CH654807A5 - Behaelterdeckel. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Deckel, die als festabdichtende Verschlüsse für Behälter, beispielsweise für Farbeimer, verwendet werden, sind häufig schwer zu entfernen, da eine wirksame Abdichtung ein starkes Vorspannen des Behälterdeckelmaterials bedingt.

In der FR-PS Nr. 2377333 ist ein Behälterdeckel mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmalen beschrieben. Dieser Deckel hat den Nachteil, dass zum Erzielen einer wirksamen Abdichtung eine starke Spannung auf das Behälterdeckelmaterial ausgeübt werden muss. Aus diesem Grund ist der als Scharnierverbindung wirkende Abschnitt des Deckelflansches dickwandig. Die hohe Spannung des Behälterdeckels und die dicke Wandung des Scharnierabschnittes erfordern einen hohen Kraftaufwand beim Entfernen der genannten Behälterdeckel.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das abdichtende Festlegen und das Entfernen des Behälterdeckels vom Behälter zu erleichtern.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.

Anspruch 2 beschreibt eine vorteilhafte Ausführungsform des Anmeldungsgegenstandes.

Der Deckelflansch und der Freigabeflansch bilden die Glieder einer bistabilen Winkelverbindung. Der Abschnitt zwischen den Flanschen stellt eine Scharnierverbindung dar. Die Ringspannung des Freigabeflansches wirkt als Feder, die in der einen Stellung des Flansches dazu beiträgt, die Schnapprippe und den Behälterflansch fest in Eingriff aneinanderzuhalten, und in der anderen Stellung den Schnappring frei oder nur in schwachem Kontakt mit dem Behälterflansch hält. Durch Bewegen der Finger längs der Unterseite des Freigabeflansches kann eine den Behälter handhabende Person den Freigabeflansch leicht an einer Biegestellung vorbeibringen, in welcher die Ringspannung ein Maximum hat, so dass der Freigabeflansch in seine Freigabestellung schnappen kann. Der Deckel kann dann in einfacher Weise entfernt werden. Wenn der Behälter gebraucht wird, kann der Deckel lose darauf angeordnet werden, um seinen Inhalt vorübergehend zu schützen. Das Anordnen des s Deckels auf dem Behälter erzeugt eine starke axiale Zugkraft in dem Deckelflansch, wobei die Spannung um so grösser ist, je grösser der erforderliche Druck pro Flächeneinheit an der Dichtungslinie zwischen der Behälteröffnung und dem Deckel ist. Da der Deckelflansch lediglich axial gespannt ist und somit nur der Zugspannung io ausgesetzt ist, kann der Verbindungsabschnitt zwischen dem Deckelflansch und dem Freigabeflansch relativ dünnwandig ausgebildet werden, so dass das Biegen des Freigabeflansches aus seiner einen Stellung in die andere Stellung faktisch nur die Überwindung der maximalen Umfangsspannung des Freigabeflansches erfordert. 15 Wenn die Behälterdeckel nur mittels axialer Spannung abdichtend aufgebracht werden sollen, ist es von geringerer Bedeutung, ob die Ringspannung am stärksten in der Abdichtungsstellung oder in der Freigabestellung des Freigabeflansches ist. Aus diesem Grund kann sich der Freigabeflansch im wesentlichen vertikal nach unten 20 längs der Behälterwand erstrecken, um so Probleme zu vermeiden, wenn eine Anzahl von Behältern nebeneinander angeordnet werden. Andere Behälterarten, beispielsweise Marmeladebehälter u.dgl., die nach aussen gebauchte Seitenwände unter dem Öffnungsrand des Behälters haben, können mit einem Freigabeflansch versehen 25 werden, der einen Durchmesser hat, der in der Abdichtungsstellung des Flansches grösser als in der Freigabestellung des Flansches ist, wobei die Ringspannung des Flansches dann in der Abdichtungsstellung grösser ist. Dies ist von besonderer Bedeutung in Zusammenhang mit Deckelarten, bei denen eine Abdichtung zwischen einem so Wulst an der Behälteröffnung und dem Behälterdeckel auf einer radialen Vorspannung basiert.

Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Deckels 35 im Radialschnitt,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Deckel, und Fig. 3 eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Behälterdeckels.

Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Behälterdeckel hat eine ebene 40 Oberfläche 1 und einen im wesentlichen axialen und in Benutzung sich nach unten erstreckenden Flansch 2, der über einen konischen Randabschnitt 3 in einen radialen Flanschabschnitt 4 übergeht, der mit der ebenen Deckeloberfläche 1 über einen im wesentlichen axialen Innenflanschabschnitt 5 verbunden ist. Die Unterseite des 45 radialen Flanschabschnittes 4 ist mit einer axialen Führungsrippe 6 und einer scharfen Dichtungsrippe 7 versehen, die am Rand einer Behälteröffnung längs einer schmalen Dichtungslinie anliegt. Wenn der Behälter fest und abgedichtet verschlossen ist, liegt eine Schnapprippe 8 an der Innenseite des Deckelflansches 2 an einem 50 sich nach unten erstreckenden Arretierflansch am Ende eines Behälterflansches 9 an, der sich von einer Wand 10 des Behälters aus erstreckt. Fig. 3 zeigt in gestrichelten Linien die Stellung des konischen Randabschnitts 3, wenn der Deckel lose auf dem Behälter sitzt. In dieser Stellung ist der vertikale Abstand vom Öffnungsrand des Be-55 hälters zu dem sich nach unten erstreckenden Arretierrand des Behälterflansches 9 grösser als der vertikale Abstand von der Dichtungsrippe 7 zur Oberseite der Schnapprippe 8. Wenn der Deckel fest auf den Behälter aufgesetzt ist, wird der konische Randabschnitt 3 mittels eines axialen Druckes nach unten gedrückt, so 60 dass die Schnapprippe 8 an dem Arretierrand des Behälterflansches 9 angreift, was mit ausgezogenen Linien dargestellt ist. Der Deckelflansch 2 wird dadurch einer axialen Zugkraft ausgesetzt, die dafür sorgt, dass die Dichtungsrippe 7 fest gegen die Behälteröffnung gedrückt wird.

65 Unmittelbar über der Schnapprippe 8 ist der Deckelflansch 2 mit einer ringförmigen Aussparung 11 versehen und geht über einen dünnwandigen Abschnitt 12 in einen Freigabeflansch 13 über, der sich in seiner Abdichtungsstellung, wie gezeigt, nach unten erstreckt.

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Wenn ein Benutzer des Behälters den Deckel entfernen möchte, bewegt er seine Finger längs der Unterseite des Freigabeflansches 13 wodurch ein nach aussen zunehmender Druck ausgeübt wird, wodurch die ringförmige Spannung auf ein Maximum erhöht wird, so dass der Flansch plötzlich nach oben in seine obere, mit gestrichelten Linien gezeigte Stellung schnappt, in welcher die Schnapprippe 8 vom Behälterflansch 9 freikommt. Der Freigabeflansch 13 wirkt so als bistabile Gelenkverbindung längs des dünnwandigen Abschnitts 12, der scharnierartig mit dem Deckelflansch 2 verbunden ist und in seinen Extremstellungen mittels der Ringspannung des Flansches gehalten wird. Wenn der Freigabeflansch 13 so geformt ist, dass er sich in der Abdichtungsstellung in Radialrichtung weiter nach aussen von der Behälterwand erstreckt, sorgt die erhöhte Ringspannung für ein noch stärkeres Ineinandergreifen der Schnapprippe 8 und des Behälterflansches 9.

Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die Schnapprippe bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform vollständig vom Behälter-5 flansch 9 beim Entfernen oder Wiederanordnen des Deckels am Behälter freikommt. Der erflndungsgemässe Behälterdeckel mit seinem bistabilen Schnapphalterungs-Freigabeflansch kann gegenüber den in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen anders geformt sein. Insbesondere kann der Umfang des Deckels die Form eines regel-io massigen Polygons mit abgerundeten Ecken aufweisen, so dass er für entsprechende polygonale Behälter, wie Behälter für die Aufbewahrung von Lebensmitteln, für Frühstücksbehälter, Nahrungsmitteldosen u.dgl., geeignet ist.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

654 807 2 PATENTANSPRÜCHE

1. Behälterdeckel aus einem elastischen, verformbaren Kunststoff mit einem sich nach unten erstreckenden Deckelflansch, der mit einer inneren ringförmigen Schnapprippe für den Eingriff mit einem Umfangsflansch an einem zu verschliessenden Behälter versehen ist, wobei der Deckelflansch angrenzend an die Schnapprippe in einen ringförmigen Freigabeflansch übergeht, der eine bistabile Schnapp-halterung bildet und aus einer sich nach unten erstreckenden Stellung, in welcher in gespanntem Zustand die Schnapprippe an dem Umfangsflansch des Behälters anliegt, in eine sich nach oben erstreckende Stellung bringbar ist, in welcher die Schnapprippe von dem Umfangsflansch freikommt oder daran mit einer verringerten Spannung anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass a) der Deckelflansch (2) in einem radialen Abstand ausserhalb der Behälteröffnung liegt und mit einer scharfen Biegung in einen konischen Randabschnitt (3) übergeht,

b) der vertikale Abstand zwischen dem Rand der Behälteröffnung und der Unterseite des Behälterflansches grösser ist als der vertikale Abstand zwischen der Dichtungslinie des Deckels und der Oberseite der Schnapprippe (8) an dem Deckelflansch (2) des entfernten spannungsfreien Deckels, wenn sich der Freigabeflansch (13) in seiner nach unten erstreckenden Stellung befindet, und c) an der Innenwand des Deckelflansches (2) eine ringförmige Aussparung (11) ausgebildet ist, die sich konisch nach aussen zu einem dünnen elastischen Abschnitt (12) des Deckelflansches (2) direkt über der Schnapprippe (8) erweitert.

2. Behälterdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Freigabeflansch (13) so geformt ist, dass er sich in der Abdichtungsstellung im wesentlichen axial erstreckt.