Vorrichtung zur Vorbereitung eines Uhrwerkes mit springender Datumanzeige für eine nachfolgende automatische Bestückung mit Zeigern
Es sind Anlagen zum Bestücken von Uhrwerken bekannt, die einen Drehtisch mit einer auf die Arbeitsgänge abgestimmten Zahl von Arbeitsstationen zur Aufnahme je eines Uhrwerkes aufweisen. Diese Uhrwerke sind in diesen Drehtisch in der Weise eingelegt, dass sie in untereinander gleichbleibender Lage gehaltert sind und werden durch schrittweise Drehung des Drehtisches nacheinander den einzelnen Arbeitsstationen zugeordneten Arbeitsgeräten zugeführt, die bestimmte Arbeiten an den angehaltenen Uhrwerken ausführen.
Insbesondere sind Anlagen dieser Art bekannt, an denen an aufeinanderfolgenden Arbeitsstationen in dieser Weise jedes Uhrwerk gegebenenfalls mit einem Stundenzeiger, einem Minutenzeiger und gegebenenfalls mit einem Mittelsekundenzeiger bestückt werden, wobei jeder Arbeitsstation ein Magazin mit dem oder den betreffenden Zeiger (n) zugeordnet ist und ein Schwenkarm mit einem Trägerkopf, der in der Lage ist, einen Zeiger vom Magazin zu entnehmen und in einer vorbestimmten Lage auf das an der Arbeitsstation befindliche Uhrwerk aufzusetzen. Meist werden dabei alle Zeiger auf 12-Uhr weisend gesetzt. Bei Uhrwerken für Uhren mit springender Datumanzeige muss aber für das Setzen der Zeiger in der geschilderten Art das Uhrwerk vorher so eingestellt werden, dass nach dem Setzen der Zeiger diese auf 12 Uhr bzw. Mitternacht zeigen, wenn der Datumwechsel stattfindet.
Praktisch wird hierzu dann so vorgegangen, dass vor dem Zeigersetzen die Zeigerstellwelle des Uhrwerks von Hand oder mechanisch so lange verdreht wird, bis die Datumscheibe springt, und in dieser Lage der Zeigerstellwelle werden dann die Zeiger auf 12-Uhr gesetzt.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, diese Vorgänge zu automatisieren so dass sie in eine Anlage der eingangs genannten Art integriert werden können, und gleichzeitig eine Funktionskontrolle des Datummechanismus zu vermitteln.
Hierzu ist erfindungsgemäss eine Vorrichtung zur Vorbereitung eines Uhrwerkes mit springender Datumanzeige für eine nachfolgende automatische Bestückung mit Zeigern, an einer Arbeitsstation, an welcher durch einen Motor die Zeigerstellwelle oder das Minutenrohr des Uhrwerkes gedreht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Mikrofon einschliesst, das über Relais in den Stromkreis des Motors geschaltet ist und durch das beim Springen der Datumanzeige entstehende Geräusch ein elektrisches Signal erzeugt das den Stromkreis zum Motor unterbricht.
In einer vorzugsweisen Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung ist in den Stromkreis des Motors ein Relais eingeschaltet, das als Verzögerungsrelais ausgebildet ist, dessen Verzögerungszeit der Zeitspanne entspricht, die der Motor benötigt, um das Uhrwerk von einem Datumsprung zum nächsten zu verstellen, und dieses Verzögerungsrelais ist mit einer Markierungsvorrichtung verbunden, die beim Ansprechen dieses Relais das betreffende Uhrwerk markiert.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Anlage zum automatischen Bestücken von Uhrwerken mit Zeigern, die eine Arbeitsstation aufweist, an welcher ein Uhrwerk mit springender Datumanzeige für die nachfolgende Bestückung mit Zeigern vorbereitet und eine Funktionskontrolle des Datummechanismus durchgeführt wird und
Fig. 2 ein Schaltbild einer Vorrichtung zur Vorbereitung eines Uhrwerkes mit springender Datumanzeige für die nachfolgende Bestückung mit Zeigern und zur Funktionskontrolle des Datummechanismus.
Die in Fig. 1 schematisch veranschaulichte Anlage dient dazu, an Uhrwerken nacheinander Arbeitsgänge an jedem Uhrwerk in einer vorgeschriebenen Reihenfolge nacheinander durchzuführen wobei diese Arbeitsgänge bei mehreren Uhren jeweils gleichzeitig durchgeführt werden können.
Die Anlage weist einen Drehtisch 1 auf, der zwölf in Umfangsrichtung gleichmässig verteilt angeordnete und zur Drehachse des Drehtisches gleichen Abstand aufweisende Werkstückhalter 2 für je ein Uhrwerk trägt, in denen Uhrwerke so eingelegt werden können, dass sie gegen die Drehachse des Drehtisches ausgerichtet und in untereinander gleichbleibender Lage fixiert sind.
Der Drehtisch 1 ist durch eine nicht näher dargestellte Schalteinrichtung um jeweils 30 schrittweise drehbar.
Dabei werden die in die Werkstückträger eingelegten Uhnverke nacheinander zu Arbeitsstationen geführt, an welchen an den Uhrwerken durch diesen Arbeitsstationen fest zugeordnete Werkzeuge Arbeiten ausgeführt werden.
Im einzelnen ist in der in Fig. 1 dargestellten Anlage mit 3 ein Uhrwerkspeicher und -förderer bezeichnet, aus welchem Uhrwerke mit springender Datumanzeige, die bereits mit dem Zifferblatt versehen sind aber noch keine Zeiger aufweisen, so in die am Magazin 3 nacheinander vorbeigeführten und dort angehaltenen Werkstückträger 2 des Drehtisches eingelegt werden, dass sie mit bezüglich der Drehachse des Drehtisches 1 radial nach aussen ragender Zeigerstellwelle 4 die gegebenenfalls bereits mit einer Krone versehen sein kann, fixiert sind.
In der Folge der schrittweisen Bewegungen des Drehtisches 1 wird jedes der so eingelegten Uhrwerke nacheinander zu einer Arbeitsstation 5 geführt, an welcher das Uhrwerk in der im folgenden noch näher zu bezeichnenden Weise auf die Funktion seines Datummechanismus geprüft wird und für die nachfolgende Bestückung mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger eingestellt wird. An der nächsten Arbeitsstation 6 wird auf das Uhrwerk in an sich bekannter Weise ein Stundenzeiger aufgesetzt, den ein Schwenkarm 9 von einem Magazin 10 entnommen hat. In gleicher Weise wird an der darauffolgenden Arbeitsstation 7 der Minutenzeiger und an der weiteren Arbeitsstation 8 der Zentrumsekundenzeiger gesetzt.
9 und 10 bezeichnen weitere Arbeitsstationen, an welchen weitere, nicht näher zu erwähnende Arbeitsoperationen an den Uhrwerken durchgeführt werden können, bevor diese durch eine Vorrichtung 11 aus den Werkstückträgern entfernt werden.
Die Vorgänge an der Arbeitsstation 5 werden im folgenden mit Bezug auf die Fig. 2 näher erläutert.
Sobald ein Werkstückträger mit einem Uhrwerk 12 durch einen Schritt des Drehtisches 1 an die Arbeitsstation 5 gelangt und dort anhält, wird, beispielsweise durch einen Schalternocken (nicht dargestellt) die Starttaste 13 eines Betriebsstromkreises geschlossen. Dadurch wird mechanisch, elektrisch oder elektromechanisch die Abtriebswelle eines Elektromotors 14 mit der Zeigerstellwelle 4 des Uhrwerkes 12 antriebsverbunden Im dargestellten Beispiel erfolgt dies über ein Spannfutter 15 das eine auf die Zeigerstellwelle aufgesetzte Krone 16 ergreift. Durch die Drehung des Motors 14 wird somit die Zeigerstellwelle 4 des Uhrwerkes 12 in Drehung versetzt. Spätestens innerhalb einer Anzahl Drehungen der Zeigerstellwelle die zwei vollen Umläufen des Stundenzeigers entsprechen, wird, wenn der Datummechanismus des Uhrwerkes störungsfrei arbeitet, der Datumsprung erfolgen.
Dabei entsteht ein typisches Geräusch meist in Form eines hellen Klickens. Ein Mikrofon 17, das über dem Uhrwerk 12 angeordnet ist, wandelt dieses Geräusch in ein elektrisches Signal um, das in einem Verstärker 18 verstärkt wird.
Im Ausgang des Verstärkers 18 ist die Spule eines Relais 19 angeschlossen. Dieses Relais 19 wird durch das durch das Datumspringen erzeugte Signal erregt und zieht impulsweise an. Ein zweites Relais 20 ist mit einem Arbeitskontakt parallel zum Relais 19 angeschlossen, wobei dieser Arbeitskontakt als selbsthemmender Kontakt für das Relais 20 dient.
Nach dem Auftreten des durch den Datumwechsel erzeugten kurzen Impulses von Relais 19 zieht Relais 20 dauernd an und schaltet mittels eines Ruhekontaktes den Motor 14 aus. Gleichzeitig wird die Antriebsverbindung zwischen der Abtriebswelle des Motors 14 und der Zeigerstellwelle 4 des Uhrwerkes 12 gelöst.
Das Uhrwerk ist nun für die in den Arbeitsstationen 6-8 folgende Bestückung mit Zeigern auf 12-Uhr vorbereitet.
Der Drehtisch wird um einen Schritt weiterbewegt. Ein neues Uhrwerk gelangt zur Vorbereitung auf die Arbeitsstation 5. Die Starttaste 13 wird wieder betätigt und der eben geschilderte Vorgang wiederholt sich für das neue Uhrwerk währenddem an der Arbeitsstation 6 das zuletzt auf der Arbeitsstation 5 befindliche Uhrwerk mit dem
Stundenzeiger bestückt wird.
Zusätzlich zur Einstellung des Uhrwerkes auf den Datumsprung wird an der Arbeitsstation 5 noch die korrekte Funk tion des Datummechanismus jedes an dieser Arbeitsstation befindlichen Uhrwerkes kontrolliert.
Hierzu ist im Stromkreis an der Arbeitsstation 5 ein Ver zögerungsrelais 21 angeordnet, das auf eine Verzögerungszeit eingestellt ist, welche der Zeitspanne entspricht, welche der mit konstanter Drehzahl drehende Motor 14 braucht, um der Zeigerstellwelle 4 eine Anzahl Umdrehungen zu erteilen, die zwei volle Umgänge des Stundenzeigers ergeben, mit ande ren Worten die Verzögerungszeit des Relais 21 entspricht der maximalen Zeitspanne zwischen zwei mit dem Motor 14 erzeugten Datumsprüngen. Wenn in dieser Zeitspanne kein Datumsprung beim auf der Arbeitsstation befindlichen Uhrwerk erfolgt, der in der vorher erläuterten Weise über das Mikrofon 17 den Motor 14 stillsetzen würde, so bedeutet dies, dass der Datummechanismus defekt ist.
Nach Ablauf der
Verzögerungszeit des Relais 21 schliesst dieses und erregt dadurch über einen Arbeitskontakt einen Elektromagneten
22, an dessen Kern ein Stift 23 befestigt ist. Die Anordnung ist so getroffen, dass bei Erregung des Magneten 22 die dadurch bewirkte axiale Bewegung des Kerns den Stift 23 auf das auf der Arbeitsstation 5 befindliche Uhrwerk 12 drückt und dieses markiert. Die in dieser Weise als defekt markierten Uhrwerke können im weiteren Verlauf leicht aussortiert und einer Nachkontrolle des Datummechanismus zugeführt werden.
Funktioniert dagegen der Datummechanismus des auf der Arbeitsstation 5 befindlichen Uhrwerks korrekt, so wird wie vorgehend erläutert das Geräusch des Datumsprungs innerhalb der Verzögerungszeit von Relais 21 den Motor 14 stillsetzen. Der sich dabei öffnende Ruhekontakt des Relais 20 verhindert die Erregung des Magneten 22 durch das Relais 21 und damit das Markieren des betreffenden Uhrwerkes.
Statt wie beim beschriebenen Beispiel den Motor 14 an der Zeigerstellwelle des einzustellenden und zu kontrollierenden Uhrwerks angreifen zu lassen, ist auch eine Anordnung denkbar, bei welcher der Motor direkt die Minutenwelle des Uhrwerkes in Drehung versetzt.
Das in der vorgehenden Beschreibung allgemein mit Zeigerstellwelle bezeichnete Organ wird in der Regel identisch sein mit der Aufzugswelle, die in eine Position zum Zeigerstellen herausgezogen werden kann. Bei Uhrwerken dieser herkömmlichen Bauart wird das Spannfutter 15 so gesteuert, dass es zuerst die Aufzugswelle bis in die Position zum Zeigerverstellen herauszieht.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Mikrofon 17 unmittelbar über dem Uhrwerk angeordnet. Dieses Mikrofon könnte auch direkt in Berührung mit dem Uhrwerk stehen, wobei es nicht erforderlich ist, dass dies auf der Zifferblattseite des Uhrwerks erfolgt, sondern es könnte eine beliebige Stelle des Uhrwerkes, beispielsweise die Flanke hierfür gewählt werden.