CH638672A5 - Forceps-like instrument for removing foreign bodies from the back of an individual's throat - Google Patents
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Description
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zangenartiges Instrument für die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Schlund eines der Erstickungsgefahr ausgesetzten Opfers zu finden, dessen Greifenden so ausgeführt sind, dass sie jeden Fremdkörper, der in den Schlund gelangt sein kann, ergreifen können. Dabei soll die Gefahr der Verletzung des Schlundes bzw. Rachenraumes und zugehöriger Organe bei der Verwendung des Instrumentes besonders gering sein. Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Instrument entsprechend der Definition des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Besondere vorteilhafte Ausführungsformen dieses Instrumentes sind Gegenstand der übrigen Patentansprüche.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines für Erwachsene vorgesehenen Instrumentes in natürlicher Grösse,
Fig. 2 eine Aufsicht das Instrument nach Fig. 1, in der die geöffnete Position durch Strichpunktlinien angedeutet ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Instrumentes natürlicher Grösse für Kinder,
Fig. 4 eine Ansicht auf die Innenseite einer Greifscheibe des Instrumentes in natürlicher Grösse,
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie 5-5 der Fig. 4, und
Fig. 6 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Teil des Kopfes mit Hals eines Patienten mit zwei Positionen eines in den Schlund eingeführten Instrumentes, wobei die
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Position beim Ergreifen des Fremdkörpers durch Strichpunktlinien angedeutet ist.
Das zangenartige Instrument hat ein Paar von Griffarmen 10,10, die in einen vorderen gekrümmten Armteil 12 übergehen. Jeder Armteil 12 hat einen rückwärtigen geraden Abschnitt 14, der in den Griffarm 10 an der Stelle einer Gelenkverbindung zwischen beiden Armen übergeht, die durch einen Stift 16 gebildet ist. Wie aus der Fig. 2 hervorgeht,
lässt sich das zangenartige Instrument scherenartig öffnen und schliessen.
Jeder Armteil 12 hat einen Kurvenabschnitt 18, der entlang eines Bogenwinkels von mehr als 90° auf einem Kreisbogen verläuft. Bei der Instrumentengrösse für Erwachsene beträgt die Länge des Kreisbogens 100° 30'. Das zangenartige Instrument ist aus nicht rostendem Stahldraht mit einem Durchmesser von 4 mm hergestellt und jeder Griffarm hat eine Länge von 89 mm. Jeder gerade Armabschnitt 14 hat eine Länge von 41 mm und der Radius der Krümmung jedes gekrümmten Armteiles 18 beträgt 60 mm. Die Grenzen des gebogenen Abschnittes 18 sind durch Radiuslinien 20,22 angedeutet und der dazwischenliegende Winkel 24 beträgt 100° 30'. Die genauen Masse wurden nach sorgfältigen und ausgedehnten Untersuchungen an einer Reihe von Leichen bestimmt, in deren Schlund Fremdkörper künstlich eingesetzt wurden.
Die Kindergrösse des Instrumentes entsprechen der Darstellung in Fig. 3 ist ähnlich gestaltet mit dem Unterschied, dass der Krümmungsradius der gebogenen Armabschnitte 18' nur 36,5 mm beträgt und die Greifscheiben 28' etwas kleiner sind.
Das äussere Ende jedes Armabschnittes 18 weist einen kurzen geraden Teil 26 und eine in einem Stück angeformte Greifscheibe 28 auf. An ihrer Aussenseite ist die Scheibe 28 leicht konvex gekrümmt, so dass sich ein Profil ergibt, das die Möglichkeit einer Verletzung von Gewebe bei Berührung mit dem Instrument sehr gering hält. Die Innenseite jeder Scheibe 28 ist bei 30 konkav geformt, wie auch die Fig. 2 und 5 zeigen. Die dem zu ergreifenden Fremdkörper zugekehrten Flächen 30 sind mit einer Reihe von parallelen Rippen oder Rillen 32 versehen, so dass ein sicheres Ergreifen des zu entfernenden Fremdkörpers gewährleistet ist, insbesondere, wenn dieser, wie z.B. bei Kugeln, glatt und hart ist.
Im folgenden wird die Verwendung des Instrumentes anhand der Fig. 6 näher erläutert.
Beim absichtlichen Verschlingen von Nahrungsmitteln oder anderer Objekte gelangen diese ohne Schwierigkeiten entlang der Pharynx P zu dem Esophagus E und anschliessend zu dem nicht dargestellten Magen, da die Epiglottis EP die Luftröhre T verschliesst. Falls jedoch Erstickungsgefahr eintritt, so hat die Epiglottis EP beim Abdichten der Luftröhre versagt, und das verschlungene Objekt bzw. der Fremdkörper lagert sich meist in dem erweiterten oberen Ende der Luftröhre oder der Larynx L an den Stimmbändern V an oder gelangt weiter durch die Luftröhre zu den Lungen.
Falls das Objekt klein genug ist, wie z.B. Erdnüsse oder Erdnussstücke, so gelangt es über die Stimmbändern hinaus
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durch die Luftröhre zu einem oder beiden Bronchialröhren und setzt sich dann in einer Bronchiole in einem der Lungenflügel fest. Eine unmittelbar lebensgefahrliche Situation tritt dabei nicht auf, da genügend Luft zum restlichen Teil des Lungenflügels sowie zum anderen Lungenflügel gelangen kann. Die Entfernung des Objektes erfolgt dann normalerweise mit Hilfe eines Bronchoscopes.
Ein kritischer Notfall tritt auf, wenn das durch den Schlund aufgenommene Objekt gross genug ist, um sich in der Luftröhre bzw. im Bereich der Stimmbändern V festzusetzen, ohne zu einem Lungenflügel weiter zu gelangen. In einer solchen Position des Fremdkörpers wird jeglicher Luftstrom zu der Lunge und aus der Lunge verhindert. Die Folge ist ein irreversibler Gehirnschaden oder der Patient kann innerhalb kurzer Zeit sterben, falls das Objekt nicht entfernt wird und die Möglichkeit eines freien Atmens wieder hergestellt wird.
Ein erfmdungsgemässes Instrument ist lediglich dafür vorgesehen, um im Notfall als letztes Mittel eingesetzt zu werden, nachdem alle anderen üblichen Massnahmen ohne Erfolg versucht wurden. Ausserdem soll das Instrument nur durch Ärzte oder andere speziell ausgewählte Personen verwendet werden, da stets die Gefahr einer Verletzung des Schlundraumes und zugehöriger Organe, wie z.B. der Stimmbänder, gegeben ist, wenn ein Fremdkörper sich im Schlund festgesetzt hat. Das erfindungsgemässe Instrument hat jedoch keine scharfen Kanten oder Vorsprünge, die empfindliches Gewebe des Schlundes durchstechen oder durchschneiden könnten, wie z. B. der weiche Gaumen, die Epiglottis oder die Stimmbänder, entweder beim Einführen oder beim Entfernen des Instrumentes.
Falls die eingangs erwähnten Massnahmen zum Befreien des Schlundes nicht erfolgreich sind, so wird das erfindungsgemässe Instrument wie folgt angewandt: Zuerst wird das Opfer auf den Rücken gelegt, sein Mund geöffnet und der Rettende führt den linken Zeigefinger in den Mund über die Zunge in den Schlund. Die Zunge wird dann gezogen, um den Schlund bzw. die Kehle weiter zu öffnen und so die Einführung des Instrumentes zu erleichtern. Anschliessend wird das Instrument in die rechte Hand genommen und entsprechend der Darstellung in Fig. 2 geöffnet. Das Instrument gleitet dann leicht nach hinten in den Schlund, wobei jeweils eine Scheibe 28 an einer Seite der Epiglottis E entlanggleitet, um die Möglichkeit einer Gewebeverletzung minimal zu halten. Meist kann dabei der Fremdkörper erfühlt werden, und das Instrument wird dann um den Fremdkörper herum geschlossen und beim Herausziehen aus dem Schlund sicher gehalten. Falls eine spontane Atmung nicht eintritt, so sind die üblichen Wiederbelebungsmethoden sofort anzuwenden. Bei Herzstillstand ist ausserdem eine Herzmassage zu beginnen.
Die beiden Instrumentengrössen, d.h. für Erwachsene und Kinder, werden in geeigneter Dimensionierung verpackt und zusammen in einem Satz verkauft, um in Restaurants, Schulen, im Haushalt oder anderen Plätzen bereitgehalten zu werden, an denen derartige Notfallsituationen auftreten können.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Zangenartiges Instrument für die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Schlund einer erstickungsgefahr-deten Person, gekennzeichnet durch ein Paar von Griffarmen (10, 10), die je in einen zangenartig gekrümmten Arm (12) übergehen, der vom Griffarm weg abwärts gerichtet ist, eine Gelenkeinrichtung (16) für die schwenkbare Verbindung der Griffarme (10) miteinander an der Übergangsstelle zwischen den Griffarmen und den gekrümmten Armen (12), wobei jeder der gekrümmten Arme einen Kreisbogenabschnitt (18) mit bestimmtem Krümmungsradius aufweist, dessen Bogenlänge mehr als 90° beträgt, sowie ein Paar von Greiforganen (28) für das sichere Ergreifen eines Fremdkörpers, wobei ein Greiforgan jeweils an dem äusseren Ende jedes gekrümmten Armes (12) vorgesehen ist und die Greiforgane entgegengerichtet konkav geformte Flächen (30) aufweisen, die mit einer aufgerauhten Oberfläche versehen sind.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder gekrümmte Arm (12) einen Kreisbogenteil (18) aufweist, der sich über eine Bogenlänge von mindestens angenähert 100° erstreckt, wobei der Kreisbogen einen vorgegebenen Krümmungsradius aufweist.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder gekrümmte Arm (12) einen geraden Teil (14) aufweist, der den bogenförmigen Abschnitt (18) mit dem jeweiligen Griffarm verbindet.
4. Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder gerade Teil (14) des gekrümmten Armes (12) eine Länge von mindestens angenähert 41 mm aufweist, der Krümmungsradius des Bogenabschnittes (18) mindestens angenähert 60 mm beträgt und die Bogenlänge mindestens angenähert 100°30'.
5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument aus nichtrostendem Stahl besteht und jeder Griffarm (10,10) eine Länge von mindestens angenähert 89 mm aufweist.
6. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede aufgerauhte Fläche (30) eine Reihe von parallel zueinander verlaufenden eingeformten Rippen (32) aufweist.
7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Greifflächen (30) die Form einer kreisförmigen Scheibe aufweist.
Jedes Jahr stirbt eine beträchtliche Anzahl Menschen durch Ersticken. Die meisten Opfer ersticken an unzureichend gekauten Nahrungsmittelkörpem, die sich in dem Schlund festsetzen und den Luftstrom zu und von den Lungen blockieren. Volkstümlich wird dies als «cafe coronaries» bezeichnet, da die Symptome sehr ähnlich sind wie bei einem Herzanfall und der Tod häufig sehr schnell eintritt. Ausserdem erstickten Kinder häufig durch Verschlingen verschiedener unverdaulicher Gegenstände, wie z.B. Kugeln, Spielzeuggegenstände u. dgl. Insbesondere sind Kleinkinder gefährdet, da sie dazu neigen, praktisch alles in ihrer Nähe Greifbares in den Mund zu nehmen.
Es sind verschiedene Massnahmen für die erste Hilfe bekannt, die meist in dem Versuch bestehen, das Erstickungsopfer durch Entfernen des verstopfenden Gegenstandes aus dem Schlund zu retten. Zu diesen Massnahmen gehört der Versuch, den Fremdkörper mit den Fingern zu erfassen, das Opfer mit dem Gesicht nach unten zu legen und zu schütteln oder auf den Rücken zwischen den Schulterblättern zu schlagen oder nach der Methode der Mund-zu-Mund-Beatmung den Fremdkörper abzusaugen.
Ein anderes zur Zeit häufiger angewandtes Verfahren besteht darin, dass der Helfer den Brustkasten des Opfers mit den Armen umschliesst und schnell zusammendrückt, um den Fremdkörper aus dem Schlund des Opfers herauszupuffen. Dieses Verfahren hat zwei grundlegende Nachteile. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass die Luft an dem Fremdkörper vorbeiströmt, wenn die Lungen zusammengepresst werden, so dass der Fremdkörper nicht entfernt wird, falls der Fremdkörper nicht den Schlund fest verschliesst. Zum anderen besteht die Gefahr, dass das empfindliche Lungengewebe bei Erzeugen eines ausreichenden Druckes beschädigt wird, ohne dass der Fremdkörper entfernt wird.
Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, die Ähnlichkeit mit einer grossen Pinzette aus Kunststoff hat. Verschiedene Ausführungsformen einer solchen Vorrichtung sind in den US-Patenten 3 489 151 und 3 581 745 beschrieben. Die sporenartigen Enden einer solchen Einrichtung können jedoch nicht glatte harte Gegenstände, wie z. B. Kugeln, ergreifen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Pinzettenenden die Epiglottis oder die Stimmbänder beim Einführen oder beim Zurückziehen der Vorrichtung aus dem Schlund verletzen. Ausserdem ist die Länge und die Krümmung der Greifarme dieser Vorrichtung ungeeignet hinsichtlich der Anatomie der meisten Patienten, indem es sehr schwierig ist, die Greifenden der Vorrichtung bis in den Bereich der Stimmbänder zu führen, wo am häufigsten Fremdkörper im erweiterten Bereich der Larynx sich festsetzen.
Durch die US-Patentschrift 3 209 753 ist weiterhin eine chirurgische Klammer mit Greifflächen aus Gewebe bekannt, jedoch ist eine der Greifflächen konvex, während die andere konkav ist, so dass die Klammer nur für das Ergreifen von weichem innerem Gewebe geeignet ist und nicht für zahlreiche unterschiedlich geformte Körper. Ausserdem ist die Klammer nur für spezielle chirurgische Zwecke vorgesehen und nicht für die erste schnelle Hilfe bei Erstickungsgefahr.
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