Die Erfindung betrifft ein drahtloses Notrufsystem, das zum Anfordern von Hilfe von Fahrzeugen aus auf dem Funkwege bestimmt ist und das die Unfallstelle, z.B. auf einer Autobahn sowie die Art der angeforderten Hilfe automatisch angibt.
Im heutigen Strassenverkehr kommt es immer häufiger zu Verkehrsunfällen, die ärztliche Hilfe oder einen raschen Transport der Verletzten in ein Krankenhaus erfordern. Viele Verletzte sterben täglich nur, weil eine ärztliche Hilfe nicht rechtzeitig an der Unfallstelle eintreffen konnte. Die Funksprech-Notrufsysteme in Städten bzw. die telefonischen Anlagen in kleineren Gemeinden stellen einen bedeutenden Beitrag zur Hilfeleistung dar; schwieriger ist jedoch die Situation ausserhalb von Ortschaften, z.B. auf Überland-Autobahnen.
Das Feststellen des Unfalls und seine Mitteilung an entsprechende Stellen ist dann besonders umständlich, und die dazu notwendige Zeit kann ggf. die kritische Grenze zur Rettung der Verletzten überschreiten. Bei schweren Unfällen, wenn auch der Einsatz eines Pannendienstes notwendig ist, wachsen die Schwierigkeiten.
Die oben angeführten Nachteile werden durch das erfindungsgemässe drahtlose Notrufsystem beseitigt. Dieses Notrufsystem besteht einerseits aus Sendern, die in Fahrzeugen, z.B.
einem Pkw oder Lkw eingebaut sind. Jeder einzelne Sender ist einsatzbereit an die Fahrzeugbatterie angeschlossen und mit mindestens einer Betätigungsdrucktaste versehen, bei deren Herunterdrücken bzw. Eindrücken unmittelbar die Einstellung des Fahrzeugsenders erfolgt, wodurch die entsprechende Information ausgestrahlt wird. Jeder Fahrzeugsender ist mit einer Schutzeinrichtung gegen einen Missbrauch des Senders versehen. Andererseits besteht das System aus Sammelempfängern, die mit Codesendern versehen sind. Der Eingang jedes Sammelempfängers mit Codesender, die längs einer Strasse angeordnet sind, ist auf die Fahrzeugsender abgestimmt, wobei die Ausgänge der Codesender für die Verbindung mit einem mit einer Betriebszentrale verbundenen Register mit Codeauswerter, zur genauen Angabe des Orts des signalisierenden bzw.
angerufenen Sammelempfängers an der Autobahn, angepasst sind.
Die Ausgänge der einzelnen Sammelempfänger mit Codesender können parallel an eine Nachrichtenleitung geschaltet sein, die ihrerseits an den Eingang eines Registers mit Codeauswerter angeschlossen ist.
Die Nachrichtenleitung, die zum Durchschalten der Ausgänge der einzelnen Sammelempfänger und zum Anschluss an das Register mit Codeauswerter dient, kann gleichzeitig als Speiseleitung zum Speisen der Sammelempfänger mit Codesender verwendet werden.
Die Sammelempfänger mit Codesender können auch mit eigenen Speisequellen arbeiten, in diesem Fall sind dann die Ausgänge der Codesender angepasst für eine Funkverbindung mit dem Register mit Codeauswerter, wobei die Codesender entweder Frequenz- oder Zeit-Multiplex-Betrieb aufweisen.
Das Register mit Codeauswerter ist vorzugsweise mit einem Speicher zum Einspeichern und Verarbeiten der aus einzelnen Sammelempfängern mit Codesender empfangenen Signale versehen.
Die Fahrzeugsender können eine mechanische oder elektrische Schutzeinrichtung vor Missbrauch haben, die der Kontrolle einer Aufsichtsstelle, z.B. der Verkehrspolizei, unterliegen.
Es ist ferner zweckmässig, dass in jeden Fahrzeugsender an den Ausgang eines durch mindestens eine der Drucktasten betätigbaren Oszillators ein Modulator angeschlossen ist, dessen Ausgang an den Eingang des betreffenden Fahrzeugsenders angeschlossen ist.
Es ist auch vorteilhaft, dass in jedem Sammelempfänger mit Codesender an seinem Eingang Hochfrequenzkreise mit einem Niederfrequenzverstärker angeschlossen sind, an dessen Ausgang Begrenzer angeschlossen sind, die mit Niederfrequenzde tektoren verbunden sind, deren Ausgang an eine Richtungsstufe und eine Ansteuerstufe angeschlossen ist, die an den Eingang eines Codegenerators angeschlossen ist, dessen Ausgang mit dem Eingang eines Modulators verbunden ist, dessen Ausgang an den Eingang des mindestens einen Registers mit
Codeauswerter angeschlossen ist.
Schliesslich ist es empfehlenswert, dass in jedem Register mit einem Codeauswerter am Eingang ein Verstärker vorgesehen ist, dessen Ausgang an einen Decoder angeschlossen ist, der mit einem Operationsspeicher verbunden ist, dessen Ausgang an den Eingang eines ersten Betriebsspeichers angeschlossen ist, an dessen Ausgänge angeschlossen sind ein erstes Sichtgerät sowie ein erster Dienstanzeiger, ferner der Eingang eines zweiten Betriebsspeichers und schliesslich der Eingang eines dritten Betriebsspeichers; dass der Ausgang des zweiten Betriebsspeichers mit den Eingängen eines zweiten Sichtgeräts und eines zweiten Dienstanzeigers verbunden ist; und dass an den Ausgang des dritten Betriebsspeichers ein drittes Sichtgerät und ein dritter Dienstanzeiger angeschlossen sind.
Der Zweck der Erfindung besteht also in der drahtlosen Verbindung zwischen den Fahrzeugen, die fahren oder auch stehen und der Zentrale, die unmittelbar die Verbindung mit dem Rettungsdienst, dem Pannendienst oder der Verkehrspolizei vermitteln kann. Beim Einsatz wird die codierte Information aus dem Sender eines verunfallten Fahrzeugs ausgestrahlt, von dem nächsten Sammelempfänger aus der gesamten Anzahl der entlang der Autobahn angebrachten Sammelempfänger empfangen und dann z.B. drahtlos oder mittels eines Verbindungskabels (einer Nachrichtenleitung) zu der Zentrale der einzelnen Dienste gesendet. Von der Unfallstelle können durch das Betätigen von zwei Drucktasten auch zwei Dienste, z.B. der Rettungsdienst und der Pannendienst, herbeigerufen werden. Die gleichen Informationen erhält z.B. auch die Verkehrspolizei.
Das Herbeirufen der einzelnen Dienstarten kann durch einen der Insassen des Fahrzeugs oder auch aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug durchgeführt werden, falls der Sender des betroffenen Fahrzeugs beschädigt wurde. In besonderen Fällen kann das vorbeifahrende Fahrzeug die Unfallstelle passieren, ohne anhalten zu müssen.
Durch den unmittelbaren Anruf von der Unfallstelle und den sofortigen Einsatz des Rettungsdienstes kann die zur Hilfeleistung notwendige Zeit auf ein Minimum herabgesetzt werden und dadurch zum Retten vieler Menschenleben sowie auch zur Verminderung von Vermögensschäden erheblich beitragen.
Das drahtlose Notrufsystem ist universell gestaltet, es kann innerhalb von Städten und anderen Gemeinden sowie auch ausserhalb von diesen arbeiten. Wie bereits erwähnt worden ist, ist es mit einer Schutzeinrichtung vor Missbrauch ausgestattet. Unter Berücksichtigung des Systems der Notrufanlage und der Codewahl ist die Anzahl von registrierten, mit Sendern ausgestatteten Fahrzeugen praktisch unbeschränkt.
Das erfindungsgemässe Notrufsystem wird nachfolgend mit Hilfe der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Blockschaltbild des gesamten drahtlosen Notrufsystems,
Fig. 2 das Blockschaltbild eines Fahrzeugsenders,
Fig. 3 das Blockschaltbild eines Sammelempfängers mit Codesender, und
Fig. 4 das Blockschaltbild eines Registers mit Codeauswerter.
Zur besseren Veranschaulichung des Systems sei eine Autobahn vorausgesetzt, auf der sich eine Anzahl von Fahrzeugen befindet und entlang der in bestimmten Abständen, die nicht gleich sein müssen, eine Anzahl von Sammelempfängern 2, nämlich 2.1-2.n, mit Codesender angeordnet ist (vgl. Fig. 1).
Falls dann auf dieser funkbetriebenen Autobahn die Insassen eines Fahrzeugs in eine Notlage geraten sind und einen Rettungsdienst bzw. einen anderen Dienst herbeirufen müssen, wird von einem der Fahrzeuginsassen eine entsprechende Drucktaste, z.B. la (vgl. Fig. 2), eines Senders 1, nämlich 1.11.k, gedrückt. Dadurch wird der Sender 1 sofort betriebsbereit und strahlt die entsprechende Information (Auskunft) zu einem der Sammelempfänger 2 mit einem Codesender aus. In dem Ausführungsbeispiel ist die erste Drucktaste zum Herbeirufen eines Rettungsdienstes, die zweite eines Pannendienstes und die dritte der Verkehrspolizei bestimmt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass durch gleichzeitiges Drücken von zwei Drucktasten auf einmal der Rettungsdienst und der Pannendienst gerufen werden können.
Die einzelnen Sammelempfänger 2.1-2.n mit Codesender sind, wie bereits erwähnt, entlang der Autobahn angeordnet, wobei die Entfernung zwischen den einzelnen Sammelempfängern 1-2 km betragen kann und sie mittels einer Nachrichtenleitung 4 aus einer Zentrale 3.1, 3.2 gespeist sind. Die Enden der Nachrichtenleitung der einzelnen Abschnitte sind an ein Register 3 mit einem Codeauswerter angeschlossen. Derjenige der Sammelempfänger 2 mit Codesender, der das Signal des Senders 1 des betroffenen Fahrzeuges empfangen hat, schaltet seinen Codesender ein und sendet das Signal aus, das der Notrufart entspricht. Das Register 3 verarbeitet das Signal, bestimmt die Art des ankommenden Signals und veranschaulicht an einer Schautafel den Standort des betreffenden Sammelempfängers sowie die Art des Hilferufes. Diese Angaben können durch ein gleichzeitiges akustisches Merkzeichen signalisiert werden.
Ein Bediener schaltet dieses Signal aus dem Register in einen Betriebsspeicher um, wonach die Zentrale sofort wieder empfangsbereit ist. Der Hilfseinsatz erfolgt dann in üblicher Art und Weise. Durch einen solchen Vorgang werden die erforderlichen Einsätze sehr beschleunigt.
Jeder Fahrzeugsender 1 (vgl. Fig. 2) besteht aus einem quarzgesteuerten Oszillator le, dessen Ausgang an eine (schematisch angedeutete) Antenne angeschlossen ist. Die Modulation des Oszillators le erfolgt durch einen Modulator ld. Am Eingang des Modulators 1d ist ein Niederfrequenzoszillator 1c angeschlossen. Durch Drücken einer oder beider der Drucktasten la und 1b wird die Stromversorgung aus der Fahrzeugbatterie eingeschaltet und der Niederfrequenzoszillator 1c in Schwingungen versetzt, wodurch ein Signal zu einem der Sammelempfänger 2 mit Codesendern ausgestrahlt wird. Das Ausstrahlen des Signals durch den Fahrzeugsender 1 ist von minimaler Dauer, so dass das Funknetz praktisch ständig frei bleibt.
Die Zeitbeschränkung der Ausstrahlung wird durch die Anordnung der Drucktasten gegeben, die Anordnung der Drucktasten sichert den Sender 1 auch vor Missbrauch. Nach dem Drücken der Drucktasten muss die mechanische Wiedereinstellung des Fahrzeugsenders 1 durch eine Aufsichtsstelle erfolgen.
Am Eingang jedes Sammelempfängers 2 mit Codesender (vgl. Fig. 3) ist eine Antenne angeschlossen, die das Signal des betreffenden Fahrzeugsenders 1 empfängt. Das Signal wird dann in Hochfrequenzkreisen 2a verstärkt und demoduliert sowie weiterhin in einem Niederfrequenzverstärker 2b verstärkt, an dessen Ausgang Gruppenbegrenzer 2c, 2e und 2g angeschlossen sind, wo die Amplitude einer bestimmten Impulsgruppe des Codes eingestellt wird. Auf die Begrenzer folgen Gruppen-Niederfrequenzdetektoren 2d, 2f und 2h, aus denen ein Signal einerseits in eine Richtungsstufe 2i und andererseits auch in eine Ansteuerstufe 2j gelangt. In der Richtungsstufe 2i wird das Signal durch Information für das Register 3 ergänzt, d.h. dem ausgesandten Code wird eine vorgegebene Nummer (d.h.
Richtungsnummer) zugesetzt, damit die Zentrale feststellen kann, woher das Signal kommt, und die Ansteuerstufe 2j schaltet über ein Verzögerungsglied 2k einen Codegenerator 21 ein, d.h. die Ansteuerstufe sichert das Schalten eines vollständigen Codes bei Erfüllung der vorgegebenen Bedingungen (nämlich Zeit, Pegel und Richtigkeit des Signals). Zweck des Verzögerungsgliedes 2k ist, die benachbarten Sammelempfänger 2 mit Codesender voneinander zu unterscheiden, wodurch dann die Identifizierung der Rufstelle möglich ist. Am Codegenerator 21 ist ein Modulator 2m angeschlossen, aus dem die Information über den Unfall in das Register 3 mit Codeauswerter in der Zentrale gelangt.
Aus dem Codesender kommt das Signal in einen Verstärker 3a des Registers 3, dessen Blockschaltbild in Fig. 4 veranschaulicht ist. Am Ausgang des Verstärkers 3a ist ein Decoder 3b angeschlossen, der das Signal auswertet und in einen Operationsspeicher 3 c einspeichert. Aus dem Operationsspeicher 3c wird das Signal in einen ersten Betriebsspeicher 3d weitergeleitet, an dessen Ausgang ein erstes Sichtgerät 3e und ein erster Dienstanzeiger 3f angeschlossen sind. Am ersten Dienstanzeiger 3f erscheint dann das optische Signal, das der Betätigung der Drucktasten la, 1b in dem Fahrzeugsender 1 entspricht. Aus dem Ausgang des ersten Betriebsspeichers 3d kommt dann die Information in einen zweiten Betriebsspeicher 3g, der ein zweites Sichtgerät 3h sowie einen zweiten Dienstanzeiger 3i speist.
In dem ersten Betriebsspeicher 3d wird das Signal in eine zweistellige Zahl umgesetzt, die am ersten Sichtgerät 3e angezeigt wird. Falls dann ein weiterer Notruf in die Zentrale gelangt, wird die Information aus dem ersten Betriebsspeicher 3d und dem ersten Sichtgerät 3e automatisch in den zweiten Betriebsspeicher 3g und das zeite Sichtgerät 3h umgeschaltet. Ein dritter Betriebsspeicher 3j mit einem dritten Sichtgerät 3k und einem dritten Dienstanzeiger 31 dient zum manuellen Überschreiben der Information aus dem ersten Betriebsspeicher 3d und dem ersten Sichtgerät 3e, falls mehrere Notrufe nacheinander folgen.