Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Fern betätigung von Flügeln von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, bei der der Flügel mittels eines durch ein Druckmittel betätig ten Hub elementes aufstossbar und durch eine Federung in die
Schliessstellung zurückbewegbar ist.
Im Industriebau, z. B. bei Hallen, und auch bei Gebäuden für gewerbliche und Wohnzwecke, z. B. bei Treppenhäusern, sind Rauch- und Wärmeabzugsvorrichtungen als Massnahme des vorbeugenden Brandschutzes erwünscht, insbesondere um Fluchtwege gegen Verqualmung zu sichern und auch einen schnellen und übersichtlichen Löschangriff der Feuerwehr zu erhalten. Als Rauch- und Wärmeabzüge gelten Öffnungen in einem Dach, die der natürlichen Ableitung von Rauch und Brandgasen dienen. Hierbei bedient man sich vorteilhaft der Oberlichter bzw. Lichtkuppeln, die vielfach zur Be- und Entlüftung der Räume ausstellbar ausgebildet sind. Es ist bekannt, solche Flügel oder Klappen mittels durch ein Druckmittel betätigter Hubelemente, z. B. einer Kolben-Zylinder-Einheit, fern zu betätigen, wobei der Flügel geöffnet und durch eine Federung in die Schliessstellung zurückbewegt wird.
Durch eine solche Fernbetätigung sollen Rauch- und Brandgase in einfacher Weise abgeleitet werden können, so dass der Raum sich mit ihnen nicht vollständig füllen kann und eine rauchfreie Zone erhalten bleibt.
Solche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen können von Hand bedient bzw. ausgelöst werden, wobei die Handauslösung im Brandfalle von sicherer Stelle aus möglich sein muss.
Automatisch wirkende Auslösevorrichtungen müssen naturgemäss im Brandfalle ihre Funktion sicher erfüllen. Dies ist jedoch dann nicht der Fall, wenn die Fernsteuereinrichtung durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen wird, z. B.
indem elektrische Kabel, die zur Fernsteuerung der Öff nungsvorrichtung dienen, durch den Brand zerstört werden, oder auch das Druckmittel, mit dem der zu öffnende Flügel betätigt wird, durch den Brand ausfällt oder die Leitung für das Druckmittel unterbrochen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Fernbetätigung von Entlüftungsflügeln bei Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zu schaffen, durch die sichergestellt wird, dass bei Zerstörung des Übertragungsmittels für die Auslösung der Betätigung des Flügels die Verstellung desselben unabhängig von dem normalerweise eingesetzten Fernbetätigungsmittel vorgenommen wird- und dass das Öffnen unabhängig von der Schliessfeder durchgeführt werden kann, die lediglich in dem Normalfalle ihre Funktion ausüben soll. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Hubelement mit einem Steuerorgan versehen ist, dessen Steuerkolben einerseits mit einem Netzdruckmittel und anderseits von einem weiteren Druckmittel einer anderen Quelle beaufschlagbar ist, und dass der Steuerkolben als Widerlager für die Federung dient, das bei Betätigen des Steuerkolbens diese freigibt.
Durch eine solche Ausbildung des Steuerorgans für das Hub element lässt sich eine erhebliche Sicherheit für das Funktionieren des Hubelementes zur Öffnung des Flügels bei Brandgefahr oder Brand erzielen. Es ist sichergestellt, dass das für den Normalfall der Entlüftung des Raumes eingesetzte Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, für die Betätigung des Hub elementes zum Aufstellen des Flügels entbehrlich wird.
Für den Fall, dass das Netzdruckmittel das Steuerorgan nicht zu betätigen vermag, was durch eine Überwachungseinrichtung festgestellt werden kann, ist das Vorhandensein einer weiteren Druckmittelquelle garantiert, und zwar unmittelbar an der Be tätigungsvorrichtung für den Flügel. Auf diese Weise wird vermieden, dass das zur Verfügung stehende weitere Druckmittel auf dem Übertragungsweg von der Druckmittelquelle zur Betätigungsvorrichtung durch Brand od. dgl. ebenfalls ausfällt. Unmittelbar an dem Steuerorgan für das Zugelement, d. h. unmittelbar an dem Hub element, kann die weitere
Druckmittelquelle in Bereitschaft gelagert sein, so dass sie im
Notfall stets zur Verfügung steht und eingesetzt werden kann.
Jedes Hub element für die getrennt liegenden Flügel bleibt selbständig funktionsfähig, so dass die Entlüftung der Räume von dem entstandenen Rauch in gewünschter Weise durchge führt werden kann. Zugleich ist durch die weitere Gestaltung der Vorrichtung in der Weise, dass bei Einsatz der weiteren
Druckmittelquelle die Schliessfeder für den Flügel ausser Wir kung gesetzt wird, dafür Vorsorge getroffen, dass der geöffnete
Flügel durch die Feder wieder in die Schliessstellung zurückge führt wird, was dann erwünscht ist, wenn im Normalfall der
Entlüftung das Netzdruckmittel, das den Flügel etwas geöffnet hält, abgeschaltet wird. Dadurch, dass die Feder im Notfall ausser Betrieb gesetzt wird, kann der Flügel so weit aufge schlagen werden, dass er in die Schliessstellung nicht mehr zu rückfallen kann.
Dadurch ist die Gewähr gegeben, dass die freizugebende Öffnung gross genug ist, um das Abziehen des Rauches u. dgl.
in vorbestimmter Weise zu ermöglichen.
Die weitere Druckmittelquelle kann eine in einem dem
Steuerorgan zugeordneten Gehäuse untergebrachte Druckgas erzeugende Vorrichtung sein. Von diesem Gehäuse, in dem das Druckgas erzeugt wird, kann zu dem Kolbengehäuse zweckmässig ein Verbindungskanal führen, der auf eine Stirnfläche des Steuerkolbens gerichtet ist. Sobald das Druckgas erzeugt ist, wird der Steuerkolben verschoben, so dass das
Druckgas unter Abschaltung des Netzdruckmittels das Hub element für den Flügel sogleich betätigen kann. Beispielsweise kann die das Druckgas erzeugende Quelle aus einem Treibsatz mit einer elektrischen Zündvorrichtung bestehen. Die Zün dung kann hierbei auf elektrischem Wege von einer l Überwa- chungsstelle oder auch von mehreren Stellen erfolgen, von denen die Fernbetätigung der Entlüftungsflügel vorgenommen werden kann.
Die weitere Druckgasquelle kann ferner aus einer Druckgas, z. B. CO2, enthaltenden Patrone bestehen.
Hierbei kann die Patrone durch einen federbelasteten Schlagbolzen ausgelöst werden. Die Freigabe des Schlagbolzens kann auf verschiedene Weise, z. B. elektromagnetisch u. dgl., durchgeführt werden.
Bei allen diesen Anordnungen kann vorteilhaft noch eine weitere Auslösevorrichtung vorgesehen sein, die selbsttätig auf eine vorbestimmte Temperatur anspricht. Eine solche Vorrich- tung kann beispielsweise aus einem Glaskolben bestehen, dessen Flüssigkeit bei Erreichen einer vorbestimmten Temperatur explosiv wirkt und den Glaskolben zum Platzen bringt. Wenn ein solcher Glaskolben unter der Wirkung eines federbelasteten Schlagbolzens steht, wird erreicht, dass bei Entstehen einer vorbestimmten Temperatur an dem Steuerorgan für das Hubelement der Schlagbolzen durch das Platzen des Glaskolbens zur Freigabe ausgelöst werden kann, wodurch die weitere Druckmittelquelle in Tätigkeit gesetzt werden kann. Die selbsttätige Betätigung des Flügels zum Öffnen im Notfall, z. B. bei Brandgefahr, ist dadurch auf mehrfache Weise gesichert, und zwar unabhängig voneinander.
Dadurch wird ein Höchstmass an Sicherheit erzielt, dass bei Entstehen eines Brandes die einzelnen Flügel durch Betätigung von einer Zentrale oder auch unabhängig voneinander der vorbestimmten Öffnung unterworfen werden können.
Die für die Rückzugsbewegung des geöffneten Flügels dienende Schliessfeder kann zweckmässig eine Hubbegrenzung erhalten, wäs für den Normalfall gilt. Zur automatischen Freigabe kann die Schliessfeder mit ihrem dem Steuerorgan zugekehrten Ende unmittelbar mit dem Steuerkolben des Steuerorgans zusammenwirken. Beispielsweise kann die Feder eine Schelle aufweisen, die einen Bund des Steuerkolbens umgreifen kann. Hierbei kann die Schelle mit einem Schlitz versehen sein, der in der Breite kleiner als der Steuerkolbenbund und grösser als der Kolbenschaft ist. Auf diese Weise wird er reicht, dass beim Verschieben des Steuerkolbens für die Freigabe des erzeugten Druckgases zur Betätigung des Hubelementes die Schliessfeder unmittelbar aus ihrem Widerlager gelöst wird, so dass die Schliessfeder kein Hindernis für das Aufstossen bzw.
Aufschlagen des Flügels mehr bieten kann.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Fernbetätigung eines Oberlichtflügels mit Hilfe der erfindungsgemässen Steuervorrichtung in Ansicht in geschlossener Stellung des Flügels sowie in Öffnungsstellung im Schema.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der erfindungsgemässen Ausführungsform der Verstellvorrichtung bei einem Doppelflügel in der Schliessstellung und in geöffneter Stellung eines Flügels in Ansicht und schematisch.
Fig. 3 veranschaulicht das Steuerorgan gemäss der Erfindung für das Hubelement zur Betätigung des Flügels im Längsschnitt und im Schema.
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 und zeigt die Verriegelungsvorrichtung für die Druckfeder im Ausschnitt.
Fig. 5 zeigt im Ausschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Verwendung einer anderen Druckmittelquelle bei dem Steuerorgan gemäss der Erfindung, zum Teil in Ansicht und im Schnitt.
In einem Gebäude bzw. einer Halle mit einer Decke 1, die gleichzeitig Dach ist, ist eine Oberlichtklappe 2, z. B. eine Lichtkuppel 2, vorgesehen, die um ein Scharnier 3 schwenkbar gelagert ist und in der Schliessstellung über einen Kranz 4 greift. An diesem zu öffnenden Flügel 2 greift ein Hubelement 5, z. B. eine Kolben-Zylinder-Einheit, bei 6 an, wobei das Hubelement an einer festen Konsole 7 mit seinem unteren Ende an der Stelle 8 fest verbunden ist. Die Konsole 7 wird von einer Traverse 9 gehalten, die mittels der Laschen 10 und 11 an dem Kranz 4 befestigt ist. Das Hubelement 5 weist ein Steuerorgan 12 auf. Ferner ist eine Schliessfeder 13 vorgesehen, die bei 14 mit dem Steuerorgan 12 und bei 15 mit dem Flügel 2 in Verbindung steht. Die Feder 13 dient zum selbsttätigen Schliessen des Flügels 2.
Sie besitzt vorteilhaft eine Hubbegrenzung 16, die zweckmässig aus einem in der Feder eingelagerten Draht vorbestimmter Länge besteht. Die Hubbegrenzung dient dazu, dass der Flügel in der Entlüftungsstellung im Normalfall in einer vorbestimmten Winkellage einen Anschlag findet, wobei der Flügel in dieser Winkellage durch ein Druckmittel, z. B. mittels Druckluft, die das Hubelement 5 beaufschlagt, gehalten wird. Mit dem Flügel 2 kann ein Stossdämpfer 17 zusammenwirken, der mittels eines Lenkers 18 gelenkig gelagert ist, wobei der Lenker durch feste Anschläge 19 und 20 in seiner Ausschlagbewegung begrenzt wird. Der Stossdämpfer 17 dient dazu, dass beim Zurückschlagen des Flügels 2 die über 90" hinausführende Bewegung sanft erfolgt.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2, bei der zwei Flügel 2, die unter der Wirkung der Hubelemente 5 und der Schliessfede 13 stehen, gemeinsam geöffnet werden können, ist das Steuerorgan 12 für beide Hubvorrichtungen gemeinsam vorgesehen.
Es ist an der Konsole 7a befestigt, die mit einem Querträger 7b versehen ist, wobei jedes Hubelement 5 an dem Querträger 7b an den Stellen 22 und 23 abgestützt und zugleich drehbar gelagert ist. Von dem Steuerorgan 12 führen Leitungen 24 und 25 zu den Hubelementen 5 und 6 zu den Schwenkpunkten 22 und 23, wobei die Gelenkstellen 22 und 23 als Gelenkverschraubung ausgebildet sind.
Das Steuerorgan 12, das entweder am inneren Ende des Hubelementes 5 oder an einer festen Konsole angebracht sein kann, weist ein Gehäuse 26 auf (Fig. 3), in dem ein Umsteuerkolben 27 verschiebbar gelagert ist. In dem Gehäuse 26 ist eine Bohrung 28 vorgesehen, die zu dem Hubelement 5, d. h.
hinter den Kolben 29 bzw. den Kolbenschaft 30, führt und mit einer Zuführung 31 Verbindung hat, durch die ein Druckmittel, z. B. Druckluft, von einem Druckluftnetz zugeführt wird.
Der Umsteuerkolben befindet sich in einer Bohrung 32 und weist mehrere Bunde auf, wobei die Bohrung 28 durch die Bunde des Umsteuerkolbens 27 abgeschlossen gehalten wird.
Hierbei hat lediglich die Zuführung 31 für das Netzdruckmittel Zutritt zu der Bohrung 28 und damit zu dem Kolben 29 des Hubelementes 5. Zur Betätigung des Flügels in die Entlüftungsstellung wird aus dem vorhandenen Druckluftnetz Druckluft durch die Zuführung 31 in die Bohrung 28 gegeben, worauf das Hubelement 5 ausgefahren wird. Die Schliessfeder 13 wird hierbei gespannt. Dabei wird der Hub des Hubelementes 5 durch die in der Schliessfeder 13 untergebrachte Hubbegrenzung 16 am weiteren Ausfahren gehindert. Während der Öffnungslage des Flügels 2 steht das Hubelement unter dem Druck des Netzdruckmittels. Wenn das Netzdruckmittel abgeschaltet wird, tritt die Schliessfeder 13 in Wirkung und schliesst den Flügel 2 selbsttätig.
Mit dem Gehäuse 26 ist ein weiteres Gehäuse 33 verbunden, in dem eine weitere Druckmittelquelle angeordnet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besteht diese aus einem Treibsatz 34, der in einer Kammer 35 untergebracht ist. An diese Kammer schliesst sich eine Bohrung 36 an, die als Zündraum für einen Zündsatz 37 dient. Der Zündsatz 37 kann durch eine Zündvorrichtung 38 zur Zündung gebracht werden, beispielsweise auf elektrischem Wege, indem eine Spule 39 vorgesehen ist, zu der eine elektrische Zuleitung 40 führt, welche von einer Zentrale aus bedient werden kann. Die Zündspule 39 ist in einer Schraube 41 untergebracht. Von der Kammer 35 führt ein Kanal 42 zur der Stirnseite des Umsteuerkolbens 27. Ferner kann in der Kammer 35 ein Filter 43 angeordnet sein.
Das Steuerorgan 12 kann weiterhin mit einer auf eine vorbestimmte Temperatur ansprechende Vorrichtung 44 ausgerüstet sein. Diese Vorrichtung 44 weist einen Glaskolben 45 auf, in dem eine Flüssigkeit enthalten ist, die bei einer vorbestimmten Temperatur Dämpfe od. dgl. von solcher Spannung entwikkelt, die das Zerplatzen des Glaskolbens 45 zur Folge haben.
Der Glaskolben 45 steht unter der Wirkung eines Schlagbolzens 46, der unter dem Druck einer Feder 47 gehalten wird, so dass durch die Federspannung der Glaskolben 45 in der Fassung 48 eingespannt gehalten wird. Die Feder 47 wirkt einerseits auf ein scheibenförmiges Widerlager 49 und anderseits gegen den Boden einer Hülse 50, die mit dem Gehäuse 33 verbunden ist. Zwischen der Spitze des Schlagorgans 46 und dem Zündsatz 37 kann ein Schlagtaster 51 für die mechanische Zündung des Zündsatzes 37 vorgesehen sein.
Der Umsteuerkolben 27 dient zugleich als Widerlager für die Feder 13. Hierzu ist ein schellenartiges Halteteil 52 vorgesehen, das einen Bund 53 des Steuerkolbens 27 umfasst. Die Schelle 52 weist am unteren Teil einen Schlitz 52a auf, dessen Breite kleiner ist als der Bund 53, jedoch grösser als der Durchmesser des Umsteuerkolbens 27. Dieser ist ferner mit einer Handhabe 54 ausgestattet, durch die es ermöglicht ist, den Umsteuerkolben 27 durch Handbetätigung verschieben zu können.
Im Notfall oder bei Brand wird die bei jedem Hubelement vorgesehene zusätzliche Druckmittelquelle in Tätigkeit gesetzt, um das Öffnen des Flügels schneller und sicherer als mit Hilfe des Netzdruckmittels vor sich gehen zu lassen. Es kann hierzu der Zündsatz 37 mittels der elektrischen Zündvorrichtung 38 gezündet werden, was von einer Zentrale aus oder von einer sonstigen Stelle in dem Gebäude vorgenommen werden kann.
Der Zündsatz veranlasst sodann die Explosion des Treibsatzes 34. Hierdurch wird bei hoher Temperatur Druckgas erzeugt, das durch den Kanal 42 auf die Stirnseite des Umsteuerkolbens 27 strömt. Dadurch wird der Umsteuerkolben verschoben, was das Versperren der Zuführung 31 für das Netz druckmittel zur Folge hat. Zugleich wird für das Druckgas der Weg zu der Bohrung 28 und damit unter den Kolben 29 des Hub elementes 5 freigegeben, worauf das Hub element unter dem hohen Gasdruck den Flügel 2 aufstösst. Damit die Schliessfeder 13 hierbei nicht hinderlich ist, erfolgt zugleich ein Freigeben des Halteteils 52 von dem Umsteuerkolben 27. Der Bund 53 hebt sich aus der Schelle 52, was zur Folge hat, dass die Schelle 52 über den Schaftdurchmesser des Umsteuerkolbens 27 gleiten kann. Mit dem sich öffnenden Flügel wird somit die freigewordene Feder 13 mitgenommen.
Eine zusätzliche Sicherheit für die Auslösung des Steuerorgans 12 zum Aufstossen des Flügels 2 ist durch die Vorrichtung 44 gegeben, durch die die Erzeugung des Druckgases bei einer vorbestimmten Temperatur ausgelöst wird. Wenn also die elektrische Schaltvorrichtung 38 nicht mehr funktioniert oder die Betätigung derselben unterblieben ist, tritt die Thermo-Auslösung der Vorrichtung 44 in Tätigkeit. Bei einer vorbestimmten Temperatur platzt der Glaskolben 45. Dadurch wird die Wirkung der Feder 47 frei und der Schlagbolzen 46 veranlasst über den Schlagtaster 51 die Zündung des Zündsatzes 37. Danach spielt sich derselbe Vorgang wie bei der Zündung des Zündsatzes 37 durch die elektrische Auslösevorrichtung 38 ab.
Das Steuerorgan 12 weist also bei jedem Hubelement 5 eine doppelt wirkende Sicherungsvorrichtung auf. Unabhängig hiervon kann nach wie vor im Normalzustand der Flügel in vorbestimmter Weise geöffnet und geschlossen werden.
Bei der Ausführungsform der Fig. 5 ist eine weitere Druckmittelquelle zur Freisetzung von Druckgas veranschaulicht. Als Druckmittelquelle kann beispielsweise eine Druckgasflasche 56 verwendet werden, die in einem Gehäuse 57 eingesetzt ist und von einer anschraubbaren Schutzhülse 58 umgeben sein kann. Zum Freisetzen des in der Flasche 56 befindlichen Druckgases, z. B. CO2-Gases, dient ein Schlagbolzen 59, der unter der Wirkung einer Feder 60 steht, die auf eine mit dem Schlagbolzen 59 verbundene Scheibe 61 wirkt. Der Schlagbolzen 59 wird durch den Glaskolben 45 unter Spannung gehalten. Dadurch ist eine thermische Auslösung des Schlagbolzens 59 gegeben. Zugleich kann eine Vorrichtung 62 vorgesehen sein, mit der der Glaskolben 45 mechanisch zerstört werden kann.
Dies kann durch einen Bolzen 63 erfolgen, der unter der Wirkung einer Feder 64 steht und durch diese in der zurückgezogenen Stellung gehalten wird. Zum Vortreiben des Bolzens 63 kann vorzugsweise eine elektrisch arbeitende Vorrichtung 65 vorgesehen sein, die elektromagnetisch arbeitet und bei einem Stromimpuls den Bolzen 63 gegen die Wirkung der Feder 64 so vortreibt, dass der Glaskolben 45 mechanisch von aussen zerstört wird. Dadurch wird der Schlagbolzen 59 frei und schlägt auf den Verschluss der Druckgasflasche 56. Die unter hoher Spannung stehenden Druckgase können sich entladen und gelangen durch Bohrungen 66 zu dem Kanal 42 zum Verschieben des Umsteuerkolbens 27 und zur Betätigung des Hubelementes 5. Das rasante Öffnen des Flü- gels 2 geschieht sodann in gleicher Weise wie durch Zündung des Treibsatzes 34.
Das freigegebene Druckgas kann voll auf das Hub element 5 wirken, während die Druckluftzufuhr vom Netz abgeschnitten ist.
Damit der Flügel 2 bei seiner Öffnungsbewegung über die senkrechte Stellung hinaus von dem Hubelement 5 nicht beeinträchtigt wird, ist weiterhin vorgesehen, dass das Hubelement 5 sich von dem Flügel 2 bei Überschreiten einer vorbe stimmten Winkelstellung selbsttätig lösen kann. Hierzu dient ein Halteteil 68 (Fig. 1), das an dem Flügel 2 bei 69 drehbar angelenkt ist. Die Kolbenstange 30a des Hubelementes 5 greift mittels eines Querbolzens 70 in einen vorzugsweise kurvenförmig gestalteten Schlitz 71 des Halteteils 68 ein, welches im Querschnitt U-Form aufweisen kann. Wenn der Flügel 2 beim Aufstossen mittels des Hubelementes 5 die senkrechte Lage überschritten hat, gleitet der Bolzen 70, der mit der Kolbenstange 30a des Hubelementes 5 fest verbunden ist, selbsttätig aus dem Schlitz 71 des Halteteils 68 heraus, so dass das Hubelement von dem Flügel 2 gelöst ist.
Der Flügel kann sodann unbehindert weiter umschlagen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Hub element 5 beim weiteren Aufschlagen des Flügels nicht mehr hinderlich ist und der Flügel die Dachöffnung vollständig freigibt. Die Rauchgase od. dgl. können dadurch durch den vollen Querschnitt der Dachöffnung frei austreten.
Es ist zweckmässig, dass der Flügel 2 in seiner geschlossenen Stellung verriegelt ist, damit der Flügel durch Windkraft od. dgl. nicht unbeabsichtigt geöffnet wird. Hierzu dient eine Verriegelungsvorrichtung 73 (Fig. 3), die selbsttätig die Verriegelung des Hub elementes veranlasst und zugleich die Vornahme der Öffnungsbewegung mit Hilfe des Druckmittels ermöglicht.
Die Verriegelungsvorrichtung 73 weist einen unter der Wirkung einer Feder 75 stehenden Verriegelungsbolzen 74 auf, der mit einem Kolben 76 fest verbunden ist, welcher in dem Gehäuse 77 gleitet. Zu der dem Hub element 5 zugekehrten Seite des Kolbens 76 führt der Kanal 28 für die Netzdruckluft für das erzeugte Druckgas. Der Bolzen 74 greift mit seinem angeschrägten freien Ende in eine Ausnehmung, z. B. eine Ringnut 78, des Kolbenschaftes 30, wobei die Ausnehmung 78 mit Schrägflanken versehen ist. Der Verriegelungsbolzen 74 kann durch eine aussenliegende Handhabe 79 von Hand betätigt werden. Sobald Druckluft oder Druckgas durch die Kanäle 28a auf den Kolben 76 des Verriegelungsbolzens 74 wirkt, wird der Verriegelungsbolzen 74 nach aussen gedrückt, so dass der von der Druckluft bzw. dem Druckgas beaufschlagte Kolben 29 bzw.
Kolbenschaft 30 die Kolbenstange 30a zum Öffnen des Flügels nach aussen gedrückt werden kann. Bei Druckentlastung unter dem Kolben 76 wird der Verriegelungsbolzen 74 wieder eingefahren, und zwar unter dem Druck der Feder 75. Beim Einfahren der Kolbenstange 30 wird durch die Schräge 78a an der Unterseite der Kolbenstange 30 der Verriegelungsbolzen 74 zurückgedrückt, so dass dieser in die Ausnehmung 78 der Kolbenstange einrasten kann. Dadurch ist die Verriegelung selbsttätig wieder hergestellt. Eine solche Verriegelung reicht aus, um ein unbeabsichtigtes Öffnen des Flügels 2 auch bei hohen Windkräften sicher zu verhindern.