CH659228A5 - Behaelter mit deckel fuer gastreibende produkte. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zum Verschliessen von Kefir-Bechern ist es bekannt, bedruckte Aluminiumfolien zu verwenden, deren Ränder um die Behältermündung gekrempelt und versiegelt werden. Da das Kefir gastreibend ist, darf der Verschluss nicht vollkommen dicht sein, da sonst ein Überdruck im Behälter entsteht, welcher die Folie abhebt oder zerstört. Aus diesem Grunde wird die Folie nach dem Abfüllen des Behälters mit Nadeln perforiert, damit das Gas entweichen kann.
In der Praxis hat sich diese Lösung aber nicht bewährt, da sporenbildender Staub und Keime durch die Öffnung in den Behälter eindringen können und den Inhalt verderben. Bekanntlich sind Milchprodukte sehr anfällig auf Infizierung und schon kleinste Mengen von Verunreinigungen können zu Schimmelbildung führen.
Die Erfindung stellt sich nun zur Aufgabe, einen Behälter mit Deckel der eingangs erwähnten Art für gastreibende Produkte, insbesondere Kefir und Kefir enthaltende Produkte, zu schaffen, bei welchem diese Nachteile vermieden werden. Die Lösung dieses Problems erfolgt erfindungsge-mäss durch einen Becher, welcher die in der Kennzeichnung des Patentanspruchs 1 definierten Merkmale aufweist. Die durch die Öffnung entweichenden Gase gelangen durch den Durchlass und von da seitlich nach aussen. Die Öffnung ist von oben abgedeckt, so dass keine Verunreinigungen in den Behälter fallen können.
Der eingangs erwähnte, bekannte Behälter ist noch aus einem weiteren Grund nachteilig. So kommt es häufig vor, dass die perforierten Öffnungen in der Aluminiumfolie durch das Milchserum verklebt werden, so dass der im Innern des Behälters entstehende Überdruck nicht abgebaut werden kann. Insbesondere beim automatischen Abfüllen der Behälter auf einer Transferstrasse gelangen infolge der Vibrationen Spritzer auf die Deckelunterseite, wobei beim Eindicken des zuckerhaltigen Milchserums die Öffnungen durch Pfropfen verschlossen werden.
Dieses Problem wird durch eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung vermieden. Dazu ist die Öffnung mit einem flexiblen Lappen verschlossen. Wenn nun der Spalt zwischen dem Rand der Öffnung und dem Lappen durch Milchserum verklebt ist, weicht der Lappen infolge des Gasdruckes nach oben aus und gibt die Öffnung wieder frei. Nachstehend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch einen Kunststoffdeckel für ein Kefirglas,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Deckel gemäss Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Randbereich des Deckels in grösserem Massstab,
Fig. 4 zwei aufeinandergestellte, verschlossene Kefirgläser und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Deckel.
Der in den Figuren dargestellte Deckel 1 für ein Einweg-Kefirglas 2 besteht aus einem flexiblen, leicht elastischen Kunststoffmaterial. Infrage kommen z.B. Polyäthylene wie Olefine, Elastomere und Weich-Polyvinylchlorid. Auch Dek-kel aus Gummi sind denkbar.
Der Deckel 1 weist eine heruntergezogene Randpartie 3 auf, die mit einer seitlichen Betätigungslasche 4 versehen ist und oben in einen als Stapelring dienenden Stehrand 5 ausläuft. Dieser Stehrand 5 dient dazu, übereinandergestapelte Gläser 2 (Fig. 4) seitlich zu sichern. Im Stehrand 5 sind Schlitze 6 ausgespart, damit Spritzwasser und andere Flüssigkeiten vom Deckel ungehindert ablaufen können. Die Schlitze können in beliebiger Anzahl, Länge und Form vorgesehen sein.
Die Mündung 7 des Glasbehälters 2 weist einen verdickten Wulst 8 auf, der vom Deckelrand 3 elastisch hintergriffen wird. Bei Einweg-Gläsern, die kostengünstig hergestellt werden, muss mit relativ grossen Toleranzunterschieden und Unebenheiten der Gläser gerechnet werden. Um eine sichere Dichtung zu erzielen, sind mehrere Dichtzonen vorgesehen.
Eine erste umlaufende Dichtlippe 9 ist unter der Deckelfläche angeordnet und elastisch gegen die oberste Ringfläche 10 des Wulstes 8 gepresst. Diese Dichtlippe 9 gleicht die Unebenheiten an der Glasmündung aus und bildet eine Dichtung für den flüssigen, pastösen oder auch gasförmigen Inhalt des Behälters.
Eine benachbart zur ersten Dichtlippe 9, jedoch seitlich im Deckelrand angeordnete zweite Dichtlippe 11 ragt vom Rand nach innen und gleicht die Toleranzen am äusseren oberen Radius des Glaswulstes aus und bildet eine zweite Dichtzone.
Eine weitere, unterhalb der zweiten Dichtlippe 11 angeordnete dritte Dichtlippe 12 ragt ebenfalls vom Rand nach innen und gleicht die Umfangs- und Durchmessertoleranzen des Glaswulstes aus. Dadurch wird ein dritter Dichtungsbereich gebildet.
Statt einzelner Dichtlippen wäre es selbstverständlich auch möglich, für die verschiedenen Dichtzonen Gruppen von Dichtungsringen vorzusehen.
Schliesslich weist der unterste Teil des Deckelrandes 3 eine umlaufende, einen Spannring 13 bildende, nach innen ragende Verdickung auf, die den Wulst 8 elastisch hintergreift und unter Vorspannung dicht an diesem anliegt. Zusammen mit dem Spannring, welcher durchgehend ist und keine Klauen oder Einschnitte aufweist, bilden die Dich2
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tungslippen und die Deckelkonstruktion ein Dichtungssystem zwischen dem Hohlglas und dem Kunststoffdeckel.
Da Kefir und kefirhaltige Produkte auch nach dem Abfüllen gastreibend sind, d.h. C02 abgeben, muss dafür gesorgt werden, dass dieses Gas aus dem Behälter entweichen kann. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass Keime in den Behälter eindringen und den Inhalt verderben.
Bei der Ausbildung des Deckels 1 gemäss Fig. 3 weist dieser mittig eine nach aussen sich verjüngende Öffnung 14 auf, die in einen flachen, in der Deckeloberfläche 15 ausgesparten Kanal 16 mündet, dessen Ende mit einem der Schlitze 6 verbunden ist.
Auf dem Deckel 1 ist eine Etikette 17 aus feuchtigkeitsunempfindlichem Papier aufgeklebt. Infolge des Kanals 16 wird zwischen der Etikette 17 und der Deckeloberfläche ein schmaler Durchlass 18 gebildet, durch den die Gase seitlich nach aussen entweichen können. Statt des Papiers könnte die Deckschicht auch aus einem behandelten Karton, aus Kunststoff oder aus einer Metallfolie bestehen. Es wäre auch möglich, den Durchlass statt im Deckel in der Deckschicht anzuordnen, z.B. durch Anbringen von Prägungen oder Vertiefungen. Da die Öffnung durch die Deckschicht von oben verschlossen ist, können keine Sporenbildner in den Behälter gelangen.
Um das Verkleben der Öffnung zu verhindern, hat es sich als zweckmässig erwiesen, unter dem Deckel «Spritzbarrieren» 19 vorzusehen. Im beschriebenen Beispiel sind drei zur Öffnung 14 koaxiale, hülsenförmige Umrandungen 19 unterschiedlichen Durchmessers und unterschiedlicher Höhe vorgesehen. Die beim Schütteln des Bechers — z.B. auf der Transferstrasse beim automatischen Abfüllen — schwappende Flüssigkeit wird durch die Barriere aufgehalten, so dass sie nicht zur Öffnung gelangen kann. Nach dem Kühlen des Behälters wird der Inhalt dickflüssig, so dass das Problem dann behoben ist.
Bei einer weiteren Ausbildung der Erfindung gemäss Fig. 5 sind im Deckel 1 zwei Öffnungen 20 ausgespart, die durch je einen flexiblen Verschlusslappen 21 verschlossen sind. Der einstückig mit dem Deckel 1 ausgebildete Verschlusslappen 21 ist ein Teil des Deckelbodens und seine Oberfläche liegt im Kanal 16, in den die Öffnungen 20 münden. Die Verbindungsstelle des Lappens mit dem Deckelboden wirkt als flexibles Scharnier.
Auch hier wird eine Deckschicht 17 auf den Deckel aufgeklebt, wobei wiederum das Gas durch den Durchlass 18 seitlich entweichen kann. Wenn nun beim Verkleben des halbkreisförmigen Spaltes 22 zwischen dem Öffnungsrand und dem Lappenrand der Gasdruck im Behälter steigt, biegt sich der Lappen nach oben und gibt die Öffnung 20 wieder frei. Auch hier könnte zusätzlich unten eine Spritzbarriere vorgesehen sein.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
- 659 228PATENTANSPRÜCHE1. Behälter für gastreibende Produkte, mit einem Deckel, der mindestens eine Öffnung für das Entweichen des Gases aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Deckel (1) eine die Öffnung (14,20) abdeckende Schicht (17) angeordnet ist, und dass zwischen dem Deckel (1) und der Schicht (17) ein mit der Öffnung (14,20) kommunizierender, nach aussen führender Durchlass (18) vorhanden ist.
- 2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Deckeloberfläche (15) mindestens ein den Durchlass bildender Kanal (16) ausgespart ist, und dass die Öffnung (14,20) in diesen Kanal (16) mündet.
- 3. Behälternach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (17) mit Prägungen und/oder Vertiefungen versehen ist, die den Durchlass (18) bilden.
- 4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (20) mit einem flexiblen Lappen (21) verschlossen ist.
- 5. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Deckels (1) mindestens eine nach unten ragende, die Öffnung (14) umgebende Rippe (19) angeordnet ist.
- 6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, im Abstand voneinander angeordnete, unterschiedlich dimensionierte Rippen (19) unterhalb des Deckels (1) angeordnet sind.
- 7. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (1) aus einem flexiblen Kunststoffmaterial besteht und dicht auf dem Behälterrand (8) aufgedrückt ist.
- 8. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (1) einen als Stapelring dienenden Stehrand (5) mit mindestens einem Schlitz (6) aufweist, und dass der Durchlass (18) mit diesem Schlitz (6) verbunden ist.
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