Verfahren zur elektrophotographischen Reproduktion von Bildern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektrophotographischen Reproduktion von Bildern, und insbesondere auf die Reproduktion von gefärbten Bildern unter Verwendung von Farbstoffen.
Die Erfindung ist gleichfalls anwendbar auf die Farb übertragung von gefärbten Bildern von einem Originalblatt auf Kopien, unter Verwendung des Originalblattes als Druckplatte.
Durch elektrostatische Aufladung hervorgerufene Muster können auf verschiedene Weise auf dünne dielektrische Schichten, welche rückseitig mit leitenden Elementen beschichtet sind, gebildet werden. Dieses Verfahren ist in der Fachwelt unter dem Namen Xerographie gut bekannt. Es wurden bereits verschiedene Systeme zur Aufbringung von elektrostatischen Ladungsmustern vorgeschlagen, von denen die meisten im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung angewandt werden können. So können beispielsweise die Ladungsmuster durch selektiv aktivierte Hochspannungsdrähte oder Elektroden kleinster Grösse, die fest miteinander verbunden und separat aktiviert wurden, aufgebracht werden. Sie können auf dem Trägerblatt auch durch Anbringung von Ladungsmustern durch Ladungsschablonen oder -gitter gebildet werden.
Die Ladungsmuster können auf dem Aufnahmeblatt ebenso geformt werden durch den Kontakt mit entsprechenden Matrizen aufgeladenen Metalles, welche die Ladungsmuster tragen. Die Übertragung xerographischer Ladungsmuster von einer photoleitenden Platte oder Walze auf ein Aufnahmeblatt ist ebenso bei dem vorliegenden Verfahren anwendbar.
Bei der herkömmlichen Xerographie und bei verwandten Verfahren werden die latenten elektrostatischen Bilder, welche nach einem der oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, normalerweise durch Aufbringung von fein verteilten Toner Partikeln oder Pulver sichtbar gemacht. Diese Partikel oder Pulver können durch Suspension in Luft aufgebracht werden oder in isolierenden Flüssigkeiten oder mit Hilfe von Trägerbändern oder Bürsten oder mit anderen Hilfsmitteln. Das Tonerbild, das zunächst in Form von aufgeladenen Partikeln angebracht wird und elektrostatisch gehalten wird, kann auf dem Trägermedium durch thermisches Aufschmelzen dauerhaft fixiert werden.
Falls eine Flüssigkeit verwendet wird, kann es alternativ durch Verdampfen einer solchen Flüssigkeit fixiert werden, wobei ein festes Harz zurückbleibt.
Eine Schwierigkeit bei der Durchführung dieser herkömmlichen Verfahren, welche die vorliegende Erfindung beseitigen möchte, liegt in der Notwendigkeit, dass das Originalübertragungsblatt hohe dielektrische Eigenschaften aufweisen muss, d. h. eine hohe Oberflächenwiderstandsfähigkeit. Gleichzeitig muss das Blatt, falls es wasserlösliche Farbstoffe annehmen oder aufsaugen soll, gewisse hydrophile Eigenschaften aufweisen.
Diese Eigenschaften lassen sich nicht gut vereinen. Es ist eine Tatsache, dass eine Oberfläche, die zur leichten Aufnahme wässrigen Farbstofflösungen usw. hinreichend hydrophil ist, gewöhnlich hinsichtlich der dielektrischen Eigenschaften nicht zufriedenstellt. In einer sehr trockenen Atmosphäre mag ein hydrophiles Blatt eine hohe Oberflächenwiderstandsfähigkeit aufweisen, es wird jedoch, sobald die umgebende atmosphärische Feuchtigkeit auf Werte oberhalb 50 O/o und vergleichbare ansteigt, genug Feuchtigkeit aufgenommen, dass Schwierigkeiten im Hinblick auf elektrostatische Eigenschaften verursacht werden. Die Oberfläche des Aufnahmeblattes, welche mit wässrigen Farbstofflösungen gefärbt werden soll, muss beim Farbauftrag hydrophil sein.
Auf der anderen Seite müssen die Flächen, welche den Farbstoff abweisen sollen, wie beispielsweise die tintenaufnehmenden Flächen einer lithographischen Druckplatte beispielsweise, dauernd hydrophob gehalten werden. Diese einander widersprechenden Eigenschaften sind bei Druckplatten für herkömmliche lithographische Verfahren bekannt. Es hat sich jedoch in der Praxis als schwierig erwiesen, gefärbte Übertragungsplatten herzustellen, welche in der Lage sind, gefärbte Bilder von elektrostatisch latenten Bildern aufzunehmen, und gleichzeitig diese oberflächlichen Aktivitätseigenschaften beizubehalten.
Die vorliegende Erfindung überwindet die vorstehend dargelegten Schwierigkeiten. Das elektrostatische Bild, welches latent ist, ist unsichtbar und kann nur, nachdem etwas gefärbtes oder sichtbares Material aufgebracht wurde, sichtbar werden. Im Handel befindliche herkömmliche Tonerpulver sind im allgemeinen hydrophob. Sie nehmen elektrische Ladungen auf, werden durch elektrostatische Kräfte leicht an der Oberfläche des Trägers mit dem latenten Bild festgehalten. Zur Aufnahme des Farbstoffes oder zur Übertragung des Farbstoffes und somit zur Wirkung als lithographische Druckplatte muss das Blatt jedoch in einigen Bereichen für Feuchtigkeit aufnahmefähig sein oder aufnahmefähig gemacht werden und aufnahmefähig gegenüber Ölen oder Tinten an anderen Stellen. Das Blatt muss wenigstens an einigen Stellen wasserabweisend sein, und an anderen hydrophil.
Die vorliegende Erfindung versieht ein einziges Blatt mit beiden Eigenschaften.
Wie vorstehend angedeutet, sind verschiedene, zum Überziehen von Filmen und Papieren und anderen Trägern geeignete hydrophile Kunstharze erhältlich. Sie weisen jedoch keine zufriedenstellenden Eigenschaften hinsichtlich der Aufnahme elektrostatischer Bilder unter vielen atmosphärischen Bedingungen auf. Die Verwendung eines hydrophilen Kunstharzes als Hauptbestandteil von Überzügen für elektrostatische Aufnahme jeder Art führt in der Regel zu Oberflächen ungenügender Widerstandsfähigkeit. Ein dünner oberflächlicher Film von Wasser wird adsorbiert und verursacht unzufriedenstellende dielektrische Eigenschaften. Dieser Fehler wird besonders betont, wenn der Luftfeuchtigkeitsgehalt über 50 O/o relative Feuchtigkeit ansteigt, da jede elektrostatische Aufladung oder aufgebrachtes Muster seitlich streut.
Das aufgebrachte Muster verschlechtert sich schnell. Die entwickelten Bilder haben, falls sie überhaupt entwickelt werden können, eine unzureichende Tonerdichte aufgrund der Ladungsstreuung und sie ergeben keine scharfen oder klaren Bilder beim Drukken oder Übertragen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird ein Aufnahmematerial vorgeschlagen, welches von Anfang an eine zufriedenstellend hohe arteigene Widerstandsfähigkeit während seines Gebrauches als Dielektrikum aufweist, insbesondere dann, wenn das elektrostatische Bild aufgenommen wird. Diese Eigenschaft geht während der Entwicklung des Bildes zurück, jedoch ist die chemische Eigenschaft der Oberfläche derart, dass sie zur Erzielung hydrophiler Eigenschaften behandelt werden kann. Der Bildanteil. welcher das entwickelte Bild trägt, bleibt hydrophob. Eine solche Zusammensetzung ergibt eine zur Verwendung beim lithographischen Offsetdrucken geeignete Oberfläche. Die Oberfläche ist hydrophil an den Stellen, welche keine Bilder tragen, und daher zur Bildung von Bildern (in Umkehrung) mit wasserlöslichen Farben brauchbar.
Ein positives Bild kann daher sofort durch lithographischen Offsetdruck erhalten werden. Falls das ursprünglich aufgebrachte Bild negativ ist, können positiv gefärbte Abzüge durch Entwickeln der kein Bild tragenden Anteile und einfaches Übertragen aufgesaugten wässrigen Farbstoffes von den hydrophilen Schichten des Kunstharzüberzuges auf dem Träger hergestellt werden.
Das Verfahren zur elektrophotographischen Reproduktion von Bildern ist dadurch gekennzeichnet, dass man auf einen Träger zunächst eine hydrophobe und elektrisch widerstandsfähige Kunstharzschicht aufbringt, wobei diese Schicht durch Alkalibehandlung hydrophil gemacht werden kann, und dass man auf diese Kunstharzschicht unter Bildung eines latenten Bildes hierauf ein elektrostatisches Ladungsmuster aufbringt, dieses Bild durch Aufbringung eines hydrophoben Kunstharzmaterials entwickelt, den bildfreien Bereich dieser Kunstharzschicht hydrophil macht, während der Bildanteil hydrophob bleibt, und dass man den so hergestellten Bildträger zur Reproduktion durch Übertragung sichtbarer Farbe benutzt.
Die Erfindung schafft ein elektrographisches Aufnahmeblatt, welches zur Herstellung von Bildern in der oben beschriebenen Weise benutzt werden kann und welches zur Herstellung einer begrenzten Zahl Kopien mit Hilfe eines Farbübergangsverfahrens verwendet werden kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist Übertragungsmaterial geeignet, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es ein leitfähiges Trägerblatt mit einem Kunstharzüberzug aufweist, der 15 l0 Gew. /o, bezogen auf den Überzug, eines Copolymeren aus Vinylmethyläther und Maleinsäureanhydrid enthält.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens werden zweckmässig die folgenden Schritte ausgeführt:
1. Ein elektrostatisches Ladungsbild wird auf eine Kunstharzschicht aufgebracht, in der das Harz im hydrophoben isolierenden Zustand vorliegt. Dieses Ladungsbild kann in geeigneter Weise mit Hilfe eines Satzes geeignet pulsierender oder aktivierter, eng miteinander verbundener Mikroelektroden aufgebracht werden. Die Elektroden können zur Erzeugung des Ladungsbildes oder Musters oder in Gruppen aktiviert werden. Die Aktivierung ist selektiv und wird durch geeignete Bildaufnahme- oder Wiedergabemittel gesteuert.
2. Das so aufgebrachte, unsichtbare oder latente Bild wird durch Aufbringen eines elektrostatischen Pulvers oder einer Tonerflüssigkeit, die ein feinverteiltes und im wesentlichen hydrophobes Kunstharz enthält, entwickelt.
Es ist üblich, einen weissen oder im wesentlichen farblosen Toner zu verwenden, falls nicht gefärbte Drucke erwünscht sind.
3. Der Toner wird dann auf der Oberfläche fixiert.
Falls der Toner in Pulverform aufgebracht wird, wird das Pulver geschmolzen. Falls der Toner in Form einer Lösung aufgebracht wird, wird das Lösungsmittel durch Trocknung von dem harzartigen Tonermaterial entfernt.
4. Die freie, nicht mit Bildteilen versehene Oberfläche wird dann in Kontakt mit einem alkalischen Medium geeigneten Typs behandelt, wobei eine hydrophile Oberfläche erhalten wird. Das zur Herstellung der Trägerschicht verwandte harzartige Material muss derart beschaffen sein, dass es ursprünglich hydrophob und elektrisch hoch widerstandsfähig ist, jedoch leicht durch Behandlung mit einem alkalischen Material hydrophil gemacht werden kann.
5. Abschliessend wird die fertige Platte, falls sie zum Druck verwandt wird, in eine Offsetpresse gebracht. Es wird eine wässrige Lösung eines basischen Farbstoffes derart auf das Blatt aufgetragen, dass dieses an den ungetonten hydrophilen Stellen getränkt wird. Auf diese Weise wird ein umgekehrtes Bild gebildet, wobei die ursprünglich aufgeladenen Flächen weiss bleiben oder die Farbe des Toners annehmen, während die hydrophilen rückwärtigen Flächen den Farbstoff annehmen.
6. Zur Herstellung zahlreicher Kopien durch Über- tragung wird das feuchte, Farbstoff tragende Blatt dann gegen ein geeignetes Aufnahmeblatt gedrückt. Tonerde beschichtete Offsetpapiere sind für diesen Zweck erwünscht und etwa sieben gute Bilder können von einem einzelnen gefärbten Original erhalten werden.
7. Bei Durchführung des lithographischen Druckes wird das Blatt angefeuchtet und eine ölige oder fettige Tinte auf die hydrophoben Bildflächen aufgebracht. Die wasseraufnehmenden Flächen weisen die ölige Tinte ab und der herkömmliche Offsetdruck findet statt. Alternativ können wasseraufnehmende Flächen verwandt werden zum Drucken in Wasserfarbe.
Der dielektrische Anteil des Aufnahmeblattes besteht aus einer dünnen Schicht, die ein Copolymer aus Vinyläther und Maleinsäureanhydrid in nicht hydrolisierter Form enthält. Es wurde gefunden, dass Schichten derartiger Copolymerer einen unerwartet hohen elektrischen Widerstand aufweisen und geeignet sind, in elektrostatischen Aufnahmegeräten hinreichende elektrische Ladungen aufzunehmen, so dass dicht getonte Bilder entstehen. Gleichzeitig bleibt die Rückseite der fertigen Platte frei von Toner. Hinsichtlich ihrer elektrischen Eigenschaften sind diese Copolymeren mit vielen anderen bekannten Materialien vergleichbar. Sie haben jedoch allein die Eigenschaft, durch alkalische Hydrolyse hydrophil zu werden, und zwar durch eine Befeuchtigungsbase, wie eine wässrige Lösung von Natrium- oder Ammoniumhydroxyd.
Die herkömmlicherweise benutzten Tonerpulver und die aus flüssigen Toner erhaltenen Abscheidungen sind hydrophob und werden nicht benetzt, wenn wässrige Lösungen auf die Platte aufgebracht werden. Die wasserabstossende Oberfläche des Polymeren in seinem ursprünglichen Zustand wird hydrophil und ist als hydrophiler Bereich des Farbbildblattes zu benutzen.
Die in dem erfindungsgemässen neuen Verfahren bevorzugten hydrophoben Kunstharzschichten werden in dem U.S.-Patent 2772 972 beschrieben. Die hydrophoben Kunstharzschichten können auch aus einem thermoplastischen hydrophoben organischen colloidalen Material bestehen. Vorzugsweise besteht das Kunstharz aus einem aliphatischen Vinyläther niederen Molekulargewichtes, der mit Maleinsäureanhydrid copolymerisiert ist. Bevorzugt wird Vinylmethyläther, jedoch sind auch andere Ather gleichfalls brauchbar, z. B. Vinyläthyl äther, 2-Chlorvinyläthyläther, Isobutylvinyläther, n-Butylvinyläther, Vinylpropyläther und 2-Methoxyäthyläther.
Das andere Kunstharzmaterial, welches mit den vorstehend beschriebenen Copolymeren zusammen verwandt wird, besteht aus einem hydrophoben filmbildenden colloidalen Material, welches mit den Copolymeren verträglich ist. Mit den vorstehend erwähnten Copolymeren verträgliche colloidale Materialien können aus verschiedenen Celluloseestern bestehen, wie beispielsweise Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat und deren gemischte Ester, sowie Celluloseacetatpropionat, Celluloseacetatbutyrat.
Polyvinylharze, wie Polyvinylacetat, Polyvinylacetale, wie Polyvinylbutyral, Methacrylate und Methylmethacrylate wurden als sehr nützlich gefunden. Bezüglich der im Handel erhältlichen Celluloseester wird vermerkt, dass besonders diejenigen mit hohen Anteilen gebundener Essigsäure besonders bevorzugt werden. Bei Cellulosetriacetat ist es wünschenswert, dass wenigstens 52 O/o und soviel wie 62 /o Acethylgruppen vorhanden sind. Falls ein anderer Celluloseester benutzt wird, so sollte er von vergleichbar hohem Acylgehalt sein.
Der Mengenanteil an hydrophobem organischem filmbildendem Kunstharz, welcher in dem reversibel oberflächenaktiven Kunstharzüberzug zur Anwendung gelangt, ist nicht übermässig kritisch. Er kann 10-60 0/0 des gesamten Gewichtes der Kunstharzschicht ausmachen. Diese Kunstharzschicht besteht hauptsächlich aus dem organischen filmbildenden Material, das hydrophob verbleibt und dem umsetzbaren Maleins äureanhydrid-Vinyläther-Polymeren. Ein bevorzugter Bereich liegt jedoch zwischen 15 und 40 Gewichtsprozent des organischen filmbildenden Materials, bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Kunstharzschicht.
Die filmbildende Schicht kann auf einem geeigneten Träger durch irgendeine geeignete Beschichtungsmethode gebildet werden. Im allgemeinen wird es bevorzugt, dass die Kunstharzbestandteile in einem geeigneten Lösungsmittel oder einer Lösungsmittelmischung gelöst werden und als Überzug aufgebracht werden, von dem das Lösungsmittel verdampft wird. Als besonders geeignete Lösungsmittel wurde die niedrig siedenden organischen Lösungsmittel gefunden, wie beispielsweise Methylcellusolv, Aceton, Methylenchlorid, Dioxan, Tetrahydrofuran, Cyclohexanon, Methyläthylketon oder andere niedrig siedende Ketone und Mischungen eines dieser Materialien.
Nachdem das elektrostatische Bild auf die Druckplatte aufgebracht wurde, und durch Aufbringung des Tonerpulvers oder der Tonerlösung unter Bildung eines sichtbaren Musters oder Bildes entsprechend dem latenten Bilde entwickelt wurde, wird die Platte einer Alkalibehandlung unterworfen. Diese Behandlung dient zur Hydrolyse des Anhydridanteiles des Maleinsäureanhydrid-Copolymeren unter Bildung von freier Säure und verleiht den gewünschten Grad an Wasserempfindlichkeit. Falls Vinylester, wie Vinylacetat, als filmbildendes Colloid verwandt wurden, dient die Behandlung ebenfalls zur Verseifung dieser Ester und entwickelt den freien Polyvinylalkohol. Alkalische Mittel, die zur Durchführung dieses Verfahrens verwandt werden können, sind Alkalimetallhydroxyde, wie diejenigen von Natrium, Kalium oder Calcium.
Alternativ können ebenfalls andere alkalische Lösungen, wie solche von Ammonium, verwandt werden, oder solche von Alkylolaminen, wie Äthanolamin, Di äthanolamin und Triäthanolamin. Mischungen dieser Verbindungen können mit oder anstelle von Alkalihydroxyden verwandt werden.
Als für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens besonders wirkungsvoll gefundene alkalische Mittel sind jedoch die Alkylolamine, vorzugsweise solche mit einem reaktiven Wasserstoffatom an dem Aminostickstoffatom. Man kann beispielsweise Athanolamin, Di äthanolamin, Propanolamin, Di-Isopropanolamin, Buta nolamin, Äthanolisopropanolamin und Äthanolisobutanolamin verwenden. Jede dieser Verbindungen ist zufriedenstellend. Es können auch tertiäre Alkylolamine, wie Triäthanolamin, verwandt werden, jedoch sind diese etwas weniger wirkungsvoll.
Anstelle der alkalischen Mittel können auch zum Hydrophilmachen der Oberfläche Phosphorsäure und Alkaliphosphatlösungen verwandt werden, falls dies notwendig ist. Alkalische Mittel, insbesondere Alkanolamine, sind jedoch bevorzugt.
Eine besonders bevorzugte alkalische Lösung besteht aus einer Mischung eines Alkylolamines und einer aliphatischen Polyhydroxyverbindung eines Stoffes vom Glykoltyp. Diese letztgenannte Verbindung kann irgendeine flüssige Verbindung, wie eines der zahlreichen Alkylglykole sein, beispielsweise Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, 1,3-Butylenglykol, 2,3 Butylenglykol, Dipropylenglykol, Hexeylenglykol und die dreiwertigen Alkohole, wie Glycerin.
Die vorstehend genannten Polyhydroxyverbindungen können allein oder in Form von Mischungen verwandt werden. Besonders geeignete Mischungen dieses Polyhydroxymaterials enthalten Äthylenglykol mit Glycerin, 2,3-Butylenglykol mit Glycerin und Propylenglykol mit Äthylenglykol.
Im Handel erhältliche Pigmentpulver oder flüssige Toner sind für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet. Der spezielle Typ ist nicht kritisch und es kann irgendein geeigneter Toner verwandt werden, welcher gegenüber wässrigem Alkali unempfindlich ist. Es sind verschiedene im Handel erhältliche Toner auf dem Gebiet der Xerographie gut bekannt. Es ist irgendwelches dieser Pulver oder Toner geeignet, sofern es die Anforderungen der elektrostatischen Aufladungen erfüllt und angemessene hydrophobe Eigenschaften aufweist, wenn es auf dem Träger angebracht ist. Die meisten herkömmlich benutzten Toner, entweder flüssig oder trocken, sind von Natur aus ölaufnehmend und hydrophob und daher geeignet.
Die rückwärtige Beschichtung des Trägerblattes sollte vorzugsweise zur Aufnahme des latenten Bildes relativ leitend sein oder z. B. durch Beschichten und so weiter relativ leitend gemacht werden. Materialien, die als leitend rückwärtige Beschichtungen geeignet sind, umfassen Aluminiumblätter, Schichten eines im Vakuum aufgedampften Metalles auf Plastik oder Papierträger, Überzüge eines fein verteilten Metalles, Kohle oder mit Kohle imprägniertes Material, ein halbleitendes Zinkoxyd, welches aktinischem Licht ausgesetzt wurde, um es leitend zu machen, oder andere leitende oder halb leitende Materialien in Kunstharzbindemitteln.
Es ist häufig wirkungsvoll, faserhaltige Träger, wie Papier, mit hydroskopischen Salzen, Glykolen oder vergleichbaren Befeuchtigungsmittel zu imprägnieren.
Solange diese Imprägnierungen die für elektrostatische Aufnahmetechnik erforderliche minimale Basisleitfähigkeit aufrechterhalten, sind sie zufriedenstellend.
Es it gleichfalls möglich, gänzlich isolierende Rückflächen wie eine klare Filmbasis zu verwenden. In solchen Fällen müssen elektrostatische Ladungen von Offsetpolarität der Rückseite des Blattes wie vorgeschlagen aufgebracht werden, beispielsweise entsprechend dem Deutschen Patent 1030183. Stoffe dieses Typs sind in der Franz-Patentschrift 1 248 378 beschrieben und diese können ebenfalls benutzt werden. Andere Stoffe können durch geeignete Modifikationen des durch vorstehende Patentschriften beschriebenen Bildaufnahmeverfahrens benutzt werden.
Obgleich das erfindungsgemässe Verfahren insbesondere im Hinblick auf die Aufnahmetechnik elektrostatischer Signale durch Ladungsübertragung von Punktelektroden beschrieben wurde, können auch andere Aufnahmeverfahren Anwendung finden. So können z. B. auch nicht-photographische Methoden zur Bildung elektrostatischer latenter Bilder benutzt werden.
Das Aufnahmeblatt, wie es oben beschrieben wurde, kann ebenfalls ein elektrostatisches latentes Bild tragen, das ihm durch Kontakt mit einem anderen Träger oder Material übermittelt wurde, welches ein elektrostatisches Ladungsmuster trägt. So kann beispielsweise eine xerographische Platte oder Trommel als Original benutzt werden, zum Übertragen des latenten Bildes. Das latente Bild kann mit Hilfe eines Elektronenstrahls übertragen oder erzeugt werden. Es kann hergestellt werden durch Kontakt mit einer elektrostatischen Druckvorrichtung, in der eine leitende Matrize auf ein erhöhtes Potential gebracht wird, und in wirklichen physikalischen und elektrischen Kontakt mit dem Aufnahmeblatt. Auf jeden Fall sollte das so geformte elektrostatische latente Bild derart sein, dass es mit Hilfe einer geeigneten Flüssigkeit oder einem trockenen Toner entwickelt werden kann.
Nach dem Aufschmelzen des Toners und der Alkalibehandlung entsteht eine Druckplatte oder ein farbübertragendes Blatt.
Die Erfindung wird weiterhin durch das folgende Beispiel beschrieben.
Beispiel
30 g des Copolymeren aus Vinylmethyläther und Maleinsäureanhydrid (PVM/MA) und 70g Polyvinylacetat wurden in einer Mischung von 95 Milliliter Äthylenglykolmonomethyläther und 570 Milliliter Aceton gelöst. Die Hälfte der entstandenen Lösung wurde auf eine anodisierte Aluminiumplatte aufgebracht, und die andere Hälfte auf ein Blatt mit elektrophotographischer Papierbasis. Die Überzüge wurden getrocknet und dann mit einer negativen Coronaentladungsvorrichtung aufgeladen und aktinisch durch ein Halbton-Durchsichtsbild belichtet.
Sie wurden dann 10 Sekunden mit einem flüssigen Entwickler behandelt der wie folgt hergestellt wurde: 15 O/o Butadien - 85 to Styrolcopolymer 10 g HELIOGEN BLUE GMB Toner, getrocknet 4 Stunden bei 85 cc 20 g Toluol als Gleitmittel 70 g
Diese Bestandteile wurden 48 Stunden in einer Kugelmühle mit 6 mm Glaskugeln vermahlen unter Erhalt einer feinen, gleichmässigen, glänzenden Paste.
Dieser Paste wurde 1 Liter Toluol als Verdünnungsmittel zugesetzt unter Erhalt einer tiefblauen Vorratslösung.
20 cm3 dieser Vorratslösung wurden dann in 280 cm8 Freon 113 (Trichlortrifluoräthan) unter Bildung eines positiven Tonerbades dispergiert.
Die Platten wurden 1 Minute getrocknet und dann mit einer Mischung von 10 Milliliter Diäthanolamin, 67 Teilen Athylenglykol und 23 Milliliter Glycerin behandelt zur Entfernung ungeschützter Bereiche der Platte.
Die Platten waren dann für den Druck gebrauchsfertig zur Verwendung entweder herkömmlicher Tintenverfah ren oder zur Verwendung einer Lösung eines basischen Farbstoffes.