DE4330552C2 - Abscheider mit Beruhigungszone zum Abtrennen von mineralischen Leichtstoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Abscheidebehälter mit Beruhigungszone zum Abtrennen von mineralischen Leichtstoffen aus mit diesen Leichtstoffen, wie z. B. Öl, Benzin, Benzol, verunreinigten Abwässern zum Abtrennen von mineralischen Leichtstoffen.

Die Abscheidetechnik durch Schwerkraft aufgrund des Dichteunterschiedes hat wegen der verschärften Einleitbedingungen (Anhang 49 zur Rahmen-Abwasser-Verwaltungsvorschrift § 7a Wasserhaushaltsgesetz) eine stetige Weiterentwicklung durchgemacht.

Bisher war es üblich, ein Beruhigungsbecken zu verwenden und die hydraulische Auslegung nach DIN 1999 vorzunehmen. Zur Verbesserung des Abscheidegrades von feindispergierten Leichtflüssigkeiten wurden sog. Koaleszenzabscheider entwickelt, die sich des Prinzips der Zusammenführung der Tropfen zu aufstiegsfähigen Aggregaten bedienen (DIN 1999, Teil 4 bis 6). Bei beiden Abscheiderbauarten ist das Problem des Abzugs der aufgeschwommenen Leichtflüssigkeit nicht befriedigend gelöst. Die nach DIN 1999 Teil 1 bis 3 ausgeführten Abscheider besitzen einen Speicherraum für die aufgeschwommene Leichtflüssigkeit. Wenn die Speichergrenze erreicht ist, meldet eine in der Speicherschicht angeordnete Sonde, daß der Abscheider entsorgt werden muß. Wird die Entsorgung danach unterlassen, sorgt ein vor dem Reinwasserauslauf angeordneter Schwimmerverschluß dafür, daß der Reinwasserablauf verschlossen wird, bevor die über die zulässige Speichermenge aufgeschwommene Leichtflüssigkeit in den Ablauf gelangen kann.

Eine andere Möglichkeit sind Leichtflüssigkeitsabscheider, die einen ständigen selbsttätigen Ablauf der aufgeschwommenen Leichtflüssigkeit ermöglichen. Diese Abscheider machen sich das Phänomen zunutze, daß sich die Leichtflüssigkeit entsprechend ihrer Dichtedifferenz zu Wasser über dem Wasser schichtet. Die entsprechenden Abscheider enthalten an dem die aufgeschwommenen Leichtflüssigkeiten aufnehmenden Flüssigkeitsspiegel einen konisch ausgebildeten Deckel, dessen Trichterspitze den Überlauf für die Leichtflüssigkeit enthält (DE-C 29 51 205). Die Leichtflüssigkeit wird in einem besonderen Behälter gesammelt und gespeichert und kann später abtransportiert werden. Dieses Prinzip wird in OS 41 00 822 beschrieben.

Nachteilig an diesem Abscheidertyp sind zwei Tatsachen: der konische Deckel überdeckt nur einen Teil der für das Abschwimmen verfügbaren Querschnittsfläche, und der Zulauf des zu behandelnden Abwassers kommt vertikal von oben durch den Deckel. Die reduzierte Aufschwimmfläche hat zur Folge, daß sich auch außerhalb des Trichterdeckels Leichtflüssigkeit sammeln kann, die nicht mit abläuft. Der Zulauf des Abwassers durch die Leichtflüssigkeitsschicht bewirkt eine Verschlechterung des Abscheiderergebnisses.

Der aus DE-A-35 14 157 bekannte Leichtflüssigkeitsabscheider ähnlicher Bauart weist diese Nachteile nicht mehr auf: der Zulauf des zu reinigenden Abwassers erfolgt von der Seite über eine Beruhigungswand. Der Trichterdeckel überdeckt jetzt die ganze abscheidewirksame Aufstiegsfläche. Der Abscheidegrad dieser Abscheiderbauart ist jedoch unbefriedigend, weil die Beruhigungszeit für das vom Zulauf zum gegenüberliegenden Auslauf durch den Abscheidebehälter strömende Abwasser viel zu kurz ist.

Aus EP-321 068 ist ein Abscheider bekannt, bei dem durch tangentiale Einleitung des Abwassers in den Beruhigungs­ behälter eine spiralförmige Strömung erzielt wird.

In DE-PS 241 369 werden zur Strömungsberuhigung im Abscheiderbehälter spiralförmige Einbauten vorgeschlagen.

Die Aufgabe, eine Verbesserung des Abtrenneffekts zu erreichen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Abwasser in der Beruhigungsstrecke eine mehrfach umlaufende Spiralströmung aufgezwungen wird, daß die sich dabei im unteren Bereich und im oberen Bereich der Beruhigungsstrecke sammelnden Stoffe in strömungslose Zonen der Beruhigungsstrecke geleitet und dort durch zweidimensionale Zusammenziehung zu einer Abzugsstelle verdichtet werden und daß die Stoffe anschließend durch den zu Wasser vorhandenen Dichteunterschied ablaufen gelassen werden. Dieses Verfahren ergibt eine hervorragende Abtrennung der Schmutzstoffe und einen weitgehend selbsttätigen Abzug der vorher wasserfrei verdichteten Stoffe.

Der selbsttätige Abzug der aufgeschwommenen mineralischen Leichtstoffe erfolgt nach Öffnen der Abzugsleitung dadurch, daß sich der obere Teil der Leitstoffschicht aufgrund des Dichteunterschiedes zu Wasser über dem Wasserspiegel aufschichtet. Die Überlaufkante, über die die Leichtstoffe abfließen, liegt üblicherweise unterhalb des aufgeschichteten Teils der Leichtstoffschicht. Wenn während des Leichtstoffabzuges ein Maximalzulauf auftritt, dann kann die Leichtstoffschicht durch ablaufseitigen Stau so weit angehoben werden, daß die untere Trennlinie der Leichtstoffschicht zu Wasser bis über die Überfallkante ansteigt und dann nach dem Ablauf der ganzen Leichtstoffschicht sogar Wasser auftritt. Dies ist jedoch unerwünscht.

Um diese Fehlfunktion zu vermeiden, wird deshalb in Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die Überlaufkante so hoch zu legen, daß sie bei Maximalzulauf von der angestiegenen Trennlinie zu Wasser nicht erreicht wird.

Eine andere vorteilhafte Möglichkeit, den Ablauf von Wasser aus dem Leichtstoffüberlauf zu verhindern, ist die Steuerung des Leichtstoffabzugs durch ein vor dem Überlauf angeordnetes, von einem Schwimmer betätigtes Verschlußventil. Dessen Schwimmer ist so tariert, daß er auf Wasser schwimmt, in dem Leichtstoff aber untergeht. Der Schwimmer sorgt damit dafür, daß sich der Leichtstoffüberlauf öffnet, wenn sich eine bestimmte Menge an Leichtstoffen angesammelt hat. Der durch hohen Abwasserzulauf verursachte Anstieg der Trennlinie kann zunächst zum Schließen des Schwimmerventils führen, so daß weder Leichtstoffe noch Wasser ablaufen können. Damit das Schwimmerventil am Ende des Zulaufs wieder öffnen und die aufgeschwommenen Leichtstoffe ablassen kann, wird erfindungsgemäß der Ventilsitz so tief unter die Überlaufkante gelegt, daß die sich aus Restauftriebskraft des Schwimmers und von der Reinwasserseite von unten auf den Ventilteller ausgeübte hydrostatische Kraft ergebende Schließkraft kleiner ist als die von der Säule der Leichtstoffe von oben auf den Ventilteller ausgeübte Gegenkraft.

Eine dritte Möglichkeit zum Steuern des Leichtstoffabzugs ist ein Steuerventil im Leichtstoffauslauf und Sensoren in der Zone vor dem Leichtstoffüberlauf. Die Steuerung des Ventils erfolgt in der Weise, daß das Ventil bei Anwesenheit von Leichtstoffen geöffnet und bei Anwesenheit von Wasser geschlossen wird.

Schließlich ist es auch denkbar, den in der Leichtstoffsammelzone vorgesehenen Sensor auf eine Pumpe zu schalten, die entweder die Leichtstoffe direkt absaugt oder in die Beruhigungsstrecke ein Druckmedium fördert, das die Leichtstoffe bei geschlossenen Zu- und Abläufen aus dem Leichtstoffabzug drückt.

Ein Abscheidebecken bzw. -behälter zur Durchführung des Abscheideverfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß eine vom tangentialen Abwassereinlauf in das stehend zylindrische oder polyedrische Gefäß zum mittigen Reinwasserablauf spiralig verlaufende Leitwand für einen mehr als einfachen Umlauf des Abwassers vorgesehen ist. Auch die umgekehrte Durchströmrichtung von innen nach außen ist denkbar.

Der Strömungsweg ist in beiden Fällen derartig verlängert, daß auch kleinste Leichtflüssigkeitspartikel abgetrennt werden und in die obere strömungsfreie Zone unter dem Konusdeckel aufsteigen können. Die spiralige Leitwand, die z. B. aus einem äußeren geradflächigen Abschnitt, einem mittleren Dreiviertel-Kreisabschnitt und einem inneren Radialabschnitt bestehen kann, braucht nach oben nur bis in diese strömungsfreie Zone zu reichen.

Die aufgeschwommene Leichtflüssigkeit reicht vorzugsweise immer bis in die Trichteröffnung des Konusdeckels. Der Abscheider wird also immer ohne Freispiegel betrieben. Diese Betriebsweise wird z. B. dadurch erreicht, daß Zu- und Ablaufleitung überhöht sind, d. h. der Ablauf wesentlich höher liegt als die Trichterspitze. Es ist denkbar, dann die Überlaufleitung für die Leichtflüssigkeit um so viel über die Reinwasser-Ablaufleitung zu ziehen, daß die Leichtflüssigkeit ständig selbsttätig abfließt. Dies bedingt jedoch, daß die abzutrennende Leichtflüssigkeit immer dieselbe Dichte hat. Da dies selten der Fall ist, wird in Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, den Überlauf für die aufgeschwommene Leichtflüssigkeit mit einem Verschlußorgan auszustatten und im Bereich der aufgeschwommenen Leichtflüssigkeit eine Leitfähigkeitsmeßsonde anzuordnen, die mit der Steuerung des Verschlußorgans derart verbunden ist, daß dieses bei Anwesenheit von Leichtflüssigkeit geöffnet und bei Anwesenheit von Wasser geschlossen ist. Auf diese Weise wird unabhängig von der Dichte der Leichtflüssigkeit immer selbsttätig abgezogen, so daß sich im Abscheidebehälter nur wenig Leichtflüssigkeit befindet. Um zu verhindern, daß das Verschlußorgan in zu kurzen Zeitabständen geöffnet wird, können in Ausgestaltung der Erfindung zwei Leitfähigkeitssonden in verschiedener Höhe vorgesehen werden, die auf die Steuerung des Verschlußorgans derart geschaltet sind, daß, wenn die untere Sonde Anwesenheit von Leichtflüssigkeit abtastet, das Verschlußorgan geöffnet und, wenn die obere Sonde Anwesenheit von Wasser abtastet, das Verschlußorgan (wieder) abgesperrt wird. Zum Abzug der Leichtflüssigkeit kann in beiden Fällen der in den Zu- und Ablaufleitungen herrschende hydrostatische Druck benutzt werden. Eine zusätzliche Druckerzeugung ist dann nicht erforderlich.

Im Bestreben, den Abscheidegrad in diesem neuen Abscheidertyp noch weiter zu verbessern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in dem spiraligen Strömungsweg quer und vertikal erstreckte Koaleszenzelemente anzuordnen. Diese Koaleszenzelemente, die oben frei in die strömungslose Zone enden, können in bekannter Weise als Stab- bzw. Drahtgitter, Lochblech, Siebfläche, Wirrfasermatte oder retikulierte Schaumstoffe ausgebildet sein. Wichtig ist an diesen Elementen, daß sie auf die Leichtflüssigkeitspartikel beim Umströmen Scherkräfte ausüben, die durch Verringerung der Oberflächenspannung ein Zusammenfließen ermöglichen.

Da die Abwässer, die in den anmeldungsgemäßen Abscheidern gereinigt werden, oft auch Sinkstoffe, z. B. Sand und Stärke, enthalten, ist vorgeschrieben, dem Leichtstoffabscheider einen Schlammfang vorzuschalten. Dieser Schlammfang kann entfallen, wenn der Abscheiderbehälter in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen nach unten gewölbten oder trichterförmigen Boden erhält, in dem sich die Sinkstoffe bei der spiraligen Durchströmung sammeln. Die Ablauföffnung für die Sinkstoffe erhält ein Verschlußorgan, und zum Abzug der Sinkstoffe kann auch hier der hydrostatische Druck der Wassersäulen herangezogen werden. Mit dem Ziel, die Sinkstoffe vor dem Austrag noch einzudicken, und ein Anlagern an der Konuswand zu verhindern, kann in dem Konusboden ein umlaufendes Räum- und Eindick-Krählwerk vorgesehen werden. Solche Krählwerke sind bei Abwasserklärwerken bekannt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform im Vertikalschnitt nach I-I von Fig. 2,

Fig. 2 das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 im Querachsschnitt nach II-II von Fig. 1,

Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel im Vertikalachsschnitt nach III-III von Fig. 4,

Fig. 4 den Querschnitt zu Fig. 3,

Fig. 5 eine dritte Ausführungsvariante nur im Vertikalschnitt,

Fig. 6 eine weitere Ausführungsform.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Abscheidergehäuse 1 besteht aus einem zylindrischen oder polyedrischen Mittelteil 2 und einem konischen Deckel 3 und Boden 4. An den Konusspitzen liegen jeweils Abzugsöffnungen 5, 6 mit Verschlüssen 7, 8. Der Abwasserzulauf 9 enthält einen tangential an den Mittelteilumfang mündenden, leicht konisch erweiterten Zulaufstutzen 10, an den sich im Innern des Abscheidergehäuses 1 eine Leitwand 11 anschließt. Die Leitwand 11 besteht aus einem äußeren Flächenabschnitt 11′, einem Dreiviertelkreis-Mittelabschnitt 11′′ und einem inneren Radialabschnitt 11′′′. An das innere Ende des Radialabschnitts 11′′′ schließt sich das Reinwasser-Ablaufrohr 12 an, das hier zunächst nach unten und dann über zwei Rohrwinkel nach außen und schließlich nach oben weggeführt ist. Wie Fig. 2 zeigt, liegt in dem von Abwasser in Spiralform durchströmten Querschnitt am Ende des Dreiviertelkreisumlaufs ein Koaleszenzeinsatz 13, der hier die Form eines Vertikalstabgitter hat. Es ist jedoch auch jede andere Form denkbar, z. B. ein Loch- oder Siebgitter, eine Packung aus Strömungskörpern oder eine Schicht aus retikuliertem Kunststoffschaum. Unter dem Konusdeckel 3 liegen in verschiedenen Höhen zwei Leitfähigkeits-Meßsenden 14, 15, die über eine Logik-Steuerung 16 mit dem oberen Verschluß 7 verbunden sind.

Im Betrieb betritt das zu reinigende Abwasser das Abscheidegehäuse weitgehend beruhigt und wirbelfrei. Während der im wesentlichen laminaren Spiralströmung entlang der Leitwand 11 haben sowohl Leicht- als auch Sinkstoffe Gelegenheit zum Aufschwimmen bzw. Sedimentieren und treten damit aus der Strömungs- und die strömungslose Zone über. Die Leichtstoffe 17 sammeln sich unter dem Konusdeckel 3 und können durch Öffnen des Verschlusses 7 abgezogen und in einem Entsorgungsbehälter (nicht dargestellt) gesammelt werden. Die beiden Sonden 14, 15 automatisieren den Abzug in der Weise, daß die untere Sonde 14 bei Anwesenheit von Leichtstoffen 17 den Verschluß 7 öffnet und die obere Sonde 15 ihn bei Anwesenheit von Wasser (wieder) schließt. Mit dieser Steuerung wird erreicht, daß sich nur wenig Leichtstoffe im Abscheider sammeln und der Abzug ohne Wasser vonstatten geht. Der Abzug der Sinkstoffe 18 kann in regelmäßigen Zeitabständen oder bei durch ein Schauglas ermitteltem Bedarf über ein Absperrventil 8 vorgenommen werden.

Die Durchströmrichtung durch das Abscheidegehäuse 20 nach den Fig. 3 und 4 ist von innen nach außen. Der hier gezeigte Abscheider unterscheidet sich von dem in Fig. 1/2 dargestellten dadurch, daß nur Leichtstoffe abgetrennt werden können. Diesem Abscheider ist, wenn die Abwässer auch Sinkstoffe enthalten, ein üblicher Schlammfang vorzuschalten. Der Boden 21 des Leichtstoffabscheiders ist flach und trägt die Leitwand 22, die im wesentlichen spiegelbildlich zu den Fig. 1/2 verläuft. Das von oben durch den Konusdeckel 23 eintauchende Zulaufrohr 24 ist in dem die Leitwand 22 überdeckenden Abschnitt halbseitig in Strömungsrichtung geöffnet. Das eintretende Abwasser wird dadurch über die ganze Höhe der Leitwand 22 gespreizt und entsprechend verlangsamt. Es strömt zunächst entlang dem Radialschnitt der Leitwand und wird an deren Ende in den Umlauf umgelenkt, der in dem schwach konischen Auslaufstutzen 25 endet. Der Auslaß 26 für die aufgeschwommenen Leichtstoffe ist genau an der Spitze des Konusdeckels 23 angeordnet.

Der aus Fig. 5 ersichtliche Abscheider 30 ist hingegen nur zum Abscheiden von Sinkstoffen geeignet. Er kann z. B. einem Leichtstoffabscheider nach den Fig. 3 und 4 vorgeschaltet werden und sorgt dann für eine vollständige Abscheidung auch schwierig abzutrennender Sinkstoffe. Die Besonderheit dieser Ausführungsform ist, daß der Konusboden 31 aus einem flacheren oberen (31′) und einem steileren unteren Kegelstumpf 31′′ besteht. Im Bereich der sedimentierenden Sinkstoffe 32 läuft noch ein Räumwerk 33 um, das von oben (Getriebemotor 34) angetrieben wird. Mit diesem Räumwerk wird auch ein gewisser Eindickeffekt erzielt, der den Feststoffgehalt des Schlamms erhöht. Die Leitwand 35 hat den in Fig. 1/2 gezeigten Verlauf. Wegen der in der Behälterachse liegenden Antriebswelle 36 ist der Reinwasser-Auslauf 37 etwas aus dem Zentrum gerückt.

Fig. 6 zeigt wieder ein Abscheidegefäß 40 zum Abtrennen von Leicht- und Sinkstoffen. Der Konusdeckel 43 hat eine schwächere Neigung als der Konusboden 44. Der Abwasserzulauf 49 ist hier außen an das Abscheidegefäß angesetzt und mündet mit einem Schlitz 50 tangential am Umfang. Die Leitwand 45 ist die Fortsetzung der inneren Kante des Einlaufschlitzes.

Zur Steuerung des Abzugs der Leichtstoffe 47 dient ein mit einem Schwimmer 41 verbundener Ventilteller 42, der sich von unten gegen den am Leichtstoffauslauf 46 vorgesehenen Ventilsitz 48 anlegt. Die aufrechte stabile Schwimmlage des Ventilkörpers wird durch ein an den Schwimmer angehängtes Gewicht 51 herbeigeführt. Zur vertikalen Führung dienen mehrer Stangen 52, die um den Ventilsitz angeordnet sind.

Im Betrieb, wenn das Abscheidegefäß normgerecht mit Wasser gefüllt ist, ist das Schwimmerventil geschlossen. Werden mineralische Leichtstoffe 47 mit dem Abwasser herangeführt, dann schwimmen sie zur Spitze des Konusdeckels auf und bilden dort eine wachsende Schwimmstoffschicht. Wenn die Schwimmstoffschicht eine gewisse Dicke erreicht hat, sinkt die Restauftriebskraft des Schwimmers, da er zunehmend von einem Medium mit geringerer Dichte als Wasser umspült ist. Hört der Zulauf auf, dann sinkt die Trennlinie 53 zu Wasser auf das vom Reinwasserablaufspiegel 54 vorgegebene Niveau ab. Das bedeutet, daß das Schwimmerventil 41, 42 absinken und den Auslauf 46 für den Austritt der Schwimmstoffe freigeben kann. Mit dem Auslauf der Schwimmstoffe steigt die Trennlinie wieder an und verschließt das Schwimmerventil wieder. Über dem geschlossenen Schwimmerventil steht jetzt noch eine Säule aus Schwimmstoffen, die dafür sorgt, daß das Schwimmerventil für den nächsten Austritt von Schwimmstoffen öffnen kann. Die Säule ist im Verhältnis zur Restauftriebskraft des Schwimmers so bemessen, daß sie den Ventilteller im Ruhezustand öffnet. Der Abzug der Sinkstoffe durch die Abzugsöffnung 56 kann auch hier in regelmäßigen Zeitabständen oder bei durch ein Schauglas ermitteltem Bedarf durch Öffnen des Absperrventils 58 vorgenommen werden.

Der Vorteil der neuen Gestaltung ist vor allem darin zu sehen, daß durch die Leinwand eine lange und im wesentlichen laminare Durchströmung ohne Kurzschluß erzwungen wird, die eine hochgradige Abtrennung der Abwasserinhaltsstoffe erbringt.

Claims (4)

1. Leichtstoffabscheider zur Abtrennung von minerali­ schen Leichtstoffen aus Abwasser,
mit einem von Abwasser im wesentlichen horizontal durch­ strömten, stehend zylindrischen oder polyedrischen Ascheide­ behälter (1, 40), dessen luftfrei beaufschlagter Deckel (3, 43) gewölbt oder konisch ausgebildet ist und an der obersten, engsten Stelle mit einer Abzugsöffnung (5) mit Verschlußorgan (7, 42) zum Abziehen der durch Aufschwimmen abgeschiedenen Leichtstoffe versehen ist,
einem Abwasserzulauf (9, 10, 49) und einem Reinwasserablauf (12, 62), die so angeordnet sind, daß der Abscheidebehälter (1, 40) im Betrieb ohne Freispiegel bis zum Verschlußorgan der Abzugsöffnung gefüllt ist,
und einer im Innern des Abscheidebehälters (1, 40) angeord­ neten spiraligen Leitwand (11, 45), die dem vom Zulauf zum Abfluß strömenden Abwasser einen mehr als einfachen Umlauf im Behälter aufzwingt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ver­ schlußorgan (7, 42) ein automatisch öffnendes und schließendes Verschlußorgan ist, das durch ein auf die Dicke der abgeschiedenen Leichtstoffschicht ansprechendes Steuerorgan (14, 15, 16; 41) automatisch derart gesteuert ist, daß es öffnet, wenn die Grenzfläche zwischen Leichtstoff und Wasser durch die anwachsende Leichtstoffschicht auf ein erstes Niveau abgesunken ist und schließt, wenn die Grenzfläche durch Abziehen von Leichtstoffen auf ein zweites höheres Niveau angestiegen ist.

2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Steuerorgan zwei in verschie­ dener Höhe unter dem Deckel (3) angeordnete Meßsonden (14, 15) und eine mit diesen verbundene Steuerung (16) aufweist, die das Verschlußorgan (7) öffnet, wenn die untere Meßsonde (14) die Anwesenheit von Leichtstoff feststellt, und das Verschlußorgan (7) schließt, wenn die obere Meßsonde (15) die Anwesenheit von Wasser feststellt.

3. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan ein mit einem Ventilsitz (48) von unten zusammenwirkendes Ventilglied (42) ist und daß das Steuerorgan als ein das Ventilglied (42) tragender Schwimmer (41) ausgebildet ist, der derart auf die Leichtstoffe tariert ist, daß er auf Wasser schwimmt und in den Leichtstoffen untertaucht.

4. Abscheider nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichent, daß an die Abzugsöffnung ein Leichtstoff­ auslauf (46) mit Überlauf anschließt und daß der Überlauf in einem solchen Abstand über dem Ventilsitz (48) liegt, daß oberhalb des Ventilgliedes (42) eine Säule aus Leicht­ stoff verbleibt, deren von oben auf das geschlossene Ventil­ glied ausgeübte Öffnungskraft größer ist als die von dem Schwimmer (41) aufgrund der bis zu einem Überlauf (54) des Reinwasserablaufes (62) stehenden Wassersäule von unten auf das Ventilglied ausgeübte Schließkraft.