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Die Erfinduu ; : bezieht sich auf eine Grünverbauung von Bauflächen, insbesondere von Hangflächen in der Landwirtschaft. Tit mindestens einer die Ausgangsstoffe zur Begrünung aufnehmenden Halterung.
Bei der Grünverbauung von Hangflächen lassen sich die bekannten Begrünungsverfahren an rutschgefährdeten Stellen nur unter besonderen Vorkehrungen und mit hohen Kosten anwenden. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo zur Sicherung des Hanges dessen teilweise Verbauung mit Stein- oder Betonbauwerken vorgenommen werden musste. Solche Einbauten in die Begrünungsflächen verhindern auch die harmonische Eingliederung der Bauflächen in die Landschaft.
Abgesehen davon, beansprucht die Herstellung der aus anorganischem Material bestehenden Einbauten eine erhebliche Zeit, nach welcher dennoch bloss das Vorbereitungsstadium für die zur Gänze durchzuführende Begrünung erreicht ist.
Ähnliches wie für Hangflächen gilt für den Runsenverbau, den Uferschutz u. a. ingenieurbiologische Bauten.
Zur Grünverbauung von Bauflächen, insbesondere zur biologischen Ufersicherung, wurden auch schon in Serien aneinandergeschlossene Schläuche aus feuchtigkeitsbeständigem Trägermaterial vorgeschlagen, wobei die Schläuche mit Pflanzensubstrat gefüllt sind. Derartige an sich nicht tragfähige Schlauchserien müssen aber am Ufer insbesondere durch Beschwerungsmaterial verankert werden, was nicht immer leicht durchführbar ist und keine ausreichende Haltbarkeit gewährleistet.
An erosionsgefährdeten Stellen, wo keine wesentlichen Erdkräfte auf Dauer aufzunehmen sind, wurden auch gelegentlich Halterungen für die Ausgangsstoffe zur Begrünung in Form von zweidimensionalen Matten angewendet ; diese sind nur als Halterungen für die Sämereien vorgesehen, jedoch zur Aufnahme von Erdkräften nicht geeignet.
Deshalb sind an schwierigen Stellen statische Bauwerke erforderlich, wie sie zur Sicherung von Flussbetten als bewehrte Kunststoffauflagen vorgeschlagen wurden, die keine Sämereien enthalten und hiefür auch wegen ihrer filmartigen Oberflächen ungeeignet wären.
Die Erfindung behebt alle diese und weitere Nachteile dadurch, dass die Halterung als dreidimensionaler aus vorzugsweise metallischen Drähten bestehender Skelettkörper ausgebildet ist, in welchen als Ausgangsstoffe zur Begrünung lebende Pflanzen oder austriebsfähige oder bereits angewachsene Pflanzenteile, Saatgut, Stroh, Torf, Schaumstoffe, Kompost, natürliche oder künstliche Faserteile, natürliche Erden, Substrate aller Art, Elemente für Mulchsaat, Anspritzverfahren, Schaumsaat, Schaumpflanzung od. dgl. eingebracht sind.
Vorzugsweise wird der Skelettkörper aus mehreren dreidimensionalen, insbesondere vorfabrizierten Bauelementen gebildet.
Die erfindungsgemässe Ausgestaltung ermöglicht die Aufnahme auch hoher Erdkräfte unter ausreichender Sicherung der Bauwerke.
Obgleich sich die erfindungsgemässen Skelette im Vegetationsbereich befinden, treten sie nach der Begrünung nicht in Erscheinung ; sie sind vielmehr in die ungestört zusammenhängende Begrünungsfläche unsichtbar einbezogen. Trotz ihrer Funktion als Stützkörper zur Aufnahme der auftretenden Erdkräfte erfolgt auch im unmittelbaren Bereich der Stützkörper ein rascher Aufwuchs der eingebauten Pflanzen, so dass die gesamte Begrünung als lebendes Element den Eindruck eines naturgewordenen Landschaftselementes macht. Die Skelettkörper sind zum Durchwachsen der für die Begrünung vorgesehenen Pflanzen ausgebildet.
Die Skelettkörper müssen ihre Stützungsaufgabe mindestens so lange erfüllen, bis diese durch die Wurzeln der eingebauten Pflanzenkörper übernommen werden kann.
Die skelettartigen Bauelemente bilden ingenieurbiologisch keine Fremdkörper in der Grünverbauung, wenn die vorzugsweise metallischen Drähte eine verhältnismässig geringe Stärke aufweisen.
Wenn im vorstehenden von Drähten die Rede ist, so sind derzeit für die Erfindung zwar metallische Drähte bevorzugt, doch schliesst dies keineswegs die Verwendung von Drähten aus Kunststoffen oder einem sonstigen Material aus, welches Kräfte in der Art von Metalldrähten aufzunehmen im Stande ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung hat sich erfindungsgemäss darin ergeben, dass die dreidimensionalen Bauelemente serienweise gleichlaufende gewellte Drähte und sowohl deren Wellenberge als auch deren Wellentäler kreuzende Querdrähte und in der Ebene mindestens einzelner gewellter Drähte Wellenberge oder bzw. und Wellentäler dieser gewellten Drähte verbindende Aussteifungsdrähte aufweisen.
Statisch besonders hoch beanspruchbare Körper lassen sich nach einer weiteren Möglichkeit der Erfindung erzielen, wenn gewellte Drähte der dreidimensionalen Bauelemente als durch Sprossen leiterartig verbundene Doppeldrähte Anwendung finden.
Die dreidimensionalen Bauelemente können vorzugsweise quaderförmig, walzenförmig, zylindersektorförmig gestaltet sein. Sie können mindestens teilweise mit mattenartigen Auflagen aus verrottungsfähigem Material für durch ein Bindemittel darauf fixierte Ausgangsstoffe zur Begrünung versehen sein ; solche mattenartige Auflagen gestatten es besonders vorteilhaft, kleinste Ausgangsstoffe zur Begrünung, beispielsweise auch feine Samen, festzuhalten.
Als Ausgangsstoffe zur Begrünung dienen vorzugsweise lebende Pflanzen oder austriebsfähige oder bereits angewachsene Pflanzenteile, Saatgut, Stroh, Torf, Schaumstoffe, Kompost, natürliche oder künstliche Faserstoffe. natürliche Erden, Substrate aller Art, Elemente für Mulchsaat, Anspritzverfahren, Schaumsaat, Schaumpflanzung od. dgl., die in die dreidimensionalen Bauelemente eingebracht sind.
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Die dreidimensionalen Bauelemente können mit oder ohne Ausgangsstoffe zur Begrünung und mit oder ohne Verstärkungsstoffe wie Steine, Schotter, Beton, Bitumina od. dgl. vorfabriziert werden.
Bei Verwendung von Beton ist für den vorliegenden Zweck insbesondere Einkornbeton vorteilhaft, weil dieser einen für das Pflanzenwachstum ausreichenden Wasserdurchtritt ermöglicht.
Die Möglichkeit, vorfabrizierte dreidimensionale Bauelemente für den Verbau rutschgefährdeter Begrünungsflächen verwenden zu können, bedeutet gegenüber den bekannten Ausbildungen einen sehr bedeutenden Zeitgewinn und gewährleistet daher auch in schwierigen Baubereichen einen zügigen Baufortschritt.
Erst vorgefertigte Bauelemente als Stützkörper ermöglichen im Sinne der Erfindung eine rasche Sanierung von Rutschungen u. dgl., wozu es bisher eines sehr hohen Zeit- und Bauaufwandes bedurfte. Durch ihre leichte Verformbarkeit an der Baustelle lassen sich die vorfabrizierten Elemente in die dem jeweiligen Erfordernis entsprechende Gestalt bringen und bieten dennoch infolge ihrer immerhin vorhandenen Elastizität einen erheblichen Widerstand gegen eine Verformung durch Erdkräfte.
Die Anwendung der Erfindung auf Geländeabschnitte, die durch ungünstige Verhältnisse (Schwimmsand, Kiesschichten, brüchiges Gestein, Wasseraustritt u. dgl.) instabil sind, bringt für das Gebiet der Grünverbauung einen besonders grossen Fortschritt.
In Fällen, wo eine Lagesicherung der Skelettkörper im Untergrund erforderlich ist, kann dies durch in den Untergrund eingesetzte austriebsfähige Pflanzenäste, Gehölzstecklinge der in diesen eingetriebene Felsanker erfolgen. Mit austriebsfähigen Pflanzenteilen kann durch die Erfindung eine wesentliche Verbesserung des Buschlagenbaues erzielt werden. In tiefgründig nassen Erdkörpern konnten die Buschlagen oder Heckenbuschlagen allein nicht alle Bewegungen verhindern. Durch den Einsatz vorgefertigter Drahtskelettkörper werden diese Spannungen aufgenommen.
Im Bedarfsfalle gestattet es das erfindungsgemässe Verfahren, dass in Bereichen starker Erdkräfte zu deren Sicherung zwei oder mehr Skelettkörper übereinander auf den Untergrund aufgelegt oder in diesen eingelassen werden. Es ist sogar ohne besonderen Aufwand möglich, dass bei Verformung durch Erdbewegungen an fertigen Verbauungen die Gefahrenstellen durch Überlagern mit weiteren Skelettkörpern und neuerlich erfolgender Begrünung saniert werden.
In allen Fällen ist es möglich, das nötige Wuchsklima auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen zu gewährleisten, indem mindestens stellenweise eine zeitweilige Überspannung von Skelettkörperkomplexen mit Schutzplanen aus lichtdurchlässigem Material erfolgt.
Die erfindungsgemässe Grünverbauung lässt sich in der Ingenieurbiologie auf breitester Basis anwenden. Als besondere Beispiele hiefür seien lediglich einige herausgegriffen.
So bietet die Erfindung besondere Vorteile für die Sohlensicherung von Gerinnen in der Anwendung, dass in Gerinneabsätze oder Runsen insbesondere walzenförmige Skelettkörper, vorzugsweise für dauernden Bestand gesicherte Drahtbetonskelettkörper, quer zur Strömungsrichtung des Gerinnes unter Lagesicherung, insbesondere durch Felsanker, Fundamentmauern od. dgl. eingebaut werden.
Zum Uferschutz lässt die Erfindung eine Anwendung in der Weise zu, dass längs der Ufer einzeln oder serienweise, insbesondere mit hohlzylindrischem Querschnitt ausgebildete, vorzugsweise für Dauerbestand gesicherte, und in ihrer Kernpartie mit Steinen od. dgl. ausgefüllte Drahtskelettkörper strangweise so verlegt werden, dass sie im oberen Strangbereich über dem Normalwasserspiegel liegen und durch austriebsfähige Pflanzenäste bzw. Gehölzstecklinge oder Felsanker im Untergrund des Gewässers verankert werden.
Die Verbesserung der Bodenentwässerung kann unter Anwendung der Erfindung dadurch erfolgen, dass Entwässerungsgräben mit in der Fliessrichtung strangförmig verlegten, insbesondere walzenförmigen Skelettkörpem ausgestattet werden, unter deren Ausgangsstoffen zur Begrünung vorzugsweise Pflanzen vorgesehen sind, welche durch hohe Saugspannung und hohen Wasserverbrauch während der Vegetationszeit den Boden aktiv entwässern. Als Pflanzen hiefür eignen sich z. B. Schilf, Weiden, Arundo donax, Bambus, Erlen usw.
Mit bekannten Bewehrungseinlagen in Erddämmen od. dgl. hat die Erfindung nichts gemeinsam, da erster im Inneren der Erddämme od. dgl. lediglich zur statischen Unterstützung derselben verbleiben, während die Skelettkörper der Erfindung im Begrünungsbereich von Bauflächen angeordnet sind und von den Begrünungspflanzen durchwachsen oder bedeckt werden.
Auch bei bekannten Einrichtungen zur Begünstigung der Anlandungen zum Schutz von Flussufern bleiben die Stützkörper im Flussbett und somit ausserhalb des Vegetationsbereiches, auf welchen sich jedoch die Erfindung gerade bezieht.
In den Zeichnungen sind einige vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Hiebei ist Fig. l ein Schaubild einer Ausführungsmöglichkeit eines dreidimensionalen Bauelementes zur Bildung des Drahtskelettkörpers nach der Erfindung und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Variante eines solchen.
Die Fig. 3 bis 8 sowie 12 und 13 veranschaulichen in Geländequerschnitten verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung, während die Fig. 9 und 10 das Gelände in Draufsichten zeigen. Fig. 11 ist eine Queransicht einer speziellen Form eines Bauelementes.
Das in Fig. l und 2 dargestellte Bauelement--26--besteht aus serienweise gleichlaufenden gewellten Drähten-2-. Die Wellenberge derselben werden von Querdrähten --3-- gekreuzt, ihre Wellentäler von
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kupplungsartiger Aneinanderschliessbarkeit von Bauelementen zu Drahtskelettkörpern abwechselnd nicht zu deren Enden geführt und mit Verbindungshaken--7--versehen.
Der Aufbau eines zusammenhängenden Drahtskelettkörpers aus mehreren aneinandergekuppelten Bauelementen --26-- ist in Fig. 13 veranschaulicht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. l weist das Bauelement --26-- auf einer Seite eine Auflage-25- für an diese gebundene Ausgangsstoffe zur Begrünung (z. B. Samen) auf. Das Auflagematerial ist verrottungsfähig.
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2 Doppeldrähte --22--In Fig. 3 sind die Drahtskelettkörper als Einheit mit --1-- bezeichnet. Im oberen Teil der Darstellung sind Drahtskelettkörper bloss in einer Lage--8-auf das Gelände aufgebracht. Unterhalb sind zwei Lagen --8, 8'--von Drahtskelettkörpern gezeigt, wobei ihre Verankerung im Gelände durch Felsanker und durch Pflanzenstecklinge --9-- erfolgt. Mit --10-- ist die Berasung angedeutet.
Aus Fig. 4 ist ein in das Gelände eingelassener Drahtskelettkörper --1-- ersichtlich, welcher gemeinsam mit austriebsfähigen Pflanzenästen--12--die Rutschsicherung bildet.
Fig. 5 zeigt als Beispiel die Anwendung der Erfindung auf einen stufenförmigen Geländeverbau. Je fünf Lagen--8, 8', 8", 8"', 8""-von Drahtskelettkörpern sind übereinander in Verbindung mit Pflanzenstecklingen --9-- zur Verankerung und zum Erhalt von Buschlagen dargestellt, oberhalb welcher eine Berasung-10-angenommen ist.
Fig. 6 veranschaulicht die Sicherung eines Hangfusses. Das als Hohlzylinder ausgebildete Bauelement ist im gesamten als Walze mit --14-- bezeichnet. Der zwischen seinem Aussenmantel --14'-- und seinem Innenmantel --14"-- gebildete Aufnahmeraum zur Begrünung ist mit Ausgangsstoffen für diese versehen. Der Walzenkern ist mit Erdreich --13-- ausgefüllt. Die Grasnarbe ist mit --10-- bezeichnet.
Fig. 7 zeigt den Verbau von Runsen--15--eines Gerinnebettes-16-mittels walzenförmiger Bauelemente --14-- und Pflanzenstecklingen --9-- sowie gegebenenfalls Felsankern-11-od. dgl.
Eine Uferschutzanlage gemäss der Erfindung ist aus Fig. 8 zu entnehmen. Skelettwalzen-14-werden
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Lagesicherung der strangförmig verlegten Skelettwalzen erforderlich ist, können in den Walzenkern Steine --20-- eingebracht sein, wie dies dargestellt ist. Auch in das Gelände oberhalb des Walzenstranges können
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- -20-- eingebrachtFig. 9 deutet in einer Geländeaufsicht den Einbau einer Bodenentwässerung an, wobei die Entwässerungsschlitze --23-- oder Gräben mit in der Fliessrichtung strangförmig verlegten dreidimensionalen Skelettkörpern --1-- ausgefüllt sind. Beim Ausführungsbeispiel sind quaderförmige Drahtskelettkörper angenommen, doch können auch Skelettkörper in Walzenform Anwendung finden.
Fig. 10 veranschaulicht eine gewölbeartige Verlegung von Drahtskelettkörpern für Stützungen, wie sie bisher mit Stein- oder Betongewölben erreicht worden sind. Die in den geraden Bauteilen aneinandergefügten
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Drahtskelettkörper--24--über.
Fig. ll zeigt im Detail zwei zylindersektorförmige Drahtskelettkörper --24-- übereinander in einem Gewölbeabschnitt.
Fig. 12 zeigt drei stehend in den Boden eingelassene Drahtskelettkörper--l, l', l"--im Zusammenwirken mit Pflanzenstecklingen --9-- und einer Berasung-10--. Eine solche Anordnung kann sinngemäss auch als Gewölbefuss zu einer Ausbildung nach Fig. 10 dienen.
Die Erfindung soll auf die beschriebenen bzw. dargestellten Ausführungsbeispiele in keiner Weise beschränkt sein ; sie lässt vielmehr ihre Verwirklichung in zahlreichen weiteren Varianten zu.
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