CH618722A5 - Process for the preparation of 1-amino-6(7)-chloro- anthraquinones - Google Patents

Process for the preparation of 1-amino-6(7)-chloro- anthraquinones Download PDF

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CH618722A5
CH618722A5 CH367176A CH367176A CH618722A5 CH 618722 A5 CH618722 A5 CH 618722A5 CH 367176 A CH367176 A CH 367176A CH 367176 A CH367176 A CH 367176A CH 618722 A5 CH618722 A5 CH 618722A5
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Helmut Dr Herzog
Hans-Samuel Dr Bien
Walter Dr Hohmann
Detlef-Ingo Dr Schuetze
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Bayer Ag
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    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/16Amino-anthraquinones
    • C09B1/20Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/26Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals

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Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von l-Amino-6(7)-chlor-anthrachino-nen der Formel in der R für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest, ein X für ein Chloratom, das andere X für Wasserstoff steht, und deren Mischungen. Die Herstellung der Mischungen ist bevorzugt.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man Chloranthrachinone der Formel
* oder deren Mischungen, in der ein X für ein Chloratom, das andere X für Wasserstoff steht, mit Verbindungen der Formel nh2-r (iii)
5
umsetzt, wobei das a-Chloratom ausgetauscht wird.
Vorzugsweise werden Mischungen von Chloranthrachino-nen der Formel II eingesetzt.
Die Umsetzung findet gewöhnlich bei 50-200° C, vorzugs-Ki weise bei 80-150° C, statt. Bevorzugt wird in Gegenwart eines säurebindenden Mittels und gegebenenfalls in Gegenwart organischer Lösungsmittel oder Wasser und Kupfer oder Kupfersalzen als Katalysator gearbeitet.
Die Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemässe Verls fahren, nämlich 1,6- und 1,7-Dichlor-anthrachinon der Formel II oder besonders deren Gemische gewinnt man vorzugsweise durch Vakuumdestillation der technischen Chloranthrachinone.
Die Chloranthrachinongemische können verschiedenster Herkunft und Zusammensetzung sein.
20 Geeignete Mischungen sind z.B. solche, wie sie bei der sogenannten Fischerung (vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 7, Seite 589, und DT-PS 205 195) von wässrigen Lösungen von Anthrachinonsulfonsäu-ren, insbesondere industriellen Abwässern, die diese Produkte 25 enthalten, anfallen.
Besonders geeignet sind solche Abwässer, wie sie bekanntlich bei der in Gegenwart von Quecksilber durchgeführten a-Disulfierung des Anthrachinons nach Abtrennung der beiden Hauptprodukte (1,5- und 1,8-Disulfonsäure) anfallen, so Geeignete Chloranthrachinongemische sind ferner solche, wie sie bei der Einwirkung von elementarem Chlor auf technische Mono- oder Dinitrierungsprodukte des Anthrachinons (erhalten z.B. nach den Vorschriften der DOS 2 143 253 (= US 3 818 052), DOS 2 306 611 (= BE 810 771) und DOS 35 2 256 664 (= BE 807 383)) erhalten werden können.
Darunter sind wiederum solche Dinitroanthrachinongemi-sche enthaltende Sumpfprodukte bevorzugt, insbesondere Abfallmutterlaugen, wie sie im allgemeinen bei der Dinitrierung von Anthrachinon, gegebenenfalls in Gegenwart von Schwefel-40 säure oder Perfluoralkansulfonsäure, in hochkonzentrierter, 94-100%iger Salpetersäure nach Abtrennen des 1,5- und 1,8-Dinitro-anthrachinons entstehen.
Selbstverständlich können als Ausgangsprodukte für das erfindungsgemässe Verfahren auch solche l,6(l,7)-Dinitro-45 anthrachinon-Fraktionen eingesetzt werden, wie sie bei der literaturbekannten (vergleiche DOS 2 143 253; Helv. 14,1404 und DOS 2 248 704) Auftrennung von überwiegend 1,5-, 1,8-, 1,6- und 1,7-Dinitro-anthrachinon enthaltenden Dinitro-anthrachinongemischen entstehen.
so Als besonders geeignete Amine der Formel III seien genannt: aliphatische Amine, beispielsweise Methylamin, Äthylamin, (n-, iso-)Propylamin, (n-, iso-, sec.-, tert.-)Butyl-amin, ß-Hydroxyäthylamin, 3-Aminopentan und 3-Methoxy-propylamin ; cycloaliphatische Amine, wie z.B. Cyclohexylamin, 55 Hexahydro-o-, -m- und -p-toluidin, Hexahydro-p-phenylendi-amin, Hexahydro-aminophenyl, 2- oder 4-Benzylcyclohexyl-amin, 4-tert. Butylcyclohexylamin und halogenierte Cyclohexyl-amine ; aliphatische Amine, wie z.B. Benzylamin, 1-Phenyl-l-aminoäthan, l-Phenyl-2-aminoäthan, l-Phenyl-3-aminobutan, 60 l-Phenyl-2-amino-propan, l-Phenyl-5-methyl-hexylamin-(3), l-Phenyl-3-cyclohexyl-propylamin-(3) und 2-Phenyl-3-methyl-pentylamin-(4).
Geeignete organische Lösungsmittel für die bevorzugte Herstellungsweise von Verbindungen der Formel I aus Verbin-65 düngen der Formeln II und III können sowohl solche hydrophober als auch hydrophiler Natur sein. Als hydrophobe Lösungsmittel seien halogenierte oder nitrierte Kohlenwasserstoffe der aliphatischen oder aromatischen Reihe erwähnt, z. B. a, ß-
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Dichloräthan, a, a, ß, ß-Tetrachloräthan, Chlorbenzol, o-Di-chlorbenzol, Trichlorbenzole, a-Chlornaphthalin oder bzw. Nitrobenzol. Als hydrophile Lösungsmittel seien erwähnt: tertiäre Basen aliphatischer oder aromatischer Natur, wie z.B. Triäthanolamin, Pyridin, Methylpyridin, cyclische Äther, wie Dioxan, Alkylformamide, wie Dimethylformamid, Alkylsulfo-xide, wie Dimethylsulfoxid, cyclische Sulfone, wie Sulfolan,
oder Wasser.
Schliesslich können vorteilhaft als Lösungsmittel auch überschüssige Amine der Formel III eingesetzt werden, vorzugsweise solche, die bei der Reaktionstemperatur flüssig sind.
Zur bevorzugten Neutralisation der primär bei der Umsetzung abgespaltenen Salzsäure kann man säurebindende Mittel, wie Salze schwacher anorganischer oder organischer Säuren, z.B. Natrium-, Kalium-, Magnesiumsalze der Kohlensäure oder Essigsäure, oder auch tertiäre organische Basen, z. B. Triäthanolamin, Pyridin, oder anorganische Basen, wie Magnesiumoxid oder Calciumoxid, zusetzen. Die Umsetzungstemperaturen hängen von der Art des umzusetzenden Amins und von der Konzentration der Reaktionspartner ab. Die Umsetzungen können bei 50-200° C erfolgen, vorzugsweise jedoch bei 80—150° C unter Normaldruck oder bei erhöhtem Druck im Autoklaven.
Die Reaktionszeiten, die vor allem von der Art des umzusetzenden Amins, von der gewählten Reaktionstemperatur und der Konzentration der Reaktionspartner abhängen, betragen im allgemeinen 1 bis 10 Stunden. Unter den genannten Reaktionsbedingungen setzt sich nur das a-ständige Chloratom um.
Die Umsetzung mit Ammoniak erfolgt vorzugsweise unter Druck bei Temperaturen von 180-250° C, insbesondere jedoch bei 195-205° C. Zweckmässigerweise arbeitet man in einem rein wässrigen Medium ohne Zusätze von Katalysatoren, Oxi-dationsmitteln und dergleichen. Die Ammoniakkonzentration des wässrigen Mediums kann in grösseren Bereichen variiert werden und liegt im allgemeinen bei 5 bis 25 %, vorzugsweise 6-8%.
Der Ammoniak wird vorzugsweise im Überschuss eingesetzt, da er zugleich als Säureakzeptor dienen kann.
Im allgemeinen rechnet man mit 2-10 Mol reinem Ammoniak pro auszutauschendes Halogenatom.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, die Reaktion aber auch in organischen Lösungsmitteln durchzuführen, denen man vorteilhafterweise 5-10% Wasser zusetzt. Der Ammoniak wird bei dieser Verfahrensvariante vorzugsweise in flüssiger Form in das Reaktionsgefäss (Autoklav) eingetragen - maximal bis zu 40 Volumenprozenten.
Als organische Lösungsmittel eignen sich vor allem übliche unter den Reaktionsbedingungen inerte organische Flüssigkeiten, wie aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Äther, Nitrile usw.
Je nach Art des Lösungsmittels und der Ammoniak-Konzentration können die Reaktionszeiten zwischen 0,5 und 30 Stunden variieren.
Die auf diesen Wegen erhaltenen l-Amino-6(7)-chlor-anthrachinone können erforderlichenfalls durch Umkristallisieren, fraktioniertes Ausfällen aus Schwefelsäure oder durch Acy-lierung, vorzugsweise Benzoylierung, in Lösungsmitteln, wie Nitrobenzol, Toluol, o-Dichlorbenzol u.a., und anschliessende Abspaltung der Acylgruppe gereinigt werden.
Gegenüber herkömmlichen Verfahren (vgl. US-PS 2 100 527 und 2181 034 sowie Helo. Chim. Acta 10j 214) zur Herstellung von l-Amino-6(7)-chloranthrachinon zeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren durch die Einfachheit der Durchführung, geringere Abwasserbelastung und z.T. durch die geringere Zahl von Reaktionsstufen aus.
Die Isolierung der Umsetzungsprodukte kann in an sich bekannter Weise durch Verdünnen mit niedermolekularen Alkoholen oder durch Eindampfen der Reaktionsschmelze oder, falls in überschüssigem Amin als Lösungsmittel gearbeitet wurde, durch Verdünnen mit gegebenenfalls wässrigen Mineraloder organischen Säuren erfolgen.
Besonders interessante und bevorzugte Verfahrensprodukte sind neue Anthrachinonverbindungen der Formel sowie deren Mischungen, worin Rj für gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, Aralkyl oder geradkettiges C^-Cjz-Alkyl steht und X die obengenannte Bedeutung hat.
i5 Die Cycloalkyl- und Aralkylreste R! entsprechen in ihrer Bedeutung den Resten R.
Bevorzugte Verbindungen der Formel IV sind solche, worin Ri für Cyclopentyl, Cycloheptyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl, Dimethylcyclohexyl, Trimethylcyclohexyl, Chlorcyclohexyl, 2o Benzyl, a-Phenyläthyl, ß-Phenyläthyl, Chlorbenzyl, Methyl-benzyl oder Methoxybenzyl steht.
Verbindungen der Formeln I (worin R # H) bzw. IV eignen sich gut zum Färben organischer Materialien, insbesondere zum Färben und/oder Bedrucken von Fasern, Fäden, Geweben, 25 Gewirken, Bändern, Folien und Platten synthetischer Herkunft, vor allem aber zum Färben und Bedrucken von hydrophobem Fasermaterial, wie Celluloseestern, Polyamid, Polyacrylnitril und Polyester.
Dabei können die verschiedensten Färbe- und Druckverfah-30 ren angewendet werden, beispielsweise das Ausziehverfahren mit Carrier, das Hochtemperaturverfahren, das Thermosolver-fahren oder der Transferdruck.
Man erhält brillante Färbungen und Drucke mit guten Echtheiten.
35 Die Farbstoffe I bzw. IV sind aber auch zum Massefärben von Kunststoffen, wie Polycarbonaten, Polymethacrylaten, Polyamiden, Polyolefinen, Polystyrol und linearen Polyestern, gut geeignet.
Darüber hinaus sind Verbindungen der Formel I bzw. IV 4o auch wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Anthra-chinonfarbstoffen, die z.B. durch Halogenierung, nachfolgende Umsetzung mit aliphatischen oder aromatischen Aminen und anschliessende Sulfierung (vgl. z.B. FR 1 461 074) bzw. Quar-ternierung zugänglich sind.
45 Verbindungen der Formel I, worin R = H ist, eignen sich auch zur Darstellung von Küpenfarbstoffen und Farbstoffen gemäss DT-AS 1 080 064 (etwa Beispiel 3 g) sowie zur Darstellung von Farbstoffzwischenprodukten, wie beispielsweise l-Amino-4-brom-6(7)-chlor-anthrachinon-2-sulfonsäure(vgl. so US-PS 2 135 346 mit anschliessender Bromierung), 1-Amino-2,4-dibrom-6(7)-chlor-anthrachinon (vgl. GB-PS 517 396), -l-Amino-2-brom-4-hydroxy-6(7)-chlor-anthrachinon (vgl. FR-PS 1 442 472) und anderen.
Der besondere Vorzug des erfindungsgemässen Verfahrens 55 zur Herstellung der Aminoanthrachinone der Formel I, die interessante Farbstoffe bzw. Farbstoffzwischenprodukte sind, besteht darin, dass als Ausgangsmaterialien bislang wertlose Abfallprodukte (z.B. Mutterlaugen und Abwässer der Anthra-chinonsulfierung und Sumpfprodukte von Anthrachinonnitrie-60 rangen) verwendet werden können, was wiederum im Hinblick auf die derzeitige Anthrachinonverknappung von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren sei anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
65
Beispiel 1
50 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (94%ig) werden in 150 ml Nitrobenzol bei 100° C gelöst und mit 100 mg Kupfer
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pulver versetzt. In diese Lösung leitet man bei 115-120° C solange Methylamin ein, bis in einer entnommenen und chro-matographierten Probe kein Einsatzmaterial mehr nachweisbar ist (ca. 6 Stunden erforderlich). Man verdünnt ab 70° C mit 150 ml Methanol, rührt 3 Stunden bei 20—25° C nach, saugt ab, wäscht nacheinander mit 50 ml eines hälftigen Gemisches aus Nitrobenzol/Methanol, Methanol und Wasser. Nach Trocknung erhält man 35,4 g einer Mischung aus reinem l-Methylamino-6-und -7-chlor-anthrachinon, das sind 75% d.Th.
Beispiel 2
50g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (94%ig) werden im Autoklaven mit 220 g 15%iger wässriger Äthylaminlösung 3 Stunden bei 140° C unter gutem Rühren erhitzt. Nach dem Entspannen wird das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 47,8 g eines 90%igen l-Äthylamino-6(7)-chlor-anthrachinons (89% d.Th.).
Arbeitet man, wie oben angegeben, setzt aber statt Äthyl-amin 360 g 15%ige wässrige Butylaminlösung ein, so erhält man 53,9 g eines 87%igen l-Butylamino-6(7)-chlor-anthrachinons (88% d.Th.).
Beispiel 3
Ein Gemisch aus 60 g l,6(l,7)-Dichlor-antrachinon (94%ig), 180 ml Nitrobenzol, 120 ml Isopropylamin 100%ig, 27,6 Kaliumacetat wasserfrei und 200 mg Kupferpulver erhitzt man 5 Stunden bei 150° C im Autoklaven. Dünnschichtchroma-tographisch ist kein Ausgangsmaterial mehr nachzuweisen. Dieses Reaktionsgemisch engt man im Rotationsverdampfer auf ca. 250 ml Volumen ein, verdünnt anschliessend bei 20-25° C mit 250 ml Methanol und rührt 1 Stunde bei gleicher Temperatur nach. Dann saugt man ab, wäscht nacheinander mit 50 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen Nitrobenzol/Methanol, Methanol und Wasser.
Erhalten werden 36,5 g reines l-Isopropylamino-6(7)-chlor-anthrachinon, das sind 60% d.Th.
Arbeitet man wie angegeben, ersetzt aber Isopropylamin durch Propylamin, so erhält man 22 g l-Propylamino-7-chlor-anthrachinon. Die Nitrobenzol/Methanol-Mutterlauge engt man ein und behandelt den Rückstand mit Methanol und wenig Nitrobenzol. Nach Aufarbeiten gewinnt man 8 g 1-Propyl-amino-6-chlor-anthrachinon.
Beispiel 4
45 g 1,6(1,7)-Dichlor-anthrachinon (94%ig) werden in 180 ml Hexylamin mit 20 g wasserfreiem Kaliumacetat und 100 mg Kupferpulver 5 Stunden bei 90-95° C verrührt. Man verdünnt ab 70° C mit 320 ml Methanol, rührt bei 20—25° C 1 Stunde nach, saugt ab, wäscht nacheinander mit 100 ml eines Gemisches aus Methanol/Hexylamin (64/36), Methanol und Wasser. Nach Trocknen erhält man 45,5 g einer Mischung aus reinem 1-Hexylamino-6- und -7-chloranthrachinon, das sind 82% d.Th.
Beispiel 6
15 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (94%ig), 60 ml ß-Phe-nyläthylamin, 6,65 g Kaliumacetat wasserfrei und 100 ml Kupferpulver erhitzt man solange unter Rühren auf 90—95° C , (Reaktionsdauer ca. 5 Stunden), bis dünnschichtchromatogra-phisch kein Einsatzmaterial mehr vorhanden ist. Man tropft ab 70° C 60 ml Methanol zu, rührt bei 20-30° C 3 Stunden nach, saugt ab, wäscht mit 25 ml Methanol/ß-Phenyläthylamin 1:1-Mischung, dann mit Methanol und Wasser. Man erhält 14,7 g |() (75% d.Th.) eines praktisch reinen Gemisches aus 1 -ß-Phe-nyläthylamino-6- und -7-chlor-anthrachinon.
Arbeitet man, wie oben angegeben, ersetzt aber das ß-Phenyläthylamin durch die entsprechende Menge a-Phenyl-äthylamin und hält die Reaktionstemperatur bei 125-130° C, so 15 kommt man in 68,5 %iger Ausbeute zu reinem 1-a-Phenyl-äthylamino-6(7)-chlor-anthrachinon.
Beispiel 7
Ein Gemisch aus 15 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon, 75 g 2(l p-Toluidin, 6,65 g Kaliumacetat wasserfrei und 100 mg Kupferpulver erhitzt man unter Rühren solange auf 148-152° C, bis dünnschichtchromatographisch kein Ausgangsprodukt mehr vorhanden ist. Man verdünnt mit 75 ml Methanol/p-Toluidin-1:1-Gemisch, anschliessend mit Methanol und Wasser. Nach 25 Trocknen erhält man 10,1 g (54% d.Th.) eines Gemisches aus l-p-Toluidino-6- und -7-chlor-anthrachinon.
Setzt man l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon nach einer der in den Beispielen 1 bis 7 angegebenen Vorschriften mit aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen 30 Aminen um, so erhält man die in der Tabelle aufgeführten Verbindungen (6,7-Ghlor-Isomerengemische) der Formel
H-fi,
die Polyesterfasern und Kunststoffe in roten-violetten Tönen färben.
Tabelle Beispiel
45
50
55
Beispiel 5
45 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (94%ig), 20 g wasserfreies Kaliumacetat, 100 mg Kupferpulver und 135 ml Cyclo-hexylamin werden 7 Stunden unter gutem Rühren bei 110-115° C gehalten. Es ist chromatographisch kein Einsatzmaterial mehr nachweisbar.
Man verdünnt ab 70° C mit 200 ml Methanol, rührt 1 Stunde bei 20-25° C nach, saugt ab, wäscht nacheinander mit 30 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen Methanol/Cyclo-hexylamin, Methanol und Wasser. Erhalten werden 43,2 g einer Mischung aus praktisch reinem l-Cyclohexylamino-6- und -7-chlor-anthrachinon, das sind 78,3% d.Th.
10
11
12
13
60
14
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17
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Beispiel
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22
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Beispiel 31
50 g 1,6-Dichlor-anthrachinon (100%ig) wird im Autoklaven mit 270 ml Toluol/45 ml Wasser und 150 ml flüssigem Ammoniak 3,5 Std. bei 195° unter gutem Rühren erhitzt.
Nach dem Entspannen wird das Lösungsmittel abdestilliert und das Reaktionsprodukt mit Wasser neutral gewaschen und anschliessend mit ca. 250 ml verd. Salzsäure (10%) etwa 30 Minuten gekocht. Danach erhält man l-Amino-6-chlor-anthra-chinon von 95 %iger Reinheit in einer Ausbeute von 88 % d.Th.
Nach der Behandlung des Reaktionsproduktes mit verd. Salzsäure erhält man
40,7 % l-Amino-6-chlor-anthrachinon 5 43,4% l-Amino-7-chlor-anthrachinon 0,7% 1,6-Diamino-anthrachinon 4,0% 1,7-Diamino-anthrachinon 1,5 % 1,6(1,7)-Dichlor-anthrachinon io Bei einer Reinheit von 84,1 % beträgt die Ausbeute an 1 -Amino-6-chlor-anthrachinon/l-Amino-7-chlor-anthrachinon 90,7% d.Th.
Beispiel 33
is 50 g 1,7-Dichlor-anthrachinon (100%ig) werden im Autoklaven mit 350 g 25 %iger Ammoniaklösung 2,5 Std. bei 195° unter gutem Rühren erhitzt. Nach dem Entspannen wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 45 g eines Gemisches der folgenden Zusammen-20 setzung:
88,9 % 1 - Amino-7-chlor-anthrachinon 5,6% 1,7-Diamino-anthrachinon 5,0% 1,7-Dichlor-anthrachinon
25
Die Ausbeute an l-Amino-7-chlor-anthrachinon beträgt 86% d.Th.
Beispiel 34
30 86,5 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (100%ig) werden im Autoklaven mit 125 ml 25%iger Ammoniaklösung/280 ml Wasser 20 Std. bei 205° unter gutem Rühren erhitzt. Nach dem Entspannen wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
35 Man erhält 79,3 g eines Gemisches der folgenden Zusammensetzung:
40,8% l-Amino-7-chlor-anthrachinon 48,5 % l-Amino-6-chlor-anthrachinon 40 1,0% 1,6-Diamino-anthrachinon 4,2% 1,7-Diamino-anthrachinon 5,2 % 1,6(1,7)-Dichlor-anthrachinon
Die Ausbeute beträgt: 88,4% d.Th. l-Amino-7-chlor-an-45 thrachinon/l-Amino-6-chlor-anthrachinon
Beispiel 35
86,5 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (88%ig) werden im Autoklaven mit 100 ml 25 %iger Ammoniaklösung/300 ml so Wasser 20 Std. bei 200° unter gutem Rühren erhitzt. Nach dem Entspannen wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 79 g eines Gemisches der folgenden Zusammensetzung:
55
38,2% l-Amino-7-chlor-anthrachinon 45,3 % l-Amino-6-chlor-anthrachinon 1,5% 1.6-Diamino-anthrachinon 4,7% 1.7-Diamino-anthrachinon 60 2,5 % 1.6 (1.7)-Dichlor-anthrachinon
Die Ausbeute beträgt: 93,5 % d.Th. l-Amino-7-chlor-an-thrachinon/l-Amino-6-chlor-anthrachinon
Beispiel 32
50 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (88%ig) werden im Autoklaven mit 270 ml Toluol/45 ml Wasser und 150 ml 65 Beispiel 36
flüssigem Ammoniak 3,5 Stunden bei 195° unter gutem Rühren 86,5 g l,6(l,7)-Dichlor-anthrachinon (95%ig) werden im erhitzt. Nach dem Entspannen wird das Lösungsmittel abdestil- Autoklaven mit 125 ml 25 %iger Ammoniaklösung/280 ml liert und das Reaktionsprodukt mit Wasser neutral gewaschen. Wasser 20 Std. bei 205° unter gutem Rühren erhitzt. Nach dem
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6
Entspannen wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 81 g eines Gemisches der folgenden Zusammensetzung:
38,6% l-Amino-7-chlor-anthrachinon 46,2 % 1 - Amino-6-chlor-anthrachinon
1,5% 1,6-Diamino-anthrachinon 4,3% 1,7-Diamino-anthrachinon 5,0% l,6(l,7)-dichlor-anthrachinon
Die Ausbeute beträgt: 89,7 % d. Th. l-Amino-7-chlor-an-thrachinon/1 -Amino-6-chlor-anthrachinon
Ç

Claims (7)

  1. 618 722
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung mit den Aminen bei 50-200° C, vorzugsweise bei 80-170° C, in Anwesenheit säurebindender Mittel, durchführt.
    2
    PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von l-Amino-6(7)-chlor-anthrachinonen der Formel in der R für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest, ein X für ein Chloratom, das andere X für Wasserstoff stehen, und deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, dass man Chloranthrachinone der Formel oder deren Mischungen, in der ein X für ein Chloratom, das andere X für Wasserstoff steht, mit Verbindungen der Formel nh2-r (iii)
    umsetzt, wobei das a-Chloratom ausgetauscht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung mit NH3 unter Druck bei 180-250° durchführt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung mit wässrigem Ammoniak durchführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 6-8 %igen Ammoniak verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 2-10 Mol NH3 pro auszutauschendes Halogenatom einsetzt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei 195-205° C durchführt.
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