CH644700A5 - Ein- oder zweikomponenten-diazotypiematerial. - Google Patents
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Description
644 700
PATENTANSPRUCH Ein-oder Zweikomponentendiazotypiematerial gekennzeichnet dadurch, dass als lichtempfindliche Verbindung a-(Phenyldiazonium-4)-4-dialkylaminozimtsäurederivate der allgemeinen Formel
R
R
4
>
in der Ri Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlen-stoff-Atomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff-Atomen, Halogen, eine fluorierte Alkoxygruppe mit 1 bis 4 20 Kohlenstoff-Atomen, eine Cyanalkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, die Trifluormethylgruppe; R2 Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff-Atomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff-Atomen, Halogen, eine fluorierte Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, eine 25 Cyanalkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, eine Trifluormethylgruppe; R3 Wasserstoff oder Halogen; R4, Rs eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoff-Atomen; Aralkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoff-Atomen im Alkylrest oder R4 und R5 bilden gemeinsam einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten hete-rocyclischen Ring, der aus Stickstoff-, Kohlenstoff- und Sauerstoff-Atomen besteht; Y eine Carboxylgruppe, eine Estergruppe -COORö, wobei Rö eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen sein kann, eine Säureamidgruppe -CONR4R5, eine Nitrilgruppe und X das Anion der Diazoniumverbin-dung bedeuten, enthält.
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Die Erfindung betrifft ein Diazotypiematerial mit neuartigen lichtempfindlichen Verbindungen, das Ein- oder Zweikomponentenmaterial sein kann.
Bekanntlich beruht die Diazotypie auf der Fähigkeit aro- 45 matischer Diazoniumverbindungen mit farbkuppelnden Substanzen Azofarbstoffe zu erzeugen und photochemisch durch Lichteinwirkung ihre Kupplungsfähigkeit zu verlieren. Das durch Belichten erhaltene latente Bild wird anschliessend durch Einwirkung von Ammoniakgas, durch alkalische Bäder 50 oder thermisch durch basenabspaltende Zusätze entwickelt. Hauptsächlich werden Benzoldiazoniumsalze mit einer tertiären Aminogruppe in 4-Stellung zur Diazoniumgruppe und weiteren Substituenten am Benzolring, vorzugsweise in 2- und 5-Stellung eingesetzt. 55
Die für die Diazotypie wichtigen Eigenschaften, wie hohe Lichtempfindlichkeit, ausreichende thermische Stabilität und Kupplungsfähigkeit der Diazoniumverbindungen werden hauptsächlich durch diese Substituenten bestimmt.
Die Absorption solcher mit einer tertiären Aminogruppe 60 in 4-Stellung zur Diazoniumgruppe substituierter Benzoldiazoniumsalze ist für die Maxima der Absorptionen auf den Bereich zwischen 350 und 450 nm beschränkt, es muss mit Licht der Wellenlängen in diesem Bereich belichtet werden. In 2-Stellung zur Diazoniumgruppe substituierte tertiäre Ami- °s nogruppen in den Diazoniumsalzen erweitern den Bereich bis auf 450 nm im Maximum der Absorption (H. Böttcher u.a.; J. prakt. Chem. 315, 725 [1973]).
Die Maxima der Absorption von Diazoniumsalzen höher kondensierter Aromaten wie z.B. Pyren bzw. cyclisch verketteter wie z.B. Fluoren reichen bis 480 nm (T. Tsunoda u.a.; Nippon shashin Gakkai Kaishi 29,27 [1966]).
Im US-P 2 660 526 werden für Reflexverfahren monodia-zotierte 4,4'-Diamine des Biphenyls und Stilbens beschrieben, die noch langwelliger absorbieren.
Die bisher beschriebenen Diazoniumsalze, die in der Diazotypie Anwendung finden, absorbieren also Licht bis maximal 500 nm. Diese Diazotypiematerialien sind nur gegen Belichtung mit UV- bzw. blauem Licht empfindlich.
Ziel der Erfindung ist es, ein Diazotypiematerial zu schaffen, das für den Bereich des sichtbaren Lichtes, vorzugsweise von 500 bis 600 nm genügend photoempfindlich ist und die Reproduktion von Informationen gestattet, die bildmässig aufgebaut sind aus Stoffen, die im Bereich des sichtbaren Lichtes vorzugsweise von 500 bis 600 nm absorbieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, Diazoniumverbindungen zu finden, die durch Licht der Wellenlängen von 500 bis 600 nm zersetzt werden können und an den nichtbelichteten Stellen durch eine basische Entwicklung mit einem oder mehreren Kupplern farbige Bildfarbstoffe bilden können.
Die Aufgabe wird durch ein Ein- oder Zweikomponenten-diazotypiematerial mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches gelöst.
Neben den in der Diazotypie bekannten Stabilisatorsäuren wie z.B. Sulfosalicylsäure, Oxalsäure u.a. können Kuppler wie z.B. Naphthole, Phenole - Verbindungen mit aciden Kohlenstoffatomen u.a. eingesetzt werden.
Als filmbildendes Polymer, in das entweder Diazonium-salz, Stabilisatorsäure und Kuppler oder nur Diazoniumsalz und Stabilisatorsäure eingebettet werden, können die in der Diazotypie bekannten Bindemittel wie z.B. Zelluloseester, Polyvinylalkohol u.a. eingesetzt werden.
Als Trägermaterialien können wie üblich Kunststoffolie, Papier, Transparentpapier, transparentisiertes Papier, Glas u.a. eingesetzt werden.
Die beschriebenen Verbindungen zeigen im Bereich von 550-590 nm ihre maximale Extinktion. Erstmalig ist so eine Belichtung mit grünem Licht und eine Duplizierung von roten Vorlagen möglich.
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
In 1000 cm3 einer 7,5%igen Zelluloseacetatlösung in Methylenchlorid/Methanol, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgendes Diazosystem eingebracht:
10 g a-(phenyldiazonium-4)-4-dimethylaminozimtsäurenitril 10 g 2,3-Dihydroxynaphtalin 2 g Sulfosalicylsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage und Entwicklung durch Ammoniak erhält man aus dem violetten Diazotypiematerial ein rotbraunes Bild. Das UV-VIS-Spektrum dieses Diazosystems zeigt ein Absorptionsmaximum bei 556 nm (Fig. 1). 5
Beispiel 2
In 1000 cm3 einer 7,5%igen Zelluloseacetatlösung in Methylenchlorid/Methanol, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgen- io des Diazosystem eingebracht: 10 g a-(Phenyldiazonium-4)-4-morpholinozimtsäure 7 g ß-Naphtol 2 g p-Toluolsulfonsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage is und Entwicklung durch Ammoniak erhält man aus dem violetten Diazotypiematerial ein rotes Bild.
Beispiel 3
In 1000 cm3 einer 7,5%igen Zellulosepropionatlösung in 20 Methylenchlorid/Methanol, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgendes Diazosystem eingebracht:
10 g a-(Phenyldiazonium-4)-4-pyrrolidino-3-methylzimtsäure-
4-methylester 25
7 g Acetoacetanilid 2 g Oxalsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage und Entwicklung durch Ammoniak erhält man aus dem violetten Diazomaterial ein gelbes Bild. 30
Beispiel 4
In 1000 cm3 einer 7,5%igen Zelluloseacetatlösung in Methylenchlorid/Methanol, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgen- 35 des Diazosystem eingebracht:
644 700
10 g a-(Phenyldiazonium-4)-4-piperidinozimtsäuredimethyl-amid
4 g Naphthol AS-OL 2 g ß-Naphthol 2 g Acetoacetanilid 2 g Oxalsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage und Entwicklung durch Ammoniak erhält man aus dem violetten Diazomaterial ein braunes Bild.
Beispiel 5
In 1000 cm3 einer 6%igen Polyvinylalkohollösung in Wasser, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgendes Diazosystem eingebracht:
10 g a-(Phenyldiazonium-4)-4-dimethylaminozimtsäurenitril 8 g R-Salz
2 g Sulfosalicylsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage und Entwicklung mit Ammoniak erhält man aus dem violetten Diazomaterial ein rotbraunes Bild.
Beispiel 6
In 1000 cm3 einer 7,5%igen Zelluloseacetatlösung in Methylenchlorid/Methanol, die auf 10 bis 15 m2 Fläche vergossen wird und einen transparenten Film ergibt, wird folgendes Diazosystem eingebracht:
10 g a-(Phenyldiazonium-4)-4-dimethylaminozimtsäurenitril 2 g Sulfosalicylsäure
Durch Aufbelichten einer schwarzen oder roten Vorlage und Entwicklung nach dem Feuchtverfahren bei konstanten pH > 8 mit Phloroglucin und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure-ethanolamid erhält man ein braunes Bild.
G
1 Blatt Zeichnungen
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