CH625943A5

CH625943A5 - Process for preparing enzyme-containing animal feeds.

Info

Publication number: CH625943A5
Application number: CH76677A
Authority: CH
Inventors: Herbert Dr Saran; Guenter Dr Hiller
Original assignee: Henkel Kgaa
Priority date: 1976-01-22
Filing date: 1977-01-21
Publication date: 1981-10-30
Also published as: NL7614592A; FR2338653B1; ES455218A1; GB1572761A; DK589276A; IT1076216B; DE2602260A1; FR2338653A1

Description

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Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Herstellung enzymhaltiger Tierfuttermittel, dadurch gekennzeichnet, dass man Enzyme oder enzym-haltige Produkte in Form einer Suspension in einem flüssigen oder geschmolzenen Futterfett auf das Futtermittel aufsprüht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Enzym eine Protease verwendet.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Suspension bei 40-90 °C aufsprüht.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,.dass man eine Suspension verwendet, die 0,01-1 Gew.-% Enzym, bezogen auf Fertigfutter, enthält.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Suspension auf ein Futtermittel in pelletierter Form aufsprüht.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung enzymhaltiger Tierfuttermittel. Das Verfahren gestattet die Einarbeitung temperato- und feuchtigkeitsempfindlicher Enzyme ohne Aktivitätsverlust und stabilisiert diese auch für eine längere Lagerzeit.

Enzyme, wie sie als Tierfutterzusätze verwendet werden, sind in der Regel instabile Substanzen, die unter dem Einfluss von Hitze und/oder Feuchtigkeit zerstört werden. Sie können daher nur unter erheblichem Aktivitätsverlust, z.B. bei der üblichen, d.h. dampfkonditionierten Pelletierung von Tierfutter eingesetzt werden.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung enzymhaltiger Tierfuttermittel, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man Enzyme oder enzymhaltige Produkte in Form einer Suspension in einem flüssigen oder geschmolzenen Futterfett auf das Futtermittel aufsprüht.

Das Verfahren wird in erster Linie bei dér Herstellung von Futtermitteln mit einem Gehalt an temperato- und feuchtigkeitsempfindlichen Proteasen angewandt. Derartige Proteasen können besonders interessante Aktivitätsmaxima in bestimmten pH-Bereichen, wie sie dem Magen- oder Darm-pH der betreffenden Tierart entsprechen, aufweisen. Sie können in bekannter Weise aus Bakterien- oder Pilzstämmen, z.B. aus Bacillus licheniformis, Bacillus subtilis, Bacillus natta oder aus Rhizopus rhizopodiformis usw. gewonnen werden und sind im sauren und/oder alkalischen Milieu wirksam.

Andere Enzyme, für die das Verfahren geeignet ist, sind z.B. Amylasen, Cellulasen, Lipasen, Lab- und Pankreasenzyme, Enzyme aus Pflanzensamen u.dgl., sofern sie unter den üblichen Pelletierbedingungen hitze- und/oder feuchtigkeitsempfindlich sind.

Die Enzyme müssen nicht in reiner Form vorliegen, sondern sie können auch als enzymhaltige Rohprodukte, wie sie aus der Fermenterbrühe unmittelbar abgetrennt werden, oder in Kombination mit Streckmitteln, z.B. Natriumsulfat, verwendet werden.

Als Futterfette eignen sich tierische und pflanzliche Fette und Öle, gegebenenfalls Abfallfette, die für die menschliche Ernährung nicht brauchbar sind. Derartige Fette werden den Futtermitteln zur Erhöhung des Energiegehaltes normalerweise in Mengen von 0,1—10 Gewichtsprozent zugesetzt. Bevorzugt werden bei Normaltemperatur flüssige Öle, jedoch kommen auch feste Fette in Betracht, die in geschmolzenem Zustand auf die Futtermittel aufgesprüht werden.

Die Enzyme werden in den flüssigen oder geschmolzenen Fetten z. B. durch intensives Rühren suspendiert, so dass eine möglichst gleichmässige und feine Verteilung erreicht wird. Der Zusatz an Enzymen beträgt vorzugsweise 0,01—1 Gewichtsprozent, bezogen auf die vorgelegte Futtermenge. Die Suspension wird bis zum Versprühen zweckmässig bei 40-60 °C unter Rühren gehalten, um ein Absetzen des Enzyms zu verhindern. Eine stabilere Verteilung kann auch durch Mitverwendung geeigneter Hilfsstoffe und Emulgatoren, z.B. Fettsäuremono- und diglyzeride, Polyglykoläther u.dgl., erreicht werden. Der Enzym-Fett-Suspension können ferner weitere übliche Futtermittelzusätze und Hilfsstoffe, z.B. Antibiotika, zugesetzt werden.

Die flüssige Fett-Enzym-Suspension kann bei Normaltemperatur oder vorzugsweise bei einer Temperatur von 40-90 °C, bei welcher das Fett ausreichend dünnflüssig ist, auf die Futtermittel aufgesprüht werden. Hierzu können die bei den Futtermittelherstellern vorhandenen Apparaturen ohne Änderung Verwendung finden. Temperaturen im Bereich von 60-90 °C werden dabei zweckmässig kurzzeitig unmittelbar vor dem Aufsprühen zur Erzielung einer verbesserten Penetration angewendet. Da die Enzyme durch das Fett gegen Wasser und Luftfeuchtigkeit geschützt sind, besteht auch bei erhöhten Temperaturen keine Gefahr eines Aktivitätsverlustes. Auch während der Lagerung des Futtermittels trägt die Fettumhüllung zum Schutz der Enzyme vor Inaktivierung durch Feuch-tigkeitseinfluss oder im Futtermittel enthaltene Wirkstoffe bei.

Die Futtermittel liegen meist als Mischfutter aus stärke-und eiweisshaltigen Produkten vor, denen übliche Zusätze, wie Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren u.dgl., zugegeben werden können. Im einzelnen richtet sich die Zusammensetzung nach der Tierart, für die das Futter bestimmt ist. Enzymhaltige Futtermischungen werden bevorzugt für die Aufzucht von Jungtieren, z.B. Ferkeln, Kälbern, Küken, zur Forellenaufzucht usw., eingesetzt. Die Futtermittel können in Mehl- oder Granulatform vorliegen, im allgemeinen wird heute die Pel-let-Form bevorzugt. Da die Pelletierung unter Druck bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart von Feuchtigkeit erfolgt, ist ein direkter Zusatz empfindlicher Enzyme beim Pelletie-rungsvorgang ohne erheblichen Aktivitätsverlust nicht möglich.

Beispiel

30 g einer aus Bacillus subtilis gewonnenen, fein gepulverten und getrockneten Protease wurden unter Rühren in 5 kg eines flüssigen Fettes (Sojaöl) homogen suspendiert. Nach kurzfristigem Erhitzen auf 70 °C wurde die Suspension gleichmässig auf 95 kg pelletiertes Hähnchenmastfutter aufgesprüht. Sowohl unmittelbar nach dem Aufsprühen wie auch nach 6wöchiger Lagerung blieb die zu erwartende Aktivität des Enzyms voll erhalten.

Ein Vergleichsversuch wurde in konventioneller Weise durchgeführt, wobei das Enzym dem Futter vor der Pelletierung zugemischt wurde. Selbst unter einer vergleichsweise schonend durchgeführten Pelletierung ohne Dampfkonditio-nierung wurde nur noch eine Restaktivität von etwa 20% festgestellt.

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