 gefördert werden. Die vorliegende Erfindung betrifft das Aufnehmen und Halten der Blechstreifen 21–24 bei und nach der Abgabe der Blechstreifen durch die erste Schneideinrichtung. Dazu erfolgt gemäss der Erfindung ein Halten der Blechstreifen an deren Oberseite, so dass keine Halteelemente an der Unterseite auf die Blechstreifen einwirken. Es könnte aber auch so sein, dass zusätzlich zu dem Halten von oben noch Hilfselemente vorgesehen sind, welche die Blechstreifen, z.B. stirnseitig, an ihrer Unterseite zusätzlich stützen und für das Fallenlassen der Blechstreifen jeweils weggezogen werden. Das Halten an der Oberseite der Bleche erfolgt pneumatisch durch Unterdruck.

[0011] Bei einer ersten nicht erfindungsgemässen Haltevorrichtung 10, erfolgt das Halten durch magnetische Rollen, an welchen der jeweilige Blechstreifen entlangfährt, wenn er die erste Schneideinrichtung 2 verlässt. In der Fig. 2 ist ersichtlich, wie der Blechstreifen 21 in Richtung des Pfeiles A die Schneideinrichtung verlässt und entlang der Rollen 6a–6e fährt, wobei der Blechstreifen in der Stellung von Fig. 2 die Rollen 6a, 6b und 6c bereits erreicht hat. Aufgrund der Magnetwirkung der magnetischen Rollen wird der Blechstreifen von den Rollen in seiner Abgabeposition über der Ablage 13 des Fördermittels gehalten. Werden permanent-magnetische Rollen verwendet, so muss das Fallenlassen des jeweiligen Blechstreifens 21–24 in Richtung des Pfeiles B durch die jeweiligen Rollensätze 6–9, welche in der Frontalansicht von Fig. 1 ersichtlich sind, durch ein mechanisches Überwinden der Haltekraft der Rollen bewirkt werden. So könnten z.B. die Rollen nach oben in den nur angedeuteten Rollenträger 5 verfahren werden, so dass die Rollen vom jeweiligen Blechstreifen abgehoben werden, welcher vom Rollenträger 5 oder daran angeordneten nicht magnetischen Vorsprüngen zurückgehalten wird, so dass es die Bewegung der Rollen 5 nach oben hin nicht mitmachen kann. Es kann auch ein ausfahrendes Element vorhanden sein, welches den jeweiligen Blechstreifen von den Rollen nach unten hin wegdrückt. Bevorzugterweise sind die Rollen aber elektromagnetisch aktivierbar, so dass durch ein Einschalten des das Magnetfeld erzeugenden Stromes ein magnetisches Halten der Blechstreifen an den Rollen bewirkt werden kann und durch Ausschalten des Stromes ein Herabfallen der Blechstreifen zu der Ablage 13 hin bewirkt wird. In den Fig. 1 und 2 ist dies durch eine entsprechende elektromagnetische Anordnung 11 dargestellt, welche durch die Steuerung 27 der Winkelschere 1 gesteuert wird. Die entsprechende Ausgestaltung einer solchen elektromagnetischen Rollenanordnung ist für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich und muss hier nicht genauer erläutert werden. Wie bereits erwähnt, werden auch die anderen Blechstreifen 22–24 von entsprechenden Rollensätzen 7, 8 und 9 gehalten, so dass alle Blechstreifen, welche die Schneideinrichtung 2 verlassen, auf die entsprechende Weise oberhalb der Ablage 13 festgehalten werden und bei Bedarf der Weiterförderung fallengelassen werden. Die Rollen werden in der Regel nur durch den an ihnen entlang fahrenden Blechstreifen, der von der Schneideinrichtung oder allenfalls angetriebenen Ausgaberollen 16, 17 gefördert wird, angetrieben. Die Rollen können aber auch motorisch angetrieben sein, was für alle oder nur einzelne Rollen zutreffen kann.

[0012] Fig. 3 zeigt eine weitere nicht erfindungsgemässe Haltevorrichtung 10 ́, bei welcher nur noch eine Seitenansicht der Winkelschere ähnlich derjenigen von Fig. 2 gezeigt ist, und worin gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen. Anstelle jedes Rollensatzes ist hier eine magnetisierbare Schiene 30 vorgesehen, über welche der jeweilige Blechstreifen gleitet, wenn er von der Schneideinrichtung 2 abgegeben wird und welche Schiene den Blechstreifen hält, solange sie durch die Elektromagnetanordnung entsprechend magnetisiert ist. Damit der Blechstreifen 21 ohne grossen Reibungswiderstand mit seiner Oberseite über die Schiene 30 gestossen werden kann, welche z.B. in einer Schienenhalterung 35 angeordnet ist, ist die Schiene 30 an ihrer Kontaktfläche für den Blechstreifen mit einer reibungsvermindernden Beschichtung versehen, z.B. mit einer Kunststoffbeschichtung. Auch eine Kombination der Ausführungsformen der Fig. 1 und 2 sowie 3 ist möglich, so dass einige der Blechstreifen von Rollensätzen und andere der Blechstreifen von Schienen gehalten werden. Bei den Rollensätzen ist es nicht notwendig, dass sämtliche Rollen magnetisch wirken, es können auch einige der Rollen z.B. durch Kunststoffrollen gebildet sein, und gleicherweise kann auch die Schiene abschnittsweise aus Kunststoff und abschnittsweise aus Metall bestehen.

[0013] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung als Haltevorrichtung 10 ́ ́, bei welcher das Halten der Blechstreifen von oben durch Unterdruck bewirkt wird, so dass der jeweilige Blechstreifen an den Träger 36 angesaugt wird. Zu diesem Zweck kann der Träger 36, der für jeden Blechstreifen einzeln ausgeführt sein kann oder für alle Blechstreifen gemeinsam ausgeführt sein kann, was ebenfalls für die Rollen- bzw. Schienenträger gilt, an seiner Oberfläche 38 mit einer Mehrzahl von Öffnungen 37 versehen sein, durch welche mittels einer Saugpumpe 31 Luft angesaugt wird. Im Träger 36 entsteht ein Unterdruck, welcher den jeweiligen Blechstreifen 21 an dem Träger hält. Das Vorschieben des Blechstreifens kann wiederum durch eine Gleitbeschichtung an der Oberfläche des Trägers 36, welcher der Oberseite des Blechstreifens 21 gegenüberliegt, erleichtert werden. Durch ein Abschalten der Saugpumpe 31, welche wiederum durch die nicht dargestellte Steuerung gesteuert werden kann, wird ein Herabfallen des Blechstreifens 21 auf die Ablage 13 bewirkt.

[0014] Die bevorzugte Ausführung des Fördermittels 14 ist diejenige, welche in der genannten italienischen Schrift gezeigt ist und durch einen schrägen Kettenverlauf und durch die Ablageebene der Ablage 13 hindurchstossende verschieden hohe Mitnehmer eine Vereinzelung der auf der Ablage 13 dicht beieinanderliegenden Blechstreifen bewirkt. Es kann aber anstelle dieses Fördermittels ein beliebiges anderes, dem Fachmann bekanntes Fördermittel verwendet werden.

Claims (5)

1. Haltevorrichtung (10 ́ ́) für eine Blechschere, welche Haltevorrichtung am Ausgang einer Schneideinrichtung (2) der Blechschere zum Halten von mehreren, gleichzeitig von der Schneideinrichtung abgegebenen Blechstreifen (21–24) im Wesentlichen in deren Abgabelage und zur Weitergabe der Blechstreifen durch Fallenlassen derselben vorgesehen und ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (10 ́ ́) stationäre Haltemittel (31, 36, 37, 38) aufweist, die die Blechstreifen an deren Oberseiten pneumatisch durch Unterdruck festhalten.

2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fallenlassen der Blechstreifen durch Deaktivierung des Unterdruckes bewirkbar ist.

3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung mittels Unterdruck mindestens eine Fläche (38) mit Ansaugöffnungen (37) vorgesehen ist, welche Ansaugöffnungen mit einer Unterdruckquelle (31) verbunden sind.

4. Haltevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Fläche (38) mindestens abschnittsweise mit einer die Gleitreibung des Blechstreifens an der Fläche herabsetzenden Beschichtung versehen ist.

5. Blechschere, welche als Winkelschere (1) mit einer ersten Schneideinrichtung (2) und einer zweiten Schneideinrichtung (3) ausgeführt ist und mit einer zwischen den Schneideinrichtungen angeordneten Haltevorrichtung (10 ́ ́) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausgestattet ist, welche Haltevorrichtung die von der ersten Schneideinrichtung (2) geschnittenen Blechstreifen (21–24) einer Fördereinrichtung zuführt, die die Blechstreifen zur zweiten Schneideinrichtung (3) fördert.