BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Anwählen eines überwachten Elementes, zur Durchgabe von Befehlen und zur Rückübermittlung von Zuständen für die Messund Leittechnik gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Pa- tentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb dieser Anordnung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5.
Das Verteilen von Wasser, Gas und Elektrizität stellt heute grosse Anforderungen an das Personal, indem der Einsatz zur Komputer-Technik wohl eine übersichtliche und rasche Information ermöglicht, aber vom Bedienungspersonal Kenntnisse verlangt, die über dem üblichen fachmännischen Wissen liegen.
Bei der rückblickenden Betrachtung der bekannten Prozessleitsysteme sind beispielsweise in der Elektrotechnik Bedienungspulte mit aufgezeichneten Leitungen und symbolischen Darstellungen bekannt, wobei die gewünschten Informationen mittels Schaltern und Drucktasten, die beim jeweiligen Element, wie Generatoren, Schalter, Transformatoren eine Wirkung verursachen sollen. Es ist bekannt, dass bei Verbundnetzen derartige Schaltpulte und/oder Tafeln grosse Abmessungen haben müssen, und dass Messinstrumente mehrfach angeordnet sind, einfach deshalb, weil ein Ablesen vom jeweiligen Standort aus nicht mit genügender Sicherheit für den Betrieb möglich ist oder zusätzliche Erschwernisse verursachen kann. Zusammengefasst heisst dies, dass bei einem grossen Material- und Platzbedarf eine schlechte Übersichtlichkeit gegeben und infolge der vielen Bauteile eine hohe Störanfälligkeit möglich ist.
Zudem sind derartige Anordnungen wenig änderungsfreundlich.
Eine vereinfachte Anordnung kann erhalten werden, wenn ein Bedienungspult mit Vorwahlmöglichkeiten für jeweils einen Teil des Betriebes und mit individuellen Tasten für jede Funktion, die angewählt werden kann, ausgerüstet ist. Auch hier ist ein grosser Materialaufwand nötig und die Unübersichtlichkeit bleibt bestehen.
Mit einem semigraphischen Bildschirm und mit einer alphanumerischen Eingabetastatur kann die Wahl eines bestimmten Teils des Betriebes mittels Eingabe eines Codewortes geschehen, z.B. mit einer sogenannten Menü-Technik. Die Ansteuerung ist nur möglich, wenn der Bildschirm funktioniert. Bei Ausfall desselben ist keine Ausweichmöglichkeit gegeben. Eine Eingabe von Codewörtern kann nur von gut ausgebildetem Bedienungspersonal verlangt werden. Die Auswahl in der Menü-Technik erfordert relativ viel Zeit und kann unter anderem vom Bedienungspersonal abstraktes Denken verlangen.
Auch bei einem Einsatz eines Kursors, der mit einer manuellen Steuerung zu einem anzuwählenden Element gebracht werden soll, verlangt eine hohe Fertigkeit, auch dann wenn die Positionen vorprogrammiert sind und durch Betätigung einer Taste weitergeschaltet werden können. Sowohl die manuelle zweidimensionale Knüppelsteuerung als auch die einfachere Tastensteuerung ist für ungeübtes Personal schwierig und es ist allgemein bekannt, dass der Kursor häufig schlecht sichtbar ist.
In weiterer Ausbildung des computergesteuerten Bildschirmes ist es auch bekannt geworden, mittels eines berührungsempfindlichen Bildschirms oder mittels eines Lichtgriffels das jeweiligen Element anzuwählen. Dies bedingt aber, dass der Bildschirm in Reichweite des jeweiligen Operateurs ist. Bei kleinem Bildformat besteht eine grosse Gefahr für falsche Auswahl wegen der relativ feinmaschigen Positionsfelder. Grosse Bildformate haben dagegen den Nachteil schlechter Lesbarkeit.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung für einfache Anwahl in der Leittechnik zu schaffen, mit der auch ungeübtes Personal rasch und sicher das richtige Element anwählen und keine unmöglichen Befehle ausgeben kann, dies auch unter Stresssituationen.
Erfindungsgemäss wird dies bei einer Anordnung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 erreicht. Ein Verfahren zu ihrem Betrieb ist im Pa- tentanspruch 5 gekennzeichnet. Besonders vorteilhafte Ausführungsarten sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
In der Zeichnung ist das Bedienungs- und Kontrollfeld einer beispielsweisen erfindungsgemässen Anordnung dargestellt. Auf die übrigen Bestandteile wie Lesespeicher, allfällige Überwachungsspeicher, Mittel zur Übergabe an Fernübertragungssysteme usw. wurde verzichtet, weil diese zum allgemeinen Wissen eines Fachmannes auf dem Gebiet der Elektronik gehört.
Im Bedienungs- und Kontrollfeld sind fünf Tasten eines ersten Tastenfeldes 1 über einem alphanumerischen Anzeigefeld 3a angeordnet. Unter diesem Anzeigefeld 3a befinden sich weitere fünf Tasten eines dritten Tastenfeldes 3b.
Neben diesen beiden Tastenfeldern 1 und 3b sind zwei weitere Tastenfelder 2a und 2b mit je 12 Tasten angeordnet.
Das Anzeigefeld 3a wird von der verarbeitenden Elektronik aus über ein zugeordnetes Steuerprogramm aus angesteuert.
Während alle Tasten des ersten Tasten feldes 1 und der beiden weiteren Tastenfelder 2a und 2b mit einer zugeordneten Funktion verbunden sind, ist den Tasten des dritten Tastenfeldes 3b keine feste Funktion zugeordnet und wird jeweils durch Anwahl eines bestimmten Elementes aus dem Speicher in temporärer Art zugeordnet.
Zur Unterstützung kann allenfalls ein semigraphischer Bildschirm u.U. mit Farbzeichnung vorgesehen sein. Damit könnten dann besondere Schematas oder schematische Zeichnungen dargestellt werden, um dem Operateur den Zugriff zu erleichtern, indem beispielsweise zuerst das gesamte Netz dargestellt wird und nach Anwahl eines bestimmten Gebäudes ein zugehöriges Schema mit der Kennzeichnung aller Elemente und nach Anwahl des gewünschten Elementes eine besondere Kennzeichnung dieses Elementes im Schema dargestellt würde. Diese Auswahl der Möglichkeiten und Quittierungen sind jedoch Programme der Computer-Technik und stehen mit der Erfindung nur am Rande in Verbindung.
Der Betrieb mit einer solchen Anordnung ist denkbar einfach. Mit einer Einzwecktaste im ersten Tastenfeld 1 kann allenfalls eine klare Ausgangssituation geschaffen, wie Anzeige, Löschen, Speichern usw., und damit der Vorgang initialisiert werden, ferner können wichtige Hilfsfunktionen direkt ausgelöst werden.
Mit der Vorwahltastatur im zweiten Tastenfeld 2 kann ein einzelnes Element gerufen werden, beispielsweise durch mehrere Schritte, wie Gruppenwahl Bauwerke mit einer Taste 2a, dann die Nummer des gewünschten Bauwerks mit der numerischen Tastatur 2b. Das Element in diesem Bauwerk kann dann ebenfalls mit zwei Schritten angewählt werden, nämlich Gruppenwahl Elemente mit der Tastatur 2a und die Nummer des gewünschten Elementes mit der Tastatur 2b.
Im Anzeigefeld können je nach Programmierung im Klartext die Bauwerke mit den branchenüblichen Kennzeichnungen, wie Standarten oder dgl. mit zugehöriger alphanumerischer Kennzeichnung für die Wahl dargestellt werden. Damit kann ein angeschulter Operateur sicher das richtige Bauwerk angeben. Wenn in diesem Bauwerk viele Elemente wie Generatoren, Schalter, Transformatoren und Messstellen vorhanden sind, kann dies zuerst angezeigt werden. Der Operateur wählt dann die gewünschte Elementengruppe und gelangt schrittweise zum richtigen Element.
Im Anzeigefeld 3a kann nun dieses Element, seine möglichen Betriebszustände und andere wichtige Informationen angezeigt werden, beispielsweise Schalter I - EIN , oder Pumpe IV - EIN - Fördermenge xy.m3 . Über den Tasten des dritten Tastenfeldes 3b erscheinen dann im Anzeigefeld die möglichen Befehle, beim Schalter beispielsweise EIN und AUS bei zwei Tasten, oder bei der Pumpe könnte daneben noch ein Befehl für höhere Leistung und ein Befehl für niedrigere Leistung vorgesehen werden. Die effektiven Betriebs-Zustände können separat auf den Tasten des Tastenfeldes 3b mittels binärer Lichtzeichen angezeigt werden.
Diese Vorwahl kann mit einer Auslösetaste 4 abgeschlossen werden. Steuerbefehle können, wie erwähnt, über die wechselnd beschrifteten Tasten des Tastenfeldes 3b und Werteingaben mit den Tasten im Tastenfeld 2b vorgegeben und dann durch simultanes Drücken der Auslösetasten 4 ausgelöst werden. Wenn das angewählte Element reagiert hat, werden die neuen Zustände und Werte auf dem Anzeigefeld 3a und/oder 3b wieder dargestellt.
Eine solche Anwahl ist konventionell, indem die Anwahl über Tasten ohne Bildschirmeinsatz erfolgt. Das Personal muss daher nicht auf neue Technologien umgeschult werden und jede Anwahl kann nur in einzelnen, klar und logisch einfach gegliederten Schritten vorgenommen werden, von denen jeder einzelne Schritt wieder quittiert wird. Korrekturen sind im Laufe der Anwahl möglich, ohne dass jeweils das gesamte Prozedere wiederholt werden muss. Dies erbringt eine hohe Betriebssicherheit bei grosser Betriebsfreundlichkeit. Dadurch, dass die Anwahl auch ohne Bildschirm möglich ist, eignet sich eine solche Anordnung auch schon für einen Einsatz in kleinen Anlagen, oder bei Ausfall des Bildschirmes kann der Betrieb ohne Aufwand und mit gleichbleibender Qualität aufrechterhalten werden.
Selbstverständlich ist die Anordnung von Tastenfeldern und Anzeigefeld nicht auf diese eine Ausführungsform beschränkt, sondern es können beliebige zusätzliche Tastenfelder mit starrem Einsatz für jede Taste oder auch die Tastenfelder 2a und 2b durch ein Tastenfeld mit wechselnder Bedeutung der Tasten ersetzt werden. Es wäre auch denkbar, die Tasten des Tastenfeldes 3b direkt mit variabler Beschriftung zu versehen, beispielsweise mit üblichen 7- oder 16-Segmentzeichen.