CH538892A - Verfahren zur kontinuierlichen Nassbehandlung einer Textilbahn - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Nassbehandlung einer Textilbahn

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CH538892A CH1133769A CH1133769A CH538892A CH 538892 A CH538892 A CH 538892A CH 1133769 A CH1133769 A CH 1133769A CH 1133769 A CH1133769 A CH 1133769A CH 538892 A CH538892 A CH 538892A
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Meier-Windhorst Christian A Dr
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Artos Meier Windhorst Kg
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    • D06B3/10Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of fabrics
    • D06B3/20Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of fabrics with means to improve the circulation of the treating material on the surface of the fabric

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Description


  
 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Nassbehandlung einer Textilbahn, bei dem die Bahn unabhängig von der Behandlungsflotte aufgeheizt und dann im Gleichlauf mit einer separat aufgeheizten Behandlungsflotte durch diese hindurchgeführt wird, wobei die der Bahn pro Längeneinheit zugeordnete Menge an Be   handlungsfiotte    gleichbleibender Konzentration und Zusammensetzung, die Bahngeschwindigkeit und die Behandlungstemperatur aufeinander abgestimmt werden und der Behand   lungsfiotte    eine solche zusätzliche konvektive Bewegung mit Bewegungskomponenten senkrecht zur Bahnoberfläche erteilt wird, dass das ursprünglich in der Behandlungsflotte enthaltene Behandlungsmittel am Ende der Behandlungsstrecke weitgehend verbraucht ist.



   Die hier verwendete Bezeichnung  Textilbahn  bezieht sich auf breitgeführte Bahnen, wie beispielsweise Gewebeund Gewirkbahnen, getuftete Textilbahnen, Faservliese, Garnscharen, Faserbänder und dergleichen.



   Es ist bei kontinuierlichen Textil-Veredlungsbehandlungen das vorherrschende Prinzip, dass auf die zu behandelnde Bahn in einer Behandlungsmittel-Auftragseinrichtung, z. B.



  ein Foulard, laufend eine konstant bleibende Menge der die Behandlungsmittel in immer gleichbleibender Konzentration enthaltenden Flüssigkeit aufgetragen wird. Dabei muss das von der Bahn durchlaufene Flottenvolumen möglichst klein sein, damit sich dieses aus der laufend zugegebenen Behand   lungsfiotte    schnell erneuert.



   Der jeweilige Behandlungsmittelauftrag wird dabei meist bei niedrigen oder mittleren Temperaturen ausgeführt. Abgesehen von einigen Kaltverweilverfahren und den Verfahren mit Trocknungen der mit dem Behandlungsmittel imprägnierten Bahn schliesst sich ihm eine besondere Nasswärmebehandlung, bevorzugt im Wasserdampf, an, bei der die Bahn und die aufgetragene Behandlungsflotte gemeinsam auf eine günstige Reaktionstemperatur aufgeheizt und eine gewisse Zeit auf dieser Temperatur gehalten werden.

  Dieses Verfahren des kontinuierlichen, dosierten Behandlungsmittelauftrages bei niedriger oder mittlerer Temperatur, der gemeinsamen Aufheizung von Behandlungsmittel und Textilbahn auf die optimale Reaktionstemperatur und der anschliessenden Wärmeverweilbehandlung kommt heute praktisch in all den Fällen kontinuierlicher Veredlungs- und insbesondere   Färbe-    behandlungen zur Anwendung, bei denen eine absolute Konstanz der Konzentration des mit dem Textilmaterial in Verbindung gebrachten Behandlungsmittels vom Beginn bis zum Ende einer Partie gefordert werden muss.



   Durch diese Forderung ist die kontinuierliche Veredlungsbehandlung in heissen Behandlungsflotten mit zwangläufig grösseren Volumina, die meist unabhängig von der zu behandelnden Textilbahn aufgeheizt werden und bei denen gleichsam das Tränken mit dem Behandlungsmittel und die Reaktionswärmebehandlung ein gemeinsamer Vorgang sind, bisher auf geringere Qualitätsanforderungen bzw. auf Verfahren beschränkt, deren Verfahrensergebnisse nicht so sehr abhängig von der jeweiligen Konzentration der Behandlungsflotte sind.



   Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, bei der kontinuierlichen Nassbehandlung die hier angegebenen Probleme z. B.



  dadurch zu lösen, dass man das Volumen der jeweils mit dem Textilmaterial in Wechselwirkung gebrachten Behandlungsflotte stark herabsetzt. In der in den USA entwickelten und in der deutschen Patentschrift Nr. 820 590 beschriebenen sogenannten  Williams-Unit  wurden zu diesem Zweck Verdrängungskörper zwischen die vertikalen Führungen der Bahnen eingesetzt. Diese Unit konnte aber z. B. für das Kontinuefärben nur zum Einsatz kommen, wenn Partien von über 10 000 m gefärbt werden sollten oder wenn die Forderungen an Endengleichheit der Färbungen nicht sehr hochgeschraubt waren. Die kontinuierliche Heiss-Nassbehandlung ist daher trotz ihrer an sich grossen Vorteile gegenüber dem Verfahren mit getrenntem Behandlungsmittelauftrag und anschliessender Aufheizung und Wärmeverweilbehandlung, z.

  B. in der kontinuierlichen Färberei neuer Fasern und bei anderen Prozessen der modernen Textilveredlung mit hohen Qualitätsanforderungen, nicht zum Einsatz gekommen.



   Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche Heiss-Nassbehandlung besonderer Art unter Beibehaltung aller ihrer prinzipiellen Vorteile, wie  a) Arbeiten mit wesentlich geringeren Behandlungsmittelkonzentrationen als beim Arbeiten mit Auftragsimprägnierungen, b) Einwirken des Behandlungsmittels aus einer das ganze Textilmaterial einhüllenden, alle etwaigen Zwischen- und Hohlräume ausfüllenden Behandlungsflotte heraus, c) der Möglichkeit eines leichteren   Hinwanderns    bestimmter Komponenten des Behandlungsmittels zu einzelnen Bestandteilen des Textilmaterials wie z.

  B. beim  Differential Dyeing , d) damit auch wesentlich bessere Durchdringung des Textilmaterials durch das Behandlunggsmittel, e) wesentlich bessere Möglichkeit der Aufheizung der Be   handlungsfiotte    getrennt und unabhängig von der zu behandelnden Textilbahn, f) schonende Behandlung des Textilmaterials, insbesondere bei empfindlichen Materialien, da Abquetschdosierungen, wie beim Standard-Imprägnieren, entfallen, g) nur einfache Aufgabenstellung für etwaiges Nachwaschen, da z.

  B. der Auftrag von Verdickungsmitteln und dergleichen völlig entfällt, usw., so zu gestalten, dass sie, trotz ungünstiger Voraussetzungen, die Verfahrenseigenschaften einer Kontinuebehandlung mit dosiertem Behandlungsmittelauftrag über den gesamten Verfahrensablauf, bezüglich guter Konstanz der Behandlungsmittelkonzentration, und damit deren grosse Vorteile bezüglich Sicherung der Endengleichheit der Veredlungsbehandlung annimmt bzw. aufweist.



   Gleichzeitig soll auch der grosse wirtschaftliche Nachteil der bisherigen Nassbehandlung beseitigt werden, der darin besteht, dass immer grössere Restpartien von Behandlungsflotte am Ende eines Veredlungsprozesses übrigbleiben.



   Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Flottenverhältnis 1:10 bis 1:40 beträgt, und dass die Be   handlungsfiotte    und die Textilbahn mit annähernd gleicher Geschwindigkeit in mindestens einmaliger horizontaler Planführung bewegt werden und zum ständigen, den Gleichlauf nicht störenden Ausgleich der Behandlungsmittelkonzentration wiederholt Behandlungsflotte, die unten abgezogen wird, der Textilbahn von oben her wieder zugeführt wird.



   Im Zusammenhang mit der Lösung der gestellten Aufgabe wurden wertvolle neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, nämlich
1. dass entgegen den bisherigen Verfahrenspraktiken mit Systemen, wie der  Williams-Unit , für eine kontinuierliche Heiss-Nassbehandlung mit Chemikalienreaktionen an den Oberflächen des behandelten Textilmaterials oder mit Substanzübertragungen, wie beim kontinuierlichen Färben, wirklich stabile Verfahrensergebnisse nicht zu erreichen sind, wenn sich die Reaktionswirkungen bzw. die Substanzübertragungen auf den Bereich hoher Differenzen der Konzentrationen zwischen der behandelnden Flüssigkeit und dem Oberflächenbereich des behandelten Textilmaterials beschränken, d. h., dass versucht werden sollte, auch bei kontinuierlichen Heiss-Nassbehandlungen Verfahrenseigenschaften nach Art von stationären   Erschöpfungschemikalienbehandlungen    bzw.



  Ausziehfärbungen zu erreichen,
2. dass sich eine Konstanz der physikalischen und chemischen Verfahrensbedingungen insbesondere in der Anlaufphase des kontinuierlichen Prozesses und damit die angestrebte hochwertige Endengleichheit des Behandlungsergebnisses entgegen bisherigen Verfahrenspraktiken ohne komplizierte Anpassungen der jeweiligen Behandlungsmittelkonzentration nur erreichen lassen, wenn auch bei der kontinuierlichen Nassbehandlung vom Einlauf einer zu behandelnden Partie an jeder Längeneinheit der Textilbahn eine konstante Menge von Behandlungsflotte zugeordnet wird und beide, Einheit der Textilbahn und zugeordnete Mengen an Be   handlungsfiotte -    durch geeignete Mittel zusammengehalten - durch den Behandlungsprozess geführt werden.



   Aus 1. und 2. ergibt sich ein kontinuierliches Nassbehandlungsverfahren mit Gleichlauf von zu   behandelndem    Textilmaterial und Behandlungsflotte, d. h. mit der gleichartigen Anordnung wie beim B ehandlungsmittelauftragsverfahren und mit möglichst weitgehendem Ausziehen bzw. Erschöpfen des Behandlungsmittels aus der Behandlungsflotte vom Einlauf der ersten Längeneinheiten einer Partie an bis zum Auslauf ihres Endstücks.



   Da nun weitgehende Auszieh- bzw. Neutralisationsgrade mit asymmetrisch einem stabilen Endwert zusteuernden Verfahrenswirkungen für ein breites Gebiet der Verfahrensanwendung bisher nur in relativ langen Behandlungszeiten zu erreichen war, mussten vorteilhaft auch neuartige Bedingungen entwickelt werden, um zu wirtschaftlich günstigen, d. h.



  möglichst kurzen Behandlungszeiten und damit Behandlungswegen zu kommen.



   Für das neue Kontinuebehandlingsverfahren mit Material- und Behandlungsmittelgleichlauf und weitgehender Ausziehcharakteristik wurden beispielsweise folgende zum Teil bedeutende Steigerungen der Behandlungswirkungen, insbesondere gegenüber den Wirkungen von stationären, diskontinuierlichen Flüssigkeitsbehandlungen erreicht.



   3. Durch Arbeiten mit höchstmöglichen Behandlungstemperaturen vom Einlauf der Textilbahn, d. h. vom Beginn der Flüssigkeitseinwirkung an, und zwar wahlweise a) durch Arbeiten bei Siedetemperatur bei Nassbehandlungen mit wässrigen Lösungen, besonders aber b) durch Arbeiten im Temperaturbereich von   110-200     C je nach Art des zu behandelnden Textilmaterials, d. h. beim Einsatz weiterhin mit wässrigen Lösungen durch Arbeiten bei höheren Drücken als normalem Atmosphärendruck, oder durch Ersetzen des Wassers durch bei wesentlich höheren Temperaturen siedende Lösungsmittel, c) durch getrenntes Aufheizen bzw.

  Vorheizen von Textilbahn und Behandlungsflotte;
4. durch Anwenden von allgemeinen Massnahmen zur spürbaren Steigerung der Wechselwirkung und des Substanzaustausches, wie a) durch Erzeugen von zusätzlichen konvektiven Flottenbewegungen mit wesentlichen Bewegungskomponenten senkrecht zur Bahnoberfläche, b) durch Arbeiten mit möglichst niedrigen Verhältnissen des Gewichtes der Behandlungsflotte zum Gewicht der Textilbahn und damit günstigeren, d. h. höheren Ausgangskonzentrationen des Behandlungsmittels zum Beginn des Prozesses.



   Aus 3. und 4. können jeweils in weiter Variationsbreite die für die einzelnen Veredlungsbehandlungen vorteilhaften thermischen und hydrophysikalischen Massnahmen ausgewählt, insbesondere kombiniert werden.

 

   Das getrennte Aufheizen von Textilbahn und Behand   lungsfiotte,    das gleichzeitige Einführen von beiden in den Prozess und die Möglichkeit des gezielten Nachheizens, ja sogar eines Steigerns oder eines Nachlassens der Temperaturen während des Prozesses bieten wertvolle bisher nicht gekannte Variationsmöglichkeiten der thermischen Gestaltung der Behandlungen.



   Wie dargestellt, erfährt das beschriebene Verfahren eine bedeutende Ausweitung, wenn die Siedetemperaturen von wässrigen Lösungen, insbesondere zur wünschenswerten Abkürzung der Behandlungsprozesse, nicht ausreichen. Es ergeben sich dann viele neue und wertvolle Kombinationen des beschriebenen Verfahrens mit einer Nassbehandlung unter Hochdruck einerseits und mit einer Nassbehandlung mit Einsatz höher siedender Lösungsmittel anderseits.



   So kann als sicher angenommen werden, dass besonders  die letzte Variation, z. B. als kontinuierliche Lösungsmittelfärberei und als kontinuierliche Lösungsmittelhochveredlung, ganz bedeutende neue Möglichkeiten erschliesst.



   Sorgfältige Auswertungen der neuen Erkenntnisse haben nun zu verschiedenen verfahrenstechnischen Formen der neuen kontinuierlichen Nassbehandlung mit sorgfältig gesteuertem Gleichlauf von Textilbahn und Behandlungsflotte, weitgehender Auszieh- bzw. Erschöpfungscharakteristik und mit besonderen Mitteln verstärkten Behandlunsmittelwirkungen geführt. Diese neuen Formen werden anhand von Beispielen weiter unten beschrieben.



   Hier zunächst noch wertvolle spezielle Daten. Als günstige Verhältnisse der Gewichte der Behandlungsflotte und des behandelten Materials haben sich etwa 10:1 bis 30:1 bei schweren Materialstrukturen, wie z. B. Möbelbezugsstoffen und textilen Bodenbelägen, und von 20:1 bis 40:1 für mittlere und leichtere Materialien herausgestellt.



   Mit dem Wert 15:1 des Flottenverhältnisses konnten z. B.



  kontinuierliche Ausziehfärbungen von Tufted-Teppichen von etwa 100   g/m2    aus Polyamidfasern in   0,2 %Der    Flotte von Säurefarbstoffen in wässriger Lösung, einem Arbeiten bei Siedetemperatur, einem getrennten Aufheizen von Textilbahn und Farbflotte und kontrollierter laufender Konvektivbewegung der Behandlungsflotte ohne Zusatz besonderer chemischer Hilfmittel erreicht werden. Die Abbildung 1 zeigt den Verlauf des kontinuierlichen Abfalls des jeweiligen Farbstoffgehaltes in der Behandlungsflotte in Abhängigkeit von der Behandlungszeit. Schon nach zwei Minuten wird eine Restkonzentration von 10% unterschritten. Der Farbausfall war hervorragend und allen bisherigen Kontinuefärbeergebnissen, bevorzugt nach dem Behandlungsmittelauftrags- und Dämpfverfahren, sichtbar überlegen.



   Mit einem Flottenverhältnis von 25:1 konnten mittelschwere Polyestergewebe von 175 g/m2 in einer 0,25 %igen Lösung von Dispersionsfarbstoffen in einem wasserlöslichen hochsiedenden Lösungsmittel bei   175     C Temperatur der Be   handlungsfiotte    mit hervorragender Endengleichheit und bestem Farbausfall in 50 sec Behandlungszeit gefärbt werden.



   Beim Arbeiten mit hochsiedenden Lösungsmitteln hat sich, wie beim Thermosolfärbeverfahren, die vorteilhafte Möglichkeit ergeben, den Vorgang der Veredlungsbehandlung mit der Aufgabe der Formstabilisierung gewebter oder gewirkter Textilmaterialien aus synthetischen Fasern zu verbinden.



   Die Möglichkeit, die Behandlungsflotte vor ihrem Einbringen in den Prozess getrennt aufzuheizen, erschliesst auch die vorteilhafte Möglichkeit, die Textilbahn vor ihrem Einlauf in die Behandlungsflotte durch geeignete Mittel, z. B.



  durch Dämpfen oder durch Strahlungs- oder Kontaktbeheizung, annähernd auf die Behandlungstemperatur aufzuheizen und sie auch sorgfältigst zu entlüften.



   Bei schwierig zu führenden Textilbahnen, insbesondere solchen mit empfindlichen Oberflächenstrukturen, bietet sich mit dem beschriebenen Verfahren eine einfache einmalige horizontale oder auch vertikale Planführung der dann breitgeführten Textilbahn und der ihr zugeordneten Behandlungsflotte mit einer Führungslänge von 10 m und mehr vorteilhaft an. Die Vorteile dieser Führung bleiben bei einmaliger Umlenkung, d. h. bei einer Doppelplanführung noch erhalten, wenn, wie bei Florgeweben, nur eine Seite besonders empfindlich ist. Selbstverständlich ist bei nicht so empfindlichen speziellen Textilmaterialien auch eine   Vi elfachpl anführung    mit mehr als einmaliger Umlenkung verwendbar.

  Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, nicht eine nach oben offene horizontale Planführung vorzusehen, sondern eine nach oben abgedeckte Führung, so dass sich ein geschlossener Kanal ergibt.



   Es hat sich für die Textilbahn als besonders wertvoll erwiesen, innerhalb der Gleichlaufführung der heissen Be   handlungsfiotte    einen ständigen sorgfältigen Ausgleich der   Behandlungsmittelkonzentration    quer zur Laufrichtung der Bahn, bevorzugt durch eine den Flottengleichlauf in der Laufrichtung nicht störende, reine Querzirkulation vorzunehmen
Vorteilhaft ist es, dem Verfahren jeweils frische Behand   lungsfiotte    in entsprechend geringerer Menge und höherer Konzentration zuzuführen, diese mit der wiederholt umlaufenden Behandlungsflotte zu dem gewünschten Flottenverhältnis von etwa 10:1 bis 50:

  :1 bei entsprechend geringerer Behandlungsmittelkonzentration zu vermischen und am Ende des Verfahrens eine der Menge der am Anfang zugeführten frischen Behandlungsflotte entsprechende Menge verbrauchter Behandlungsflotte aus dem Verfahren abzuführen.



   Weitere wertvolle Anwendungen und vor allem Ausweitungen des beschriebenen Verfahrens werden dadurch erreicht, dass der rein konvektive Behandlungsmittelübergang bevorzugt in der ersten Phase der Nassbehandlung durch einen vorgeschalteten Behandlungsflottenauftrag an sich bekannter Art, z. B. auf einem Imprägnierfoulard, ergänzt wird.



   Der praktische Ablauf dieser Ausführungsform des beschriebenen Verfahrens vollzieht sich wie folgt:
Auf die zu behandelnde Bahn wird vor dem Einlauf in die Hauptnassbehandlung, z. B. auf einem Imprägnierfoulard, zusätzlich eine Behandlungsflüssigkeit mit einem Abquetscheffekt von etwa 50 bis 100% aufgetragen. Diese zusätzliche Behandlungsflüssigkeit kann vorteilhaft selbst oder vermittels besonderer Behandlungsmittel die nachfolgende Hauptflottenimprägnier- und Wärmebehandlung in günstiger Weise vorbereiten und in ihrem Verfahrensablauf fördern. Mit der nachfolgenden kontinuierlichen Nassbehandlung werden dann das oder die Hauptbehandlungsmittel zur kontinuierlichen Einwirkung auf die nun in gewisser Weise vorimprägnierte oder vorpräparierte Bahn gebracht.

  Diese Verfahrensvariante erlaubt vielfältige und wirksame Kombinationsbehandlungen von Behandlungsmitteln, d. h. von Hilfs- und von Hauptbehandlungsmitteln vielfältiger Art, insbesondere solcher, die sich in ihrer Wirkung auf das Textilmaterial der zu behandelnden Bahn gegenseitig stören würden, dann solcher, die in ihrer Wirkung vorteilhaft zeitlich hintereinander geschaltet werden sollten und schliesslich solcher, die besser erst an der Oberfläche der behandelten Bahn miteinander in Wechselwirkung treten.



   In einer weiteren wertvollen Gestaltungsvariante dieser Ausführungsform kann schon ein Teil des oder der Hauptbehandlungsmittel, z. B. beim Färben der Farbstoffe, mit dem vorgeschalteten zusätzlichen   B ehandlungsflottenauftrag    vor der eigentlichen kombinierten Imprägnier- und Wärmebehandlung in der Hauptbehandlungsflotte auf die zu behandelnde Textilbahn aufgetragen werden.



   In diesem Fall dient die letztere zunächst der ergänzenden und dabei vorteilhaft egalisierenden Behandlungsmittel Übertragung, und dieser überlagert wie bei allen anderen Variationen der Reaktions- und Fixierwärmebehandlung.

 

   Diese Verfahrensvariante kann sich sowohl auf die mengenmässige Aufteilung des oder der gleichen Behandlungsmittel, insbesondere bei Farbstoffen, als auch auf eine Aufteilung nach verschiedenen Arten der Hauptbehandlungsmittel beziehen.



   So könnte vorteilhaft beim Färben von Textilbahnen aus Fasermischungen der oder die Farbstoffe für den einen Faseranteil mit dem vorgeschalteten Behandlungsmittelauftrag auf die zu färbende Bahn aufgetragen werden, während der oder die Farbstoffe für den anderen Faseranteil mit der Hauptnassbehandlung auf die zu färbende Bahn übertragen würde.



  Die Farbstoff-Reaktions- und Fixierwärmebehandlung wird dann gemeinsam von der Wärmebehandlung in der heissen Flotte übernommen.  



   Natürlich sollten die Farbstoff-Faserkombinationen mit der grösseren Affinität zueinander den Farbstoffauftrag im vorgeschalteten Flottenauftrag erhalten. Eingehende erprobungen haben gezeigt, dass es gar nichts schadet, wenn ein Teil der mit dem vorgeschalteten B ehandlungsmittelauftrag auf die Bahn aufgebrachten Behandlungsmittel zunächst nach dem Eintritt in die Behandlungsflotte der Hauptbehandlung von dieser aufgenommen wird. Der für dieses Verfahren bezeichnende Gleichlauf von   B ehandlungsmittel    und zu behandelnder Bahn sorgt dafür, dass dieser Anteil von Behandlungsmittel reproduzierbar gleichmässig von der Textilbahn wieder aufgenommen wird.



   In besonderen Fällen kann das wesentliche Behandlungsmittel eines Behandlungsprozesses vollständig mit dem vorgeschalteten Behandlungsflüssigkeitsauftrag auf die zu behandelnde Bahn aufgetragen werden. Dann dient die anschliessende Nass-Wärmebehandlung bevorzugt der Förderung der Reaktion des Behandlungsmittels mit dem Textilmaterial der zu behandelnden Bahn bzw. seiner Fixierung auf diesem. Vorteilhaft können der Wärmebehandlungsflotte aber noch chemische Hilfsmittel beigegeben werden, die die Behandlungswirkung fördern.



   Im nachstehenden wird eine zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens geeignete Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielsweise beschrieben.



   Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens, bevorzugt zum kontinuierlichen Färben von schwerem Textilmaterial, insbesondere von Teppichen mit druckempfindlichem Flor.



   1 ist die zu behandelnde Textilbahn. 14 ist die Hochführungs- und Einlauftransportwalze. Da die Textilbahn hier noch kalt ist, kann sie mit der bei höheren Temperaturen im nassen Zustand empfindlichen Seite noch auf der Walzenfläche aufliegen. Mit 15 ist der untere und mit 16 der obere lang ausgedehnte flache Behandlungsbehälter für die gemeinsame Aufnahme der zu behandelnden Bahn 1 und der aus dem Zufluss 3   ausfliessenden    vorgeheizten Behandlungsflotte bezeichnet. 17 sind Vorrichtungen bzw. Niederhalter, die dafür sorgen, dass die Textilbahn ständig unterhalb der Flottenoberfläche gehalten wird. 18 sind die sich quer über die ganze Breite der flachen Behandlungsbehälter erstreckenden Zusatzheizkörper, die wiederum wahlweise mit Niederdruckdampf oder mit höher siedenden   Heizflüssigkeiten    gefüllt sind.

  Die Überläufe 9 regeln einerseits die   Flottenstände    im unteren und oberen Behandlungsbehälter und damit das vorher ausgewählte Verhältnis der Durchlaufgewichte von Be   handlungsfiotte    und Textilbahn und anderseits den Abfluss aus dem jeweiligen Behandlungsbehälter. Die Pumpe 19 pumpt die aus dem unteren Behandlungsbehälter 15 abfliessende Behandlungsflotte über den Zulaufverteiler 20 zum oberen Behandlungsbehälter. Die Förderungs-, Übertragungsund Umlenkwalze 21 fördert die Textilbahn aus dem unteren in den oberen Behandlungsbehälter. Die Ausziehwalzen 22 heben die behandelte Textilbahn aus dem Endteil des oberen Behandlungsbehälters heraus und führen sie ganz aus dem Behandlungsbereich heraus. Vorteilhaft wird der ganze Behandlungsbereich durch das Gehäuse 23 von der äusseren Atmosphäre abgeschlossen.

  Der vom Gehäuse 23 umschlossene Raum kann vorteilhaft mit Wasserdampf gefüllt werden.

 

  Aus dem Abfluss 10 wird die weitgehend ausgezogene Be   handlungsfiotte    am Ende des Behandlungsprozesses abgelassen.



   Fig. 3 zeigt die Anordnung der Mischkammern 25 bei einer Anlage gemäss Fig. 2. Die Textilbahn 1 wird dabei über die Unterbrechungen, in denen auf engstem Raum immer wieder eine Querdurchmischung der   B ehandlungsflotte    zum Konzentrationsausgleich erfolgt, mittels besonderen Führungsflächen 26 hinweggeleitet. Die Behandlungsflotte wird dabei an der Vorderseite der Führungsflächen 26 aus den Behandlungsbehältern abgeführt, gelangt dann in die Mischkammern 25, wird dort mit der von der Bahnkante abgezogenen Behand   lungsfiotte    durchmischt und tritt an der Rückseite der Führungsflächen 26 wieder in die Behandlungsbehälter 15 bzw.



  16 ein. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur kontinuierlichen Nassbehandlung einer Textilbahn, bei dem die Bahn unabhängig von der Behand lungsfiotte aufgeheizt und dann im Gleichlauf mit einer separat aufgeheizten Behandlungsflotte durch diese hindurchgeführt wird, wobei die der Bahn pro Längeneinheit zugeordnete Menge an Behandlungsflotte gleichbleibender Konzentration und Zusammensetzung, die Bahngeschwindigkeit und die Behandlungstemperatur aufeinander abgestimmt werden und der Behandlungsflotte eine solche zusätzliche konvektive Bewegung mit Bewegungskomponenten senkrecht zur Bahnoberfläche erteilt wird, dass das ursprünglich in der Behand lungsflotte enthaltene Behandlungsmittel am Ende der Behandlungsstrecke weitgehend verbraucht ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Flottenverhältnis 1:10 bis 1:
    :40 beträgt ünd dass die Behandlungsflotte und die Textilbahn mit annähernd gleicher Geschwindigkeit in mindestens einmaliger horizontaler Planführung bewegt werden und zum ständigen, den Gleichlauf nicht störenden Ausgleich der Behandlungsmittelkonzentration wiederholt Behandlungsflotte, die unten abgezogen wird, der Textilbahn von oben her wieder zugeführt wird.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungstemperatur bei Verwendung von wässrigen Lösungen als Behandlungsflotte auf der Siedetemperatur des niedrigstsiedenden Bestandteils der Behand lungsflotte gehalten wird.
    2. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung von wässrigen Lösungen als Behandlungsflotte die ganze oder ein wesentlicher Teil der Nassbehandlung unter höherem Druck als dem atmosphärischen und wesentlich oberhalb 100" C ausgeführt wird.
    3. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungstemperatur bei Verwendung von höher siedenden Lösungsmitteln, insbesondere mit in Wasser löslichen Lösungsmitteln, als Träger der Behandlungsmittel, 120-200 C beträgt.
    4. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn im Bereich des Einlaufs in die Nassbehandlungsstrecke annähernd auf die Behandlungstemperatur aufgeheizt und gegebenenfalls gleichzeitig entlüftet wird.
    5. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn und die ihr zugeordnete Be handlungsfiotte in doppelter Planführung horizontal geführt werden und dass die Textilbahn oben abgedeckt wird, wobei die Planführung der Textilbahn beispielsweise mittels quer zur Laufrichtung der Bahn liegender Wellen erfolgt.
    6. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleich der Behandlungsmittelkonzentration durch ein reines Querzirkulierenlassen von Behand lungsfiotte bewirkt wird.
    7. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn ausserhalb der Behandlungsflotte über das sie umgebende Medium oder mittels anderer Heizsysteme zusätzlich beheizt wird.
    8. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils frische Behandlungsflotte höherer Konzentration in solcher Menge zugeführt wird, dass diese mit der wiederholt umgewälzten Behandlungsflotte zu dem gewünschten Flottenverhältnis und der gewünschten Behandlungsmittelkonzentration vermischt wird, und dass am Ende der Nassbehandlungsstrecke eine gleiche Menge erschöpfter Behand lungsflotte abgeführt wird, wie am Anfang frische Behand lungsfiotte zugeführt wurde.
    9. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu behandelnde Textilbahn vor dem Einlauf in die Nassbehandlungsstrecke eine zusätzliche Be handlungsflüssigkeit im Flottenverhältnis 1:1 oder darunter aufgetragen wird, wobei diese zusätzliche Behandlungsflüssigkeit oder ein in ihr enthaltenes Behandlungsmittel bevorzugt grössere Affinität zum Textilmaterial aufweist als die bei der nachfolgenden Nassbehandlung verwendete Flotte.
    10. Verfahren gemäss Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nassbehandlung zeitlich so weit ausgedehnt wird, dass etwaige Anteile der zusätzlichen Behandlungsflüs sigkeit, die gegebenenfalls nach Einlauf der Textilbahn in die Behandlungsflotte von dieser aufgenommen wurden, wieder vollständig auf die Textilbahn aufziehen.
    11. Verfahren gemäss Unteransprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Medium für das Behandlungsmittel sowohl in der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit, wie auch in der Behandlungsflotte, Wasser verwendet wird.
    12. Verfahren gemäss Unteransprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Medium für das Behandlungsmittel in der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit nicht wasserlösliches, nicht wässriges, organisches Lösungsmittel und als Medium für das Behandlungsmittel in der Behandlungsflotte Wasser verwendet wird.
    13. Verfahren gemäss Unteransprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzliche Behandlungsflüs- sigkeit eine wässrige Lösung aufgetragen und als Medium für das Behandlungsmittel in der Behandlungsflotte ein nicht wässriges Behandlungsmittel verwendet wird.
    14. Verfahren gemäss Unteransprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Medium für das Behandlungsmittel in der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit wie auch in der Behandlungsflotte gleiche oder verschiedene, nicht wässrige organische Lösungsmittel verwendet werden.
    15. Verfahren gemäss Unteranspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit Färbereihilfsmittel und in der Behandlungsflotte Farbstoffe eingesetzt werden.
    16. Verfahren gemäss Unteranspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Färben von Fasergemischen mit der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit Farbstoffe für den einen Faseranteil der Textilbahn und mit der Behandlungsflotte Farbstoffe für den anderen Faseranteil der Textilbahn auf diese aufgetragen werden, wobei beide Farbstoffgruppen durch kombinierte Nass-Wärmebehandlung mittels der Be handlungsfiotte fixiert werden.
    17. Verfahren gemäss Unteranspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Farbstoffe enthaltende zusätzliche Behandlungsflüssigkeit verwendet wird und dass die folgende Nassbehandlung, bevorzugt als Nass-Wärmebehandlung, gegebenenfalls mit zusätzlichen chemischen Behandlungsmitteln in der Nassbehandlungsflotte zum Fixieren und gegebenenfalls Egalisieren der Farbstoffe eingesetzt wird.
    18. Verfahren gemäss Unteranspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auftrag der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit und der nachfolgenden Nassbehandlung eine Nass-Wärmebehandlung der Textilbahn in Wasserdampf als Vorwärmebehandlung, bevorzugt zur Teilfixierung von aus der zusätzlichen Behandlungsflüssigkeit aufgenommenem Behandlungsmittel, eingeschaltet wird.
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