Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur wahlweisen Behandlung von textilen Warenbahnen in Heissluft oder mit heissem Wasserdampf, bestehend aus einem geschlossenen, schrankartigen Gehäuse aus korrosionsbeständigem Material mit einer Wareneinlauf- und einer Warenauslauföffnung und mit im Gehäuseinnern nahe des Gehäusebodens und der Gehäusedecke in Laufrichtung der Warenbahn hintereinander angeordneten, angetriebenen Umlenkwalzen.
Vorrichtungen zur Behandlung von textilen Warenbahnen mit Heissluft sind bekannt. Diese Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass eine Behandlung von textilen Warenbahnen mit heissem Dampf in ihnen nicht möglich ist, da die Steuerung des die Vorrichtung durchlaufenden Bandes durch Tänzer und die Erzeugung von heissem Dampf nicht vorgesehen ist.
Zudem bestehen diese Vorrichtungen nicht aus korrosionsbeständigem Material, so dass die Anwendung von heissem Dampf sehr schnell zur Zerstörung der Vorrichtung führt.
Es sind weiterhin Vorrichtungen zur Behandlung von textilen Warenbahnen mit heissem Danpf bekannt. Diese Vorrichtungen, die nacheinander von der textilen Warenbahn durchlaufen werden, weisen den Nachteil auf, dass die bei der Behandlung von textilen Warenbahnen mit Heissluft notwendige Steuerung der Geschwindigkeit der Umlenkwalzen nicht von ausserhalb der Vorrichtung möglich ist und dass zudem in diesen Vorrichtungen keine Heissluftdüsen vorgesehen sind.
Nachteilig ist daher, dass jeder Hersteller von textilen Warenbahnen zwei getrennte Vorrichtungen aufstellen muss, eine zur Behandlung mit heissem Dampf und eine zur Behandlung mit Heissluft. Dies erfordert einmal einen grossen Platzbedarf, weil jede Vorrichtung getrennt von der anderen aufgestellt und mit dem zu ihrem Betrieb notwendigen Zusatzaggregat zusammengebaut werden muss, und zum anderen sind die Kosten zur Anschaffung zweier Vorrichtungen mit den zu ihnen gehörenden Zusatzaggregaten, wobei ausserdem einige Zusatzaggregate doppelt angeschafft werden müssen, sehr hoch.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit der eine Behandlung von textilen Warenbahnen sowohl mit heissem Dampf als auch mit Heissluft auf einfache Art und Weise ohne Umrüsten der Vorrichtung möglich ist, so dass die Anschaffung zweier getrennter Vorrichtungen mit den dazugehörigen Zusatzaggregaten vermieden wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Kombination, dass der Gehäuseboden über seine ganze Länge als mit einer Heizung versehener Wassersumpf ausgebildet ist, dass über den unteren Umlenkwalzen und den oberen Umlenkwalzen Heissluftdüsen angeordnet sind, dass im Gehäuseinnern auf dem Gehäuseboden eine bis nahe zur Gehäusedecke reichende Trennwand aufgesetzt ist, dass in der Gehäusedecke verschliessbare Heissluftaustrittsöffnungen angeordnet sind, und dass die Geschwindigkeit der Umlenkwalzen wahlweise von im Gehäuseinnern vorgesehenen Tänzern oder mit einem aussen am Gehäuse angeordneten Handrad steuerbar ist.
Vorteilhaft kann die Wareneinlauföffnung als Vorwännzone ausgebildet sein. Die Warenauslauföffnung kann vorteilhaft als Wasserschloss ausgebildet sein. Vorzugsweise ist dann ferner im Schrank eine Vorwärmzone für das in den Sumpf nachfliessende Wasser vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Heissluftdüsen drehbar angeordnet. Weiterhin sind vorteilhaft im Gehäuse zusätzliche Heizregister angeordnet. Zur Erhitzung der den Heissluftdüsen durch Ventilatoren zugeführten Luft sind vorzugsweise ausserhalb des Gehäuses Heizregister angeordnet.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung in einem Schnitt quer zur Laufrichtung der Warenbahn,
Fig. 2 die Vorrichtung in einem Schnitt nach II-II der Fig. 1.
Nach den Figuren besteht die Vorrichtung aus einem geschlossenen, schrankartigen Gehäuse 1 mit einem Gehäuseboden 2 und einer Gehäusedecke 3. An den einander gegen überliegenden Schmalseiten des länglichen Gehäuses 1 sind eine Wareneinlauföffnung 4 und eine Warenauslauföffnung 5 angeordnet. In einer der Breitseiten 6 des Gehäuses 1 sind Türen mit Sichtscheiben (nicht dargestellt) zur Bedienung der Vorrichtung vorgesehen. Das gesamte Gehäuse besteht aus korrosionsbeständigem Material, z. B. aus Edelstahl. Alle Gehäusewände sind zur Verringerung des Wärmeverlusts isoliert.
Im Innern des Gehäuses 1 sind nahe des Gehäusebodens 2 in die Breitseiten 6 im Abstand zueinander hintereinander Umlenkwalzen 7 in Lagern 8 drehbar eingesetzt. In gleicher Weise sind nahe der Gehäusedecke 3 weitere Umlenkwalzen 7 in Lagern 8 drehbar angeordnet. Die einander zugeordneten unteren und oberen Umlenkwalzen 7 sind in Längsrichtung des Gehäuses zu drei Gruppen zusammengefasst, die von drei getrennten, nicht gezeigten Motoren antreibbar sind. Im Gehäuse sind weiterhin drei Tänzer 9 angeordnet, über die die Geschwindigkeit der Antriebsmotoren und damit die Geschwindigkeit der drei Umlenkwalzengruppen 7 steuerbar sind. Ausserdem ist die Geschwindigkeit der Antriebsmotoren durch ein ausserhalb des Gehäuses 1 angeordnetes Handrad (nicht gezeigt) unabhängig von den Tänzern 9 steuerbar.
Der Gehäuseboden 2 ist über seine gesamte Länge als Wassersumpf 10 mit einer Heizung 11 ausgebildet. Die Heizung 11 kann als Dampf-, Gas-, Elektro-, Heisswasser- oder Ölheizung ausgebildet sein. Über eine Vorwärmzone und eine nicht gezeigte Anschlussleitung wird dem Wassersumpf 10 Wasser zugeführt. Im Wassersumpf ist ein Wasserabfluss 12 vorgesehen.
Über den unteren und unter den oberen Umlenkwalzen 7 sind parallel zu ihnen Heissluftdüsen 13 in den Breitseiten 6 des Gehäuses angeordneten Lagern 14 drehbar angeordnet.
Die Heissluftdüsen 13 sind durch an ihnen befestigte Gestänge 15 miteinander verbunden, so dass durch nicht gezeigte Antriebsmittel alle Heissluftdüsen gleichzeitig um 90 drehbar sind. Alle Heissluftdüsen 13 sind durch in einer der Breitseiten 6 angeordnete Luftkanäle 16 miteinander verbunden. Den Luftkanälen 16 wird durch nicht gezeigte Ventilatoren in ausserhalb des Gehäuses angeordneten, ebenfalls nicht gezeigten Heizregistern, erhitzte Luft zugeführt.
Die Gehäusedecke 3 weist verschliessbare Heissluftaustritts öffnungen 17 auf.
Auf den Gehäuseboden 2 ist eine bis nahe zur Gehäusedecke 3 reichende Trennwand 18 aufgesetzt, die das Gehäuse in eine linke und rechte Kammer teilt.
Die Wareneinlauföffnung 4 ist als Vorwärmzone 19 für eine einlaufende Warenbahn 20 und die Warenauslauföffnung 5 ist als Wasserschloss 21 für die aus dem Gehäuse auslaufende Warenbahn 20 ausgebildet.
An den Schmalseiten des Gehäuses 1 sind ausserdem weitere Heizregister 22 angeordnet.
Zur Behandlung eines einzufärbenden Bandes 20 mit heissem Dampf wird das von einem Färbefoulard kommende Band durch die Wareneinlauföffnung 4 in die Vorwärmzone 19 geführt, durch die erste obere Umlenkwalze 7 umgelenkt und über den ersten Tänzer 9 geführt (Fig, 2, strichpunktierte Warenbahn). Anschliessend wird das Band 20 abwechselnd über obere und untere Umlenkwalzen 7 geführt, über den zweiten Tänzer 9, dann wieder abwechselnd über obere und untere Umlenkwalzen 7 und über den dritten Tänzer 9, bis das Band schliesslich durch die Warenauslauföffnung 5 und das Wasserschloss 21 die Vorrichtung verlässt. Die Tänzer 9 steuern entsprechend der Spannung des Bandes über die ihnen zugeordneten Antriebsmotoren die einzelnen Gruppen der Umlenkwalzen 7.
Der Wassersumpf 10 wird durch die Heizung 11 beheizt, wobei durch eine selbsttätige Regelung und die zusätzlichen Heizregister 22 eine konstante Temperatur (102dz) innerhalb der Vorrichtung gewährleistet wird. Da die Heissluftaustritts öffnungen 17 verschlossen sind und die Vorrichtung durch das Wasserschloss 21 verriegelt ist und da der Wasserdampf 10 sich über die gesamte Länge des Gehäusebodens erstreckt, ist die Trennwand 18 ohne Bedeutung, so dass in dem gesamten Gehäuseinnern überall die gleiche Temperatur herrscht.
Bei der Behandlung eines Bandes 20 mit heisser Luft wird das Band ebenfalls vom Färbefoulard kommend durch die Wareneinlauföffnung 4 und die Vorwärmzone 19 über die erste obere Umlenkwalze 7 geführt und anschliessend abwechselnd über untere und obere Umlenkwalzen 7, bis das Band 20 schliesslich durch die Warenauslauföffnung 5 die Vorrichtung verlässt. In diesem Fall sind die Tänzer 9 ausser Betrieb, wobei die Geschwindigkeit der Umlenkwalzen 7 der einzelnen Gruppen von Hand mit Hilfe des ausserhalb des Gehäuses angeordneten Handrades steuerbar ist, wobei die Geschwindigkeit der Gruppen vorteilhaft an einem am Gehäuse angeordneten Tachometer ablesbar ist.
Durch die Luftkanäle 16 wird den Heissluftdüsen 13 heisse Luft zugeführt, die die heisse Luft in das Schrankinnere einblasen und dabei verwirbeln. Durch diese Verwirbelung wird insbesondere eine gute gleichmässige Temperaturverteilung innerhalb des Gehäuses gewährleistet. Die Heissluftdüsen 13 sind während des Betriebes der Vorrichtung gegen die Bandware gerichtet und werden bei Stillstand der Vorrichtung selbsttätig über die Gestänge 15 und die nicht gezeigten Antriebsmittel um 90 in Richtung der mit 23 bezeichneten Pfeile gedreht, so dass Beschädigungen der Waren durch die heisse Luft vermieden werden.
Bei der Behandlung von Bändern 20 mit heisser Luft dient die durch die Trennwand 18 gebildete linke Gehäusekammer als Vortrockner, während die rechte Kammer als Fixierzone dient. Die Temperaturen in den beiden Kammern sind durch ihnen zugeordnete Steuerungen unabhängig voneinander regelbar. Während die Abluft aus der linken Kammer, dem Vortrockner, durch die ihm zugeordnete Heissluftaustrittsöffnung 17 in der Gehäusedecke 3 abgeblasen wird und damit den grössten Teil der in dieser Kammer durch das Band 20 vorhandenen Feuchtigkeit abführt, ist die relative Luftfeuchte in der rechten Kammer, der Fixierzone, sehr gering, so dass im allgemeinen die durch die ihr zugeordnete Heissluftaustritts öffnung 14 abgeblasene Abluft als Umluft wieder in den Kreislauf zurückgeschickt wird.
Die den Düsen 13 zugeführte Heissluft wird von ausserhalb der Vorrichtung angeordneten Heizregistern, die mit Dampf, Gas, Elektrizität, Heisswasser oder Öl beheizt werden, erhitzt und durch Ventilatoren den Luftkanälen 16 zugeführt. Die
Geschwindigkeit der heissen Luft wird durch entsprechend angeordnete Klappen geregelt.
Zum Fixieren von Bändern aus synthetischen Fasern in der Vorrichtung mit heisser Luft werden die beiden Kammern des Gehäuses mit heisser Luft in gleicher Temperatur beaufschlagt, so dass die Trennwand 18 ohne Bedeutung ist.
Der Wareninhalt der Vorrichtung beträgt 45 m, wobei die Arbeitsbreite auf 200, 400 und 625 ausgelegt ist. Durch die Türen mit Sichtscheiben in einer der Breitseiten 6 des Gehäuses kann sowohl eine schnelle und einfache Beschickung der Vorrichtung erfolgen, als auch bei Betrieb der Vorrichtung der Bandverlauf in den beiden Kammern überwacht werden.