Die Erfindung betrifft einen automatisch gesteuerten ölabscheider, z.B. für Garagen, mit einem nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren gebildeten Gefäss. dessen einer Teil als ein Öl-Wassergemisch enthaltender Abwasserbehälterteil mit einem Ölablauf und dessen anderer Teil als ein abgeschiedenes Wasser ent I < altender Behälterteil mit einem Wasserablauf ausgebildet ist und mit einem in den Äbwasserbehälterteil führenden Abwassereinlauf.
Es sind Beton-Ölabscheider bekannt, die nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren gebaut sind, jedoch nur einen Abfluss für Wasser haben, wobei das öl von Zeit zu Zeit herausgepumpt werden muss. Wird dies aus irgendwelchen Gründen unterlassen, so fliesst Öl in die Kanalisation, was man unbedingt verhüten sollte.
Der Ölabscheider muss deshalb in relativ kurzen Zeitabständen kontrolliert werden, weil die Ölentnahme wegen dem unregelmässigen Abwasserzufluss nicht vorausbestimmt werden kann.
Auch wurden ölabscheider vorgeschlagen, die mit Wasser- und Öl überlaufen vorgesehen sind und die das abgeschiedene Wasser enthaltende Wassersäule bis nahe an den Boden der relativ dicken Abwassersäule ragt.
Entsprechend dem kleinem spezifischen Gewicht der Benzine und öle im Vergleich zum Wasser ist der Ölüberlauf höher als der Wasserauslauf. Wegen dem geringen Unterschied der spezifischen Gewichte einiger Ölsorten gegenüber dem Wasser darf der Ölüberlauf nur sehr wenig über dem Wasserauslaufe liegen, weil sich sonst die ölschichtuntergrenze bis zum unteren Wasserdurchlauf senken kann, wobei sich der Ausscheideraum stark verkleinert und sogar Öl in den Wasserauslauf gelangen kann. Ist der Höhenunterschied zwischen dem Ölüberlauf und dem Wasserauslauf gering, so kann bei Wellenbildung infolge stossweiser Abwasserzufuhr Wasser über den Ölüberlauf gelangen, was ebenfalls unerwünscht ist.
Um den Ausscheideraum genügend gross zu halten, sind daher hohe und voluminöse ölabscheider erforderlich.
Mit dem automatisch gesteuerten Ölabscheider gemäss der Erfindung sollen diese Nachteile behoben werden, so dass kein öl in den Wasserablauf und kein Wasser in den Ölablauf gelangen kann, wobei die maximale Ölschichtstärke begrenzt ist, der Abscheideraum für die ölpartikel nahezu konstant gehalten wird und der ölabscheider trotz kurzzeitiger Überlastbarkeit relativ klein und wartungsfrei ist.
Dieser automatisch gesteuerte Ölabscheider ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abwasserbehälterteil einen Mantel aufweist, der an seinem untern Rand Durchflussöffnungen für abgeschiedenes Wasser und an seinem obern Mantelteil einen mit einem Schliessorgan versehenen Ölablauf aufweist und der abgeschiedenes Wasser enthaltende Behälterteil oben einen mit einem Schliessorgan versehenen Wasserablauf aufweist, dass eine mit Sonden versehene elektrische Steuerung vorgesehen ist, die in Wirkverbindung mit einem Betätigungsmechanismus für die Ablaufsehliessorgane steht, wobei das Wasserablaufschliessorgan mit dem ölablaufschliessorgan mechanisch derart verbunden ist, dass beim Öffnen des einen Schliessorgans das andere schliesst und dass der Betätigungsmechanismus eine Feder aufweist, die eine schliessende Kraft auf das Wasserablaufschliessorgan ausübt,
und dass für ein oberes Schaltniveau und ein unteres Schaltniveau je eine der Sonden als eine mit Fühlerende versehene in den Abwasserbehälterteil ragende Trennschichtsonde sowie eine in den abgeschiedenes Wasser enthaltenden Behälterteil ragende Wassersonde vorgesehen ist, welche Trennschichtsonden aus dem Vergleich der physikalischen Eingenschaften der beiden Medien im Abwasserbehälterteil Steuerimpulse verursachen, so dass beim überschreiten des obern Schaltniveaus von der Wasserobergrenze ein Öffnen des Wasserablaufventils und beim Unterschreiten des untern Schaltniveaus von der ölschichtuntergrenze ein Schliessen des Wasserablaufventils bewirkt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in einem Vertikalschnitt dargestellt.
Der automatisch gesteuerte Ölabscheider ist insbesondere für Garagen und Tankstellen vorgesehen. Ein zylindrisches, unten geschlossenes Gefäss 1 ist nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren durch einen unten und oben offenen Zylindermantel 2 unterteilt in einen Benzin und öl enthaltenden innern Abwasserbehälterteil 3 mit grossem Querschnitt und einen ausgeschiedenes Wasser enthaltenden äussern Behälterteil 4 mit kleinerem Hohlzylinderraum.
In der Mitte des Gefässes 1 ist ein vertikales Rohr 5 für den Abwassereinlauf vorgesehen. Das Einlaufrohr 5 ragt in einen auf dem Boden 6 des Gefässes 1 stehenden zylindrischen Behälter 7 und ist mit dem Deckel 8 desselben verbunden. Dieser Behälter 7 dient als Sandfang und weist oben seitliche Öffnungen 9 auf für den Durchfluss des Abwassers in den Abwasserbehälterteil 3. Der Mantel 2 ist an seinem untern Rand mit Durchflussöffnungen 10 versehen, durch welche das abgeschiedene Wasser in den hohlzylinderförmigen Behälterteil 4 gelangt. An seinem obern Teil ist der Mantel 2 auf einen kleinem Durchmesser abgestuft und mit einem horizontalen öl- ablaufrohr 11 versehen, das durch ein Kugelventil 12 abschliessbar ist und die äussere Gefässwand 13 durchdringt.
Der abgeschiedenes Wasser enthaltende Behälterteil 4 weist auf der Höhe des Ölablaufrohres 11 ein horizontales Wasserablaufrohr 14 auf, das die Gewässwand 13 durchdringt und auf der Innenseite derselben durch ein Kugelventil 15 abschliessbar ist. Das Ölabscheidergefäss 1 ist mit einem abnehmbar befestigten nicht abdichtenden Deckel 16 versehen, durch welchen die Ventilspindeln 12a und 15a geführt sind.
Oben am Deckel 16 sind eine obere und eine untere in den Abwasserbehälterteil 3 ragende Trennschichtsonden 17, bzw. 18, sowie eine in abgeschiedenes Wasser ragende Wassersonde 19 befestigt. Das Fühlerende der obern Sonde 17 bestimmt das obere Schaltniveau 100 und das Fühlerende der untern Sonde 18 das untere Schaltniveau 200. Die Wassersonde 19 ist als für die beiden Trennschichtsonden 17, 18 gemeinsame Elektrode vorgesehen. Sie kann aber auch als Vergleichssonde zu den beiden Trennschichtsonden 17, 18 vorgesehen sein.
Die Sonden 17, 18, 19 sind Teile einer elektrischen Steuerung. die in Wirkverbindung mit einem Betätigungsmechanismus 20 für die Ablaufventile 12, 15 steht. Der Betätigungsmechanismus 20 ist mit einem mittels Elektroventil gesteuerten Druckluftzylinder versehen, der eine Schubstange 21 aufweist, die über die Hebel 22 das Ölablaufventil 12, 12a und das Wasserablaufventil 15, 15a in der Weise betätigen, dass beim Öffnen des Wasserablaufventils 15 das Ölablaufventil 12 schliesst und beim Schliessen des Wasserablaufventils 15 das Ölablaufventil 12 öffnet. Zur Hin- und Herbewegung der Schubstange 21 kann auch ein elektrischer Stellmotor vorgesehen werden.
Die Schubstange 21 steht unter der Wirkung einer nicht dargestellten Feder, die bei Strom- ausfall und/oder Druckluftausfall die Schubstange 21 in der Richtung bewegt. bei der das Wasserablaufventil 15 schliesst und das Ölablaufventil 12 öffnet.
Die Trennschichtsonden 17, 18 verursachen aus dem Vergleich der physikalischen Eigenschaften der beiden
Medien öl u. Wasser {Steuerimpulse, so dass beim Über schreiten des obern Schaltniveaus 100 von der Wasser obergrenze ein Öffnen des Wasserablaufventils 15 und beim Unterschreiten des untern Schaltniveaus 200 von der Ölschichtuntergrenze ein Schliessen des Wasserablaufventils 15 bewirkt wird.
Unter dem Deckel 16 ist ein Niveau schalter 23 vorgesehen, der einen Alarm auslösen, bzw. eine Umleitung des Ablautwasserzuflusses bewirken kann.
Die Sonden 17, 18, 19 können statt zum Vergleich der elektrischen Leitwerte auch zum Vergleich der thermischen Leitwerte, der Dielektrizitätskonstanten oder der photoelektrisehen Eigenschaften der beiden Medien gebaut sein.
Der beschriebene Ölabscheider funktioniert in folgen- der Weise: Bei der Inbetriebsetzung wird zuerst sauberes Leitungswasser in den Abwasserbehälterteil 3 gegeben bis das obere Schaltniveau 100 erreicht ist. Nun tauchen sowohl die obere Trennschichtsonde 17 für das obere Schaltniveau 100 als auch die untere Trennschichtsonde 18 für das untere Schaltniveau 200 mit ihrem Fühlerende ins Wasser. Die beiden Trennschichtsonden 17, 18 stellen somit dieselbe physikalische Eigenschaft, zum Beispiel dieselbe elektrische Leitfähigkeit fest. Nach dem UND Schaltprinzip wird nun ein Öffnungsstrom eingeschaltet, wodurch der Druckluftkolben oder der Stellmotor die Schubstange 21 in derjenigen Richtung bewegt, bei der das Wasserablaufventil 15 öffnet und das ölablaufventil 12 schliesst.
Wird weiter Leitungswasser in den Abwasserbehälterteil 3 gegeben, so steigt der Wasserspiegel des abgeschiedenen Wassers bis über die Auslaufkante 24 des Wasserablaufventils 15, so dass dieses Wasser ausfliessen lässt, bis sich der Wasserspiegel auf die Höhe der Auslaufkante 24 gesenkt hat.
Wird öl und Benzin enthaltendes Abwasser durch den Abwassereinlauf 5 geleitet, so gelangt dieses in den zylindrischen Behälter 7, in dem es den Sand fallen lässt, und durch die oben an diesem Behälter 7 vorgesehenen seitlichen Löcher 9 in den Abwasserbehälterteil 3. In diesem können sich die öl- und Benzinpartikel gleichmässig auf den relativ grossen Querschnitt verteilen, so dass sie langsam an die Obergrenze der Wasserschicht 25 gelangen, auf der sich eine Benzin- und ölschicht 26 bildet. Das Wasserablaufventil 15 bleibt solange offen, bis die Ölschichtuntergrenze das untere Schaltniveau 200 erreicht hat.
Nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren muss jetzt die Obergrenze der relativ leichtem Benzin-Ölsehicht 26 höher liegen als die untere Auslaufkante 24 des Wasserablaufventils 15, so dass sie beim ölablaufventil 12 über dessen unterer Auslaufkante 27 liegt. Weil bei den Höhen dieser Schichtgrenzen die obere und die untere Trennschichtsonde 17, bzw. 18 in Benzin bzw. öl ragen, welche Flüssigkeiten andere physikalische Eigenschaften, beispielsweise beide sehr schlechte elektrische Leitfähigkeiten besitzen, wird nach dem ¯UND-Schaltprinzip ein Schliessstrom eingeschaltet, wodurch der Pressluftkolben oder Stellmotor das Wasserablaufventil 15 schliesst und gleichzeitig das Ölablauf ventil 12 öffnet, so dass jetzt Benzin und/oder Öl ausfliesst.
Gelangt plötzlich Benzin oder Öl ohne Wasser in den Ablaufwasserbehälterteil 3, so geht die Ölschichtober- grenze nach oben und gleichzeitig die ölsehichtunter- grenze nach unten. Die beiden Trennschichtsonden 17,
18 beleben im öl und das Ölablaufventil 12 bleibt offen.
Erhält der Abwasserbehälterteil 3 plötzlich viel ölarmes Wasser, so dass die untere Ölschichtgrenze höher als das obere Schaltniveau 100 zu liegen kommt, so sind wieder beide Trennschichtsonden 17, 18 im Wasser, so dass das Wasserablaufventil 15 wieder geöffnet wird, bis die untere Ölschichtgrenze das untere Schaltniveau 200 erreicht hat. Sollte aus irgend einem Grund in den abgeschiedenes Wasser enthaltenden Behälterteil 4 öl fliessen, so wird über eine Schwimmsonde Alarm gegeben.
Es ist somit offensichtlich, dass nur abgeschiedenes ölfreies Wasser durch das Wasserablaufventil 15 gelangen kann.