Ein- oder mehrrumpfiges Wasserfahrzeug, insbesondere Motor- oder Segelboot, mit geschlossenem, eine Tür aufweisendem Aufbau in Form einer Kajüte
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein ein- oder mehrrumpfiges Wasserfahrzeug, insbesondere Motor- oder Segelboot, mit geschlossenem, eine Tür aufweisendem Aufbau in Form einer Kajüte, bestehend aus umlaufender Kajütenwandung mit festem, leicht abfallenden Dach, wobei Aufbau und Dach aus Kunststoff, Metall oder Holz gefertigt sind.
Wasserfahrzeuge, wie aufgezeigt, sind in den verschiedensten Ausführungsarten und -formen als allgemein zum Stand der Technik gehörend bekannt. Bei diesen Wasserfahrzeugen handelt es sich um solche Boote, deren Rumpf bzw. Rümpfe in einer einzigen Form ausgebildet sind. Bei den jüngeren Booten ist mit dem Bootsrumpf bzw. den -rümpfen gleichzeitig der Kajütenaufbau geformt, wodurch zwangsläufig die aus Kajütenaufbau und Dach bestehende Kajüte mit dem Bootsrumpf bzw. -rümpfen eine unlösbare einstückige Einheit bildet. Die Kajüte kann sich dabei im Bereich der Scheuerleiste ansetzen oder nach innen springend verlaufen, so dass zwischen Scheuerleiste und Kajütwandung ein Laufsteg sich ergibt.
Die Kajüte, d.h. deren Aufbau, welcher mit dem Bootsrumpf eine einstückige Einheit bildet, wird relativ niedrig gehalten, damit dem Fahrtwind keine allzu grosse Angriffsfläche geboten wird, da bekanntlich eine allzu grosse Frontfläche der Kajüte zwangsläufig zur Minderung der Fahrgeschwindigkeit beiträgt.
Durch das Vorhandensein des festen Kajütdaches ergibt sich der Nachteil, dass die Stehhöhe innerhalb der Kajüte eine konstante, nicht allzu hoch bemessene ist.
Dieser Nachteil macht sich insbesondere im Hafen oder am Anlegeplatz bemerkbar, wenn das Boot hier Wohnzwecken dienen und die Kajüte aufrecht begangen werden soll. Für diesen Fall wäre es wünschenswert, wenn die Stehhöhe variabel wäre, damit die Kajüte vollständig wohnzweckmässig genutzt werden könnte.
Es sind zwar Boote, wie eingangs aufgezeigt, bekanntgeworden, die einen ein- und ausfahrbaren Kajütenaufbau aufzeigen. Das Einfahren des Kajütenaufbaues dient hier aber einzig und allein dem Zweck, bei Überlandtransport den Fahrwind sowie die Abtrift bei Seitenwind zu verringern. Eine Verstellung, bezogen auf die Stehhöhe an der Kajüte, ist bei diesen Booten nicht vorgesehen.
Des weiteren sind solche Boote bekannt geworden, die ein auf dem Bootsrumpf aufsetzbares, schnell lösbares separates Kajütgehäuse aufweisen. Die Anordnung eines schnell lösbaren separaten I(ajütgehäuses dient auch hier lediglich dazu, die Boote für einen eventuellen Landtransport so zu gestalten, dass kein allzu grosser Fahrtwindwiderstand sich einstellen kann. Bei Benutzung von Booten mit lösbarem Kajütgehäuse, ist ohne weiteres die Möglichkeit gegeben, das Boot ohne Kajüte zu verwenden, wodurch zwar eine unbegrenzte Stehhöhe gegeben ist, zum anderen aber sämtliche Instrumente dem Wasser ausgesetzt sind, was sich auf die Instrumente zwangsläufig nachteilig auswirken würde. Auch ist bei Verwendung des Bootes zu Wohnzwecken, wie eingangs aufgezeigt, ein Fehlen der Kajüte nicht als Vorteil, sondern eher als Nachteil anzusehen.
Der Erfinder hat sich in Erkenntnis der vorgenannten Mängel die Aufgabe gestellt, auf dem Gebiet der Wasserfahrzeuge mit Kajüte, eine verbesserte Ausführungsform zu offenbaren, bei der die Stehhöhe in der Kajüte sich variieren lässt.
Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass das Kajütendach eine Ausnehmung und eine nach innen gezogene, rinnenförmig ausgebildete Abkröpfung im Bereich dieser Ausnehmung aufweist, wobei in der Ausnehmung eine über Scherengestänge stufenlos höhenverstellbare Dachplatte, welche in ihrer tiefsten Stellung mit dem Kajütendach eine plane Fläche bildet, angeordnet ist.
Die nachstehende Beschreibung dient zur Erläuterung des erfindungsgmässen Gegenstandes, von dem ein Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht mit voller Besegelung; Fig.2 eine vom Heck aufgenommene Darstellung, aeilwei -- im Schnitt ohne Besegelung und
Fig. 3 die gleiche Ansicht gemäss Fig. 2, jedoch mit ausgefahrener Dachplatte und gespannter Falt-Plane.
Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein mit Segelausrüstung ausgestattetes Boot.
Wie die Fig. dabei im einzelenen erkennen lassen, ist das mit dem an sich bekannten Kajütenaufbau, zu einer einstückigen Einheit verbunden Kajütendach, mit 1 bezeichnet.
Das Kajütendach 1 weist mittig eine Ausnehmung 2 von vorbestimmbarer Grösse auf, wobei im Bereich dieser Ausnehmung 2 das Kajütendach 1 eine nach innen gezogezogene rinnenförmig ausgebildete Abkröpfung aufweist. Kajütendach 1 und tiefgezogene Abkröpfung 3 bilden eine einstückige Einheit ohne Übergang. In die Ausnehmeung 2 ist erfindungsgmäss eine über Scherengestänge 4 höhenverstellbare separate Dachplatte 5, zwecks Veränderung der Stehhöhe innerhalb der Kajüte angeordnet, welche in ihrer tiefsten Stellung mit dem Kajütendach 1 eine plane Oberfläche bildet und sich in der Abkröpfung 2 in gewisser Weise abstützt. Die Dachplatte 5 ist im Ausführungsbeispiel mit einem nach unten umgebördelten Randstreifen ausgestattet. Auf diesen Randstreifen ist eine profilierte umlaufende Dichtschiene
6, die der Spritzwasserabweisung dient, selbsthaftend aufgesteckt.
Die Schiene 6 besteht dabei aus gummielasti scheren Material. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit.
die Dachplatte 5 ohne diesen Randstreifen zu fertigen. In diesem Fall wird die profiliert ausgebildete Dichtsclaielle 6 direkt auf die Dachplatte 5 aufgeschoben.
Die der stufenlosen Höhenverstellung der Dachplatte 5 dienenden Scherengestänge 4 sind über Scharniere oder Kugelbolzen sowohl mit der Abkröpfung 3 des Kajütendaches 1 als auch mit der Dachplatte 5 schwenkbeweglich verbunden. Damit die Dachplatte 5 im eingefahrenen Zustand (Normalstellung) - vgl. hierzu Fig. 1 und 2 mit dem Kajütendach fest, jedoch lösbar verbunden werden kann, weisen Abkröpfung 3 und Dachplatte 5 Sclmellspannverschlüsse 7 bekannter Art auf.
Zwischen dem innenliegenden senkrechten Schenkel der Abkröpfung 3 und dem Scherengestänge 4 ist eine mit Abkröpfung 3 und Dachplatte 5 verbundene Falt-Plane 8 eingebracht, wobei dieselbe bei hochgestellter Dachplatte 5 der Spritzwasserabweisung und als Windschutz für den freien Raum dient, der sich zwischen Kajütendach 1 und Dachplatte 5 ergibt. Befindet sich die Dachplatte 5 in ihrer Normalstellung, so legt sich die Falt-Plane 8 zieh harmonikaartig in den freien Raum zwischen den vorgenannten Schenkel der Abkröpfung 3 und dem Scherengestänge 4 - vgl. Fig. 2-. Die Falt-Plane 8 ist mit der Abkröpfung 3 und der Dachplatte 5 fest, jedoch lösbar verbunden. Je nach Wunsch und Erfordernis kann die Falt-Plane 8 mit einem frontseitigen oder umlaufenden Sichtfenster ausgebildet sein.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, die Falt-Plane 8 ganz oder teilweise aus einem transparenten Material zu fertigen, wodurch sich die Einbringung von einem Sichtfenster erübrigt. Da die Anordnung eines Sichtfensters oder transparenten Ausbildung der Falt-Plane 8 von sekundärer Bedeutung sind, soll hierauf nicht näher eingegangen werden.
Der Vorteil beim Gegenstand der Erfindung gegen über dem bekannten ist darin zu erblicken, dass mit geringen Mitteln und Kosten die Stehhöhe der Kajüte insbesondere bei Verwendung des Bootes zu Wohnzwecken stufenlos verändert werden kann und demzufolge die normale Stehhöhe der serienmässigen Boote um einen nicht unbeträchtlichen Teil eine Erweiterung nach oben erfährt. Die Höhenverstellung der Dachplatte nach der Erfindung kann auch auf dem Wasser vorgenommen werden und zwar dann, wenn bei Segelbooten eine Flaute herrscht oder aber aus irgendwelchen gewünschten Gründen das Boot geankert wird.
Ein weiterer Vorteil ist der, dass es ohne grosse Schwierigkeiten möglich ist, schon im Dienst befindliche Wasserfahrzeuge, wie aufgezeigt, nachträglich mit dem vorbeschriebenen Hubdach auszurüsten.