Die Erfindung betrifft eine Unfallwarnlichtanlage entlang einer Strasse, insbesondere Autobahn.
An nebel- und unfallgefährdeten Teilstrecken von Strassen, insbesondere Autobahnen, kann immer wieder beobachtet werden, dass bei einem Unfall eine Vielzahl weiterer Fahrzeuge auf das Hindernis auffahren und dadurch im Bereich eines derartigen Unfalls erhebliche Sach- und Personenschäden verursacht werden. Auch ist es vielfach nicht möglich, Hilft¯ und Rettungsorgane, wie Polizeidienststellen, Ret tungsfahrzeuge oder arzt, rechtzeitig und schnell über den Unfallort zu verständigen.
Die vorliegende Erfindung hat sich demnach die Aufgabe gestellt, eine Anlage zu entwickeln, mit der es möglich ist, Massen unfälle, die insbesondere bei Sichtbehinderungen auftreten können, zu vermeiden, wobei die notwendigen Hilfsorgane sofort über den Unfallort verständigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass entlang einer bestimmten Strecke am Rand der Fahrbahn in Abständen mit Warnleuchten versehene Leitpfähle ange ordnet sind, dass jeder Leitpfahl mit einem Warnschalter versehen ist, wobei die Warnleuchten durch elektrische Schaltungsmittel derart miteinander verbunden sind, dass bei Betätigung eines Warnschalters die zugehörige Warnleuchte und eine bestimmte Anzahl der entgegen der Fahrtrichtung angeordneten Warnleuchten eingeschaltet werden, und dass die Warnleuchten jedes Leitpfahles jeweils über elektrische Sicherungen mit der Stromversorgung verbunden sind.
Vorteilhaft weist die Anlage dabei solche elektrische Schaltungsmittel auf, die bewirken, dass die entgegen der Fahrtrichtung von der ersten eingeschalteten Warnleuchte aus angeordneten Warnleuchten mit abnehmender Lichtstärke und Blinkfrequenz leuchten.
Vorteilhaft ist entlang der Strasse eine Niederspannungs Versorgungsleitung vorgesehen, zu der die einzelnen Warnleuchten unter Zwischenschaltung des Warnschalters parallel geschaltet sind, wobei zur Versorgungsleitung eine einpolige weitere Warnstreckenleitung angeordnet ist, an der jeweils der eine Pol des Warnschalters angeschlossen ist, und sind jeweils in den Abschnitten dieser Leitung zwischen den Anschllls- sen des Warnschalters an der Warnstreckenleitung Mittel zum Erzeugen eines Spannungsabfalls vorgesehen, während die Spule eines Schaltrelais parallel zur Versorgungsleitung und Warnstreckenleitung geschaltet ist.
Nach einem weiteren vorteilhaften Vorschlag geht man so vor, dass bei einer mif Gleichstrom betriebenen Versorgungsleitung in deren Stromkreis Versorgungsleitung-Warnleuchte- Warnstreckenleitung der Schalter des Schaltrelais angeordnet ist, und dass in jedem Abschnitt der Warnstreckenleitung mindestens eine Richtstreckendiode mit Stromdurchlassrichtung entgegen der Fahrtrichtung vorgesehen ist, während das Schaltrelais im Leitpfahl angeordnet ist.
Es ist ferner vorteilhaft, dass bei einer mit Wechselstrom betriebenen Versorgungsleitung in Fahrtrichtung gesehen am Ende jedes Abschnittes der Warnstreckenleitung mindestens ein Kontakt des Schaltrelais angeordnet ist.
Vorteilhaft ist die Anzugsspannung der Schaltrelais auf einen bestimmten Wert einstellbar.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Warnleuchte als motorisch angetriebene Drehspiegelleuchte ausgebildet ist.
Vorteilhaft ist jeder Leitpfahl zusätzlich mit einer Nebelleitleuchte mit Rückstrahler versehen.
Vorteilhaft sind die Warnleuchten mit einem Abblendschirm versehen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass jeder Warnschalter unter Zwischenschaltung eines Strombegrenzungswiderstandes über eine Meldeleitung mit einer Unfallmeldeeinrichtung verbunden ist.
Vorteilhaft sind die Nebelleitleuchten von einer Schaltstation aus einschaltbar.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass die Schaltstation mittels einer photoelektrischen Schalteinrichtung steuerbar ist.
Schliesslich sieht eine weitere vorteilhafte Ausführungsform vor, dass wenigstens die elektrischen Sicherungen in einem mechanisch gesicherten Kabelverteilerkasten in einem Abstand zum Fahrbahnrand angeordnet sind.
Die erfindungsgemässe Unfallwarnlichtanlage hat den beachtlichen Vorteil, dass im Falle eines Unfalls die nachfolgenden Fahrzeuge auf den Unfall hingewiesen werden und sich dementsprechend einrichten können. Die Polizei kann beispielsweise von besonderen Schaltstationen aus einzelne Streu kenabschnitte zur Absicherung und zur Vorsorge beim Auftreten von Wetterunbilden, wie Nebel, Glatteis und dergleichen, einschalten.
Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer derartigen Anlage nach der Erfindung;
Fig. 2 Einzelheiten der elektrischen Schaltung einer derartigen Anlage bei Gleichstromversorgung, und
Fig. 3 ein Schaltbild gemäss Fig. 2, wobei jedoch eine Wechselstromversorgung vorgesehen ist.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Anlage nach der vorliegenden Erfindung, wobei über eine Netzleitung 17 und über Schutztrenntransformatoren 15 auf eine Versorgungsleitung 16 mit verminderter Spannung eingespeist wird, wobei parallel zur Versorgungsleitung 16 eine Warnstreckenleitung 5 geführt ist. Die Leitungen 5 bzw. 16 sind dabei entlang der abzusichernden Strecke geführt, wobei in gewünschten Abständen entlang der Fahrbahn, beispielsweise in Abständen von etwa 50 m, Warn- und Leitpfähle 1 angeordnet sind, die mit einer Warnleuchte 2 und einer Nebelleitleuchte 3 versehen sind. Die Einspeisung über die Transformatoren 15 kann beispielsweise in Abständen von etwa 500 bis 1000 m erfolgen, wobei man, ausgehend von Netzspannungen von 220 oder 380 Volt, auf eine Spannung von 42 Volt in der Leitung 16 geht.
Jeder Pfahl 1 ist mit einem Warnschalter 4 versehen, der beim Einschalten die Warnleuchten 2 entgegen der Fahrtrichtung auf eine bestimmte Strecke in Betrieb setzt. Die einzelnen Warnleuchten 2 sind dabei jeweils parallel zueinander geschaltet, ebenso wie die Nebelleuchten 3. Entlang der Strekke sind ferner eine Meldeleitung 10 sowie eine Nebelleuchtensteuerleitung 23 geführt, wobei die einzelnen Warnleuchten 2 über die Meldeleitung 10 an eine Unfallmeldeeinrichtung 28 angeschlossen sind, während die Nebelleitleuchten 3 über die Steuerleitung 23 mit einer Schaltstation 26, die ebenso wie die Unfallmeldeeinrichtung in einer Polizeidienststelle eingerichtet sein kann, in Wirkverbindung steht.
Die Unfallmeldeeinrichtung 28 hat dabei die Aufgabe, der betreffenden Station anzuzeigen, in welchem Streckenabschnitt der betreffende Schalter 4 geschlossen worden ist. Über die Schaltstation 26 können auf beliebigen Streckenabschnitten die Nebelleitleuchten 3 eingeschaltet werden. Zum automatischen Betätigen der Schaltstation 26 kann auch eine photoelektrische Schalteinrichtung vorgesehen werden.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltung erfolgt auf die Versorgungsleitung 16 eine Gleichstromeinspeisung, wobei die Hochspannung der Netzleitung 17 über den Transformator 15 und eine Gleichrichterschaltung auf eine Gleich-Niederspannung an der Versorgungsleitung 15 transformiert wird. An den beiden Leitungen der Versorgungsleitung 16 ist jeweils die Warnleuchte 2 angeschlossen, wobei diese Leitung durch den Warnschalter 4 unterbrochen werden kann. Der Schalter 4 ist mit seinem festen Kontakt an die Warnstreckenleitung 5 angeschlossen, wobei zwischen dem Schalter 4 und der Warnleuchte 2 der Schaltkontakt eines Schaltrelais 21 angeordnet ist. Parallel zur Warnleuchte 2 ist ferner ein Motor M vorgesehen, wobei die Warnleuchte 2 als Drehspiegelblinkleuchte ausgebildet ist, und der Motor M dabei den Drehspiegel antreibt.
An der Versorgungsleitung 16 sind ferner Ne belleitleuchten 3, die als Rückstrahler ausgebildet sind, angeordnet, die in den Leitpfählen 1 untergebracht sind. Zwischen den Anschlüssen des Warnschalters 4 an der Warnstreckenleitung 5 sind in den Abschnitten dieser Leitung 5 Richtstreckendioden 6 angeordnet, deren Stromdurchlassrichtung entgegen der Fahrtrichtung vorgesehen ist.
Von den Anschlüssen der von den Schaltern 4 zur Leitung 5 geführten Leitungen zweigt eine weitere Leitung ab, in der eine Melde diode 8 sowie ein Strombegrenzungswiderstand 9 angeordnet sind, und die mit der Meldeleitung 10 verbunden sind.
Zum Einschalten der Nebelleitleuchten 3 ist in deren Leitung ein Nebelleitleuchtenrelais 20 angeordnet, wobei die Relais 20 über die Schaltstation 26 eingeschaltet werden können.
Bei Beschädigung oder sonstigen auftretenden Fehlern an den Leitpfählen 1 darf die gesamte Anlage als solche nie ausser Betrieb gesetzt werden können. Dies wird dadurch erreicht, dass alle Leitungen, die vom Kabelverteilerkasten 18 zum Pfahl 1 geführt sind, mit Stromsicherungen 19 abgesichert sind. Um Beschädigungen des Kabelverteilerkastens 18 nach Möglichkeit auszuschliessen, wird der Kabelverteilerkasten im Erdboden, etwa einige Meter vom Fahrbahnrand entfernt, geschützt, beispielsweise mittels einer bodenebenen Betoneinfassung. In dem Kabelverteilerkasten 18 sind zweckmässigerweise auch die innerhalb des strichlierten Kästchens angeordneten elektrischen Elemente angebracht.
Die Funktionsweise der Anlage ist folgende:
Betätigt jemand infolge eines Unfalls beispielsweise den Schalter 4 am in der Zeichnung links dargestellten Leitpfahl 1, dann gelangt Spannung an das Schaltrelais 21, so dass der Stromkreis für die Warnleuchte 2 geschlossen ist und diese voll aufleuchtet, wobei die Blinkfrequenz hoch ist, da der Motor M die volle Spannung erhält. Ferner gelangt Spannung über den festen Kontakt des Schalters 4 des linken Leitpfahles 1 über die Richtstreckendiode 6 zu der im rechten Leitpfahl 1 angeordneten Warnleuchte 2, wobei, verur- sacht durch den Spannungsabfall, an der Diode 6 die Leuchte 2 mit verminderter Helligkeit und Blinkfrequenz leuchtet.
Gemäss dem fortlaufenden Spannungsabfall in der Leitung 5 vermindert sich somit stetig die Leuchtkraft und Blinkfrequenz über die Warnstreckenleitung 5 entgegengesetzt der Fahrtrichtung, um schliesslich vollständig ausgeschaltet zu sein, wenn die Spannung nicht mehr ausreicht, das einstellbare Relais 21 zu betätigen.
Mit dem Einschalten des betreffenden Schalters 4 an der Unfallstelle gelangt auch die notwendige Schaltspannung an die Meldeleitung 10, die über ein elektronisches Schaltrelais 11 eine Meldeleuchte 12 sowie ein akustisches Signalgerät 13 betätigt, wobei das Signalgerät 13 durch einen Handschalter 14 ausgeschaltet werden kann. Man kann nun so vorgehen, dass jedem Leitpfahl 1 eine Meldeleuchte 12 zugeordnet ist, so dass man an der Unfallmeldeeinrichtung 28 sofort erkennen kann, wo die Anlage eingeschaltet worden ist. Die Länge der Sicherungsstrecke kann beliebig gewählt werden und ist abhängig von der Dimensionierung der Richtstreckendioden 6 bzw. der Einstellung der einzelnen Schaltrelais 21.
Zweckmässigerweise wird manWarnleuchtenstrecken in einer Länge von etwa 1000 bis 1500 m vorsehen, wobei die Blinkstrecke bis zu ihrer vollen Länge an jedem beliebigen Leitpfahl erneut eingeschaltet werden kann. Der Fahrer, der in Richtung der Unfallstelle fährt, erkennt zunächst relativ schwach leuchtende und relativ langsam blinkende Leitpfähle, so dass er abschätzen kann, dass er sich noch nicht in unmittelbarer Nähe des Unfallortes befindet und somit seine Fahrweise ent- sprechend anpassen kann. Ist die Fahrzeugschlange der bereits vor ihm stehenden Fahrzeuge auf eine Länge angewachsen, die ihn in die Gefahr bringt, dass nachfolgende Fahrzeuge auf sein Fahrzeug auffahren, dann schaltet er den am nächsten liegenden Warnschalter 4 ein, wodurch ab dieser Schaltstelle erneut eine Warnleuchtenstrecke in Richtung der nachfolgenden Fahrzeuge zugeschaltet wird.
Dieser Vorgang kann beliebig wiederholt werden.
Um die Fahrer von Fahrzeugen, die sich auf der entgegengesetzten Fahrbahn bewegen, durch die Warnleuchten 2 nicht zu irritieren, weisen die Warnleuchten 2 in Richtung des Gegenverkehrs einen Abblendschirm 27 auf, der jedoch so ausgebildet ist, dass die Warnleuchten 2 von einem aus beliebiger Richtung anfliegenden Hubschrauber gesehen werden können.
Die Nebelleitleuchten 3 werden bei Nebelgefahr oder sonstigen wetterbedingten Gefahren zweckmässig von einer nächstliegenden Unfallmelde- oder Polizeistation 26 in Tätig¯ keit gesetzt, indem über die Nebelleitleuchtensteuerleitung 23 die Relais 20 betätigt werden. Zweckmässigerweise können die Nebelleitleuchten 3 auch automatisch mit Hilfe von an den gefährdeten Strecken angeordneten Steuereinrichtungen 24 über die Steuerleitung 25 automatisch ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 2 insbesondere dadurch, dass an der Versorgungsleitung 16 eine niedere Wechselspannung anliegt. Dabei sind in den einzelnen Abschnitten der Warnstreckenleitung 5 Schaltkontakte eines Richtstrek kenschaitrelais 7 angeordnet, das beim Schliessen des Schalters 4 Spannung erhält und den betreffenden Kontakt schliesst.
Zum Erzeugen des entsprechenden Spannungsabfalls in den Teilabschnitten der Leitung 5 können Widerstände angeordnet sein. Die Länge der Warnleuchtstrecke ergibt sich wiederum anhand der minimalen auf einen bestimmten Wert einstellbaren Anzugsspannung des Relais 7. Das Relais 7 betätigt gleichzeitig den Schaltkontakt zum Zuschalten des betreffenden Leitpfahles 1 an die Unfallmeldeeinrichtung 28.
Richtstreckendioden 6 in der Leitung 5, wie sie in dem Schaltbild der Fig. 2 dargestellt sind, sind bei dieser Ausführungs- form nicht erforderlich, da die in Fahrtrichtung von dem betätigten Schalter 4 liegenden Warnleuchten 2 durch die Schaltkontakte der Relais 7 ohne Spannung bleiben.
Bei Autobahnen kann es zweckmässig sein, an den im Bereich des Mittelstreifens angeordneten Pfählen oder derglei chen weitere Warnschalter anzuordnen, die zu den Warnschaltern 4 parallel geschaltet sind.