CH647206A5 - Wasser-toilette fuer fahrzeuge, insbesondere omnibusse. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Wasser-Toilette für Fahrzeuge, insbesondere für Omnibusse, mit einem das Abwasser und die Fäkalien aufnehmenden, allseitig geschlossenen und mit einem Überlaufrohr versehenen Fäkalienbehälter und mit einer Druckluft-Versorgungsanlage, wobei am Druckregler für die Luft im Vorratsbehälter eine Bypassleitung zum Ausblasen des Abschaltdruckes angeschlossen ist.

Wasser-Toiletten dieser Art sind bekannt. Sie dienen einem dringenden Bedürfnis, doch besteht hierbei das Problem der Geruchsbelästigung. Eine unzumutbare Geruchsbelästigung insbesondere der Umgebung ist beim Entleeren der Fäkalienbehälter gegeben, das vorzugsweise auf den für den Wartungs- und Pflegedienst eingerichteten Standplätzen für die Omnibuss durchgeführt wird. Derartige Standplätze sind mit Anschlüssen an die Kanalisation versehen, in welche demgemäss die Entleerung eines Fäkalienbehälters gerade während der übrigen Wartungs- und Pflegearbeiten durchgeführt wird.

Es besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte Wasser-Toilette für Fahrzeuge mit einer Druckluft-Versorgungsanlage und einer Bypassleitung durch einfache und in wirtschaftlicher Weise durchführbare Massnahmen so zu gestalten, dass eine Geruchsbildung im Fäkalienbehälter praktisch verhindert wird.

Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Bypassleitung zum Belüften und Vermischen des im Fäkalienbehälter befindlichen Abwassers und der Fäkalien mit dem Sauerstoff der Luft in den Fäkalienbehälter bis nahe dem Behälterboden eingeführt ist.

Durch das Einblasen der praktisch kostenlos zur Verfügung stehenden Druckluft in die Fäkalien werden diese zersetzt und der bei der Zersetzung entstehende Geruch wird fast gänzlich unterbunden. Das Entleeren eines an eine Wasser-Toilette angeschlossenen Fäkalienbehälters kann1 daher ohne unzumutbare Geruchsbelästigung durchgeführt werden. Die abgelassenen und zersetzten Fäkalien sind ausserdem gegenüber den unbelüfteten und nicht zersetzten Fäkalien wesentlich umweltfreundlicher und zwar auch gegenüber solchen, denen zur Geruchsbehinderung chemische Mittel zugesetzt worden sind. Durch diese Massnahmen sind mithin die Wasser-Toiletten gegenüber den Toiletten mit chemischen Zusätzen in bezug auf Aufwand nicht nur wesentlich wirtschaftlicher, sondern in der Bedienung und Wartung auch erheblich einfacher geworden.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine schematische Darstellung über den Verlauf der Druckluft vom Kompressor zum Fäkalienbehälter,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Fäkalienbehälter im Bereich der einmündenden Bypassleitung.

Eine fahrzeugeigene Druckluft-Versorgungsanlage, z.B. für die Bremse, Türbetätigung, Klappensteuerung u. dgl. wird im wesentlichen von einem Kompressor, mindestens einem Druckluftvorratsbehälter und von einem Druckregler mit den dazugehörigen Rohrleitungen und einer Bypassleitung gebildet. Der Kompressor fördert bei laufendem Antriebsmototf des Fahrzeuges ständig Druckluft und füllt in Abhängigkeit vom Druckregler im Zusammenwirken mit einem Zu- und Abschaltmechanismus die Druckluft-Vorratsbehälter. Bei erreichtem Betriebsdruck in den Druckluft-Vorratsbehältern wird die Druckluftförderung des Kompressors durch den Druckregler abgestellt und dabei der Abschaltdruck über die Bypassleitung abgeblasen. Insoweit ist die Druckluft Versorgungsanlage bekannt und bedarf keiner weiteren Erläuterung.

Erfindungsgemäss wird die von einem Kompressor 1 erzeugte und bei gefüllten, jedoch nicht dargestellten Druckluft-Vorratsbehältern über den Druckregler 2 durch die Bypassleitung 3 abgeblasene Druckluft zur stetigen Belüftung des Fäkaliensumpfes verwendet, der sich in einem allseitig geschlossenen Fäkalienbehälter 4 befindet. Letzterer kann mit einem Überlaufrohr 5 versehen sein. Vom Druckregler 2 wird die Bypassleitung 3 von oben flüssigkeitsdicht durch die Deckwand 6 des Fäkalienbehälters 4 bis in die Nähe des Behälterbodens geführt und verteilt sich von hier über den Fäkaliensumpf. Durch die praktisch stetige Belüftung des Fäkaliensumpfes mit Druckluft aus der Bypassleitung wird mit der Luft auch Sauerstoff zugeführt, der die Fäkalien zersetzt und eine Geruchsbildung weitestgehend verhindert.

Damit nicht der volle Abschaltdruck vom Druckregler in den Fäkalienbehälter 4 gelangt und dadurch der Fäkaliensumpf umhergewirbelt wird, ist in der Bypassleitung 3 noch eine Brems- bzw. Entlüftungsbohrung von etwa 8 mm Durchmesser vorgesehen, die in eine besondere Abführleitung 7 mündet und ins Freie führt. Vorwiegend ist die Ausführung so durchgeführt, dass in den Bypassleitungen ein T-förmiges Rohrstück 8 vorgesehen wird, bei dem der eine Anschluss in der Grösse der Entlüftungsbohrung ausgebildet und mit der besonderen Abführleitung versehen ist.

Um die Zersetzung der Fäkalien im Fäkalienbehälter zu begünstigen, kann letzterer insbesondere noch zusätzlich durch das Kühlwasser vom Antriebsmotor des Fahrzeuges erwärmt werden.

Schliesslich kann zur weiteren Minderung der Geruchsbelästigung der Raum des Fäkalienbehälters noch besonders belüftet werden. Hierzu wird an geeigneter Stelle des Fahrzeuges ein Gebläse 9 vorgesehen, das mit einer Ansaugleitung 19 in den Fäkalienbehälter 4 und mit einer Ausblasleitung 11 ins Freie mündet.

Selbstverständlich kann die gemäss der Erfindung ausgebildete Wasser-Toilette nicht nur für Land- sondern auch für Wasser- und auch für Luftfahrzeuge verwendet werden. Wesentlich ist nur, dass das jeweilige Fahrzeug eine Druckluft-Versorgungsanlage aufweist.

Die am Druckregler 2 angeschlossene Bypassleitung kann auch von einem Korrosions- und druckfesten Schlauch 11 gebildet werden, vgl. Fig. 2. In diesem Falle wird in der Deckwand 6 ein Belüftungsrohr 12 angeordnet, das durch den Fäkalienbehälter 4 hindurch bis etwa in den Bereich des

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Behälterbodens 13 geführt, alsdann parallel zu diesem umgebogen und noch eine kurze Strecke weitergeführt wird. Dadurch wird eine noch wirkungsvollere Belüftung des Fäkaliensumpfes erreicht. Bei dieser Ausführungsform wird die Entlastungsbohrung 14 für die Bypassleitung 3 in dem aus der Deckwand 6 herausragenden Rohrstutzen 15 vorgesehen, der zugleich so ausgebildet ist, dass das Schlauchende des die Bypassleitung bildenden Schlauches z.B. auch mittels eines Schlauchbinders luftdicht auf dem Rohrstutzen 15 be-s festigt werden kann.

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2 Blätter Zeichnungen

Claims (4)

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1. Wasser-Toilette für Fahrzeuge, insbesondere für Omnibusse, mit einem das Abwasser und die Fäkalien aufnehmenden, allseitig geschlossenen und mit einem Überlaufrohr versehenen Fäkalienbehälter und mit einer Druckluft-Ver-sorgungsanlage, wobei am Druckregler für die Luft im Vorratsbehälter eine Bypassleitung zum Ausblasen des Abschaltdruckes angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassleitung (3) zum Belüften und Vermischen der im Fäkalienbehälter (4) befindlichen Fäkalien mit dem Sauerstoff der Luft in den Fäkalienbehälter (4) bis nahe dem Behälterboden eingeführt ist.

2. Wasser-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Minderung des Abschaltdruckes in der Bypassleitung (3) eine Entlüftungsbohrung angeordnet ist.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Wasser-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fäkalienbehälter (4) Mittel aufweist zu dessen Erwärmung durch das Kühlwassersystem des Verbrennungsmotors.

4. Wasser-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Belüften des Raumes des Fäkalienbehäl-ters (4) ins Freie ein Gebläse (9) mit einer Ansaugleitung (10) und einer Ausblasleitung (11) vorgesehen ist.