CH660032A5 - Verfahren zum anfahren eines flyers einer spinnmaschine. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anfahren eines Flyers gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus «Textil-Praxis 1956, April, Seiten 330-335,» ist es bekannt, den Antrieb eines Baumwollflyers so vorzunehmen, dass vor Erreichen der eigentlichen Betriebsgeschwindigkeit mit einer Schleichdrehzahl gefahren wird, und zwar für einen Zeitraum von 1 bis 2 Sekunden, um alle angetriebenen Elemente des Flyers in Bewegung, d.h. in Gleichlauf zu bringen, so dass man dann anschliessend auf die Betriebsdrehzahl hochfahren kann. Dies soll gestatten, das Streckwerk nur kurz unterhalb der Arbeitsgeschwindigkeit laufen zu lassen, um den Anfall an schnittigem Garn (Flyerschreck) weitgehend zu vermeiden.
Aus «Internationales Textil-Bulletin Spinnerei, Weltausgabe 3/76, Seiten 331-381», ist es bekannt, zum Anfahren mit Schleichdrehzahl und anschliessendem Übergang auf Normalgeschwindigkeit Asynchron-Hauptmotoren mit zusätzlichen Anlaufmotoren zu verwenden, deren Leistung wesentlich unter der des Hauptmotors liegt. Die Betriebsdrehzahl wird durch den Hauptmotor über eine Hochlaufautomatik erreicht.
Schliesslich ist es aus «Textil-Betrieb, Sept./Okt. 1975, Seiten 61-62» bekannt, für Textilmaschinen eine elektronische Sanftanlaufeinrichtung zu verwenden, und zwar unter Ausnutzung der guten dynamischen Eigenschaften von Thyristoren.
Beim automatischen Betrieb des Flyers, d.h. beim automatischen Anbringen des Fadenendes an die leere Spule, hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass nach dem Auswechseln, sogar wenn die Spulenschiene angehoben ist, um so ein aufgerauhtes Tuch der leeren Spule auf die Höhe des Pressfingers zu bringen, und dann der Flyer angefahren wird, ein Fadenlockerungs- bzw. Durchhängphänomen zwischen dem Flyerkopf und dem vorderen auftritt. So war es erforderlich, dass die Bedienungsperson den Flyer anhält, um die notwendigen Schritte zur Beseitigung des Durchhangs bzw. der Lok-kerung des Fadens zu beseitigen. Andererseits würde der lok-kere Faden infolge der darauf einwirkenden Zentrifugalkräfte um den Flyerhals schwingen, worauf ein Fadenbruch resultieren kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mittels dem ein Durchhängen des Fadens bei seinem automatischen Anbringen auf der Spule weitgehend vermieden werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs gelöst.
Es wurde herausgefunden, dass der Durchhang bzw. die Lockerung des Fadens tatsächlich durch eine Zeitdifferenz bewirkt wird, die zwischen dem Zeitpunkt, bei dem der Faden durch die Kopfrollen simultan mit dem Niederdrücken des Startknopfes zugeführt wird, und dem Zeitpunkt besteht, zu dem das Aufwickeln des Fadens nach dem Drücken des Pressfingers gegen die Spule beginnt. Ebenso wurde festgestellt, dass zur Lösung der vorgenannten Aufgabe der Durchhang bzw. die Lockerung des Fadens beseitigt werden muss, bevor der Flyer seinen normalen Hochgeschwindigkeitsbetrieb einnimmt, da wegen dem Hochgeschwindigkeitsbetrieb jeder lockere Faden einer maximalen Zentrifugalkraft unterworfen ist. Auf der Basis dieser Erkenntnis umfasst das erfin-dungsgemässe Verfahren das Betreiben des Flyers für eine vorbestimmte Zeitdauer mit einer relativ niedrigen Geschwindigkeit, bevor der Flyer mit der normalen Hochgeschwindigkeit gedreht wird. Während dieser Zeitdauer kann jeglicher Durchhang bzw. jegliche Lockerung im Faden beseitigt werden, weil beim Flyer das Aufwickeln des Fadens auf die Spule mit einer Geschwindigkeit durchgeführt wird, die ein wenig grösser ist als die Zuführgeschwindigkeit des Fadens (beispielsweise mit einem Geschwindigkeitsverhältnis von 1:1,02).
Es besteht die Möglichkeit, das Anfahren auf die niedrigere Geschwindigkeit abrupt beschleunigt vorzunehmen. Dies bewirkt die Aufbringung einer ausreichenden Zentrifugalkraft auf den Pressfinger, um diesen in einer kürzeren Zeit mit einer grösseren Kraft gegen das gegebenenfalls vorhandene aufgerauhte Tuch zu bewegen. Dadurch wird das Fadenende fest durch dieses aufgerauhte Tuch gehalten.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand der in den Zeichnungen rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 und 2 perspektivische Ansichten mit der Darstellung von zwei Verfahren zur Anbringung eines Fadens von Hand,
Fig. 3 eine Ansicht mit der Darstellung eines Betriebs-. drehzahl-Zeit-Diagramms eines Flyers entsprechend einem bekannten Sanftanlauf des Flyers,
Fig. 4 einen elektrischen Schaltkreis zum Betreiben des Flyers auf der Basis der in Fig. 3 dargestellten Eigenschaften, Fig. 5 einen Steuerkreis für den Schaltkreis gemäss Fig. 4, Fig. 6A-6E Ansichten mit der Darstellung der stufenweisen Betriebsfolge vom Auswechseln der vollen Spule bis zum Anbringen des Fadenendes auf der leeren Spule,
Fig. 7 eine Ansicht eines Flyers vom Hohlrohrtyp, Fig. 8 ein Diagramm mit der Aufzeichnung der Betriebsdrehzahl und der Zeit des Flyers entsprechend einer ersten Ausführungsform des Anfahrverfahrens gemäss der Erfindung,
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Fig. 9 einen elektrischen Schaltkreis zum Betreiben des Flyers auf der Basis der in Fig. 8 angegebenen Eigenschaften,
Fig. 10 einen Steuerkreis zum Steuern des elektrischen Schaltkreises gemäss Fig. 9, so dass der Flyer in Übereinstimmung mit der ersten Ausführungsform der Erfindung angefahren wird,
Fig. 11 ein Betriebsdrehzahl-Zeit-Diagramm des Flyers entsprechend einer zweiten Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 12 einen Steuerkreis zum Steuern des Schaltkreises gemäss Fig. 9, so dass der Flyer in Übereinstimmung mit der zweiten Ausführungsform der Erfindung angefahren wird.
In Fig. 1 und 2 zeigen zwei Moden des Fadenanbringens an der Spule. Beim Modus gemäss Fig. 1 wird ein Längenabschnitt eines Fadens, welcher grösser ist als der Umfang der leeren Spule 1, über einen Rollenteil durch einen Tastvorgang des Hauptmotors des Flyers so zugeführt, dass der zugeführte Faden das Fadenende überkreuzend verlaufen kann,
wodurch das Fadenende von Hand gegen die zylindrische Fläche der leeren Spule sowohl durch dem zugeführten Faden als auch dem bekannten Pressfinger 3 gedrückt werden kann, welcher gegen die leere Spule vorgespannt ist.
Beim zweiten Modus gemäss Fig. 2 wird eine Spule 1 verwendet, welche ein Fadenhalteglied verwendet, wie beispielsweise ein aufgerauhtes Tuch, welches in einer Lage um die Spule angeordnet ist, die eine Berührung zwischen Pressfinger 3 und aufgerauhtem Tuch 4 ermöglicht, wenn die Spulenschiene sich in der Lage zu Anfang des Aufwickelvorganges befindet. Beim Auswechseln wird der Faden an einem Teil in einem gewissen Abstand weg von der Extremität des Pressfingers 3 abgeschnitten. Dann drückt die Bedienungsperson das abgeschnittene Ende mit dem Pressfinger 3 fest gegen das aufgerauhte Tuch 4. Bei beiden Moden gemäss Fig. 1 und 2 muss die Bedienungsperson den genannten manuellen Vorgang für jede leere Spule durchführen. So ist es erforderlich, dass die Bedienungsperson den sehr komplizierten Fadenende-Anbringvorgang durchführt.
Bei einem Flyer derart, dass die Oberseite eines Flyers über eine Stützschiene abgestützt ist, werden die notwendigen Schritte zum Anbringen des Endes des Fadens an eine leere Spule in der Folge entsprechend Fig. 6A bis 6E durchgeführt. Wenn die Spule voll wird, wird von einem Autozähler AC (Fig. 5) ein Signal abgegeben, welches die volle Spule anzeigt, um den Flyer anzuhalten (Fig. 6A). Dann wird die Spulenschiene 7 in die in Fig. 6B gezeigte Lage abgesenkt, in der die Oberseite der vollen Spule Y vom Boden einer Flyerführungsstange 6 weg liegt. Nach einem Absenken wird der Faden zwischen dem Pressfinger 3 und der äussersten Spulenlage abgeschnitten. Das abgeschnittene Ende, welches eine Länge von einigen cm hat, hängt vom Pressfinger 3 herunter. In dieser Lage wird die auf der Spulenschiene 7 befindliche volle Spule 1' durch eine leere Spule 1 ersetzt (Fig. 6C). Danach wird der Spulenrahmen 7 so weit abgesenkt, bis ein am Umfang der leeren Spule 1 befestigtes aufgerauhtes Tuch 4 eine Höhe erreicht, die der Lage des Pressfingers 3 entspricht (Fig. 6D). Dann wird das Fadenende entsprechend der Darstellung in Fig. 6E vom aufgerauhten Tuch 4 erfasst, wenn der Pressfinger 3 gegen das aufgerauhte Tuch 4 gedrückt wird. Wenn der Flyerrahmen angefahren wird, beginnt die Drehung der leeren Spule 1, um den Faden aufzuwickeln.
Bisher musste die Bedienungsperson zum Durchführen des Schrittes gemäss Fig. 6E schwere manuelle Arbeit vollziehen, um den Pressfinger 3 gegen die leere Spule 1 zu drücken und das Fadenende an das aufgerauhte Tuch 4 anzulegen und so heftig gegen das aufgerauhte Tuch zu drücken, dass das Fadenende sicher und fest vom aufgerauhten Tuch 4 eingefangen wird.
Weiterhin war es Praxis, den Flyer auf die in Fig. 3 dargestellte Weise zu betreiben, und zwar durch Verwendung der Schalt- und Steuerkreise gemäss Fig. 4 und 5. Dies bedeutet, dass nach dem Niederdrücken eines Startknopfes PBSTART ein elektromagnetischer Kontaktgeber MSI für einen Kissenstart eines Hauptmotors M1 des Flyerrahmens durch normalerweise geschlossene Kontakte eines Überlastrelais ULI erregt wird, um die MSI Kontakte zu schliessen, wodurch der Hauptmotor Ml erregt wird. So wird der Hauptmotor Ml auf bekannte Art und Weise mit Sanftanlauf gestartet.
Zur selben Zeit wird ein Zeitglied TRI erregt. Wenn das Zeitglied TRI die Einstellzeit abzählt, wied ein elektromagnetischer Kontaktgeber MSI für den Normalbetrieb des Hauptmotors Ml anstatt des Kontaktgebers MSI erregt. So werden der Hauptmotor Ml und entsprechend der Flyer mit normaler Betriebsdrehzahl entsprechend der Darstellung in Fig. 3 angetrieben.
Angenommen, dass der Flyer im in Fig. 6D dargestellten Zustand auf die in Verbindung mit Fig. 3 bis 5 beschriebene Weise angefahren wird, tritt ein Fadendurchhang bzw. eine Fadenlockerung auf; wie dies zu Beginn der Beschreibung festgestellt wurde, da zwischen dem Zeitpunkt, zu dem der Faden durch die Kopfrollen 8 gleichzeitig mit dem Niederdrücken des Startknopfes PBSTART zugeführt wird, und dem Zeitpunkt, zu dem das Aufwickeln des Fadens beginnt, nachdem der Pressfinger 3 gegen die Spule gedrückt wurde, eine Zeitdifferenz besteht. Wenn der Flyer seine normale Betriebsdrehzahl zum Zeitpunkt der eingestellten Zeit des Zeitglieds TRI einnimmt, so nimmt der Durchhang bzw. die Lok-kerung des Fadens, die am Flyerhals im Flyerrahmen gemäss Fig. 6 und zwischen den Kopfrollen 8 und der Flyeroberseite im Flyerrahmen gemäss Fig. 7 vorliegt, auf einen Wert zu, welcher grösser ist als während des Kissenstartes, da eine grössere Zentrifugalkraft auf den Durchhang des Fadens ausgeübt wird. Dies führt zu einem Fadenbruch.
Entsprechend der ersten Ausführungsform des Anfahrverfahrens wird der Flyer in Übereinstimmung mit dem Betriebs-geschwindigkeits-Zeit-Verhältnis betrieben, wie dieses in Fig. 8 dargestellt ist. Die erste Ausführungsform wird unter Bezugnahme auf Fig. 8 bis 10 beschrieben.
Wenn man annimmt, dass der Flyer sich im Zustand gemäss Fig. 6D befindet, wenn der Startknopf PBStart niedergedrückt ist, wird ein Steuerrelais CR2 und ausserdem ein elektromagnetischer Kontaktgeber MSA über die normalerweise geschlossenen Kontakte eines Zeitgliedes TR5 und eines Kontaktgebers MSB erregt. Daher werden ein elektromagnetischer Kontaktgeber MSC für eine niedere Drehzahl des Hauptmotors Ml und ein Zeitglied TR4 erregt, wodurch der Hauptmotor Ml nach dem Ablauf einer Anlaufzeit eine vorbestimmte niedere Drehzahl erreicht. Wenn das Zeitglied TR4 die eingestellte Zeit abzählt, wird anstatt des Kontaktgebers MSC ein Kontaktgeber MSd für einen sanften Anlauf des Hauptmotors erregt. Zur gleichen Zeit wird ein Zeitglied TR5 erregt. Daher beginnt der sanfte Anlauf des Hauptmotors. Wenn das Zeitglied TR5 die eingestellte Zeit abzählt, wird ein elektromagnetischer Kontaktgeber MBB für den Normalbetrieb des Hauptmotors erregt, um den Hauptmotor mit normaler Betriebsdrehzahl anzutreiben.
Zu derselben Zeit wie das Flyeranfahren beginnt, beginnt auch die Zuführung des Fadens. Es wird jedoch eine bestimmte Zeitdauer benötigt, bis der Pressfinger 3 gegen das aufgerauhte Tuch 4 gedrückt wird. Ebenso ist nach dieser Zeitperiode eine zusätzliche Zeitdauer erforderlich, bis das Fadenende durch das aufgerauhte Tuch fest eingefangen wird. Während dieser Zeitdauer erfährt der durch die Kopfrollen 8 zugeführte Faden eine Lockerung zwischen diesen Rollen 8 und dem Flyerkopf, und zwar im Fall des Flyers gemäss Fig. 7 und dem Flyerhals im Fall des Flyers gemäss Fig. 6. Da jedoch der Flyer geeignet ist, die Spule mit einer
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Fadenaufwickeldrehzahl anzutreiben, die ein wenig grösser ist als die Fadenzuführungsdrehzahl, und da der Flyer für die Zeitdauer der durch das Zeitglied TR4 eingestellten Zeit abzüglich der Anfahrzeit des Motors vor dem Normalbetrieb des Flyers bei einer vorbestimmten niederen Drehzahl betrieben wird, kann während dieser Zeitdauer jeglicher Durchgang bzw. jegliche Lockerung des Fadens beseitigt werden.
Das Anfahrverfahren gemäss Fig. 8 ist ebenso anwendbar auf das Wiederanfahren des Flyers, beispielsweise nachdem ein gebrochener Faden wieder angeknüpft wurde. Nach dem bisherigen Verfahren würde der angeknüpfte Abschnitt des Fadens wieder brechen, wenn die Methode gemäss Fig. 3 für das Wiederanfahren des Flyers nach dem Fadenanknüpfen verwendet wird, da der Flyer entsprechend Fig. 3 durch Niederdrücken des Startknopfes PBSTART (Fig. 5) angefahren wurde. Daher musste ein wiederholter Tastbetrieb durchgeführt werden, bis der angeknüpfte Abschnitt des Fadens so auf der Spule aufgewickelt war, dass ein Fadenbruch nicht wieder auftreten kann.
Nun wieder zurück zu Fig. 8. Wenn ein Fadenbruch auftritt, wird der Flyer angehalten. Nach dem Anhalten des Flyers wird ein Schalter PBTAST (Fig. 10) betätigt, um den Flyer schrittweise in eine günstige Winkelstellung zu bringen, um nachfolgend Vorgänge wie das Fadenanknüpfen durchführen zu können. Nach dem Fadenanknüpfen kann der Startknopf PBstart niedergedrückt werden, da der Flyer seine normale Drehzahl einnimmt, nachdem dieser für die vorbestimmte Zeitperiode bei relativ niedriger Drehzahl betrieben wurde, wodurch eine Spannung auf den angeknüpften Abschnitt des Fadens aufgebracht ist, der nicht ausreicht, den Faden erneut zu brechen.
Bei der ersten Ausführungsform kann der Kontaktgeber MSd erregt werden, bevor der Kontaktgeber MSC erregt wurde, um ein sanftes Anlaufen vorzusehen, obwohl der Kontaktgeber MSC für die niedere Drehzahl beim Start erregt wird.
Nun wird die zweite Ausführungsform anhand von Fig. 11 und 12 beschrieben.
Die zweite Ausführungsform stimmt mit der Ausnahme mit der ersten Ausführungsform überein, dass, wenn der Startknopf PBstart niedergedrückt wird, der Kontaktgeber MSB für den Normalbetrieb zuerst erregt wird, so dass der Hauptmotor abrupt beschleunigt wird. Diese erhöhte Beschleunigung bewirkt die Aufbringung einer ausreichenden Zentrifugalkraft auf den Pressfinger 3, um diesen in einer kürzeren Zeit mit einer grösseren Kraft gegen das aufgerauhte Tuch 4 zu bewegen. So ist es verständlich, dass entsprechend der zweiten Ausführungsform der Grad des Fadendurchhangs nach dem Start des Flyers abnimmt und das Fadenende fest durch das aufgerauhte Tuch gehalten wird.
Wenn man annimmt, dass der Flyer in dem in Fig. 6D gezeigten Zustand gemäss Fig. 11 und 12 gestartet wird, wenn der Startknopf PBSTart gedrückt wird, wird das Steuerrelais CR2 erregt, um dadurch den elektromagnetischen Kontaktgeber MSb für den Normalbetrieb des Flyers und die Zeit TR2 durch die geschlossenen, normalerweise offenen Kontakte des Relais CR2. Dies verursacht ein Anfahren des Hauptmotors Ml (Fig. 9) des Flyers mit voller Spannung und abrupter Beschleunigung innerhalb der verkürzten Zeitperiode von b-a entsprechend der Darstellung in Fig. 11. So kann der Pressfinger schnell und heftig gegen das aufgerauhte Tuch 4 der leeren Spule 1 gedrückt werden. Wenn das Zeitglied TR2 die eingestellte Zeit abzählt, wird der Kontaktgeber MSB erregt und der Kontaktgeber MSC für die niedere Drehzahl des Flyers unter Steuerung der Motorhauptspannung erregt. So wird der Hauptmotor Ml für eine vorbestimmte Zeitdauer, welche durch die eingestellte Zeit des Zeitgliedes TR4 bestimmt wird, mit niedriger Geschwindigkeit angetrieben. Während der eingestellten Zeit kann jeglicher Durchgang des Fadens auf die im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschriebene Art und Weise beseitigt werden. Wenn das Zeitglied TR4 die eingestellte Zeit beim Punkt c abgezählt hat, wird der Kontaktgeber MSc für die niedere Drehzahl entregt und der Kontaktgeber MSD für den Sanftanlauf des Flyers erregt, um dadurch den Motor Ml mit der höheren Spannungsabzapfung des Dreiphasen-Auto-transformators (Fig. 9) zu verbinden, was zur Erhöhung der Motorprimärspannung führt. Dies erlaubt eine graduelle Zunahme der Geschwindigkeit des Flyerrahmenmotors Ml auf die normale Drehzahl. Das Zeitglied TR5, welches zur selben Zeit erregt wird, wenn die eingestellte Zeit vom Zeitglied TR4 abgezählt wurde, hat an einem Punkt d die entsprechende eingestellte Zeit abgezählt. An diesem Punkt erreicht der Motor Ml die normale Betriebsdrehzahl und der Kontaktgeber MSB für den Normalbetrieb wird anstatt des Kontaktgebers MSD erregt. Dann beginnt der Flyer mit dem Normalbetrieb, bis die Spule voll mit dem Faden bewickelt wird.
In Fig. 12 bezeichnen die Buchstaben KRc eine Fangspule, KRT eine Erregerspule und DR Kontakte eines Halterelais. Durch diese Elemente unterscheidet sich das Starten des Wickelvorganges des Fadens auf die leere Spule von dem Wiederstarten nach dem Anhalten infolge eines Fadenbruches, welcher möglicherweise während des Normalbetriebes auftritt. Nach dem Einfangen des Halterelais (nach der Vervollständigung des Startens für den Aufwickelvorgang) wird der Sanftanlauf während der Zeitdauer d-c durchgeführt, wie dies in Fig. 11 dargestellt ist.
Bei dieser Ausführungsform kann der Hauptmotor Ml entsprechend der Darstellung in Fig. 8 und 11 durch Verwendung eines jeden der anderen bekannten Anlaufverfahrens gestartet werden, obwohl das Autotransformator-Startverfah-ren verwendet wurde, um den Hauptmotor Ml des Flyers zu starten. Die anderen bekannten Startverfahren sind beispielsweise das Reaktorstarten, das Statorwiderstandsstarten, die Primärspannungssteuerung (unter Verwendung von Thyristoren) und die Verfahren hinsichtlich der Veränderung der Motorpolzahl.
Weiterhin wird bei diesen Ausführungsformen die normale Drehzahl des Hauptmotors Ml von 800 bis 1100 U/min gehalten. Die niedere Drehzahl des Hauptmotors Ml, bestimmt durch den Kontaktgeber MS2 für die niedere Drehzahl ändert sich zwischen 200 und 300 U/min (vorzugsweise etwa 250 U/min in Abhängigkeit von der Dicke des Fadens. Die Einstellzeit des Zeitgliedes TR4 zum Bestimmen der Zeitdauer der niederen Drehzahl kann ungefähr 15 s oder mehr betragen, und liegt vorzugsweise zwischen 15 und 20 s im Hinblick einer Vermeidung der Abnahme des Betriebswirkungsgrades. Die Einstellzeit des Zeitgliedes TR3 zum Begrenzen der Zeitdauer, während der die volle Spannung an den Hauptmotoranschlüssen anliegt, beträgt beim Anfahren bzw. Starten ungefähr 0,3 bis 0,4 s, was sicherstellt, dass alle Pressfinger in fester Berührung mit dem aufgerauhten Tuch der jeweiligen Spule geraten.
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7 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zum Anfahren eines Flyers einer Spinnmaschine, bei dem dieser für eine bestimmte Zeitdauer mit einer niedrigeren Drehzahl als der Betriebsdrehzahl angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer für die niedere Drehzahl so eingestellt wird, dass während des Anfahrens kein Durchhängen des Fadens auftritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer mindestens 15 Sekunden, vorzugsweise bis 20 Sekunden, beträgt.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedere Drehzahl während einer Dauer erreicht wird, die kürzer ist als die Anfahrzeit.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flyer die niedere Drehzahl durch einen sanften Anlauf erreicht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedere Drehzahl durch ein Anlaufverfahren mittels eines Spartransformators erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedere Drehzahl durch einen Anlauf mittels eines Reaktorgliedes erreicht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrige Drehzahl durch ein Statorwiderstands-Anlaufverfahren erreicht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrige Drehzahl durch ein Primärspannungs-Steue-rungsverfahren unter Verwendung von Thyristoren erreicht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrige Drehzahl durch Änderung der Polzahl eines polumschaltbaren Motors erreicht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flyer seine niedrige Drehzahl durch einen Nennspannungsanlauf eines Hauptmotors erreicht.
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PL | Patent ceased |