CH633417A5 - Mittel zum konservieren von futtermitteln. - Google Patents
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- CH633417A5 CH633417A5 CH1224477A CH1224477A CH633417A5 CH 633417 A5 CH633417 A5 CH 633417A5 CH 1224477 A CH1224477 A CH 1224477A CH 1224477 A CH1224477 A CH 1224477A CH 633417 A5 CH633417 A5 CH 633417A5
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Mittel zur Konservierung von Futtermitteln, die Furan- oder Thiophen-derivate enthalten, und die Verwendung dieser Mittel.
Es sind zahlreiche bakteriostatisch und fungistatisch wirkende Stoffe bekannt, deren Zusatz Futtermittel vor dem mi-krobiellen Verderb schützt. So werden z.B. anorganische Säuren wie Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salzsäure oder organische Säuren wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure oder Zitronensäure, gegebenenfalls in Form ihrer Salze oder Ester, ferner Formaldehyd oder Hexamethylentetramin als Konservierungsmittel verwendet (Handbuch der Futtermittel, Band 1, S. 263 ff., Verlag P. Parey, Hamburg, 1969).
Die Verwendung flüssiger Säuren bereitet in der landwirtschaftlichen Praxis infolge komplizierter Applikationstechnik häufig Schwierigkeiten und ist, aufgrund der Reizwirkung auf die Schleimhäute und aufgrund der ätzenden Wirkung der Säuren, nicht ungefährlich. Darüber hinaus wird die Lagerung und Anwendung dieser Konservierungsmittel erschwert durch ihre korrosive Wirkung auf Metalle. Wegen dieser Nachteile verwendet man anstelle der reinen Säuren in vielen Fällen ihre Salze, insbesondere das Na-trium-, Calcium-, Aluminium- und Ammoniumsalz. Nachteilig sind hierbei jedoch wiederum die Schwierigkeiten, die bei der Dosierung dieser pulverförmigen Salze, insbesondere bei Körnern, auftreten. Bei der Verwendung fester Säuren treten die gleichen Dosierungsprobleme auf. Auch in ihrer Wirkung befriedigen die bekannten Mittel nicht immer.
Es wurde gefunden, dass Konservierungsmittel, die mindestens ein Furan- oder Thiophenderivat der Formel I
R^V(CVn Ll)
'X
enthalten, in der X für Sauerstoff oder Schwefel, R für die Reste -CHO, oder -CN oder für die vinylogen Reste -CH=CH-CHO oder -CH=CH-C=N steht und n 0 bis 3 sein kann, eine ausgezeichnete konservierende Wirkung bei Futtermitteln haben und als Silierhilfsmittel verwendet werden können.
Eine sehr gute konservierende Wirkung zeigen beispielsweise Furan- und Thiophenaldehyde, wie Furan-2-aldehyd, Thiophen-2-aldehyd, Thiophen-3-aldehyd, ihre Vinylogen wie ß-(2-Furyl)-acrolein, ß-(2(Thienyl)-acrolein, ß-(3-Thie-nyl)-acrolein sowie ihre mono-, di- und trimethyl-substituierten Derivate, wie 5-Methyl-thiophen-2-aldehyd, 3-Methyl-thiophen-2-aldehyd, 5-Methylfuran-2-aldehyd; Furan- und Thiophencarbonsäurenitrile, wie Furan-2-carbonsäurenitril, Furan-3-carbonsäurenitril, Thiophen-2-carbonsäurenitril, Thiophen-3-carbonsäurenitril, ihre Vinylogen wie ß-2-Furylacrylnitril, ß-3-Furylacrylnitril, ß-2-Thienylacrylnitril, ß-3-Thienylacrylnitril sowie ihre mono-, di- und trimethylsubstituierten Derivate.
Besonders wirksam sind Verbindungen der Formel I, bei denen R für den Rest-CHO steht, beispielsweise Furan-2-aldehyd, Thiophen-2-aldehyd und Thiophen-3-aldehyd sowie ihre mono-methylsubstituierten Derivate.
Von Vorteil ist insbesondere die Geruchlosigkeit der er-findungsgemässen konservierenden Mittel bzw. der angenehme aromatische Geruch, der insbesondere den Aldehyden anhaftet. Sie sind unter Normalbedingungen flüssig und lassen sich somit sehr leicht dosieren. Insbesondere die mit Fu-ran- bzw. Thiophenaldehydderivaten behandelten Futtermittel können in nicht-korrosionsgeschützten Behältern, beispielsweise Eisenbehältern (Kesselblech H1), gelagert und transportiert werden.
Die erfindungsgemässen Mittel eignen sich zur Konser-vierung^onj^uttermitteln schon in Aufwandmengen von ungefähr 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf Futtermittel; im allgemeinen genügt ein Zusatz bis zu 20 Gewichtsprozent. Zweckmässigerweise setzt man Grünfutter aller Art (z. B. Gras, Luzerne, Klee und Grünmais) 0,2 bis 0,8 Gewichtsprozent, erntefeuchtem Futtergetreide aller Art (Gerste, Hafer, Roggen, Weizen) und Körnermais sowie Hülsenfrüchten zu Futterzwecken 0,2 bis 0,6 Gewichtsprozent, Mischfuttermitteln und deren Rohstoffen (z.B. Tapioka, Getreidenachprodukten, Produkten der Stärke-, Zucker- und Ölindustrie, pflanzlichen und tierischen Eiweissprodukten) 0,2 bis 2,0 Gewichtsprozent Konservierungsmittel, jeweils auf Futtermittel bezogen, zu. Die erforderliche Aufwandmenge steigt mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Futtermittel.
Die erfindungsgemässen Mittel können auch Mischungen der unter die Formel I fallenden Verbindungen oder zur Erzielung einer noch besseren Wirkung Mischungen mit anderen bekannten konservierenden Substanzen enthalten. Auch Mischungen mit für die Tierernährung förderlichen Substanzen, z.B. Vitaminen, Mineralstoffen, Harnstoff oder Spurenelementen, können verwendet werden. Die Spurenelemente können zusammen mit den konservierenden Substanzen auch in Form der entsprechenden Furan- oder Thio-phencarbonsäuresalze, beispielsweise des Mangan(II)-, Kup-fer(II)- oder des KobaIt(II)-Salzes zugesetzt werden.
Die Verbindungen der Formel I sind bekannt; ihre Herstellung ist in der Literatur beschrieben.
2
5
10
15
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40
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65
3
633 417
Zum Nachweis der guten Konservierungswirkung der er-findungsgemäss verwendeten Substanzen wurden Versuche mit Weizen (Sorte Kolibri EWG-Norm) und handelsüblichem Mischfutter (Schweinemast - Alleinfutter 1) durchgeführt.
Jeweils 100 g Weizen und Mischfutter mit genau definiertem Feuchtigkeitsgehalt von 25% bzw. 30% werden die in der Tabelle aufgeführten Konservierungsmittel zugesetzt und in Einwegpetrischalen eingewogen. Die einzelnen Ansätze werden mit für Weizen und Mischfutter spezifischen Mikroorganismen angeimpft. Das Bebrüten der Petrischalen erfolgt in einem auf 30 °C eingestellten Brutschrank über einen Zeitraum von 10 Tagen. Danach werden die Ansätze nach einem festgelegten Schema auf Geruch, Pilzbefallsgrad und Konsistenz bonitiert.
Die in der nachstehenden Tabelle festgehaltenen Ergebnisse lassen folgendes erkennen:
Während unter den oben angeführten Bedingungen die unbehandelten Kontrollansätze nach 10 Tagen völlig ver-5 dorben sind, können die Ansätze durch Zusatz von 0,4 Gewichtsprozent der erfindungsgemäss zu verwendenden Substanzen auch unter diesen extremen Lagerungsbedingungen in einwandfreiem Zustand gehalten werden. Der sehr gute Konservierungseffekt verhindert jegliche Fäulnis- sowie io Schimmelbildung und das Zusammenbacken der Futtermittel.
Die Wirkung der bekannten Konservierungsmittel Benzoesäure und Hexamethylentetramin fallt dagegen deutlich ab.
15
Konservierungswirkung bei Mischfutter und Weizen
Substanz Aufwand- Lagerung Geruch Befallsgrad Konsistenz Befund menge in Tagen Misch- Weizen Misch- Weizen Misch- Weizen futter futter futter unbehandelt
-
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f
Im
10
10
10
8
8
Benzoesäure
0,1%
10
f m
10
10
8
8
8
0,2%
10
f m
10
10
8
6
8
0,4%
10
f m
10
10
8
6
8
Hexamethylentetramin
0,1%
10
f m
10
8
8
6
8
0,2%
10
lf
Im
10
8
8
6
8
0,4%
10
lf
Im
10
8
8
6
8
Furan-2-aldehyd
0,1%
10
ez
Im
0
10
0
6
6
0,2%
10
ez
Im
0
8
0
4
4
0,4%
10
ez
Im
0
4
0
4
2
5-Methylfuran-2-aldehyd
0,1%
10
ez
Im
0
6
0
6
4
0,2%
10
ez
Im
0
6
0
4
4
0,4%
10
ez ez
0
0
0
0
0
Thiophen-2-aldehyd
0,1%
10
ez
Im
2
6
.2
6
4
0,2%
10
ez
Im
0
6
0
6
4
0,4%
10
ez ez
0
0
0
0
0
Thiophen-3-aldehyd
0,1%
10
e a
0
2
0
4
2
0,2%
10
e a
0
2
0
4
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0,4%
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e a
0
0
0
0
0
3-Methylthiophen-
0,1%
10
ez
Im
0
6
0
6
4
2-aldehyd
0,2%
10
ez ez
0
0
0
0
0
0,4%
10
ez ez
0
0
0
0
0
ß-(2-Furyl)-acrolein
0,1%
10
Im m
6
8
4
6
6
0,2%
10
e m
0
8
0
6
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0,4%
10
e a
0
0
0
0
0
Thiophen-3-nitril
0,1%
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f
Im
10
8
8
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0,2%
10
ez ez
4
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2
4
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0,4%
10
ez ez
0
0
0
0
0
ß-(2-Furyl)-acryl-
0,1%
10
ez ez
0
2
0
2
2
säurenitril
0,2%
10
ez ez
0
0
0
0
0
0,4%
10
ez ez
0
0
0
0
0
Geruch
Befallsgrad
Konsistenz
Befund e = einwandfrei
0 = ohne Befall
0 = leichte Rieselfähigkeit
0 = sehr gute Wirkung a = aromatisch
2 = schwacher Befall
2 = beschränkte Rieselfähigkeit
2 = gute Wirkung ez = Eigengeruch d. Zusatzes
4 = vereinzelte Befallsinseln
4 = leicht zusammengebacken
4 = mässige Wirkung
Im - leicht muffig
6 = starker Befall
6 = zusammengebacken
6 = schlechte Wirkung m - muffig
8 = fast geschl. Pilzrasen
8 = stark zusammengebacken
8 = keine Wirkung sm = stark muffig
10 = geschl. Pilzrasen
10 = verhärtete Scheibe
lf = leicht faulig
f = faulig
sf = stark faulig
633 417
2. 30 kg Mischfutter mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 18 Gew.-% werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Konservierungsmittel in Aufwandmengen von 0,1, 0,3 und 0,5 Gew.-% zugesetzt. Innerhalb von 90 Tagen werden die Ansätze auf Temperaturerhöhung, Konsistenz (Verklumpung) und Pilzbefall bonitiert.
Die in der folgenden Tabelle festgehaltenen Ergebnisse zeigen, dass die unbehandelten Kontrollansätze bereits nach, 11 Tagen verdorben sind, während die Ansätze mit Zusätzen von 0,3 Gew.-% Furan-2-aldehyd, Thiophen-2-aldehyd oder s Thiophen-3-aldehyd nach 90 Tagen noch in einwandfreiem Zustand sind.
Substanz unbehandelt Propionsäure
Furan-2-aldehyd
Thiophen-2-aldehyd
Thiophen-3-aldehyd
Aufwand- Veränderung im Futtermittel nach... Tagen menge Erhitzung Verklumpung erster dichter
Schimmelbefall Pilzrasen
0,1% 0,3% 0,5% 0,1% 0,3% 0,5% 0,1% 0,3% 0,5% 0,1% 0,3% 0,5%
3 5 5 11
5 6 8 11
63 64 65 70
Bei Versuchsende vermilbt, einzelne Verbackung 49 48 52 68
Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes 7 10 13 20
Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes 10 13 15 20
Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes Keine Veränderungen während des Versuchszeitraumes
Claims (7)
- 633 417PATENTANSPRÜCHE 1. Mittel zur Konservierung von Futtermitteln, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Furan- oder Thio-phenderivat der Formel IRenthält, in der X für Sauerstoff oder Schwefel, R für die Reste -CHO oder -CN oder für die vinylogen Reste -CH=CH-CHO oder -CH=CH-C=N steht und n 0 bis 3 sein kann.
- 2. Mittel nach Anspruch 1 zur Silierung von Futtermitteln.
- 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass R in der Formel I für den Rest-CHO steht.
- 4. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich andere konservierende Substanzen und/oder für die Tierernährung förderliche Substanzen, beispielsweise mineralische Bestandteile oder Spurenelemente, enthält.
- 5. Verwendung von Mitteln nach Anspruch 1 zur Konservierung von Futtermitteln. «
- 6. Verwendung nach Anspruch 5 zur Silierung von Futtermitteln.
- 7. Verwendung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass man den Futtermitteln 0,1 bis 2,0 Gew.-% eines Konservierungsmittels nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 zusetzt.
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