CH681376A5 - - Google Patents
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D17/00—Excavations; Bordering of excavations; Making embankments
- E02D17/20—Securing of slopes or inclines
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- E02D29/02—Retaining or protecting walls
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Description
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CH 681 376 A5
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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anbringen eines der Begrünung dienenden Vegetationsunterbodens an einer Böschung oder an einer Wand gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, sowie auf eine Stützanordnung, erhalten nach dem Verfahren.
Im modernen Industriestaat mehren sich die Anforderungen an die Verkehrswege: Kreuzungen und grössere Steigungen werden vermieden, es entstehen in zunehmendem Masse Böschungen und Dämme an Strassen, Autobahnen, Eisenbahnlinien und Wasserwegen. Seit einigen Jahren versucht man vermehrt, Böschungen im Erdbau nach der Fertigstellung des Bauwerkes zu begrünen. Mächtige nackte Betonwände oder -mauern sind mehr und mehr verpönt. Zum Begrünen einer Böschung muss vorgängig ein Vegatationsunterboden, beispielsweise eine Humusschicht, eingebracht werden. Dazu sind heute, je nach Art und Steilheit der Böschung, insbesondere zwei Verfahren bekannt:
Ein erstes Verfahren bezieht sich auf nicht sehr steile unbefestigte Böschungen. Nach einer Hangkorrektur, beispielsweise beim Erstellen einer neuen Strasse, ist auf der korrigierten oder neuerstellten Böschung kein Humus mehr vorhanden der ein Wachsen von Pflanzen ermöglichen würde. Ein Auftragen von Humus kann wegen der Wegschwemmgefahr bei starken Regenfällen nicht problemlos erfolgen. Es ist bekannt, dass deshalb vor dem Aufbringen des Humus sogenannte dreidimensionale Gitter mit Erdnägeln am Boden befestigt werden. Dreidimensionale Gitter sind flächige Gebilde mit von der Grundfläche abstehenden Elementen. Solche Gitter werden, die Böschung bedeckend verlegt und geben der nachträglich aufgetragenen Humusschicht Halt gegen ein Auswaschen oder Abrutschen. Dieses Verfahren eignet sich für Böschungen mit einem Böschungswinkel bis etwa 50°.
Sehr steile Böschungen mit Böschungswinkeln über 50° bis etwa 80° müssen in den meisten Fällen künstlich befestigt werden. Oft wird dazu eine Betonmauer erstellt. Diese lässt sich aber nicht ohne weiteres begrünen. Soll die steile Böschung dennoch begrünt werden, so bietet sich dazu ein zweites jedoch aufwendiges Verfahren an. Bei der zu erstellenden Böschung ist ein zusätzlicher Aushub von etwa 1,5-2 m Tiefe erforderlich. Die Böschung wird nun mittels einer Mauer einer sogenannten In-filtrationsverdübelung oder einer Bodenvernage-lung befestigt. Vor der befestigten Böschung wird praktisch die gleiche Menge des vorher zusätzlich ausgehobenen Erdmaterials, mit Geotextilien armiert, schichtweise aufgebaut und verdichtet. Ein solches Verfahren ist beispielsweise unter dem Namen Textomur bekannt.
Noch aufwendiger, wenn nicht sogar nahezu unmöglich, ist die Begrünung einer bereits bestehenden befestigten Böschung, insbesondere einer steilen Böschungswand oder einer Mauer. Dazu sind, in den meisten Fällen wegen Mangel an verfügbarem Platz, ein Abtragen der befestigten Böschung, Wand oder Mauer, ein aufwendiger Aushub sowie das Erstellen einer neuen Böschungsbefestigung notwendig, bevor das obgenannte Verfahren angewandt werden kann. Entsprechende Auswirkungen auf den Baupreis sind voraussehbar.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, aufzuzeigen wie nicht nur neue, im wesentlichen befestigte steile Böschungen, wie durch Bo-denvernagelung oder ähnliche Verfahren befestigte Böschungswände aus armiertem Spritzbeton, sondern auch bereits bestehende, steile Stützwände oder Mauern, ohne die vorgängig beschriebenen Nachteile begrünt werden können.
Diese Aufgabe wird gemäss den in den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 7 aufgeführten Merkmale gelöst.
Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine mit einer Stützwand befestigte Böschung mit einem erfin-dungsgemäss an der Mauer angeordneten Vegetationsunterboden, und
Fig. 2 eine Ansicht der Böschung gemäss der Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen an einer Stützwand 1 nach dem erfindungsgemässen Verfahren aufgetragenen Vegetationsunterboden 5. Die steile Stützwand 1, deren mit dem Vegetationsunterboden versehene Oberfläche gegenüber der Vertikalen um mindestens 10° geneigt ist, besteht aus armiertem Spritzbeton und ist mit Bodennägeln 9 im Erdreich 2 verankert. Auf der dem Erdreich 2 abgewandten Seite der Stützwand sind im wesentlichen in waagrechter Richtung verlaufende, als Halterost dienende, dreidimensionale Gitter 3 angebracht. Die Gitter sind an der Stützwand 1 mit Befestigungselementen 4 befestigt. Als letztere kommen beispielsweise Nägel, Schrauben oder Stifte in Betracht.
Die dreidimensionalen Gitter 3, wie sie beispielsweise von der Firma J. Kriesmer, Handelsgesellschaft m.b.H. in 6500 Landegg, Österreich, vertrieben werden, stehen im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 8 cm von der Stützwandoberfläche ab. Sie dienen dazu, beim erfindungsgemässen Verfahren dem frisch aufgebrachten Vegetationsunterboden 5 einen ersten anfänglichen Halt zu bieten. Im weiteren verhindern sie zuverlässig ein Auswaschen und/oder Abrutschen des Vegetationsunterbodens 5 bei widerlichen Witterungsverhältnissen. Der Vegetationsunterboden 5, dessen Zusammensetzung weiter hinten ausführlich beschrieben wird, muss dem auf seine Oberfläche aufgebrachten Saatgut 6 nach dem Keimen die Möglichkeit einer guten Durchwurzelung bieten. Wie bei bekannten und bewährten Verfahren wird das Saatgut 6 mit einem Haftstoff gemischt und anschliessend wird der Vegetationsunterboden 5 mit diesem vorbehandelten Saatgut bespritzt. Das frisch aufgetragene Saatgut wird zum Schutz bis zu dessen Keimung beispielsweise mit Strohmatten 7 abgedeckt. Der Vegetationsunterboden 5 wird mit einer dünnen Schicht von höchstens 25 cm, vorzugsweise aber nur etwa 8-15 cm, aufgetragen. Die Schichtdicke des Vegetationsunterbodens entspricht im wesentlichen der
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Abmessung der von der Wand abstehenden Teile der dreidimensionalen Gitter. Damit der dünn aufgetragene Vegetationsunterboden nicht unverhältnismässig schnell austrocknet, sind bei Stützwänden 1 oder Mauern, Aussparungen 8 vorgesehen, die der natürlichen Feuchtigkeit des Erdreichs 2 einen Zutritt zum Vegetationsunterboden gestatten. Vorteilhafterweise werden in diesen Aussparungen Wasserauffangvorrichtungen 10 angeordnet, die insbesondere nach einem Niederschlag Wasser speichern und dieses den Wurzeln der Pflanzen nach und nach abgeben. Als Wasserauffangvorrichtung können beispielsweise abgefahrene Auto-pneus dienen.
Der Vegetationsunterboden wird erfindungsge-mäss als Gemisch aus einem Substrat, einem Bodenfestiger und Wasser aufbereitet. Als Substrat eignen sich im wesentlichen Humus und/oder Kompost. Ein bevorzugtes Substrat wird von der Firma Rico-ter in Aarberg hergestellt. Es enthält ca. 35 Volumenprozent getrocknete Rübenwascherde, ca. 25 Volumenprozent Kompost aus Baumrinde und organischen Abfällen der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, ca. 20 Volumenprozent Reisspelzen und ca. 20 Volumenprozent Weisstorf. Die Prozentangaben stellen ein empfohlenes Mischverhältnis dar. Die einzelnen Bestandteile können jedoch in weiten Grenzen zwischen 0 und 70% variiert werden.
Als Bodenfestiger hat sich das bekannte Produkt Hüls Terravest 801 der Firma Hydrosaat in Bern als geeignet erwiesen. Der Bodenfestiger wird, je nach Neigung der Böschung und Substratbeschaffenheit, dem Substrat mit 0,1 bis 20, vorzugsweise mit 8 Volumenprozent beigemengt. Der obgenannte Bodenfestiger ist ein flüssiger Kunststoff, der nach dem Auftragen des Vegetationsunterbodens, je nach Temperatur, unter Einwirkung des Luftsauerstoffes in einigen Stunden aushärtet und das Substrat in sich und mit dem dreidimensionalen Gitter verbindet. An der Oberfläche des Vegetationsunterbodens bildet sich keine Haut, so dass die Saugfähigkeit des Bodens für Regenwasser voll erhalten bleibt. Daher werden Keimung und Pflanzenwuchs nicht beeinträchtigt. Der Bodenfestiger gibt dem Substrat die nötige Widerstandskraft, starken Winden und Regengüssen zu widerstehen. Es hat sich als Vorteil erwiesen, insbesondere beim Auftragen des Vegetationsunterbodens mit einer Spritzvorrichtung, dem Substrat noch 1 bis 20 Volumenprozent Wasser beizumengen.
Mit dem so vorbereiteten Gemisch und der erwähnten Spritzvorrichtung lässt sich auch nachträglich, an einer seit Jahren bestehenden Betonmauer, auf relativ einfache Weise ein Vegetationsunterboden anbringen.
Es ist ebenfalls denkbar, den Vegetationsunterboden als Schwemmasse mit den vorgenannten Komponenten aufzubereiten und die vorgängig mit dem dreidimensionalen Gitter versehene Böschung mit der Schwemmasse einzuschwemmen.
Durch den äusserst dünnen Auftrag des Vegetationsunterbodens sind bei Vorbereitungsarbeiten zum Begrünen einer Böschung oder einer Wand weniger teure und aufwendige Aushubarbeiten und weniger Materialtransporte erforderlich. Dadurch zeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren zum Anbringen eines Vegetationsunterbodens nicht nur durch wesentliche preisliche Vorteile aus, sondern es leistet auch einen Beitrag an den Umweltschutz. Wie bereits erwähnt, ist der Vegetationsunterboden auch an seit langem bestehenden Stützwänden oder Mauern ohne wesentlichen zusätzlichen Platzbedarf anbringbar.
Claims (10)
1. Verfahren zum Anbringen eines der Begrünung dienenden Vegetationsunterbodens (5) an einer Böschung oder an einer Wand (1), welche zum Befestigen der Böschung bestimmt ist, wobei die Bereiche, die zum Anbringen des Vegetationsunterbodens bestimmt sind, zumindest teilweise flächendeckend mit einem Halterost (3) mit von der Böschung oder der Wand abstehenden Halteelementen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Vegetationsunterboden als Gemisch aus einem Substrat, einem Bodenfestiger und einer Flüssigkeit an der Böschung oder der Wand aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass der Vegetationsunterboden durch Anspritzen der Böschung oder der Wand aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vegetationsunterboden durch Einschwemmen aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Substrat im wesentlichen Humus und/oder Kompost verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Substrat 1 bis 20, vorzugsweise 8 Volumenprozent Bodenfestiger beigemengt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Substrat 1 bis 20 Volumenprozent Wasser beigemengt werden.
7. Stützanordnung, erhalten nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke des Vegetationsunterbodens höchstens 25 cm beträgt.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Vegetationsunterboden (5) versehene Oberfläche gegenüber der Vertikalen mindestens 10° geneigt ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wand (1) wenigstens eine Aussparung (8) zum Versorgen des sich vor der Mauer befindlichen Vegetationsunterbodens (5) mit natürlicher Feuchtigkeit vorhanden ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aussparung (8) eine Wasserauffangvorrichtung (10) angeordnet ist.
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Families Citing this family (3)
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AT320529B (de) * | 1971-03-05 | 1975-02-10 | Hugo Meinhard Schiechtl Ing Dr | Grünverbauung von Bauflächen, insbesondere von Hangflächen in der Landschaft |
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1990
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