BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Dach, insbesondere ein bepflanzbares Flachdach, mit einem auf dem Dachsubstrat angeordneten flüssigkeitsdichten Belag.
Die herkömmlichen Flachdächer bestehen in der Regel aus einem Dachsubstrat aus Beton und z.B. einem bituminösen Belag oder einer Kunststoffolienabdeckung. Solche Flachdächer haben gegenüber den hergebrachten Ziegeldächern erhebliche Kostenvorteile. Es ist aber auch bekannt, dass Flachdächer nach einigen Jahren sehr oft Lecks entwikkeln, welche äusserst kostspielige Sanierungsmassnahmen erfordern. In vielen Fällen sind Hausbesitzer sogar dazu übergegangen, nachträglich noch ein herkömmliches Ziegeldach anzubringen. Aus architektonischen Gründen ist dies zwar in vielen Fällen kaum zu verantworten.
Aus architektonischen und auch aus ökologischen Gründen wäre es vielfach erwünscht, Flachdächer zu begrünen.
Durch eine Bepflanzung des Flachdaches wird jedoch die Gefahr einer Leckbildung erhöht. Der zur Bepflanzung notwendige Humus enthält Säuren, die auf viele Baustoffe korrodierend wirken. Auch die Wurzeln der Pflanzen geben Säuren ab und sind sogar in der Lage, durch PVC-Folien hindurchzuwachsen. Die Bepflanzung von Flachdächern erfordert daher zusätzliche Schutzmassnahmen und ist trotzdem sehr problematisch.
Wenn auf einem Flachdach ein Schwimmbad angeordnet wird, ist das Problem einer Leckbildung noch weit gravierender. Die damit verbundenen Versicherungsprobleme haben dazu geführt, dass heute praktisch kaum Schwimmbäder auf Flachdächern angeordnet werden, obwohl dort die Besonnung optimal wäre und keine wertvolle Grünfläche im Garten dafür geopfert werden muss.
Sowohl für Flachdächer als auch für Steildächer ist die Verwendung von galvanisiertem Eisenblech, von Kupferblech und Blechen aus einer Aluminiumlegierung bekannt. Solche Blechdachkonstruktionen sind jedoch korrosionsanfällig.
Diese Anfälligkeit hat sich mit der Erhöhung der Luftverschmutzung in den letzten Jahren noch stark erhöht. Blechdächer müssen daher aus relativ dickem Blech gefertigt werden, was die Kosten erheblich erhöht. Trotzdem bedürfen solche Dächer bereits Reparaturen oder ihre Erneuerung nach relativ kurzer Zeit.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dach der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das lecksicher ist oder automatisch oder mit geringem Aufwand auf Lecks überprüfbar ist.
Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass über dem erstgenannten flüssigkeitsdichten Belag ein zweiter flüssigkeitsdichter Belag derart angeordnet ist, dass zwischen den beiden Belägen ein Zwischenraum vorhanden ist und dass eine an diesen Zwischenraum anzuschliessende oder angeschlossene Einrichtung vorgesehen ist, um einen Unter- oder Überdruck in dem Zwischenraum zu erzeugen und den erzeugten Unter- oder Überdruck auf eine Druckänderung hin zu überwachen. Die Einrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie bei einer unzulässigen Druckände rung, wie sie bei einem Leck in einem Belag entsteht, ein
Warnsignal auslöst. Es ist somit eine dauernde Überwachung des Daches auf ein Leck möglich. Es wäre aber auch möglich, die Einrichtung nur von Zeit zu Zeit zu periodischen Kontrol len anzuschliessen, um die Dichtheit des Daches z.B. alljähr lich zu überprüfen.
Zweckmässigerweise ist mindestens der zweite Belag ein
Laminat aus einer Metallfolie, z.B. einer Aluminiumfolie, und einer Kunststoffschicht. Die Metallfolie kann relativ dünn sein. Dies hat nicht nur den Vorteil geringer Materialkosten, sondern das geringe Gewicht erleichtert auch das Verlegen der Metallfolie. Die Folie weist vorteilhaft Noppen auf. Dies ermöglicht die Luftzirkulation unter der Folie. Vorteilhaft wird mindestens ein Teil des Zwischenraums durch Noppen mindestens einer Folie gebildet. Als besonders vorteilhaft erweist es sich aber, wenn der Zwischenraum durch druckfe stes Isolationsmaterial, z.B. Polystyrolschaumplatten,
Schaumglasplatten oder Korkplatten gebildet wird. Dadurch wird auch die erwünschte Wärmeisolation des Dachs geschaf fen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn über dem Isolationsmaterial ein Vlies, z.B. ein Polyacrylvlies, angeordnet ist.
Dies ermöglicht es dem Laminat, bei Temperaturschwankungen besser über dem Isolationsmaterial zu gleiten.
Zweckmässigerweise ist die Metallfolie auf beiden Seiten z.B. auf Epoxidharzbasis geprimert und nach Verlegung mit einer Kunststoffschicht, z.B. aus einem schwerbrennbaren
Polyester oder einem Polyurethanelastomer; versehen. Diese
Kunststoffschicht ist gegen mechanische Einflüsse, wie sie beim Betreten des Daches auftreten, besonders widerstands fähig, wenn sie als Verstärkung mindestens eine Glasfaser matte enthält. Zum Schutz gegen das Sonnenlicht kann die
Kunststoffschicht des zweiten Laminats mit einem ultraviolett-resistenten Schutzanstrich, z.B. aus Polyester oder Polyurethan, versehen sein.. Unter dem ersten Laminat ist vorteilhaft ein Vlies, z.B. ein Polyacrylvlies, angeordnet.
Dies schützt das erste Laminat bei Bewegungen, wie sie bei Tem peraturschwankungen auftreten, gegen eine Beschädigung durch das normalerweise aus Beton bestehende Dachsubstrat.
Wenn ein Leck entsteht, wird dies zwar durch die beschriebene Einrichtung angezeigt, aber es bleibt dann die Aufgabe, das Leck zu lokalisieren. Wenn die Dachfläche sehr gross ist, kann dies eine relativ aufwendige Aufgabe darstellen. Es ist daher vorteilhaft, eine Dachfläche in mehrere auf Lecks überprüfbare Zwischenräume aufzuteilen, die norma lerweise gemeinsam an die beschriebene Einrichtung angeschlossen sind, aber auch individuell angeschlossen werden können. Dies kann beispielsweise durch Öffnen und Schliessen von Ventilen geschehen. Auf diese Weise wird es möglich, einzelne Dachabschnitte individuell zu überprüfen, bis feststeht, in welchem Dachabschnitt sich das Leck befindet.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines Daches. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Dachsubstrat Metallnoppenfolien ausgelegt werden, dass die Metallnoppenfolien mit einer ersten Kunstharzschicht versehen werden, dass das bzw. der so gebildete erste Laminat bzw. Belag mit einem Porenprüfgerät auf Porenfreiheit untersucht wird, dass auf dem ersten Laminat bzw. Belag Metallnoppenfolien ausgelegt werden, dass die Metallnoppenfolien mit einer zweiten Kunstharzschicht versehen werden, welche an den Dachrändern sich über die Metallnoppenfolien hinaus auf die erstgenannte Kunstharzschicht erstreckt, und dass das bzw. der so gebildete zweite
Laminat bzw. Belag mit einem Porenprüfgerät auf Porenfreiheit untersucht wird.
Es ist zweckmässig, wenn die jeweilige Kunstharzbeschichtung durch mindestens eine Glasfasermatte verstärkt wird.
Vorteilhaft wird vor dem Auslegen der Metallfolie auf dem Dachsubstrat ein Vlies, z.B. ein Polyacrylvlies, ausgelegt.
Vor der Bildung des zweiten Belags kann eine druckfeste Isolationsschicht, z.B. aus Polystyrolschaumplatten, Schaumglasplatten, Korkplatten, aufgebracht werden, um eine gute Wärmeisolation zu erzielen. Vorteilhaft ist auch, wenn der zweite Belag zum Schutz vor dem Sonnenlicht mit einem ultraviolett-beständigen Schutzanstrich versehen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Figur 1 einen Schnitt durch ein Flachdach';
Figur 2 einen Schnitt durch ein Laminat; -
Figur 3 eine schematische Darstellung der Aufteilung einer Dachfläche in verschiedene Bereiche.
Beim Ausführungsbeispiel von Figur 1 wird das Dachsubstrat 11 durch eine betonierte Decke gebildet. Das Dachsubstrat könnte aber auch aus anderem Material bestehen, z.B.
aus Holz oder aus Spanplatten. Die Erfindung eignet sich auch für andere Dächer als Flachdächer. Es besteht somit keine Notwendigkeit, dass das Dachsubstrat 11 waagrecht angeordnet ist. Wenn das Dachsubstrat 11 aus Beton besteht, wird auf diesem vorteilhaft eine Grundierung 13 angebracht, so dass eine relativ glatte Oberfläche entsteht. Auf dieser glatten Oberfläche 13 befindet sich vorteilhaft ein Vlies 15, vorzugsweise ein Polyacrylvlies 15, mit einem Gewicht von etwa 200 g/tn2. Darüber liegt ein Laminat 16, bestehend aus einer Metallnoppenfolie 17, z.B. einer Aluminiumnoppenfolie, und einer darüber angebrachten Kunststoffschicht 19 aus schwerbrennbarem Polyester, welche als Verstärkung mindestens eine Glasfasermatte enthält. Das so gebildete Laminat 17 ist in Figur 2 in vergrössertem Massstab dargestellt.
Aus dieser Figur-ist auch ersichtlich, dass die Noppen 18 nach unten gerichtet sind. Es entsteht daher unter dem Laminat 1.6 ein Hohlraum 14, der bei 12 mit der Umgebungsluft kommuniziert. Etwaige, bei der Verlegung des Daches im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit, kann deshalb noch nach und nach bei 12 nach aussen gelangen.
Zweckmässigerweise werden zur Herstellung des Laminats 16 zwei Glasfasermatten mit einem Gewicht von etwa je 450 g/m2 verwendet. Die Schicht 19 ist etwa 2 mm dick. Die Metallnoppenfolie 17 bildet eine ausgezeichnete Dampfsperre und ermöglicht, da sie elektrisch leitend ist, das Laminat auf genügende Dicke und Porenfreiheit mit einem elektrischen Porenprüfgerät zu überprüfen. Statt aus glasfaserverstärktem Polyester könnte die Kunststoffschicht 19 auch aus einem unverstärkten Polyurethanelastomer bestehen. Als Metallnoppenfolie 17 wird zweckmässigerweise eine Aluminiumnoppenfolie verwendet, die beidseitig auf Epoxidharzbasis geprimert ist. Über dem Laminat 16 liegt eine Schicht 21 aus druckfestem Isolationsmaterial, z.B. aus Polystyrolschaumplatten, Glasschaumplatten oder Korkplatten.
Dadurch wird die Wärmeisolation des Dachs gebildet. Über der Schicht 21 ist vorteilhaft wiederum ein Polyacrylvlies 23 angeordnet. Es folgt dann ein Laminat 24, das grundsätzlich gleich aufgebaut ist wie das Laminat 16, also aus einer Metallnoppenfolie 25 und einer Kunststoffschicht 27, z.B. aus schwerbrennbarem Polyester, das mit einer oder mehreren Glasfasermatten verstärkt ist oder auch einem unverstärkten Polyurethanelastomer. Auch dieses Laminat 24 ist mit einem
Porenprüfgerät überprüfbar.
In dem mit dem Bezugszeichen 29 angedeuteten Bereich befindet sich eine Überlappungszone der Laminate 16 und
24. Es ist ersichtlich, dass die Kunststoffschicht 27 weiter reicht als die Metallnoppenfolie 25, so dass in diesem Bereich auch die Schichten 19 und 27 ein Laminat bilden. Auf diese
Weise wird der Zwischenraum 31 zwischen den Laminaten 16 und 24 an den Dachrändern luftdicht abgeschlossen. Mit dem
Bezugszeichen 33 ist ein Abdeckblech bezeichnet. Da die Noppen der Metallnoppenfolie 25 nach unten gerichtet sind, entsteht unter dem Laminat 24 ein Hohlraum 26. Dieser ermöglicht die Lecküberwachung. Der Zwischenraum 31 und somit auch der Hohlraum 26 sind über die Leitung 34 an eine Einrichtung 35 angeschlossen, mit welcher im Zwischenraum 31 ein Unter- oder Überdruck erzeugt und dann auf Druckänderungen hin überwacht werden kann.
Durch eine unzulässige Druckänderung wird ein Leck angezeigt, so dass die Ein richtung 35 ein Signal auslösen kann.
Die Herstellung des Daches erfolgt so, dass zuerst auf das Dachsubstrat 11, das gegebenenfalls mit einer Grundierung 13 versehen wurde, das Vlies 15 ausgelegt wird. Hierauf werden die Metallnoppenfolien 17 ausgelegt und im Überlappungsbereich 37 verklebt. Es erfolgt dann die Kunstharzbeschichtung 19. Die darunterliegende Metallnoppenfolie 17 ermöglicht eine bequeme Prüfung mit einem Porenprüfgerät.
Nach dieser Prüfung auf Poren- und Leckfreiheit werden die Isolationsplatten 21 ausgelegt, die dann wiederum mit einem Vlies 23 überdeckt werden. Darüber werden in gleicher Weise wie vorher die Aluminiumnoppenfolien 25 ausgelegt, worauf dann die Kunstharzschicht 27 in gleicher Weise wie die Kunstharzschicht 19 gebildet wird. Gegebenenfalls erfolgt noch ein ultraviolett-beständiger Schutzanstrich.
Die so gebildete Dachkonstruktion ist nicht nur weitgehend lecksicher, sondern auch äusserst widerstandsfähig gegen äussere Einflüsse. Da sie säurebeständig und wurzelresistent ist, kann auch eine Bepflanzung des Dachs erfolgen.
Das in Figur 3 schematisch dargestellte Dach weist verschiedene Dachabschnitte 41 bis 46 auf, die je einen separaten, auf ein Leck überprüfbaren Zwischenraum aufweisen.
Von den Zwischenräumen dieser Abschnitte 41 bis 46 führen die Leitungen 47 bis 52 zur Einrichtung 35. In jeder Leitung ist ein Ventil 53 vorgesehen, das normalerweise offen ist.
Infolgedessen wird die gesamte Dachfläche auf ein etwaiges Leck überprüft. Wird ein Leck festgestellt, so ist es durch Schliessen der Ventile und Öffnen eines Ventils für den jeweiligen Bereich 41 bis 46 möglich, jeden dieser Bereiche einzeln auf ein Leck zu untersuchen, was die Lokalisierung eines Lecks erheblich erleichtert.