CH669143A5 - Schere. - Google Patents
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Description
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PATENTANSPRÜCHE Schere mit zwei jeweils einen Handgriff aufweisenden, gelenkig miteinander verbundenen Scherenblättern, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Scherenblatt (11) aus Metall besteht und eine Schneidkante aufweist, die zwischen einer inneren, flachen Seite und einer dazu geneigten, äusseren Seite gebildet ist, die sich unter einem spitzen Winkel schneiden, dass das zweite Scherenblatt (12) eine innere, flache Seite (15) aufweist, an der die innere Seite des ersten Scherenblattes (11) reibend gleitet, wenn sich die beiden Scherenblätter bei der Schneidbewegung treffen, dass sich an die innere Seite (15) des zweiten Scherenblattes ein Flächenabschnitt anschliesst, der mit der inneren Seite des zweiten Scherenblattes einen stumpfen Winkel einschliesst, und dass das zweite Scherenblatt darüber hinaus eine schräge, seiner inneren Seite gegenüberliegende äussere Seite (17) aufweist, die den gegen die innere Seite (15) des zweiten Scherenblattes stumpfwinklig geneigten Flächenabschnitt (16) unter Bildung einer Schneidkante schneidet, wobei zumindest der die Schneidkante umfassende Abschnitt des zweiten Scherenblattes (12) aus keramischem Werkstoff besteht.
BESCHREIBUNG
Die vorhegende Erfindung bezieht sich auf eine Schere mit zwei jeweils einen Handgriff aufweisenden, gelenkig miteinander verbundenen Scherenblättern.
Da Keramik als Werkstoff verschiedene ausgezeichnete Eigenschaften, verglichen mit Metallen, hat und da in den vergangenen Jahren die Technik der Keramik-Ver- und Bearbeitung rasche Fortschritte gemacht hat, ist es bereits vorgeschlagen worden — vgl. beispielsweise die offengelegte japanische Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 56-104450 —, Keramik anstelle von Stahl als Material für Scheren zu verwenden.
Die Schwierigkeit besteht dabei darin, dass Keramik weniger zäh ist als Metalle, obgleich sie besonders hohe Abriebfestigkeit zeigen. Die geringe daraus resultierende mechanische Festigkeit macht die beiden Scherblätter einer Schere anfällig gegen Ausbrechen, wenn beide aus Keramik hergestellt werden. Wenn sie erst einmal ausgebrochen sind, ist es schwierig, sie wieder zu reparieren.
Die Fig. 3 zeigt die Scherblätter einer früher vom Anmelder bereits in der offengelegten japanischen Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 59-90762 vorgeschlagenen Schere, die einen Versuch darstellt, das oben angesprochene Problem zu lösen. Das Grundprinzip dieses früheren Vorschlags besteht darin, dass der oben beschriebene Nachteil eliminiert wird, wenn eines der beiden Schneidblätter aus Keramik besteht, was die Notwendigkeit eines Schleifens vermeidet, während das andere Scherenblatt aus Metall besteht, welches leicht geschliffen werden kann. Eine wichtige Charakteristik der in Fig. 3 gezeigten Schere liegt darin, dass die Schneidkante des metallischen Scherenblattes 1 einen spitzen Winkel bildet, während die Schneidkante des keramischen Scherenblattes 2 einen Winkel einschliesst, der grösser ist als der eingeschlossene Winkel des metallischen Scherenblattes 1 und kleiner als ein rechter Winkel.
Normalerweise liegen die flachen Seiten der Scherenblätter 1 und 2 in einer gedachten Ebene AB (Fig. 3), während die abgeschrägten Seiten der Scherenblätter, bezogen auf diese virtuelle Ebene AB, jeweils auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Wenn jedoch die Schneidkanten in den zu schneidenden Gegenstand C eindringen, so neigen — aufgrund der schräg geneigten Aussenflächen, die Schneidkanten dazu, jeweils auf die gegenüberliegende Seite der virtuellen Ebene AB sich zu bewegen, was durch die Pfeile in Fig. 3 angedeutet ist.
Die Scherenblätter 1 und 2 haben eine Niet- oder Schrau-ben-Verbindung 3 (Fig. 4) zwischen den Schneidenenden P und den Griffenden. Die beiden Scherenblätter sind leicht gegeneinander gebogen, so dass sie sich nur an zwei Stellen berühren, d.h. an einem Punkt Q gerade hinter dem Niet 3 und einem Punkt P' (Fig. 5) längs der Scherenblätter, an denen gerade das Schneiden stattfindet. Wenn die Scherenblätter 1 und 2 vollständig geschlossen sind, so berühren sie sich nur in den Punkten P und Q, wobei ein Spalt S (Fig. 4) zwischen den mittleren Abschnitten der Scherenblätter 1 und 2 verbleibt. Wegen ihrer Elastizität üben die Scherenblätter 1 und 2 Kontaktdruck aufeinander aus, während sie gegeneinander geschlossen werden. Beim Schliessen der Scherenblätter verschiebt sich der Kontaktpunkt P' von rechts nach links in Fig. 5. Die Scherenblätter 1 und 2 überkreuzen einander, wenn der Kontaktpunkt P' in der Mitte zwischen dem Niet 3 und dem Schneidende P liegt.
Daraus erkennt man nunmehr, dass die in Fig. 3 gezeigte Schere ebenfalls den Nachteil aufweist, dass ein keramisches Scherenblatt 2 die Tendenz zu einem Ausbrechen zeigt, wenn ein harter Artikel C im Mittelabschnitt der Scherenblätter 1 und 2 geschnitten wird, da die in Fig. 5 linken Hälften der Scherenblätter 1 und 2 beim Schliessen aufeinander treffen.
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, schlägt die vorliegende Erfindung eine Schere vor, die sich dadurch auszeichnet, dass das erste Scherenblatt aus Metall besteht und eine Schneidkante aufweist, die zwischen einer inneren, flachen Seite und einer dazu geneigten, äusseren Seite gebildet ist, die sich unter einem spitzen Winkel schneiden, dass das zweite Scherenblatt eine innere, flache Seite aufweist, an der die innere Seite des ersten Scherenblattes reibend gleitet, wenn sich die beiden Scherenblätter bei der Schneidbewegung treffen, dass sich an die innere Seite des zweiten Scherenblattes ein Flächenabschnitt anschliesst, der mit der inneren Seite des zweiten Scherenblattes einen stumpfen Winkel einschliesst, und dass das zweite Scherenblatt darüber hinaus eine schräge, seiner inneren Seite gegenüberliegende äussere Seite aufweist, die den gegen die innere Seite des zweiten Scherenblattes stumpfwinklig geneigten Flächenabschnitt unter Bildung einer Schneidkante schneidet, wobei zumindest der die Schneidkante umfassende Abschnitt des zweiten Scherenblattes aus keramischem Werkstoff besteht.
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemässen Schere,
Fig. 2 einen vergrösserten Querschnitrt durch die Scherenblätter,
Fig. 3 einen der Fig.2 entsprechenden Schnitt durch eine konventionelle Schere zur Verdeutlichung der Bewegungen der Schneidkanten beim Durchschneiden eines Gegenstandes,
Fig. 4 eine Draufsicht darauf, im vollständig geschlossenen Zustand der Scherenblätter und
Fig. 5 eine schematische Aufsicht, bei der sich die beiden Scherenblätter in zwei Punkten berühren, das einem Punkt unmittelbar hinter dem Gelenk und einem Punkt längs der Schneiden, wo gerade geschnitten wird.
Bezugnehmend auf die Fig. 1 und 2 umfasst eine erfin-dungsgemässe Schere zwei Scherenblätter 11 und 12, die um den gemeinsamen Schwenkpunkt 13 mit Hilfe der Griffe 14 an ihren Enden verschwenkbar sind. Das Scherenblatt 11 besteht aus einem Metall der Eisenfamilie, während das Scherenblatt 12 zur Gänze, oder wenigstens im Bereich der Schneidkante, aus Keramik besteht. Die flache Seite und die
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dazu geneigte Seite des metallischen Scherenblattes 11 schliessen einen spitzen Winkel ©i ein, während die flache Seite 15 und die daran anschliessende Seite 16 des keramischen Scherenblattes 12 einen stumpfen Winkel ©2 bilden. Die Schneidkante des Scherenblattes 12 wird gebildet als Schnittlinie der Fläche 16 und der schrägen Seitenfläche 17.
Für das keramische Scherenblatt kann jede Keramik verwendet werden, solange sie aus superharten, gegen Abnutzung resistenten Mineralien, wie beispielsweise Alaunerde, Silicium Carbid, Silicium Nitrid oder Zirkonerde besteht. Vorzugsweise sollte der spitze Winkel ©i zwischen 10° und 25° betragen, während der stumpfe Winkel ©2 im Bereich zwischen 95° und 120° hegen sollte. Bei der Auswahl des Wertes von ©1 und ©2 aus den genannten Bereichen sollten die Qualität der benutzten Keramik ebenso wie die Art und Härte des zu schneidenden Artikels mit berücksichtigt werden.
Bei der Benutzung der Schere werden die Scherenblätter 11 und 12 geöffnet und der zu schneidende Gegenstand C durch die Schneidkante des Blattes 12 abgestützt, die durch die Fläche 16 und die schräge Seitenfläche 17 gebildet wird. Danach schneidet die einen spitzen Winkel einschliessende Schneidkante des Scherenblattes 11 von oben in den Gegenstand C längs einer gedachten Ebene AB ein, die von den flachen Seitenflächen der beiden Scherenblätter 11 und 12 gebildet wird. Der Gegenstand C wird durch die Schneidkante des Scherenblattes 11 zerteilt und durch die Scherkraft der beiden Scherenblätter 11 und 12 getrennt.
Da die flache Seitenfläche 15 und die anstossende Fläche 16 des Scherenblattes 12 einen stumpfen Winkel ©2 bilden, wird verhindert, dass die Scherenblätter 11 und 12 einander überkreuzen, wenn sie gegeneinander bewegt werden. Dementsprechend besteht auch keine Gefahr einer Beschädigung der Schneidkante des keramischen Scherenblattes 12 durch das metallische Scherenblatt 11.
Die erfindungsgemässe Schere hat noch einen weiteren Vorteil, indem nämlich das Scherenblatt 11 jedesmal dann geschärft wird, wenn die beiden Blätter 11 und 12 aufeinandertreffen, da die flache Seite des metallischen Scherenblattes 11 gegen die flache Seite 15 des harten keramischen Scherenblattes 12 reibt. Demzufolge bleibt die erfindungsgemässe Schere über eine lange Zeitdauer scharf.
Wie bei konventionellen Scheren besteht mithin die erfindungsgemässe Schere aus zwei über einen Niet gelenkig miteinander verbundenen Scherenblättern, die sich treffen und einen Artikel schneiden können, wobei der Artikel durch eine Schneidkante abgestützt ist, die durch eine abgeschrägte Seite und die oben erwähnte Anlageseite des keramischen Schneidblattes gebildet ist. Die spitzwinklige Schneidkante des metallischen Scherenblattes kann von oben in den zu schneidenden Artikel längs einer gedachten Ebene einschneiden, die von den flachen Seiten der beiden Scherenblätter gebildet wird. Wenn sich die beiden Scherenblätter treffen, so reibt die flache Seite des einen Scherenblattes gegen die flache Seite des anderen Scherenblattes. Auf diese Weise wird der Artikel durch die Scherkraft der beiden Scherenblätter in zwei Teile geschnitten.
Da die flache Seite und die an ihr anstossende Seite des keramischen Scherenblattes einen stumpfen Winkel ein-schliessen, ist das keramische Scherenblatt von der Tendenz frei, auf die entgegengesetzte Seite der vorstehend erwähnten Ebene überwechseln zu wollen. Entsprechend besteht keine Chance, dass die Schneidkanten der beiden Scherenblätter sich überkreuzen, wenn sie sich treffen, so dass damit auch die Schneidkante des keramischen Scherenblattes durch das metallische Scherenblatt nicht beschädigt werden.
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