Die Erfindung handelt von einem Schaftabschluss eines Gewehrschaftes, wie er vor allem als Polster für den Schutz der Schulter des Schützen und aus visuellen Gründen verwendet wird. Die Anpassung der Anschlaglängen erfordert aufwändige Änderungsarbeiten und meist auch Abnehmen der Schaftkappe. Deshalb ist es wünschenswert, die Länge des Schaftes dem jeweiligen Schützen durch Variieren der Länge des Schaftabschlusses anzupassen.
Bekannte Lösungen (DE-PS 1 910 375; DE-GM 8 815 234; DE-GM 8 329 345) sind nicht geeignet, alle drei Anforderungen zu befriedigen. Die Verstellbarkeit der Schaftlänge führt zu komplizierten und oft auch unschönen Lösungen, bei denen die Verstellung jedenfalls kompliziert ist und Werkzeuge oder individuell geformte Teile erforderlich sind.
Es ist daher Ziel der Erfindung, den Schaftabschluss so zu gestalten, dass eine individuelle Anpassung der Anschlaglänge leicht und ohne Werkzeug möglich ist, ohne Einbussen bei äusserer Ästhetik und Schiesskomfort, wozu auch ausreichende Stabilität von Form und Verbindung des Schaftabschlusses erforderlich ist.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass am hinteren Ende des Gewehrschaftes eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut angebracht ist und dass mindestens ein Distanzelement an seiner Vorderseite eine Umfangsmanschette mit mindestens einer einspringenden Lippe zumindest auf einem Teil ihres Umfanges aufweist, die in die Nut passt bzw. passen und mit dieser eine Schnappverbindung bildet bzw. bilden.
Die Umfangsnut und die Lippe beziehungsweise die Lippenteile bilden eine von Hand herstellbare und lösbare Schnappverbindung. Dabei hängt die Anzahl der Lippen bzw. deren Unterteilung vom gewählten Werkstoff ab. Bei einem weichen Werkstoff kann die Lippe rundherum verlaufen, bei einem festeren genügen einzelne Lippenteile.
Wenn in Weiterbildung der Erfindung das Distanzelement an seiner Rückseite eine in Umfangsrichtung verlaufende in ihren Massen der am hinteren Ende des Gewehrschaftes angebrachten Nut identische Nut aufweist (Anspruch 2), werden die Distanzelemente stapelbar, sodass zur Anpassung der Anschlaglänge identische Elemente in beliebiger Anzahl aneinander gefügt werden können. Die aufeinander folgenden Umfangsmanschetten bieten dem Betrachter einen angenehmen Anblick.
Weiters kann eine abschliessende Schaftkappe an ihrer Vorderseite eine Umfangsmanschette mit mindestens einer einspringenden Lippe zumindest auf einem Teil ihres Umfanges aufweisen, die in die Nut passt und mit dieser eine Schnappverbindung herstellt (Anspruch 3). Die abschliessende Schaftkappe kann so aus einem als Rückschlagdämpfer geeignetem weicheren Werkstoff sein und wird auf das letzte Distanzelement geschnappt.
Obwohl die am hinteren Ende des Gewehrschaftes angebrachte, in Umfangsrichtung verlaufende Nut auch direkt in das Schaftende eingearbeitet sein kann, ist es vorteilhaft, das hintere Ende des Gewehrschaftes als mit dem Schaft fest verbundene Grundplatte auszubilden, die fest auf den Gewehrschaft aufgeschraubt ist.
Wenn die Distanzelemente aus einem schlagzähen Kunststoff höherer Festigkeit und relativ geringer Elastizität hergestellt sind, ist es besonders vorteilhaft, drei einspringende Lippen vorzusehen, und zwar eine als Wulst im oberen Bereich und zwei symmetrische als Haltekrallen seitlich im unteren Bereich (Anspruch 5). Zum Anbringen eines Distanzelementes wird zuerst der Wulst im oberen Bereich eingehängt und dann der untere Bereich des Distanzelementes angedrückt, wobei die zwei symmetrischen Haltekrallen in die Nut einschnappen.
Leichtes Abnehmen der Distanzelemente kann dadurch sichergestellt werden, dass das Distanzelement unten eine Ausnehmung aufweist (Anspruch 6). Durch diese Ausnehmung kann ein länglicher Gegenstand - etwa ein Bleistift oder ein anderer Stift geeigneten Querschnittes - in die Ausnehmung eingeführt werden. Dadurch, dass diese sich im unteren Bereich befindet, werden so die symmetrischen Haltekrallen im unteren Bereich aus der Nut herausgezogen.
Nun wird die Erfindung anhand folgender Abbildungen beschrieben:
Fig. 1: Vertikalschnitt durch den hinteren Teil eines erfindungsgemässen Gewehrschaftes,
Fig. 2: Seitenansicht eines Distanzelementes,
Fig. 3: Ansicht eines Distanzelementes von hinten,
Fig. 4: Ansicht eines Distanzelementes von vorne,
Fig. 5: Detail V im Schnitt.
In Fig. 1 ist der Gewehrschaft 1 nur zum Teil angedeutet. In Fig. 1 ist vorne links und hinten rechts. Ein Distanzelement 2 schliesst an den Gewehrschaft 1 selbst oder an eine auf diesem befestigte nur strichliert angedeutete Grundplatte 3 an. Dazu ist am Gewehrschaft 1 oder an der Grundplatte 3 eine Umfangsnut 10 vorgesehen. Ein weiteres Distanzelement 8 schliesst an das Distanzelement 2 an, es könnte aber eine beliebige Anzahl identischer Distanzelemente sein. Schliesslich kann noch eine Schaftkappe 4 mit einer Umfangsmanschette 5 folgen.
Um diese Stapelbarkeit der Distanzelemente 2 zu erreichen, sind diese wie folgt gestaltet: Eine Manschette 11 bildet, beispielsweise rundum, eine einwärts springende Lippe 12, die in die Umfangsnut 10 eingreift. An die Manschette 11 schliesst ein Distanzscheibenteil 13 an, dessen äussere Form gleich der Umfangsnut 10 an der Grundplatte und deren Umgebung ist und auch wieder eine Umfangsnut 14 bildet. Daran schliesst der hintere Boden 15 an, der durch horizontale Rippen 16 und eine vertikale Rippe 17 verstärkt ist. Das Distanzelement 2 ist ein Spritzteil aus einem schlagzähen und für hohe Formstabilität ausreichend hartem Kunststoff.
In der in den Fig. 4 und 5 präzisierten besonders vorteilhaften Ausführungsform verläuft die Lippe 12 nicht rundum. An ihrer Stelle sind drei Lippenteile vorgesehen: eine kurze wulstförmige horizontale Oberlippe 20 und als Unterlippen zwei symmetrisch angeordnete ungefähr vertikale Haltekrallen 21, 22 ungefähr in der unteren Hälfte des Umrisses. Um diesen eine auch bei einem harten Werkstoff ausreichende Elastizität zu geben, kann ausserhalb noch ein Einstich 23 vorgesehen sein. Zur Anbringung eines bzw. eines weiteren Distanzelementes wird die Oberlippe 20 in die Umfangsnut 10 eingehängt, sodann wird das Distanzelement leicht abwärts geschwenkt und die Haltekrallen 21, 22 in die Umfangsnut 10 gedrückt, wobei sie elastisch nach der Seite ausweichen und dann in die Umfangsnut 10 schnappen.
Um auch bei gutem Sitz das Abnehmen der Distanzelemente 2 zu erleichtern, sind in diesen zwei kanalförmige Ausnehmungen 24, 25 vorgesehen, die von unten in der Symmetrieebene 26, vorzugsweise leicht nach hinten geneigt, ausgebildet sind. Die Ausnehmung 24 an der Vorderseite beginnt unten am Umfang der Manschette 11 und endet innen im Scheibenteil 13; die Ausnehmung 25 an der Hinterseite ebenso. Die Ausnehmung 24 des Distanzelementes 2 bildet zusammen mit der Ausnehmung 25 des Distanzelementes 8 einen Kanal mit kreisförmigem Querschnitt, in den ein Dorn 27 (strichliert angedeutet) eingeführt werden kann, durch eine Schwenkbewegung in der Symmetrieebene wird das Distanzelement 8 abgehoben.