CH637004A5 - Selektives unkrautvernichtungsmittel fuer getreidefelder. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein selektives Unkrautvernichtungsmittel, welches neben einem Träger für Unkrautvernichtungsmittel, Streck- und Dispergiermittel 10 bis 80% eines Wirkstoffgemisches zweier bekannter Herbizide im Verhältnis 2:1 bis 5:1 enthält: S-Äthyl-N,N-hexamethylenthio-carbamat (Molinate) und 2-tert.-Butylamino-4-äthylamino-6-methylthio-l,3,5-triazin (Terbutryne). Das erfindungsge-mässe Unkrautvernichtungsmittel ist in erster Linie zur Bekämpfung des Wildhafers (Avena fatua) und des Windgrases (Apera spioa venti) in Getreidefeldern geeignet.
In der Agrotechnik des Grossflächengetreideanbaus ist die chemische Unkrautbekämpfung seit einigen Jahrzehnten üblich. Gemäss der Pflanzenschutztechnologie werden Herbizide mit Hormonwirkung bei Wintergetreide post emergence, und zwar durch Sprühen im zeitigen Frühjahr ausgebracht. Am verbreitetsten sind unterschiedliche Mittel, die als Wirkstoffe 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4—D) oder 2-Methyl-4-chlorphenoxyessigsäure (MCPA) enthalten.
Die Verwendung der Mittel mit Hormonwirkung über einen längeren Zeitraum hinweg kann jedoch in der Unkrautflora der Getreidearten eine Verschiebung verursachen, und die gegen Phenoxyessigsäure-Derivate beständigen einkeimblättrigen Unkrautpflanzen vermehren sich immer stärker.
Die ausländischen und einheimischen Erfahrungen bei der chemischen Unkrautvernichtung in Winterweizen wurden von Külkedi (Magyar Mezögazdasäg 32 [13], S. 12, 1977) eingehend untersucht. Die beiden Hauptnachteile der Mittel mit Hormonwirkung werden in dem Artikel besonders hervorgehoben. Der erste Nachteil ist, dass die Wirksamkeit dieser Mittel stark von der Temperatur abhängt und nur innerhalb enger Temperaturgrenzen (16-22 °C) befriedigend ist. Der zweite Nachteil besteht darin, dass sich die Unkrautflora bedeutend verändert hat und die widerstandsfähigen einkeimblättrigen Unkräuter, wie der Wildhafer (Avena fatua) und das Windgras (Apera spica-venti), sich stark verbreitet haben.
In den sich mit der chemischen Unkrautbekämpfung in Getreidefeldern befassenden Fachpublikationen wird ausser den erwähnten Nachteilen der Herbizide mit Hormonwirkung auch die Frage untersucht, inwieweit der im Frühjahr vorgenommene Pflanzenschutz des Wintergetreides von Nachteil ist. Die meisten Autoren kommen zu dem Schhiss, dass der unmittelbar nach dem Säen vorgenommene Schutz mit einem Erntemehrertrag verbunden ist und daher der s Übergang zur Behandlung pre emergence wünschenswert wäre.
Dies ist auch dadurch begründet, dass der Weizen zu Beginn seiner Entwicklung gegen die durch Unkraut verursachten Schäden am empfindlichsten ist und das Ausmass der io Verunkrautung in diesem Stadium einen entscheidenden Einfluss auf den Ernteertrag hat. Wenn der Winterweizen zur rechten Zeit gesät wird, so geht noch während des Herbstes eine beträchtliche Menge Unkraut auf, entwickelt sich und wird kräftig, und beginnt mit dem Verschwinden der i5 winterlichen Fröste stark zu wachsen. Ein zu diesem Zeitpunkt vorgenommener Schutz kann nur noch eine mindere Wirkung haben.
Nach Külkedi (Nôvénytermelés 26 [4], 229-303,1977] ist durch die 1974,1975 und 1976 vorgenommenen Experimen-20 te bewiesen, dass die zur Verwendung gelangten neun verschiedenen Mittel mit Hormonwirkung gegen den Wildhafer (Avena fatua) und das grosse Windgras (Apera spica-venti) keinen Schutz gewährleisten.
Nach Szekeres (Nôvénytermelés 26 [4], 285-297,1977) 25 hat sich in Experimenten als wirksamstes Mittel gegen Apera spica-venti das N'-(3-Chlor-4-methylphenyl)-N,N-dimethyl-carbamid (Chlortoluron) erwiesen, welches jedoch gegenüber anderen Unkräutern, insbesondere zweikeimblättrigen Unkräutern, wenig wirksam ist. Zur Bekämpfung von Ave-30 na fatua wird von dem Unternehmen Shell das Unkrautvernichtungsmittel Suffix empfohlen, welches als Wirkstoff N-Benzoyl-N-(3,4-dichlorphenyl)-amilin enthält und im Frühjahr post emergence ausgebracht wird. Das Mittel ist zwar tatsächüch gegen Avena fatua wirksam, nachteilig ist 35 jedoch, dass es im Frühjahr zur Anwendung gelangt, weil in dieser Weise - worauf eingangs bereits hingewiesen wurde -die Schädigung des Winterweizens nach der Aussaat nicht vermieden werden kann.
Im Zusammenhang mit der chemischen Unkrautbe-40 kämpfung in Getreidefeldern werden seit mehreren Jahren 2-tert.-Butylamino-4-äthylamino-6-methylthio-l,3,5-triazin (Terbutryne) enthaltende Mittel ausprobiert [Szekeres: Nôvénytermelés 26 (4) 285-297,1977]. Es wurde festgestellt, dass diese Verbindung in Form entsprechend formulierter 45 Mittel in einer Menge von 4 kg/ha angewendet, Möglichkeiten zur Vernichtung schwer bekämpfbarer zweikeimblätt-riger Unkrautarten bietet. Damit die erreichte Wirkung jedoch mit Sicherheit selektiv ist, ist es nichtzweckmässig, eine Aufwandmenge von 3 kg/ha zu überschreiten. Gegen Apera so spica-venti ist Terbutryne jedoch auch in einer Aufwandmenge von 4 kg/ha nicht mit Sicherheit wirksam; wenigstens 20% des Unkrautes bleiben nach der postemergenten Behandlung unversehrt.
Aus der Fachliteratur ist bekannt (Pesticide Manual, 55 Fourth édition, p. 361; British Corp. Protection Council, 1974), dass in Reiskulturen gegen die Unkräuter Echinocloa spp. das S-Äthyl-N,N-hexamethylenthiocarbamat (Molinate) in einer Aufwandmenge von 2-4 kg/ha wirksam ist. Die Verbindung wird vor dem Setzen der Reispflanzen oder nach 6o dem Überschwemmen des Reises angewendet.
Bei Forschungen zur Bekämpfung der widerstandsfähigen einkeimblättrigen Unkräuter (Avena fatua, Apera Apera spica-venti) des Wintergetreides, insbesondere des Winterweizens wurde nun gefunden, dass ein völliger Schutz er-65 reicht werden kann, wenn S-Äthyl-N,N-hexamethylenthio-carbamat (Molinate) und 2-tert.-Butylamino-4-äthylamino-6-methylthio-l,3,5-triazin (Terbutryne) im erfindungsgemäs-sen Verhältnis kombiniert angewendet werden. Die Kom
bination der beiden Wirkstoffe zeigt eine synergistische Wirkung: während mit Molinate in einer Aufwandmenge von 3 kg/ha eine 80%ige Unkrautvernichtung, mit Terbutryne in der gleichen Aufwandmenge eine 90%ige Unkrautvernichtung erreicht werden kann, vernichtet die Kombination der beiden Wirkstoffe im entsprechenden Verhältnis bei einer Gesamtaufwandmenge von 3 kg/ha das Unkraut zu 95-100%.
637 004
Die unkrautvernichtende Wirkung der Kombination der beiden Wirkstoffe geht aus den folgenden Tabellen hervor. Die Tabelle 1 enthält die Ergebnisse von Versuchen mit den beiden Wirkstoffen einzeln sowie mit ihrer Kombination. Die Testpflanze war Avena fatua. Behandelt wurde pre emergence am 10. Tag nach der Aussaat in Anzuchtgefässe. Die Ergebnisse sind in graphischer Darstellung auch in Fig. 1 gezeigt.
Tabelle 1
Terbutryne Menge Wirkung kg/ha %
Molinate
Menge Wirkung kg/ha %
Kombination
Terbutryne Molinate Ges.-menge Wirkung kg/ha kg/ha kg/ha %
-
-
3,0
85,0
-
-
0,5
0
2,5
68,0
0.5
2,5
3.0
99,0
1,0
1,5
2,0
51,0
1,0
2,0
3,0
93,0
1,5
23,5
1,5
34,0
1,5
1,5
3,0
82,0
2,0
46,0
1,0
17,0
2,0
1,0
3,0
76,0
2,5
68,5
0,5
0
2,5
0,5
3,0
73,0
3,0
90,0
Daraus ist gut ersichtlich, dass Terbutryne in einer Aufwandmenge von 1,25 kg/ha gegen Avena fatua eine 10%ige Wirkung zeigt und in geringerer Dosis völlig wirkungslos ist. Molinate bewirkt in einer Aufwandmenge von 0,75 kg/ha eine 10%ige, bei 3 kg/ha als Maximalwirkung eine 85%ige Wirkung. Die Kombination beider Wirkstoffe hingegen zeigt, wie aus der Graphik gut ersichtlich ist, bei bestimmten Verhältnissen eine bedeutende Mehrwirkung, eine synergistische Wirkung. In diesem synergistischen Bereich beträgt das Verhältnis von Terbutryne:Molinate 1:5 bis 1:2. Am günstigsten ist die Wirkung bei Verhältnissen zwischen 1:5 und 1:3. Wie die Graphik deutlich zeigt, ist in diesem Bereich die Wirkung der Kombination bedeutend, nämlich um 20-30% grösser als die additive Wirkung beider Wirkstoffe; dies ist der eindeutige Beweis für den vorliegenden Synergismus.
Bei weiteren Experimenten wurde untersucht, welche Wirkung die beiden Wirkstoffe an sich beziehungsweise in Kombination miteinander auf einkeimblättrige und zwei-keimblättrige Unkräuter ausüben. Zu den mit pre emergence Behandlung durchgeführten Versuchen wurden folgende Testpflanzen verwendet:
Einkeimblättrige:
Zweikeimblättrige:
Setaria viridis, Setaria glauca, Poa annua, Avena fatua, Apera spica-venti;
Chenopodium album, Amaranthus retroflexus, Viola arvensis, Stellaria media.
Vom Samen der genannten Testpflanzen wurden je 100 Korn in Zuchtgefässe gesät. Die Behandlung erfolgte am 25 Tag nach der Aussaat. Die Gefässe wurden im Gewächshaus bei 10-15 °C gehalten. Am 20. Tag nach der Aussaat wurde die Auswertung durch Zählen der aufgegangenen Unkrautpflanzen vorgenommen. Parallel zu den Versuchen wurde auch eine unbehandelte Kontrolle angesetzt, das Auflaufen 30 der behandelten Pflanzen wurde auf die Kontrolle bezogen in Prozent ausgedrückt. Für jede Testpflanze wurde jede Behandlung in vierfacher Wiederholung vorgenommen; die angegebenen Zahlenwerte sind das arithmetische Mittel. Die zur Behandlung verwendeten Kombinationen wurden ana-35 log zu dem in Beispiel 3 beschriebenen Mittel hergestellt.
Aus den Ergebnissen in der Tabelle 2 ist gut ersichtlich, dass die Terbutryne und Molinate im Verhältnis 1:5 enthaltende Kombination in einer Gesamtaufwandmenge von 3,0 kg/ha die Einkeimblättrigen zu 99% vernichtet, während 40 die im Verhältnis 1:2 bereitete Kombination die Einkeimblättrigen zu 94%, die Zweikeimblättrigen zu 98% vernichtet. Terbutryne an sich ist in einer Aufwandmenge von 0,5 kg/ha gegen Einkeimblättrige völlig wirkungslos und auch gegen Zweikeimblättrige beträgt die Wirkung nur 10%. 45 Eine Aufwandmenge von 1,0 kg/ha ist auf Einkeimblättrige ebenfalls wirkungslos, bei Zweikeimblättrigen liegt die Wirkung bei 30%. Molinate allein zeigt in einer Dosis von 2 kg/ ha auf Einkeimblättrige eine 50%ige, auf Zweikeimblättrige eine lediglich 17%ige Wirkung; in einer Aufwandmenge von so 2,5 kg/ha vernichtet es die Einkeimblättrigen zu 58%, die Zweikeimblättrigen zu 23%.
Tabelle 2
Terbutryne Molinate
Menge Wirkung, % Menge Wirkung kg/ha eink. zweik. kg/ha eink. zweik.
Kombination
Terbu- Molinate Ges. Wirk- Wirkung, %
tryne kg/ha stoffmenge eink. zweik.
kg/ha kg/ha
0
-
-
3,0
80
30
—
—
0,5
0
10
2,5
58
23
0,5
2.5
3.0
99
95
1,0
1,5
30
2,0
50
17
1,0
2,0
3,0
94
98
1,5
24
60
1,5
41
13
1,5
1,5
3,0
80
90
2,0
40
78
1,0
20
5
2,0
1,0
3,0
76
83
2,5
50
85
0,5
0
0
2,5
0,5
3,0
74
80
3,0
85
96
0
-
-
-
—
—
eink. = einkeimblättrige Unkrautpflanzen zweik. = zweikeimblättrige Unkrautpflanzen
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Auch die in Tabelle 2 angegebenen Versuchsergebnisse beweisen, dass die erfindungsgemässe Kombination eine signifikant bessere unkrautvernichtende Wirkung zeigt als die beiden Wirkstoffe einzeln. Terbutryne ist in einer Aufwandmenge von weniger als 1,25 kg/ha auf Einkeimblättrige völlig wirkungslos, und auch Molinate zeigt in einer Aufwandmenge von 2,5 kg/ha nur eine 58%ige Wirkung. Auf Zweikeimblättrige hat Terbutryne in einer Aufwandmenge von 1 kg/ha eine 30%ige, Molinate bei 2 kg/ha eine 17%ige Wirkung, während die Kombination beider eine 98%ige Wirksamkeit entfaltet.
Ferner wurde untersucht, bis zu welcher Gesamtaufwandmenge die erfindungsgemässe Kombination keine phy-s totoxische Wirkung auf das Getreide ausübt. In der zu diesen Versuchen verwendeten Kombination betrug das Verhältnis von Terbutryne zu Molinate 1:4 und nur die Aufwandmenge wurde variiert. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 3
Aufwand- Toxizität menge der
Weizen
Gerste
einkeimbl.
zweikeimbl.
Kombination pre post pre post
Unkräuter
Unkräuter kg/ha
pre post pre post
2,0
0
0
0
0
90
85
70 75
2,5
0
0
0
0
98
97
96 95
3,0
0
0
0
0
99
98
95 97
3,5
0
0
0
0
99
98
98 99
4,0
0
0
0
0
100
100
100 100
4,5
5
5
0
0
100
100
100 100
5,0
13,5
12
12,5
0
100
100
100 100
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die erfindungsgemässe Kombination in einer Aufwandmenge von 4,5 kg/ha anfängt, toxisch zu wirken, wenn auch nur in geringem Grade. Bei Gerste beginnt die phytotoxische Wirkung erst oberhalb von 5 kg/ha. Die gegen Unkräuter wirksame Dosis liegt jedoch zwischen 2,5-4,0 kg/ha; innerhalb dieses Bereiches zeigen sich keine signifikanten Unterschiede.
Schliesslich wurde die Wirksamkeit der erfindungsge-mässen Kombination bei Weizen im 2-4 Blattstadium und post emergence Behandlung untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 festgehalten. Daraus ist ersichtlich, dass auch bei Behandlung post emergence das günstigste Mengenverhältnis der beiden Wirkstoffe zueinander zwischen 1:2 und 1:5 liegt.
Die in den Tabellen 3 und 4 ausgewerteten Versuche wurden in Zuchtgefässen von 4 dm2 in vierfacher Wiederholung durchgeführt. In die Gefässe wurden 1000 g gesiebte, lehmige braune Walderde gefüllt, dann pro Gefässje 100 Stück Samenkörner (Getreide beziehungsweise Unkraut) 35 eingesät und die Saat mit 500 g Waldboden bedeckt. Die Ge-fässe wurden in einem Gewächshaus bei 10-15 °C und 75-98% relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt und bis zur optimalen Wasserkapazität des Bodens begossen. Die Keimfähigkeit der verwendeten Getreide- und Unkrautsamen be-40 trug 95%. Die Behandlungen pre emergence wurden am 10. Tag nach der Aussaat, die Auswertung am 20. Tag nach der Behandlung vorgenommen. Die Behandlung post emergence fanden statt, als die Weizen- beziehungsweise Gerstenpflanzen 2-3 Blätter aufwiesen (vor der Behandlung wurden 45 die Pflanzen gezählt). Zwei Wochen nach der Behandlung wurde das Ergebnis ausgewertet. Die Anzahl der aufgelaufenen Pflanzen wurde in Prozent der unbehandelten Kontrolle ausgedrückt.
Tabelle 4
Terbutryne Molinate Kombination
Menge Wirkung, % Menge Wirkung, % Terbu- Molinate Ges. m. Wirkung, %
kg/ha eink. zweik. kg/ha eink. zweik. butryne kg/ha kg/ha eink. zweik.
kg/ha
0
-
0
3,0
75
30
-
-
-
-
0,5
0
10
2,5
58
25
0.5
2,5
3,0
99
98
1,0
2
34
2,0
50
20
1,5
2,0
3,0
98
97
1,5
28
62
1,5
38
10
1,5
1,5
3,0
84
90
2,0
48
80
1,0
17
0
2,0
1,0
3,0
80
80
2,5
65
90
0,5
0
0
2,5
0,5
3,0
73
76
3,0
70
96
0
-
-
-
-
-
-
-
eink. = einkeimblättrige Unkräuter zweik. = zweikeimblättrige Unkräuter
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Die Bereitung des erfindungsgemässen Mittels, welches insgesamt 10-80 Gew.-% der Wirkstoffkombination und daneben die üblichen Träger-, Dispergier-, Streckmittel enthält und sonstige Hilfsstoffe enthalten kann, wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
In einem mit Rührer, Dosiertrichter und Belüftungsrohr ausgerüsteten Kolben von 2500 ml Volumen werden 500 g Molinate, 72 g Atlox 4857 B und 36 g Atlox 4868 B sowie 12 g Renex Emulgator eingebracht. (Die in diesem und den folgenden Beispielen erwähnten Produkte Atlox und Renex sind mit Markennamen bezeichnete Emulgatoren, die von dem Unternehmen Atlas Chemie, Köln, BRD, hergestellt werden.) Unter Rühren werden 256 ml Wasser zugesetzt. Unter weiterem Rühren werden nun 250 g Terbutryne zugegeben, dann wird die Suspension in einer Nassmühle Fryma MK-95/R unter Einstellen der Mahlstufe 0,1 eine Stunde lang gemahlen. Anschliessend werden 12 g Attagel (ebenfalls hergestellt von Atlas Chemie, Köln) als Trägerstoff zugemischt und eine weitere halbe Stunde lang gemahlen. Die erhaltene wässrige Suspension enthält 65% Wirkstoffe. Sie kann mit Wasser zu einer Spritzbrühe der gewünschten Konzentration verdünnt und in dieser Form angewandet werden.
Beispiel 2
In einen mit Rührer, Dosiertrichter und Belüftungsrohr ausgerüsteten Kolben von 2500 ml Volumen werden 600 g Molinate, 66 g Atlox 4857 B, 42 g Atlox 4868 B und 12 g Renex Emulgator eingebracht. Das Gemisch wird unter Rühren mit 220 ml Wasser verdünnt. Dann werden ebenfalls unter Rühren 200 g Terbutryne zugesetzt. Nach dem Einmischen wird die Suspension in einer Nassmühle des Typs Fryma MK-95/R (Mahlstufe 0,1) eine Stunde lang gemahlen. Nach Zusatz von 10 g des Trägerstoffes Attagel 40 wird das Mahlen noch eine halbe Stunde lang fortgesetzt.
Beispiel 3
In einen mit Rührer, Zugabetrichter und Belüftungsrohr ausgerüsteten Kolben von 1000 ml Volumen werden 40 g Terbutryne eingebracht und dann 160 g Lösungsmittelgemisch (o-Xylol und Methylenchlorid im Verhältnis 2:1) zugegeben. Nach 15minütigem Rühren werden 160 g Molinate, 28 g Atlox 4857 B und 12 g Atlox 3400 B als Emulgator zugesetzt. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur noch 14 Minuten lang gerührt. Die Lösung wird durch ein Faltenfilter filtriert. Das erhaltene emulsionsbildende Konzentrat hat einen Wirkstoffgehalt von 50%.
Beispiel 4
In eine diskontinuierlich arbeitende Laborkugelmühle mit 600 ml Nutzvolumen werden 104 g Molinate, 26 g Terbutryne, 46 g Wasser und als Emulgator 8 g Atlox 4857 B s und 12 g Atlox 4868 B eingewogen. Als Mahlkörper werden 400 g Glasperlen eines Durchmessers von 1,5-2 mm in den Apparat gegeben. Dann wird das Gemisch unter Kühlung 2 Stunden lang mit einer Drehzahl von 775 min"1 gemahlen. 15 Minuten vor der Beendigung des Mahlens werden 4 g At-io tagel 40 zugesetzt. Nach Beendigung des Mahlens werden die Glasperlen mittels eines Siebes von 1 mm Maschenweite abgetrennt. Das erhaltene Mittel hat einen Wirkstoffgehalt von 65%.
15 Beispiel 5
In die im Beispiel 4 beschriebene Kugelmühle werden 88 g Molinate, 44 g Terbutryne, 44 g Wasser sowie 6 g Atlox 4857 B und 14 g Atlox 4868 B eingewogen. Als Mahlkörper werden 400 g Glasperlen des Durchmessers von 1,5-2 mm in 2o den Apparat gegeben. Das Gemisch wird unter Kühlung 2 Stunden lang mit einer Drehzahl von 775 min-1 gemahlen. 15 Minuten vor der Beendigung des Mahlens werden 4 g Attagel 40 zugesetzt. Nach dem Mahlen werden die Glasperlen mittels eines Siebes von 1 mm Maschenweite abgetrennt. Die 25 erhaltene wässrige Suspension hat einen Wirkstoffgehalt von 65%.
Beispiel 6
In einen mit Rührer, Dosiertrichter und Belüftungsrohr ausgerüsteten Kolben von 2500 ml Volumen werden 40 g Terbutryne und 320 g eines aus o-Xylol und Methylenchlorid im Verhältnis 2:1 bestehenden Lösungsmittelsgemisches eingebracht. Nach 15minütigem Rühren werden 160 g Molinate, 28 g Atlox 4857 B und 12 g Atlox 3400 B zuge-35 setzt. Das Gemisch wird noch 15 Minuten lang gerührt und dann durch ein Faltenfilter filtriert. Das erhaltene Emulsionsbildende Konzentrat hat einen Wirkstoffgehalt von 25%.
Das Ausbringen der in den Beispielen beschriebenen 40 Mittel erfolgt mit den in der Agrochemie üblichen Methoden. Die Mittel können zum Beispiel mit Wasser auf eine geeignete Konzentration verdünnt und in dieser Form mit den üblichen Vorrichtungen, zum Beispiel einer Sprühvorrichtung, ausgebracht werden. Die Mittel werden bevorzugt 45 in einer Menge angewendet, bei der die Gesamtmenge der beiden Wirkstoffe auf die Flächeneinheit bezogen 2,0-4,5 kg/ha beträgt.
30
s
1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Selektives Unkrautvernichtungsmittel für Getreidefelder, dadurch gekennzeichnet, dass es neben einem Träger für Unkrautvernichtungsmittel, Streck- und Dispergiermittel 10 bis 80% eines Wirkstoffgemisches enthält, das aus S-Äthyl-N,N-hexamethylenthiocarbamat und 2-tert.-Butylamino-4-äthylamino-6-methylthio-l,3,5-triazin im Verhältnis 2:1 bis 5:1 besteht.
2. Unkrautvernichtungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der beiden Wirkstoffe zueinander 3:1 bis 5:1 beträgt.
3. Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels nach Anspruch 1 zur pre emergence vorgenommenen Vernichtung von Unkräutern in Getreidefeldern, dadurch gekennzeichnet, dass man das Unkrautvernichtungsmittel auf die zu behandelnde Fläche in einer Menge ausbringt, bei der die Gesamtmenge der beiden Wirkstoffe auf die Flächeneinheit bezogen 2,0 bis 4,5 kg/ha beträgt.
4. Verwendung nach Anspruch 3 zur Vernichtung von einkeimblättrigen Unkräutern.
5. Verwendung nach Anspruch 3 oder 4 in Wintergetreidefeldern.
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