DE202004015958U1 - Baumquartier - Google Patents

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Abstract

Baumquartier zur Pflanzung von Bäumen (6) für einen vor Wurzeln geschützten Oberbau von Straßen und Plätzen, im Wesentlichen bestehend aus einem nach Art eines Ringes ausgebildeten Pflanzkorpus (2), der den Wurzelraum (5) des Baumes (8) seitlich begrenzt und an seiner Oberseite durch eine den Baum (6) umgebende Baumscheibe (9) abdeckbar ist, dadurch gekennzeichnet,
– dass in die Seitenwände (3) des Pflanzkorpus (2) eine Mehrzahl von Öffnungen (4) zur Belüftung des Wurzelraumes (5) des Baumes (6) als von der Oberseite zur Unterseite des Pflanzkorpus (2) führende Kanäle (7) eingebracht sind, und
– dass unterhalb des Pflanzkorpus (2) eine großvolumige Vegetationstragschicht (16) aus einem verdichtungsstabilen und tragfähigen sowie luft- und wasserdurchlässigen und durchwurzelungsfähigen Mineralstoff- und/oder Bodengemisch bzw. -substrat (17) aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Baumquartier zur Pflanzung von Bäumen für einen vor Wurzeln geschützten Oberbau von Straßen und Plätzen, im Wesentlichen bestehend aus einem nach Art eines Ringes ausgebildeten Pflanzkorpus, der den Wurzelraum des Baumes seitlich begrenzt und an seiner Oberseite durch eine den Baum umgebende Baumscheibe abdeckbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Mineralstoff zur Förderung des Wurzelwachstums von Pflanzen zum Einbringen in den Wurzelraum insbesondere eines Baumquartiers der vorgenannten Art.
  • Baumquartiere sind allgemein bekannt. Sie umfassen in der Regel einen in Draufsicht runden, d.h. kanalringartigen, oder quadratischen Pflanzkorpus bzw. -korb aus Beton, der in der Pflanzgrube platziert wird. Auch konische Formen, die sich nach oben verjüngen, sind bekannt. Sie werden in der Regel mit Gitterrosten, Gussteilen oder auch Mulch im Bereich der Baumscheibe abgedeckt. Nach unten sind die Pflanzkörbe offen gestaltet, so dass das Wurzelwerk sich nach unten ausdehnen kann. Es sind auch Baumquartiere bekannt, die einteilig sind oder mehrteilig zusammengesetzt werden können und in den Seitenwänden Öffnungen für den Durchtritt der Wurzeln aufweisen.
  • Bekannte, an den Seiten geschlossene Pflanzkörbe, sind relativ klein ausgebildet. Ein gesundes Wurzelwachstum kann sich nur solange bilden bis die Wandung erreicht ist. Man beobachtet nach kurzer Zeit das so genannte Blumentopf-Syndrom. Die Bäume fangen an zu verkümmern. Bauteile, die Seitenöffnungen enthalten, funktionieren nur solange, bis die meist zu gering dimensionierten Öffnungen vom Querschnitt voll durchwurzelt werden. Danach werden die Wurzeln regelrecht abgewürgt. Größere neuerdings bekannte Baumquartiere mit ausreichend groß dimensionierten Seitenöffnungen verlagern das Wurzelwachstum in den angrenzenden Straßenoberbau, welches sich nach Jahren zu entsprechenden Oberflächenschäden ausbilden kann.
  • All diese Systeme berücksichtigen das Umfeld der Baumquartiere nicht ausreichend. Nur ein mit dem umgebenden Boden oder Substrat abgestimmten Baumquartier gewährt langfristig gute Standortbedingungen für den Baum und schützt die umgebenden Bauwerke vor Wurzelschäden.
  • Aus der DE 101 47 320 A1 ist ein Baum- und Strauchquartier bekannt, das aus einem nach Art eines Pflanzringes ausgebildeten, einen Wurzelraum seitlich begrenzenden Pflanzkorb aus Beton oder dergleichen erdfestem Material besteht, dessen Seitenwand Öffnungen für den Durchtritt von Wurzeln aufweist. Die Wurzeldurchtrittsöffnungen sind derart groß bemessen, dass ein Durchtritt zumindest eines Wurzelstranges gewährleistet ist, wobei sich über die Wurzeldurchtrittsöffnungen jeweils eine netzartige Abdeckung erstreckt. Weiterhin umfasst der Pflanzkorb eine Anzahl von zur Erdoberfläche hin offenen Bewässerungsschächten, in die Oberflächen- oder Gießwasser zu einem vom Pflanzkorb umschlossenen wasserdurchlässigen Einsatz geführt wird.
  • Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Wurzeldurchtrittsöffnungen mit der netzartigen Abdeckung kein freies und ungehindertes Durchtreten des gesamten Wurzelwerkes des Baumes bzw. Strauches ermöglichen. Ferner wird durch die Bewässerungsschächte keine hinreichende Belüftung des Wurzelwerkes erreicht, sondern vielmehr eine freie Belüftung unterbunden. Darüber hinaus wird durch dieses bekannte Baum- und Strauchquartier keine Versorgung des Wurzelwerkes des Baumes bzw. Strauches mit Nährstoffen gewährleistet.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Baumquartier der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Umgebungsbedingungen für die Bäume so gestaltet werden können, dass das ungehinderte Anwachsen möglichst gesunder Bäume gewährleistet ist und auch langfristig die Standortbedingungen für die Bäume optimal sind, wobei umgebende Bauwerke, wie z.B. Straßen, Wege und Plätze, in das Baumquartierkonzept einzubeziehen sind, damit diese Bauwerke langfristig keinen Schaden nehmen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
    • – dass in die Seitenwände des Pflanzkorpus eine Mehrzahl von Öffnungen zur Belüftung des Wurzelraumes des Baumes als von der Oberseite zur Unterseite des Pflanzkorpus führende Kanäle eingebracht sind, und
    • – dass unterhalb des Pflanzkorpus eine großvolumige Vegetationstragschicht aus einem verdichtungsstabilen und tragfähigen sowie luft- und wasserdurchlässigen und durchwurzelungsfähigen Mineralstoff- und/oder Bodengemisch bzw. -substrat aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff ausgebildet ist.
  • Die Belüftung der als Unterbau fungierenden Vegetationstragschicht bzw. des Mineralstoff- und/oder Bodengemisches bzw. -substrates erfolgt durch den Pflanzkorpus, wobei in dessen Seitenflächen Belüftungsöffnungen integriert sind, die für eine umfassende Belüftung und Luftzufuhr bzw. einen Bodenluftaustausch in der dafür vorgesehenen und tragfähigen Vegetationstragschicht sorgen und die für das Wurzelwachstum essenziell sind.
  • In Verbindung mit dem in den Wurzelraum eingebrachten standfesten Baumsubstrat ergeben sich optimale Wachstumsvoraussetzungen für Bäume und gegebenenfalls auch Sträucher und einem vor Wurzeln geschützter Oberbau von Straßen oder Plätzen. Es sei angemerkt, dass das Baumquartier nicht nur für Bäume, insbesondere Straßenbäume, sondern ebenso zum Pflanzen von Sträuchern genutzt werden kann.
  • Der Pflanzkorpus übernimmt darüber hinaus die Ableitung von Verkehrslasten in den Untergrund. Eine Nachverdichtung des Wurzelballens im Bereich der Baumscheibe, welches zu einer Reduzierung des Hohlraumgehaltes und da mit der Luftzufuhr im Wurzelbereich führt, wird damit verhindert.
  • Es ist darauf hinzuweisen, dass dieses Baumquartier nicht allein als Pflanzkorpus mit Belüftungseinrichtungen zu betrachten ist, sondern im Zusammenhang mit der möglichst großvolumigen und mit durchwurzelungsfähigem Mineralstoffgemisch verfüllten Pflanzgrube oder einem anderen geeigneten Boden als ganzes Bauwerk gesehen werden muss.
  • Das Baumquartier wird im Regelfall in eine dafür vorgesehen Baugrube platziert und auf einem standfest verdichteten, wasserspeichernden und luftdurchlässigen Pflanzsubstrat, welches in eine ausreichend große Pflanzgrube eingebracht wurde, gegründet. An der Unterseite ist der Pflanzkorpus offen, so dass das Wurzelwerk des Baumes oder auch der Sträucher sich ungehindert nach unten in das Erdreich bzw. das Pflanzsubstrat ausdehnen kann. Den oberen Abschluss bildet eine standardmäßig gefertigte oder individuell gestaltete Baumscheibe zur Abdeckung des Pflanzkorpus. Die Baumscheibe besteht aus einem Gitterrost, einem Betonfertigteil, einem Gussteil, einem Pflasterverbund, einer mineralischen Mulchung oder dergleichen.
  • Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Baumquartiers ist die Vegetationstragschicht in eine Pflanzgrube eingebracht, die eine Größe von mindestens 12 m3 aufweist. Diese große Pflanzgrube ermöglicht ein problemloses und freies Eindringen des Wur zelwerkes des Baumes.
  • Um dem Baum eine ausreichende Nährstoffgrundlage zur Verfügung zu stellen, enthält das Mineralstoffund/oder Bodengemisch bzw. -substrat der Vegetationstragschicht einen begrenzten Humusanteil.
  • Falls gewünscht, können die Öffnungen zur Belüftung des Wurzelraumes des Baumes gegebenenfalls auch für Bewässerungszwecke verwendet werden Dies wird bei fachgerechtem Einbau jedoch nur im Ausnahmefällen erforderlich sein.
  • Weiterhin können die Kanäle zur Belüftung des Wurzelraumes des Baumes über Drainageleitungen weiter in die Vegetationstragschicht geführt werden, um eine Belüftung auch der tiefer liegenden Baumwurzeln zu ermöglichen.
  • Nach einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Pflanzkorpus mehreckig oder zylindrisch ausgebildet. D.h. er kann eine quadratische, rechteckige, dreieckige, kreisförmige, ovale oder andere geometrische Form aufweisen. Weiterhin kann der Pflanzkorpus ein- oder mehrteilig ausgebildet sein.
  • Bevorzugt ist der Pflanzkorpus sich von unten nach oben konisch verjüngend ausgebildet. Der Wurzelraum des Baumes wird somit durch den ausreichend großen und konischen Pflanzring begrenzt. Die Wurzeln werden durch das im Regelfall fugenlos ausgebildete Pflanzkorpus- Fertigteil nach unten gelenkt, wodurch die Wurzeln tiefer liegende Boden- oder Substrathorizonte erschließen können. Sonach übernimmt der zweckmäßigerweise konische Verlauf des Pflanzkorpus die Führung der Wurzeln, indem diese, beim Kontakt mit den Wandflächen, durch die stumpfwinklig gerichteten Wandflächen gezielt nach unten geleitet werden. Wurzelschäden im Straßen- und Wegebau durch Risse und Hebungen können so vermieden werden, da das Baumquartier im Regelfall den gesamten Straßenoberbau abschirmt und damit schützt. Da das Wurzelwachstum gezielt nach unten verlagert wird, werden umgebende Bauwerke, wie Straßen-, Wege- und Platzbefestigungen aber auch Versorgungsleitungen im Untergrund, geschützt.
  • Zweckmäßigerweise besteht der Pflanzkorpus aus einem erd-, druck- und durchwurzelungsfesten Baustoff, vorzugsweise aus Beton.
  • Die Platzierung des erfindungsgemäßen Baumquartiers erfolgt im Regelfall in folgenden Schritten:
    • 1. Ausheben einer Baumgrube zur Aufnahme von mindestens 12 m3 eines vorzugsweise offenporigen Mineralstoffgemisches als Vegetationstragschicht und zum Herstellen eines geeigneten Auflagers für den Pflanzkorpus durch ausreichende Verdichtung und Ebenheit. Im Regelfall soll ein EV2-Wert (Wert für die Standfestigkeit des eingebauten Materials) von mindestens 45 MN/m2 erreicht werden.
    • 2. Gegebenenfalls vorheriges Einbringen eines Mineralstoffgemisches auf das Planum des gelockerten Bodens der Baumgrube in einer Schichtstärke von einigen Zentimetern mit anschließender Vermischung des Unterbodens.
    • 3. Aufstellen des Pflanzkorpus lose auf die verdichtete und standfeste Unterlage, der im Regelfall aus einem Stück besteht und keine Fugen aufweist. Dieser übernimmt somit einen Durchwurzelungsschutz zu 100 % der oberflächennahen Oberbauschichten. Gegebenenfalls erfolgt ein Anschluss der Drainageleitungen.
    • 4. Hinterfüllung des Pflanzkorpus mit Tragschicht-Baustoffen, vorzugsweise mit ungebundenen Frostschutz- oder Schottertragschichtmineralgemischen.
    • 5. Befüllung des durch den Pflanzkorpus begrenzten oberen, d.h. oberflächennahen Wurzelraums durch ein Vegetationstragschichtgemisch gegebenenfalls mit begrenztem Humusanteil.
    • 6. Auflegen und Ausrichten eines Aufsatzrahmens für eine Baumscheibe oder dergleichen, je nach Umfeldgestaltung.
    • 7. Pflanzung eines Baumes oder Strauches.
    • 8. Gegebenenfalls Verankerung der Baumes durch Ober- oder Unterflurverankerung.
    • 9. Abdeckung des Aufsatzrahmens mit einer Baumscheibe.
  • Diese Maßnahmen können je nach Baumaßnahme zeitlich auch versetzt ausgeführt werden.
  • Erfindungsgemäß wir die Aufgabe auch durch einen Mineralstoff zur Förderung des Wurzelwachstums von Pflanzen zum Einbringen in den Wurzelraum insbesondere eines Baumquartiers gelöst, wobei der Mineralstoff aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff besteht.
  • Der Huminstoff kann in geflockter Form im Mineralstoff enthalten sein.
  • Weiterhin besteht der Huminstoff aus Huminsäure.
  • Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Huminstoff in die Hohlräume des porigen Gerüstbaustoffes eingebracht.
  • Schließlich ist der Gerüstbaustoff ein Ziegel, Lava oder dergleichen, gegebenenfalls in zerkleinerter bzw. gebrochener Form.
  • Der Mineralstoff bzw. die daraus gebildete Schicht im Wurzelbereich der Pflanzen im Baumquartier dient quasi als Wurzellockstoff, der die Baumwurzeln zu einem gesunden und raschen Wachstum anregt. Der Mineralstoff basiert auf einem Stoffgemisch aus huminstoffhaltigen Trägerpartikeln. Sie gewährleisten die gesicherte, dauerhafte Versorgung der Pflanzen mit Humaten. Diese bilden die Grundlage für ein Wurzelwachstum. Humate kommen in natürlichen Böden nur in den öberflächennahen Schichten und nur in geringen Anteilen vor.
  • Der wurzellockende Mineralstoff stellt dazu eine einzigartige Alternative dar, die durch die Depotwirkung des organischen Düngers zum Ausdruck kommt. Die Wurzeln reagieren darauf mit einem gezielt gerichteten Wachstum. Diese Wirkung wird somit ein ausgewogenes Kongulationsvermögen hervorrufen. Als besonders wirksam bezüglich eines umfassenden Nährstoffdepots wirken Huminstoffe in geflockter Form. Die ausgefällten Huminstoffe werden dazu auf und vorzugsweise in die Hohlräumen poröser Stoffpartikel gebracht. Die kleinen Partikeldurchmesser garantieren eine auf Adhäsion basierende dauerhafte feste Bindung.
  • Der Mineralstoff wird nach dem Ausheben des Pflanzgrube und dem Auflockern des Baugrundes in einer Schichtdicke von mehreren Zentimetern direkt auf den Baugrund aufgetragen und in den gelockerten Boden eingemischt. Die Baumwurzeln erreichen das Depot im Laufe ihres Wachstums und erschließen es zur Nährstoffversorgung.
  • Die Stimulanz beruht auf den im Dünger enthaltenen hochwertigen Huminsäuren, die den Baum zur Wurzelneubildung animieren. Wurzeln von beispielsweise Straßenbäumen sind damit lenkbar und ihre Ausrichtung vorhersehbar. Der Wurzelraum der Bäume kann dadurch in stra ßentechnisch unkritischen Bereichen erweitert und zusätzlich erschlossen werden.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispieles, das in den Zeichnungen dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 eine Seitenansicht im Schnitt des erfindungsgemäßen Baumquartiers,
  • 2 eine Draufsicht auf einen Pflanzkorpus des Baumquartiers und
  • 3 eine Seitenansicht des Pflanzkorpus gemäß 2.
  • Das Baumquartier 1 gemäß 1 besteht zunächst aus einem Pflanzkorpus 2, der gemäß den 2 und 3 als Pflanzkonus mit sich von unten nach oben verjüngenden Seitenwänden 3 ausgebildet ist. Der Pflanzkorpus 2 ist ringförmig und mehreckig ausgebildet und besteht aus einem erd-, druck- und durchwurzelungsfesten Baustoff, vorzugsweise aus Beton.
  • Der Pflanzkorpus 2 besitzt in seinen Seitenwänden 3 Öffnungen 4 zur Belüftung des Wurzelraumes 5 eines Baumes 6. Die Öffnungen 4 gehen in Kanäle 7 über, die in eine Pflanzgrube 8 unterhalb des Pflanzkorpus 2 münden. Die Oberseite des sich konisch verjüngenden Pflanzkorpus 2 wird durch eine Baumscheibe 9 überdeckt, die zentrisch eine Durchtrittsöffnung 10 für den Stamm des Baumes 6 aufweist. Die Baumscheibe 9 besteht aus einem Gitterrost, einem Betonfertigteil, einem Gussteil, einem Pflasterverbund oder einer mineralischen Mulchung.
  • Der Pflanzkorpus 2 ist in eine Baugrube 11 eingesetzt. Die Baugruppe 11 wird beispielsweise von einer Straßendecke 12 mit einer darunter liegenden Schottertragschicht 13 und einer weiter darunter liegenden Frostschutzschicht l4 umgeben, wie dies insbesondere beim Straßenbau üblich ist. Bündig mit der Oberseite der Straßendecke 12 schließt die Oberseite der auf dem Pflanzkorpus 2 aufliegenden Baumscheibe 9 ab.
  • Die großvolumige Pflanzgrube 8, die mindestens eine Größe von 12 m3 aufweist, ist in das Erdreich 15 eingebracht. Der Innenraum des Pflanzkorpus 2 sowie die Pflanzgrube 8 sind mit einer Vegetationstragschicht 16 gefüllt. Der Wurzelraum 5 des Baumes 6 wächst über den Innenraum des Pflanzkorpus 2 hinaus in die Vegetationstragschicht 16 in der Pflanzgrube 8. Die Vegetationstragschicht 16 besteht aus einem verdichtungsstabilen und tragfähigen sowie luft- und wasserdurchlässigen und durchwurzelungsfähigen Mineralstoff- und/oder Bodenge misch bzw. -substrat 17 aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff.
  • 1
    Baumquartier
    2
    Pflanzkorpus
    3
    Seitenwand
    4
    Öffnung
    5
    Wurzelraum
    6
    Baum
    7
    Kanal
    8
    Pflanzgrube
    9
    Baumscheibe
    10
    Durchtrittsöffnung
    11
    Baugrube
    12
    Straßendecke
    13
    Schottertragschicht
    14
    Frostschutzschicht
    15
    Erdreich
    16
    Vegetationstragschicht
    17
    Mineralstoff

Claims (15)

  1. Baumquartier zur Pflanzung von Bäumen (6) für einen vor Wurzeln geschützten Oberbau von Straßen und Plätzen, im Wesentlichen bestehend aus einem nach Art eines Ringes ausgebildeten Pflanzkorpus (2), der den Wurzelraum (5) des Baumes (8) seitlich begrenzt und an seiner Oberseite durch eine den Baum (6) umgebende Baumscheibe (9) abdeckbar ist, dadurch gekennzeichnet, – dass in die Seitenwände (3) des Pflanzkorpus (2) eine Mehrzahl von Öffnungen (4) zur Belüftung des Wurzelraumes (5) des Baumes (6) als von der Oberseite zur Unterseite des Pflanzkorpus (2) führende Kanäle (7) eingebracht sind, und – dass unterhalb des Pflanzkorpus (2) eine großvolumige Vegetationstragschicht (16) aus einem verdichtungsstabilen und tragfähigen sowie luft- und wasserdurchlässigen und durchwurzelungsfähigen Mineralstoff- und/oder Bodengemisch bzw. -substrat (17) aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff ausgebildet ist.
  2. Baumquartier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vegetationstragschicht (16) in eine Pflanzgrube (8) eingebracht ist, die eine Größe von mindestens 12 m3 aufweist.
  3. Baumquartier nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mineralstoff- und/oder Bodengemisch bzw. -substrat der Vegetationstragschicht (16) einen begrenzten Humusanteil enthält.
  4. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (7) zur Belüftung des Wurzelraumes (5) des Baumes (6) gegebenenfalls für Bewässerungszwecke verwendbar sind.
  5. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (7) zur Belüftung des Wurzelraumes (5) des Baumes (6) über Drainageleitungen weiter in die Vegetationstragschicht (16) geführt sind.
  6. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzkorpus (2) mehreckig oder zylindrisch ausgebildet ist.
  7. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzkorpus (2) ein- oder mehrteilig ausgebildet ist.
  8. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzkorpus (2) sich von unten nach oben konisch verjüngend ausgebildet ist.
  9. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzkorpus (2) aus einem erd-, druck- und durchwurzelungsfesten Baustoff, vorzugsweise aus Beton, besteht.
  10. Baumquartier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumscheibe (9) aus einem Gitterrost, einem Betonfertigteil, einem Gussteil, einem Pflasterverbund, einer mineralischen Mulchung oder dergleichen besteht.
  11. Mineralstoff zur Förderung des Wurzelwachstums von Pflanzen zum Einbringen in den Wurzelraum (5) insbesondere eines Baumquartiers (1) zur Pflanzung von Bäumen (6) für einen vor Wurzeln geschützten Oberbau von Straßen und Plätzen, im Wesentlichen bestehend aus einem nach Art eines Ringes ausgebildeten Pflanzkorpus (2), der den Wurzelraum (5) des Baumes (8) seitlich begrenzt und an seiner Oberseite durch eine den Baum (6) umgebende Baumscheibe (9) abdeckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus porigem Gerüstbaustoff und Huminstoff besteht.
  12. Mineralstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Huminstoff in geflockter Form enthalten ist.
  13. Mineralstoff nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Huminstoff aus Huminsäure besteht.
  14. Mineralstoff nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Huminstoff in die Hohlräume des porigen Gerüstbaustoffes eingebracht ist.
  15. Mineralstoff nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gerüstbaustoff ein Ziegelgestein, Lavagestein oder dergleichen ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN104322351A (zh) * 2014-09-28 2015-02-04 蒋世芬 一种旱地覆膜移栽树苗的方法
DE202017002834U1 (de) 2017-05-27 2017-07-04 Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker Mbh Baum-Rigole
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CN115119655A (zh) * 2021-03-25 2022-09-30 神华神东煤炭集团有限责任公司 一种井工矿开采扰动区裂缝修复装置及方法

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