CH538982A - Entstapelgerät für Blätterstapel - Google Patents

Description

  
 



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Entstapelgerät für Blätterstapel, mit einer vertikal und horizontal verfahrbaren Tischplatte, die horizontal in einen Blätterstapel einführbar ist, um von diesem eine Blätterbeige vorbestimmter Höhe abzuheben.



   Solche Geräte sind bekannt und dienen beispielsweise zum Anliefem einzelner von einem Papierblattstapel abgehobener Papierblattbeigen an handbetätigte oder automatische Papierschneid- oder -stanzmaschinen. Die erforderlichen vertikalen und horizontalen Bewegungen der Tischplatte werden in der Regel von hydraulischen oder elektromechanischen Antriebseinrichtungen automatisch bewirkt. Jedoch ist es bisher nicht in befriedigender Weise gelungen, auch das anfängliche Teilen des Blätterstapels an der hierfür vorgesehenen Stelle zum Abheben der Beige automatisch durchzuführen; vielmehr musste eine Bedienungsperson diese anfängliche Teilung an der dem Entstapelgerät zugewandten Seite des Stapels von Hand vornehmen und einen Trennungswinkel zwischen die abzuhebende Beige und den Rest des Stapels einlegen, welcher Winkel dann von dem Entstapelgerät erfasst werden konnte.



   Es wurde nun gefunden, dass eine automatische Teilung in einwandfreier Weise mittels einer rotierenden Walze möglich ist, die man gegen eine Kante des Blätterstapels vorschiebt und dann leicht ansteigend in den Stapel einführt.



   Das erfindungsgemässe Entstapelgerät ist daher dadurch gekennzeichnet, dass an der in den Blätterstapel einzuführenden Tischplattenvorderkante und parallel zu dieser eine antreibbare Walze angeordnet ist.



   In der Zeichnung sind die hauptsächlichsten Teile eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Entstapelgerätes in einer perspektivischen Ansicht schematisch dargestellt.



   Das dargestellte Entstapelgerät besitzt eine horizontale Tischplatte 1, die   zwischen    zwei über einen Träger 2 miteinander verbundenen Platten 3 und 4 horizontal verschiebbar geführt ist. Die Platte 3 ist ihrerseits an Stangen 5 in einem Ständer 6 vertikal verschiebbar gehalten.



  Zum Verschieben der Tischplatte 1 bezüglich der Platten 3 und 4 sowie zum Heben und Senken der letzteren bezüglich des Ständers 6 sind nicht dargestellte hydraulische Antriebseinrichtungen vorgesehen, die von einem Steuerpult 7 aus manuell oder wie nachstehend noch beschrieben automatisch gesteuert werden können.



   Im Betrieb des Entstapelgerätes wird die Tischplatte 1 auf einer vorbestimmten Höhe von der Seite her in einen Papierblattstapel 8 eingeführt, um von diesem eine Papierblattbeige abzuheben, die nachher auf der Tischplatte liegend zurückgezogen wird. Die anfängliche Teilung des Papierblattstapels an einer Seite oder einer vertikalen Kante desselben zum Einführen der Tisch   plattenvord erkante    bereitet bei bekannten Entstapelgeräten Schwierigkeiten bzw. muss von Hand vorgenommen werden.



   Beim dargestellten Entstapelgerät ist an der in den Stapel 8 einzuführenden Tischplattenvorderkante und parallel zu dieser eine drehbare Walze 9 angeordnet, die von einem Motor 10 im Uhrzeigersinn angetrieben werden kann. Die Oberfläche der Walze 9 besteht vorzugsweise aus Gummi; in manchen Fällen genügt aber auch eine einfache Stahlwalze. Der Durchmesser der Walze beträgt - bei Papierblättern üblicher Grösse (Seitenlänge in der Grössenordnung von 1 m) -- etwa 2 bis 10 cm, vorzugsweise etwa 5 cm. Der Stapel 8 steht wie gezeichnet leicht schräg zur Walze 9, d.h., die dem Entstapelgerät zugewandte Seite des Stapels bildet mit der Tischplattenvorderkante einen Winkel, so dass die horizontal mit der Tischplatte 1 vorgeschobene Walze 9 zuerst auf eine Ecke des Stapels 8 trifft.

  Es zeigt sich, dass in dieser Weise mit der rotierenden Walze 9 eine einwandfreie Teilung oder Trennung der Papierblätter des Stapels an dieser Ecke erzielt werden kann, so dass danach die Tischplatte 1 in der erforderlichen Weise beim strich punktiert angeordneten Papierblatt 8a in den Stapel eingeführt werden kann.



   Vorzugsweise wird das Entstapelgerät mittels einer nichtdargestellten Steuereinrichtung mit Programm- steuerung wie folgt betrieben:
Die Tischplatte 1 steht anfänglich in einer Ruhestellung, in der sie gegenüber der gezeichneten Stellung etwas mehr nach rechts zurückgezogen ist und auf der Höhe des Maschinentisches einer zu beschickenden Maschine (nicht dargestellt) liegt.



   Die Steuereinrichtung wird durch ein Startsignal eingeschaltet, das manuell erzeugt wird (durch Druck auf einen Knopf auf dem Steuerpult 7 oder von einem zu beschickenden Papierschneid- oder -stanzautomaten abgegeben wird.



   Eine an der Seitenplatte 4 angebrachte und somit mit der Tischplatte 1 heb- und senkbare Fotozelleneinrichtung 11, deren Arbeitslichtstrahl vom Stapel 8 unterbrochen wird, solange die Tischplatte 1 unter der Höhe des Papierblattes 8a steht, stellt zunächst fest, ob die Tischplatte angehoben oder abgesenkt werden muss, um diese Höhe zu erreichen. Die Steuereinrichtung schaltet dann die Vertikal-Antriebseinrichtung in entsprechender Richtung so lange ein, bis ein von der Fotozelleneinrichtung 11 abgegebenes Signal anzeigt, dass deren Arbeitslichtstrahl das obere Ende des Stapels 8 erreicht hat. Die Tischplatte 1 bzw. die Mitte der Walze 9 steht dann eine vorbestimmte Strecke. entsprechend der Höhe der abzuhebenden Papierblattbeige, unterhalb des oberen Endes des Stapels 8 (nämlich eben auf der Höhe des Papierblattes 8a).



   Nach dem Ausschalten der Vertikal-Antriebseinrich- tung schaltet die Steuereinrichtung den Antriebsmotor 10 der Walze 9 ein, welcher die Walze beispielsweise mit einer Leerlauf-Umfangsgeschwindigkeit von etwa 120 bis
150 m/Min. im Uhrzeigersinn (gemäss der Zeichnung) antreibt. Ferner wird der Horizontale Tischvorschub eingeschaltet. um die Tischplatte 1 mit einer ersten Geschwindigkeit, beispielsweise etwa 0,5 m/Min., gegen den Stapel 8 vorzuschieben. Eine zweite, an der Tischplatte 1 Stapels 8 erreicht. Das von der Fotozelleneinrichtung 12 stellt fest, wenn die Walze 9 die vorderste Ecke des Stapels 8 erreicht.

  Das von der Ftozelleneinrichtung 12 abgegebene Signal veranlasst die Steuereinrichtung, zusammen mit dem horizontalen Tischvorschub, nun auch die Vertikal-Antriebseinrichtung einzuschalten, so dass die Walze 9 schräg nach oben ansteigend in den Stapel 8 einfährt, wobei eine einwandfreie Trennung der Papierblätter an der vorderen Stapelecke stattfindet.



   Das schräg nach oben ansteigende Einführen der Walze in den Stapel dauert eine von der Steuereinrichtung festgelegte vorbestimmte Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit, die etwa so bemessen ist, dass die Walze auch die in der Zeichnung linke vordere Stapelecke erreicht hat, die Papierblätter also auf einer ganzen Seitenlänge getrennt sind, schaltet die Steuereinrichtung die Vertikal Antriebseinrichtung wieder aus und schaltet den Horizontal-Tischvorschub auf eine zweite, wesentlich höhere   Geschwindigkeit um, z.B. auf etwa 20 m/Min. Nach einer weiteren vorbestimmten Zeitspanne oder einer vorbestimmten Vorschubstrecke, wenn die Papierblattbeige vollständig vom Stapel abgehoben ist, wird der Tischvorschub abgeschaltet und dann die Tischplatte mit der darauf liegenden Papierblattbeige zurückgezogen und an eine vorbestimmte Weitergabestelle gebracht.



   Der Walzenantriebsmotor 10, vorzugsweise ein hydraulischer Motor, ist so ausgelegt, dass die Drehzahl der Walze 9 unter Belastung stark absinkt. Die vom Motor 10 gelieferte Kraft reicht nicht aus, um die Papierbeige, nachdem diese einmal teilweise vom Stapel abgeoben ist, relativ zum Stapel seitlich zu verschieben und auf die Tischplatte zu ziehen; sie sorgt aber anderseits natürlich dafür, dass die Beige nicht vor der Tischplatte hergeschoben wird. Erst wenn die Beige praktisch ganz vom Stapel gelöst ist, wird sie von der umlaufenden Walze zusätzlich etwas nach rechts auf die Tischplatte geschoben.



   Die Tischplatte 1 ist zweckmässig in bekannter Weise ein sog.  Lufttisch , auf dem durch Luftkissen die Reibung der aufliegenden Papierbeige vermindert wird, so dass diese auf der Tischplatte leicht zusammenhängend verschiebbar ist. 

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH

   Entstapelgerät für Blätterstapel, mit einer vertikal und horizontal verfahrbaren Tischplatte (1), die horizontal in einen Blätterstapel (8) einführbar ist, um von diesem eine Blätterbeige vorbestimmter Höhe abzuheben, dadurch gekennzeichnet, dass an der in den Blätterstapel (8) einzuführenden Tischplattenvorderkante und parallel zu dieser eine antreibbare Walze (9) angeordnet ist.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Entstapelgerät nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Walze (9) aus Gummi besteht.

   2. Entstapelgerät nach Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (9) einen Durchmesser zwischen 2 und 10 cm hat.

   3. Entstapelgerät nach Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste, mit der Tischplatte (1) heb- und senkbare Detektoreinrichtung (11) vorgesehen ist zum Feststellen einer Höhenlage der Tischplatte (1) in vorbestimmtem Abstand unter dem oberen Ende eines Blätterstapels (8), dass eine zweite Detektoreinrichtung (12) vorgesehen ist zum Feststellen einer seitlichen Lage der Tischplatte (1) mit der Walze (9) unmittelbar vor oder in Berührung mit einer Kante des Blätterstapels (8), und dass eine automatische Steuereinrichtung zum Steuern von Antriebseinrichtungen für die Tischplatte (1) und für die Walze (9) vorgesehen ist, welche Steuereinrichtung durch ein manuell oder von einem zu beschickenden Schneid- oder -stanzautomaten erzeugtes Signal einschaltbar ist, um folgende Vorgänge automatisch durchzuführen:

   : 1) Absenken oder Anheben der Tischplatte (1), bis von der ersten Detektoreinrichtung (11) ein Signal eintrifft, 2) Einschalten der Walzenantriebseinrichtung (10) und horizontales Vorschieben der Tischplatte (1) mit einer ersten Geschwindigkeit, bis von der zweiten Detektoreinrichtung (12) ein Signal eintrifft, 3) Tischplatte (1) danach während vorbestimmter Zeit gleichzeitig anheben und weiter horizontal vorschieben, 4) danach horizontales Vorschieben der Tischplatte (1) mit einer zweiten, höheren Geschwindigkeit bis in eine Endlage und 5) schliesslich Zurückziehen der Tischplatte (1) mit der abgehobenen Blätterbeige.

   4. Entstapelgerät nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenantriebseinrichtung einen Motor (10), z.B. einen hydraulischen Motor, enthält, der die Walze (9) im Leerlauf mit einer Umfangsgeschwindigkeit antreibt, die höher als die genannte zweite Geschwindigkeit ist, dessen Drehzahl jedoch unter der Belastung durch eine Blätterbeige abfällt, indem seine Kraft praktisch nicht ausreicht, um die Blätterbeige bezüglich des Stapels horizontal zu verschieben und auf die Tischplatte (1) zu transportieren.