DE4335347C2 - Gerät (Laryngoskop) zum Freilegen des Rachenraumes eines Patienten - Google Patents
Gerät (Laryngoskop) zum Freilegen des Rachenraumes eines PatientenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Gerät zum Freilegen des Rachenraumes
eines Patienten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1,
wie es aus der DE 28 50 613 A1 bekannt ist.
Geräte der eingangs erwähnten Art werden in der Medizin vornehmlich
im Bereich der Anästhesie verwendet und auch als Laryngoskop
bezeichnet. Diese Geräte werden meist zur Inspektion des
Rachenraumes und zum Einführen eines Tubus in die Luftröhre eines
betäubten Patienten zum Zwecke der künstlichen Beatmung
eingesetzt.
Diese vorbekannten Geräte sind L-förmig ausgebildet und
weisen einen Handgriff sowie einen damit etwa rechtwinklig
verbundenen Zungenspatel auf (vgl. US-PS 3 638 644). Nach Einführen
des Zungenspatels in den geöffneten Mund des Patienten kann dessen
Zunge niedergedrückt und der Kehlkopfeingang freigelegt werden.
Dazu muß der Arzt oder dergleichen Bedienperson den Handgriff
von sich weg in Richtung zum Körper des Patienten ziehen.
Dieser am Handgriff ausgeübte Zug erfordert mitunter jedoch einen
erheblichen Kraftaufwand. Er ist von schwächeren Personen häufig
nicht mit ausreichender Stärke durchzuführen, so daß ein Einblick
in den Kehlkopfeingang nicht möglich ist und die Einführung des
Beatmungstubus mißlingt. Werden dagegen die Schneidezähne des
Patienten zur Ausnutzung einer Hebelwirkung als Widerlager für
den Zungenspatel benützt, kann dies zu Zahnschäden führen.
Aus der SU-1 676 590 A1 kennt man bereits ein Laryngoskop, dessen
Zungenspatel einen Längsschlitz zum Durchführen eines Führungs
drahtes aufweist. Während an dem einen freien Endbereich des etwa
U-förmigen Führungsdrahts ein Fingerring als Handhabe vorgesehen
ist, kann an dem kreisbogenförmigen anderen Ende des Führungsdrahtes
ein Intubationskatheter befestigt werden. Der den Längsschlitz
am Zungenspatel des Laryngoskops durchsetzende Führungsdraht
erleichtert ein genaues Positionieren des Katheters, indem der
Operateur mit einem am Fingerring angreifenden Finger den am
anderen Ende des Führungsdrahtes gehaltenen Intubationskatheter
gezielt bewegt. Das Freilegen des Kehlkopfeinganges selbst wird
jedoch auch mit diesem vorbekannten Laryngoskop nicht zusätzlich
erleichtert.
Aus der DE 28 50 613 A1 kennt man bereits ein Laryngoskop,
das an seinem dem Patienten zugewandten distalen Endbereich zwei
relativ zueinander bewegliche Spatel hat. Werden diese beiden
Spatel zueinander bewegt, so kann das vorbekannte Laryngoskop
auch in einen nahezu geschlossenen Mund eingeführt werden, der
beispielsweise aufgrund krankhafter Veränderungen im Kieferbereich
nicht weiter geöffnet werden kann. Nach dem Einführen des
Laryngoskops werden die beiden Spatel im Rachenraum auseinander
bewegt, um durch einen rohrförmigen und eine Optik aufweisenden
Laryngoskopkörper einen Tubus zwischen den Spateln hindurchführen
zu können.
Dieses vorbekannte Laryngoskop kommt nur in den speziellen Fällen
einer krankhaften Veränderung im Kieferbereich zum Einsatz, in
denen auf den Kiefer keine Krafteinwirkung erfolgen darf (vgl.
Seite 4, zweiter Absatz der DE 28 50 613 A1). Aus den Zeichnungen
der DE 28 50 613 A1 und dort insbesondere aus Fig. 2 wird
deutlich, daß das distale Ende des vorbekannten Laryngoskops nicht
nur bis zur Mundhöhle, sondern tief in den Rachenraum bis vor
den Kehlkopfeingang eingeschoben wird. Die Spatelteile des
Laryngoskops gemäß DE 28 50 613 A1 weisen dazu an
ihrem freiem Endbereich entsprechende und in gleicher Richtung
orientierte Krümmungen auf. Durch eine Spreizbewegung kann jedoch
auch mit diesem Laryngoskop der Mund des Patienten nicht so weit
geöffnet werden, um einen Beatmungstubus ohne weiteres einzuführen.
In der FR-2 272 632 ist ein Laryngoskop beschrieben, welches zwei
Flachstäbe aufweist, die an ihren distalen Enden kreisbogenförmig
ausgestaltet sind und in Ausgangslage aneinander anliegen. Durch
eine Schiebebewegung dieser beiden Flachstäbe relativ zueinander
werden die kreisbogenförmigen Stabenden voneinander wegbewegt und
der Rachenraum des Patienten so weit aufgeweitet, daß eine
Untersuchung des Rachenraumes erleichtert wird. Dabei kann an
den äußeren Flachstäben auch ein Umlenkspiegel vorgesehen sein,
der eine indirekte Beobachtung des Rachenraumes erlaubt. Dieses
vorbekannte Gerät gemäß FR-2 272 632 erleichtert die Untersuchung
des Rachenraumes eines Patienten, ist aber für die Einführung
und Positionierung eines Intubationskatheters weder geeignet noch
vorgesehen.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Gerät der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das auch von schwächeren Personen bequem und
mit geringem Kraftaufwand bedient werden kann und bei dessen
Anwendung die Zähne des Patienten nicht gefährdet werden.
Die Lösung dieser Aufgabe
gelingt mit dem Gerät gemäß Patentanspruch 1.
Das erfindungsgemäße Gerät weist einen Gaumenspatel auf, der den
harten Gaumen als Widerlager benutzt und in Seitenansicht etwa
S-förmig ausgebildet ist. Auf diese Weise wird der Gaumenspatel
in seiner Gebrauchsstellung mit Abstand um die Schneidezähne des
Patienten herumgeführt. Die beiden Spatelteile können gegeneinander
verspreizt werden, so daß die Mundhöhle des Patienten aufgehalten,
dessen Zunge niedergedrückt und der Kehlkopfeingang bei
aufgerichtetem Kehldeckel freigelegt wird. Dabei werden durch die
etwa S-förmige Gestalt des Gaumenspatels die Zähne des Patienten
nicht gefährdet. Der von der Bedienperson auf die als Antriebshebel
dienenden Verlängerungen ausgeübte Kraftaufwand kann gut dosiert
werden und das erfindungsgemäße Gerät ist aufgrund seiner
Hebelwirkung auch von schwächeren Bedienpersonen leicht zu bedienen.
Dabei sieht eine besonders einfache und leicht zu handhabende
Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, daß die Verlängerung
des Gaumenspatels als Handgriff und die Verlängerung des
Zungenspatels als Fingerhebel ausgebildet sind. Bei dieser
Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Gerät bequem und auf
einfache Weise über einen Handantrieb mit einer Hand bedienbar.
Ein zusätzlicher Antrieb für die Spreizbewegung ist
nicht erforderlich.
Um den Zungenspatel des erfindungsgemäßen Gerätes vom Gaumenspatel
lösen und gegen einen anderen, an die anatomischen Gegebenenheiten
des Patienten angepaßten Zungenspatel austauschen zu können, ist
es vorteilhaft, wenn der Zungenspatel und der Gaumenspatel an
ihrer gemeinsamen Schwenkachse lösbar miteinander verbunden sind.
Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung
vor, daß das eine Spatelteil eine Lagerpfanne oder dergleichen
Lagerung aufweist, die die am anderen Spatelteil gehaltene
Schwenkachse zumindest bereichsweise eingreift und daß diese Lagerung
zum Einführen und Herausnehmen der Schwenkachse bereichsweise offen
ausgebildet ist. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht
vor, daß der Zungenspatel die Lagerung aufweist und daß die
Lagerung in Richtung zum Spatelende bereichsweise offen ausgebildet
ist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor,
daß das eine Spatelteil zumindest zwei voneinander beabstandete
Lagerungen und/oder das andere Spatelteil wenigstens zwei
voneinander beabstandete Schwenkachsen aufweist. Eine solche
Ausführungsform bietet mehrere Einhängemöglichkeiten für die beiden
Spatelteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung, womit die Vorhaltung
von mehreren unterschiedlich langen Spateln vermieden und auf
beispielsweise zwei Zungen- und/oder Gaumenspatel, nämlich jeweils
einen Erwachsenen- und einen Kinderspatel, beschränkt werden könnte.
Auch eine solche Ausführungsform bietet gute Anpassungsmöglichkeiten
an unterschiedliche anatomische Verhältnisse.
Um nach dem Gebrauch des erfindungsgemäßen Laryngoskops eine
Desinfektion auf den in den Mund des Patienten eingeführten
Spatelendbereich des Gaumenspatels beschränken zu können und um
den beispielsweise mit einer Energiequelle verbundenen Handgriff
dieses Gaumenspatels nicht ebenfalls desinfizieren zu müssen, kann
es zweckmäßig sein, wenn der Gaumenspatel zum Austausch seines
freien Spatelendbereiches eine Kupplungsstelle aufweist und wenn
der freie Spatelendbereich an dieser Kupplungsstelle gegen einen
Spatelendbereich mit einer unterschiedlichen Spatellänge
austauschbar ist. Auf diese Weise kann zudem der Abstand zwischen
der Schwenkachse der beiden Spatelteile und dem freien Spatelende
des Gaumenspatels an die individuellen anatomischen Verhältnisse
des jeweiligen Patienten angepaßt werden.
Um nach dem Freilegen des Kehlkopfeinganges gut in den Rachenraum
einsehen zu können, ist es zweckmäßig, wenn der Gaumenspatel an
seinem freien Endbereich eine Beleuchtungseinrichtung aufweist
und wenn die der Beleuchtungseinrichtung zugeordneten Akkus,
Batterien oder dergleichen Stromversorgung in der als Handgriff
ausgebildeten Verlängerung des Gaumenspatels angeordnet ist.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das freie Ende des Gaumenspatels
in Richtung zum Zungenspatel, gebogen ist. Es ist zudem vorteilhaft,
wenn der Gaumenspatel löffelförmig ausgebildet ist. Die an dem
in Richtung zum Zungenspatel gebogenen freien Ende des Gaumenspatels
vorgesehene Beleuchtungseinrichtung vermag den Rachenraum besonders
gut auszuleuchten. Insbesondere durch eine löffelförmige
Ausgestaltung des Gaumenspatels paßt sich dieser den anatomischen
Gegebenheiten des harten Gaumens eines Patienten besonders gut
an. Auch wird eine Beaufschlagung der Schneidezähne des Patienten
durch das erfindungsgemäße Gerät auf besonders einfache Weise
vermieden.
Nachstehend sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gerätes
anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt in teilsweise schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein Gerät zum Freilegen des Rachenraumes eines
Patienten in einer perspektivischen Darstellung,
welches einen Gaumenspatel und einen Zungenspatel
aufweist, wobei diese beiden Spatelteile
verschwenkbar und lösbar miteinander verbunden sind,
Fig. 2 das Gerät aus Fig. 1 in seiner Ausgangsstellung in
der Mundhöhle eines Patienten,
Fig. 3 das Gerät aus Fig. 1 und 2 in seiner schematisch
dargestellten Spreizstellung,
Fig. 4 ein vorbekanntes, praktisch L-förmig ausgebildetes
Gerät, das einen Handgriff sowie einen damit etwa
rechtwinklig verbundenen Zungenspatel hat,
Fig. 5 die mit einem Handgriff verbundenen Gaumenspatel
eines erfindungsgemäßen Gerätes, wobei die beiden
Gaumenspatel jeweils zwei voneinander beabstandete
Schwenkachsen aufweisen und wobei diese Gaumenspatel
zum Austausch ihrer freien Spatelendbereiche eine
Kupplungsstelle haben, und
Fig. 6 den mit einem Fingerhebel verbundenen Zungenspatel
eines erfindungsgemäßen Gerätes, wobei am
Zungenspatel zwei voneinander beabstandete
Lagerpfannen zur Aufnahme der Schwenkachsen eines
Gaumenspatels vorgesehen sind.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Gerät zum Freilegen des
Rachenraumes eines Patienten dargestellt, das hier auch als
Laryngoskop bezeichnet wird. Das Laryngoskop in den Fig. 1
bis 3 ist etwa spreizzangenartig ausgebildet und weist einen
Zungenspatel 11 sowie einen dem Zungenspatel 11 zugeordneten
Gaumenspatel 9 auf. Diese beiden Spatelteile 9, 11 sind zum
Durchführen einer Spreizbewegung relativ zueinander
verschwenkbar gehalten sowie mit einem Antrieb für die
Spreizbewegung verbunden.
Das Laryngoskop gemäß Fig. 1 bis 3 ist mittels Handantrieb zu
bedienen. Dazu weisen der Zungenspatel 11 und der Gaumenspatel
9 jeweils eine äußere Verlängerung auf, die als Antriebshebel
7, 10 dienen. Dabei ist die Verlängerung des Gaumenspatels 9
als Handgriff 7 ausgebildet, während der Zungenspatel 11 mit
dem Fingerhebel 10 einstückig verbunden ist.
Wie aus den Fig. 2 und 3 deutlich wird, ist der
Zungenspatel 11 mit seiner Verlängerung 10 im wesentlichen auf
der einen Seite der Schwenkachse 8a und der Gaumenspatel 9
sowie dessen Verlängerung 7 im wesentlichen auf der
gegenüberliegenden anderen Seite der Schwenkachse 8a
angeordnet.
An ihrer gemeinsamen Schwenkachse 8a sind der Zungenspatel 11
und der Gaumenspatel 9 lösbar miteinander verbunden. Der
Zungenspatel 11 weist dazu eine etwa halbkreisförmige und zu
seinem Spatelende offene Lagerpfanne 8b auf, in welche die am
Gaumenspatel 9 gehaltene Schwenkachse 8a eingeführt oder
eingesetzt werden kann. Durch die lösbare Verbindung der
beiden Spatelteile 9, 11 kann der Zungenspatel 11 rasch und
auf einfache Weise gegen einen anderen Zungenspatel 11
ausgetauscht werden, um das Laryngoskop an die anatomischen
Verhältnisse des jeweiligen Patienten anzupassen.
Aus den Fig. 1 bis 3 wird deutlich, daß der Gaumenspatel 9
in Seitenansicht etwa S-förmig ausgestaltet ist. Auf diese
Weise wird der Gaumenspatel 9 in seiner Gebrauchsstellung mit
Abstand um die Schneidezähne 6 des Patienten herumgeführt.
Durch seine löffelförmige Ausgestaltung ist er an die
anatomischen Gegebenheiten gut angepaßt. In der in Fig. 3
dargestellten Spreizstellung spreizt das Laryngoskop die
Mundhöhle des Patienten auf, drückt dessen Zunge 3 nieder und
legt den Kehlkopfeingang 5 frei.
In dieser Spreizstellung kann der Rachenraum des Patienten gut
eingesehen und ein Beatmungstubus eingesetzt werden. Dazu wird
das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Laryngoskop mit
geschlossenen Spatelteilen 9, 11 in den geöffneten Mund des
Patienten eingeführt, und zwar soweit, daß der Gaumenspatel 9
in die Wölbung des harten Gaumens 12 zu liegen kommt. In
dieser Position sind der Handgriff 7 und der Fingerhebel 10
praktisch am weitestens voneinander entfernt, während die
Spatelteile 9, 11 sich in ihrer angenäherten Ausgangsstellung
befinden.
Durch die Muskelkraft der Hand einer Bedienperson werden dann
die beiden Antriebshebel 7, 10 zueinander bewegt, so daß die
mittels ihrer Kupplungsteile 8a, 8b verschwenkbar miteinander
verbundenen Spatelteile 9, 11 in der Mundhöhle des Patienten
eine Spreizbewegung durchführen. Dabei dient der feste Gaumen
12 dem Gaumenspatel 9 als Widerlager. Die Zunge 3 des
Patienten wird je nach Ausmaß der Spreizstellung und je nach
Kraftaufwand der Hand soweit zurückgedrängt, bis ein freier
Einblick in den Kehlkopfeingang 5 möglich ist.
Danach kann mit der freien Hand der Bedienperson ein
Beatmungstubus über den rechten oder linken Mundwinkel in die
Luftröhre 14 eingeführt werden.
Da die Antriebshebel 7, 10 als Verlängerungen der beiden
Spatelteile 9, 11 ausgebildet sind, ist durch die Hebelwirkung
dieser Verlängerungen eine größere Kraftentfaltung in Folge
der physiologischen Kraftentwicklung durch die Hand der
Bedienperson möglich. Diese Kraftentfaltung kann über den vom
Gaumenspatel 9 beaufschlagten und als Widerlager dienenden
Gaumen 12 besser umgesetzt werden und erleichtert damit das
Wegdrücken der Zunge 3 des Patienten. Eine Gefahr der
Schneidezahnverletzung ist bei dem in den Fig. 1 bis 3
dargestellten Laryngoskop nahezu ausgeschlossen.
Um den Rachenraum des Patienten gut einsehen und inspizieren
zu können, weist das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte
Laryngoskop an dem freien Endbereich seines Gaumenspatels eine
Lichtquelle auf, deren Stromversorgung im Handgriff 7
untergebracht ist. Dabei kann als Stromversorgung ein
aufladbares Akku oder auch eine herkömmliche Batterie
eingesetzt werden. Durch Betätigen eines vorzugsweise am
Handgriff 7 vorgesehenen Ein-/Ausschaltmechanismus wird die
Beleuchtungseinrichtung oder dergleichen Lichtquelle 13 am
freien Endbereich des Gaumenspatels 9 aktiviert. Da das freie
Ende des löffelförmigen Gaumenspatels 9 in Richtung zum
Zungenspatel 11 gebogen ist, wird der Rachenraum des Patienten
besonders gut ausgeleuchtet.
In den Fig. 5 und 6 sind zwei Gaumenspatel (Fig. 5) sowie
ein Zungenspatel (Fig. 6) eines erfindungsgemäßen Gerätes
dargestellt, das in seinen wesentlichen Merkmalen mit dem
Gerät gemäß den Fig. 1 bis 3 übereinstimmt. Die
Gaumenspatel in Fig. 5 weisen jedoch zwei in Längsrichtung
voneinander beabstandete Schwenkachsen 8a auf, die zum
Anpassen an die anatomischen Verhältnisse des Patienten somit
unterschiedliche Aufhängemöglichkeiten für einen Zungenspatel
1 bieten. Dieser Zungenspatel kann ähnlich wie in Fig. 1
dargestellt sein; aus Fig. 6 wird jedoch deutlich, daß auch
der Zungenspatel zwei in Längsrichtung voneinander
beabstandete hakenförmige Lagerpfannen 8b haben kann, um
weitere Variationsmöglichkeiten bei der schwenkbaren
Verbindung der Spatelteile 1, 9 zu bieten. Durch die
vielfältigen Einhängemöglichkeiten der in den Fig. 5 und 6
dargestellten Spatelteile 1, 9 kann die Vorhaltung von
mehreren unterschiedlich langen Spateln vermieden werden. Es
sind beispielsweise nur jeweils zwei Zungen- oder Gaumenspatel
1, 9 erforderlich, die als Erwachsenen- und Kinderspatel
vorgesehen sein könnten.
Die in Fig. 5 dargestellten Gaumenspatel 9 weisen eine
Kupplungsstelle 15 auf, die zwischen dem freien löffelförmig
ausgebildeten Spatelendbereich und der Schwenkachse der
Gaumenspatel 9 angeordnet ist. Diese Kupplungsstelle 15 dient
zum Abnehmen oder zum Austausch der freien Spatelendbereiche,
die somit für sich allein und ohne den die Energiequelle für
die Beleuchtungseinrichtung 13 aufweisenden Handgriff 7
desinfiziert werden können. Wie Fig. 5 zeigt, sind dabei
mehrere Spatelendbereiche mit unterschiedlichen Spatellängen
vorgesehen, um den Gaumenspatel 9 auf einfache Weise an die
anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten anpassen
zu können. Die Kupplungsstelle 15 der in Fig. 5 dargestellten
Gaumenspatel 9 kann beispielsweise als Schraubkupplung oder
als Steckkupplung ausgebildet sein, wobei darin gegebenenfalls
auch eine Lichtkupplung für die Beleuchtungseinrichtung 13
vorzusehen ist.
In Fig. 4 ist ein vorbekanntes Laryngoskop dargestellt.
Dieses vorbekannte Laryngoskop, das etwa L-förmig ausgebildet
ist, weist einen Handgriff 2 auf, der etwa rechtwinklig mit
einem Zungenspatel 1 verbunden ist. Nach Einführen des
Zungenspatels 1 in den geöffneten Mund des Patienten kann
dessen Zunge niedergedrückt und der Kehlkopfeingang 5
freigelegt werden. Dazu muß der Arzt oder dergleichen
Bedienperson den Handgriff 2 des in Fig. 4 dargestellten
Laryngoskops von sich weg in Richtung zum Körper des Patienten
ziehen. Dabei besteht die Gefahr, daß die am Handgriff 2
angreifende Hand der Bedienperson infolge der ausgeübten
Zugkraft am freien Endbereich des Handgriffes 2 abrutscht.
Auch erfordert der am Handgriff ausgeübte Zug mitunter einen
erheblichen Kraftaufwand, der von schwächeren Personen häufig
nicht mit ausreichender Stärke durchzuführen ist. Werden die
Schneidezähne 6 des Patienten zur Ausnutzung einer
Hebelwirkung als Widerlager für den Zungenspatel 1 benutzt,
kann dies zu Zahnschäden führen.
Demgegenüber kann das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte
erfindungsgemäße Laryngoskop auch von schwächeren Personen
bequem und mit geringem Kraftaufwand bedient werden, wobei die
Gefahr von Schneidezahnverletzungen beim Patienten nahezu
ausgeschlossen ist.
Claims (10)
1. Gerät (Laryngoskop) zum Freilegen des Rachenraumes eines
Patienten mit zwei zusammenwirkenden Spatelteilen, die zum
Durchführen einer Spreizbewegung relativ zueinander
verschwenkbar gehalten sind und die als Antrieb für diese
Spreizbewegungen jeweils eine als Handhabe ausgebildete
äußere Verlängerung aufweisen, wobei der eine Spatelteil
mit seiner Verlängerung auf der einen Seite
der Schwenkachse und der andere Spatelteil sowie dessen
Verlängerung auf der gegenüberliegenden
anderen Seite der Schwenkachse angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß von den beiden Spatelteilen (9, 11)
der eine Spatelteil als Zungenspatel (11) und der andere
Spatelteil als Gaumenspatel (9) mit in Seitenansicht etwa
S-förmiger Gestalt ausgebildet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verlängerung des Gaumenspatels (9) als Handgriff (7) und
die Verlängerung des Zungenspatels (11) als Fingerhebel
(10) ausgebildet sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zungenspatel (11) und der Gaumenspatel (9) an ihrer
gemeinsamen Schwenkachse (8a) lösbar miteinander verbunden
sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das eine Spatelteil eine Lagerpfanne
(8b) oder dergleichen Lagerung aufweist, die die am anderen
Spatelteil (9) gehaltene Schwenkachse (8a) zumindest
bereichsweise umgreift und daß diese Lagerung (8b) zum
Einführen und Herausnehmen der Schwenkachse (8a)
bereichsweise offen ausgebildet ist.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zungenspatel (11) die Lagerung
aufweist und daß die Lagerung in Richtung zum Spatelende
bereichsweise offen ausgebildet ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das eine Spatelteil zumindest zwei
voneinander beabstandete Lagerungen (8b) und/oder das
andere Spatelteil wenigstens zwei voneinander beabstandete
Schwenkachsen (8a) aufweist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaumenspatel (9) zum Austausch
seines freien Spatelendbereiches eine Kupplungsstelle (15)
aufweist und daß der freie Spatelendbereich an dieser
Kupplungsstelle (15) gegen einen
Spatelendbereich mit einer unterschiedlichen Spatellänge
austauschbar ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaumenspatel (9) an seinen freien
Endbereichen eine Beleuchtungseinrichtung (13) aufweist und
daß die der Beleuchtungseinrichtung (13) zugeordneten
Akkus, Batterien oder dergleichen Stromversorgung in der als
Handgriff (7) ausgebildeten Verlängerung des Gaumenspatels
(9) angeordnet ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das freie Ende des Gaumenspatels (9) in
Richtung zum Zungenspatel (11) gebogen ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaumenspatel (9) löffelförmig
ausgebildet ist.
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