CH508063A - Verfahren zur Herstellung von B-Lacton-Polyestertextilfasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von B-Lacton-Polyestertextilfasern

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CH508063A
CH508063A CH1776767A CH1776767A CH508063A CH 508063 A CH508063 A CH 508063A CH 1776767 A CH1776767 A CH 1776767A CH 1776767 A CH1776767 A CH 1776767A CH 508063 A CH508063 A CH 508063A
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CH
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fibers
temperature
heated
lactone
heat treatment
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CH1776767A
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Anthonius Oosterhof Hendricus
Lambertus Binsbergen Frederik
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Shell Int Research
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/62Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters
    • D01F6/625Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters derived from hydroxy-carboxylic acids, e.g. lactones

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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von   ,B-Lacton-Polyestertextilfasern   
Die Erfindung betrifft ein Verfahren   zur    Herstellung von eine erhöhte Zugfestigkeit und Spannungserholung aufweisenden, aus ss-Lacton-Polyester bestehenden   Textilfasern,    dadurch gekennzeichnet, dass man eine   ss-Lacton-Polyester-Schmelze    durch eine   Düsenpiatte    extrudiert und die frisch   gesponnenen    Fäden in einer Zone, in welcher eine oberhalb der Kristallisationstemperatur des ss-Lacton-Polyesters liegende Temperatur aufrechterhalten wird, auf einen Durchmesser von bis   t/40    des Spinndurchmessers auszieht,

   die ausgezogenen Fäden auf eine Temperatur unterhalb der Kri   stallisationstemperatur    des   /S-Lacton-Polyesters    abschreckt, auf das mindestens 4,5fache ihrer Länge verstreckt und dann entweder unmittelbar anschliessend noch im Zuge der   Faserherstellung,    oder aber zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen der Textilindustrie, einer Hitzebehandlung bei einer Temperatur von wenigstens   120    C unterwirft.



   Aus den Unterlagen des luxemburgischen Patents Nr. 48 414 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen aus Polypivalolacton bestehenden, eine starke Arbeits- und Zugerholung aufweisenden Textilfäden bzw. -fasern bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die verstreckten Fäden oder Fasern bei einer Temperatur von mindestens 1500 C hitzebehandelt werden. Bei diesem bekannten Verfahren verwendet man eine einfache Luftkühlung während des Schmelzspinnens. Man kann die erhaltenen Fäden praktisch nicht auf das 4,5fache verstrecken, da dabei zu viele Fadenbrüche auftreten würden.



   Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung von Copolymeren aus 50 bis 90   Oew.%    Pivalolacton und Propiolacton bekannt. Folien, die aus den Copolymeren hergestellt werden, werden auf das 5,5- bis 8fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und hitzebehandelt, beispielsweise bei   900 C.    Auch werden aus solchem Pivalolacton/Propiolacton hergestellte Fasern bei 800 C um das   1,3fache    verstreckt und dann auf   139"C    erhitzt.



   Das erfindungsgemässe Verfahren   ermöglicht    es nicht nur, mit weit weniger Fadenbrüchen während des Verstreckens Fäden mit besserer Zugfestigkeit und besserer   Spannungserholung    herzustellen, sondern dank der heissen Zone nach der Spinndüse auch die Kapazität der   Spinnanaage    zu vergrössern.



   Gemäss der britischen Patentschrift Nr. 766 347 werden synthetische Polyesterfasern aus   rr,u-Dimethyl-      /S-propiolacton    (im folgenden Pivalolacton genannt) durch Polymerisation bis zu einem hohen Molekulargewicht erhalten, die in Gegenwart von Katalysatoren, wie tertiären Aminen, durchgeführt wird. Andere bekannte Katalysatoren sind quaternäre Ammoniumverbindungen, wie   Sithyltriisopropylammoniumchlorid    und Arsine, Stibine, Phosphine und deren   Additionspro    dukte, wie Triäthylphosphin und Triphenylbutylphosphoniumbromid.



   Es ist somit möglich geworden, Polyester mit hohem Molekulargewicht und mit Viskositätszahlen (I. V.) von bis zu 10 dl/g und mehr (gemessen in   TrifLuor-    essigsäure bei   25    C) herzustellen. Zur Definition der Viskositätszahl
EMI1.1     
 wird auf das Buch D. Braun, H. Cherdron und W. Kern  Praktikum der makromolekularen organischen Chemie , 1966 Hüthig Verlag, Heidelberg, Seite 64 verwiesen. Zur Herstellung von Fasern werden Polyester im allgemeinen bevorzugt, die ein niedriges Molekulargewicht besitzen, wobei   dor    Mindestwert I. V. 0,75 dl/g ist. Ein geeigneter Bereich von Viskositätszahlen für die bei der Herstellung von Fasern verwendeten   p-Lacton-      Polyester liegt zwischen 1 und 5, insbesondere 2 bis 4 dl/g.

  Polymere mit Viskositätszahlen oberhalb der angegebenen Bereiche können vorbehandelt werden, damit die Viskositätszahl in kontrollierter Weise auf den gewünschten Stand vermindert wird, z. B. durch Kneten und durch   ExtrudLren    bei erhöhten Temperaturen, z. B. 150 bis   300    C. Anderseits können Polymere mit den gewünschten Viskositätszahlen in geeigneter Weise durch Polymerisation des   ss-Lactons    in Gegenwart ein oder mehrerer der genannten Katalysatoren und eines Kettenübertragungsmittels, wie z. B. Pivalinsäure, Phenol oder Acetylchlorid erhalten werden.



   Diese   ss-Lacton-Polyester    können aus der Schmelze gesponnen und gezogen werden, wobei Fasern mit geringen Denierzahlen und einer Anzahl erwünschter Eigenschaften hergestellt werden, die sie besonders geeignet als Textilfasern machen. Die Fasern werden hergestellt durch Extrudieren des Polymeren und anschlie ssendem Ziehen und Kühlen oder Abschrecken, wonach sie auf einer Aufnahmevorrichtung gesammelt werden.



  Derartige Fasern sind   ungestreckte    Fasern, die anschlie ssend zur Herstellung der Fasern mit niedrigen Denierzahlen gestreckt werden können, die zur Herstellung von Stoffen, Stapelfasern, Cord und dergleichen verwendet werden. Eine der Behandlungsweisen, die gestreckten Fasern im allgemeinen zuteil wird, ist die Spannungsentlastung bei erhöhten Temperaturen zur Verbesserung der Dimensionsstabilität, insbesondere um die Fasern   gegen    Schrumpfung stabil zu machen.



   Es   wurde    nun gefunden, dass durch Auswählen einer bestimmten Sorte einer gesponnenen und verstreckten ss-Lacton-Polyesterfaser und Durchführen einer Entspannungsbehandlung in der Wärme bei dieser Faser mit niedrigem Deniergewicht eine Faser erhalten werden kann, die zusätzlich zu den üblichen Wirkungen der Spannungsentlastung eine Reihe sehr erwünschter und nützlicher Eigenschaften besitzt, wie einen hohen Erweichungspunkt, Wärmefestigkeit und Zähigkeit sowie eine hervorragende Knitterfestigkeit und Spannungs   Erholungsfähigkeit.   



   Die   ss-Lacton-Polyester,    die zur Herstellung der als Ausgangsmaterial verwendeten Fasern verwendet werden, werden vorzugsweise durch Polymerisation von ss Propiolactonen erhalten, worin die Wasserstoffatome am   ss-Kohlenstoffatom    nicht durch andere Atome oder Gruppen ersetzt sind, insbesondere aus von ss-Propiolactonen mit einem mono- oder disubstituierten   a-I(oh-    lenstoffatom. Hervorragende Polmere sind die, die aus   ,a-Dialk yl-ss-propiolactonen    erhalten werden, wobei die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome jeweils enthalten, wie    a-Methyl-a-äthyl-/v-propiolacton, a-Methyl-a-isopropyl-ss-propiolacton    und Pivalolacton. Der Polyester kann aus Homo- oder Copolymeren von   ss-Lactonen    oder aus Mischungen von Polymeren bestehen.

  Zum Beispiel können die Copolyinneren aus der Copolymerisation von Pivalolacton mit bis zu 25 Mol,    fe"a-Diäthyl-ss-propiolacton    herstammen. Das bevorzugte Ausgangsmaterial ist jedoch ein Homopolymeres von Pivalolacton.



   Die als Ausgangsmaterial verwendeten Fasern aus   ss-Lacton-Polyester,    die auf das wenigstens 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt sind, sind bisher nicht beschrieben worden. Es ist so, dass wenn ss Lacton-Polyesterfasern versponnen und in der üblichen Weise verstreckt werden, diese ziemlich schlechte Verstreckeigenschaften besitzen, was sich in häufigen Brüchen während des Verstreckens äussert. In der nicht vorveröffentlichten britischen Patentschrift Nummer   1124 240    wird ein geeignetes Verfahren beschrieben, wonach   í,-Lacton-Polyesterfasern    die auf das wenigstens 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt sind, erhalten werden können.

  Nach diesem Verfahren wird der geschmolzene   ss-Lacton-Polyester    durch eine Düsenplatte extrudiert, danach das frisch extrudierte und geschmolzene Fasermaterial in einer Zone gezogen, die auf eine Temperatur oberhalb der Kristallisationstemperatur des Polyesters erhitzt ist, auf einen   Durchmesser    von zwischen etwa   /w.    bis etwa   1/41    des Durchmessers, auf den die Faser extrudiert war, wonach die Faser schnell auf eine Temperatur unterhalb ihrer Kristallisationstemperatur abgekühlt wird.



  Die genannte Umkristallisationstemperatur liegt im allgemeinen bei etwa 20 bis   120    C unterhalb des Schmelzpunktes des Polyesters, bei Polypivalolacton zwischen etwa 120 und   2200 C.    Die gekühlten Fasern werden dann in bekannter Weise verstreckt auf das wenigstens 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge, d. h. die Länge, die die Fasern nach dem Spinnen und Ziehen besitzen.



   Die genannte heisse Zone, in der die Fasern extrudiert und gezogen werden, kann durch geeignete Mittel, wie durch äussere Heizvorrichtungen oder durch Dampf oder in der Kammer anwesenden Heizspiralen erhitzt werden. Temperaturen innerhalb dieser Zone liegen vorzugsweise zwischen 175 und   305C.    Es ist wünschenswert, eine Sperrwand oder eine ähnliche Vorrichtung zur Abtrennung der erhitzten Zone von der Kühlzone vorzusehen, um eine bestimmte und grosse Temperaturdifferenz zwischen diesen Zonen aufrechtzuerhalten. Die Kühlzone kann eine ummantelte Kammer sein, in der die Temperatur durch Aufwärtsfliessen oder Abwärtsfliessen von Kühlluft geregelt werden kann. Die Temperaturen der Kühlzone liegen vorzugsweise unter etwa   65-    C, insbesondere unter etwa   35-    C.

  Die abgeschreckten Fasern werden dann auf einer geeigneten Aufnahmevorrichtung gesammelt, gewöhnlich einem Walzenpaar, die auch Vorrichtungen für das notwendige Ziehen der Fasern besitzt.



   Geeignete Schmelzspinntemperaturen können zwischen etwa 250 und   3355    C liegen, wobei Temperaturen zwischen etwa 280 und   3050 C    für das Verspinnen von   Polypivaloiacton    bevorzugt sind. Vorzugsweise wird die   Spinnplatte    auf einer Temperatur oberhalb der Extrudierungstemperatur für den Polyester gehalten. Geeignete Temperaturen   fiir    die Verspinnungsplatten beim Verspinnen von   Polypivaioiacton    liegen zwischen 280 und   3150 C,    insbesondere zwischen 290 und   310C.   

 

  Die optimalen Spinnbedingungen für   l,-Lacton-Polyester    ausser   Polypivaloiacton    können etwas von den genannten Werten abweichen und leicht von Fachleuten bestimmt werden.



   Im allgemeinen ist eine unverstreckte Faser mit einem Durchmesser von etwa 0,075 bis 0,15 mm für die Herstellung der Faser mit niedrigem Deniergewicht notwendig. Geeignete   öffnungsdurchmesser    für die Verspinnungsplatte liegen zwischen etwa 0,35 und 1 mm.



  Die Länge der erhitzten Zone ist nicht kritisch, solange das notwendige Ziehen der Fasern darin erreicht wird.



   Das Verstrecken der abgekühlten Faser auf das 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge kann gemäss den an sich bekannten Verfahren erfolgen. Es ist wünschens  wert, das Verstrecken nicht später als 6 Stunden nach dem Spinnen und Ziehen durchzuführen. Nach einer bevorzugten Methode wird das Verstrecken im Anschluss an den Vorgang des Verspinnens und Ziehens durchgeführt, d. h. sofort, nachdem die Faser auf der Aufnahmevorrichtung gesammelt worden ist.



   Das Verstrecken wird gewöhnlich   mittels    Walzen mit Differentialantrieb durchgeführt. Um den Punkt festzusetzen, bei dem das Verstrecken oder die Querschnittsverminderung der Faser auftritt, kann die Faser einmal oder mehrmals um einen nicht drehbaren Streckstift gewickelt werden, der, falls gewünscht, auf eine Temperatur bis zu 2000 C oder mehr erhitzt werden kann. Gemäss einem bevorzugten Verfahren wird die Faser durch einen Ofen hindurch verstreckt, der mit überhitztem Dampf oder Luft erhitzt wird oder der mit Vorrichtungen für ein Erhitzen durch Strahlung versehen ist. Andere mögliche Mittel zum Verstrecken der Faser sind dem Fachmann bekannt.



   Das Verstrecken ist trotz der erhöhten Temperaturen, die angewendet werden können, ein  Kaltverstrekken , das eine Orientierung des Polyesters in der Phase bewirkt. Die Maximaltemperatur während des Verstrekkens sollte gut unterhalb, d. h. wenigstens etwa 200, vorzugsweise wenigstens   400    C unterhalb dem   Schmelz-    punkt des Polyesters liegen.



   Das Verstrecken kann in einer oder mehreren Stufen durchgeführt werden, solange das gesamte Streckverhältnis wenigstens   4,5 mal    beträgt, vorzugsweise wenigstens 5,5mal, bezogen auf die ursprüngliche Länge.



  Man kann die nicht verstreckte Faser durch ein Zuführwalzenpaar, das auf etwa 80 bis 1200 C erhitzt wird, zu und um eine Reihe von Verstreckungswalzen der ersten Stufe führen, die auf eine Temperatur von etwa 100 bis   1500 C    erhitzt sind, und die sich mit einer Oberflächengeschwindigkeit von etwa dem 3- bis Sfachen der Zuführwalzen bewegen, wonach die Faser zu einem zweiten Satz von   Verstreckungswalzen    geführt werden, die sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa dem 1,5- bis 2fachen der Geschwindigkeit der Verstreckwalzen der ersten Stufe bewegen, wobei ein   Gesamtstreckverhältnis    vom etwa 4,5- bis 10fachen erzielt wird. Die Verstreckungswalzen der zweiten Stufe können auf einer   Temperatur    zwischen 100 und 2000 C erhitzt sein.

  Nach dem Durchgang durch die letzten Walzen werden die Fasern auf ein übliches   Aufwickel-    system geführt.



   Erfindungsgemäss werden die Fasern aus   fl-Lacton-    Polyester, nachdem sie auf das wenigstens 4,5fache der ursprünglichen Länge verstreckt sind, einer Wärmebehandlung bei einer   Temperatur    von wenigstens 1200 C, vorzugsweise zwischen 125 und   2000 C,    unterworfen, z. B. während eines Bruchteils einer Sekunde bei höheren Temperaturen, wie bei 1950 C bis zu einigen Stunden, z.B.   1/1    bis 2 Stunden oder mehr bei niedrigen Temperaturen. Die Maximaltemperatur sollte im   alige-    meinen nicht 2100 C überschreiten. Die tatsächliche Temperatur wird vom Heizmedium abhängen, das verwendet wird.

  Daher liegen in Wasser unter Druck oder in   gesättigeem    Dampf die Temperaturen, die vorzugsweise verwendet werden, zwischen 125 und 1600 C, in trockenen heissen Gasen, wie Stickstoff oder Abgasen von 150 bis 2000 C.



   Die Fasern können erhitzt werden a) bei konstanter Länge, b) unter Beschränkung der Schrumpfung oder c) spannungsfrei. Ein geeignetes Verfahren zur Heissbehandlung von Fasern, die spannungsfrei sind, wird auf zerlegbaren Haspeln durchgeführt.  Spannungsfrei  bezieht sich daher auch auf   Heissbehandiungen,    wobei die Fasern einer kleinen Spannungskraft unterworfen werden, die allgemein 25, insbesondere 10 Milligramm pro Denier, nicht übersteigt.



   Zur Weiterverarbeitung von Fasern zu   Textilarti-    keln wird bevorzugt, eine Faser zu verwenden mit einer nur begrenzten Restschrumpfung, vorzugsweise   5 %    oder weniger, wie sie bei   180cd    bestimmt wird. Derartige Fasern können z. B. durch Abkochen der Fasern bei konstanter Länge während   1/ ,    Stunde bei 1000 C und anschliessender Behandlung über 1 Stunde mit gesättigtem Dampf bei 120 bis 1300 C erhalten werden, wobei eine freie Schrumpfung sichergestellt ist. Eine ähnliche Restschrumpfung kann mittels einer Heissbehandlung erhalten werden, die spannungsfrei in trockener Luft über 5 Minuten bei 1500 C durchgeführt wird.



  Natürlich können viele Abänderungen bei der Hitzebehandlung durchgeführt werden, um zum gewünschten Restschrumpfungsgrad zu gelangen.



   Die Hitzebehandlung kann in einer oder mehreren Stufen durchgeführt werden. Wenn die Fasern zu Textilartikeln verarbeitet werden, wird vorteilhafterweise eine abschliessende Hitzebehandlung durchgeführt, wenn die Fasern schon verarbeitet sind. Vorzugsweise werden die verstreckten   Polypivaloiactonfasern    zuerst bei einer Temperatur unterhalb 1600 C, insbesondere in gesättigtem Dampf von 125 bis   1600    C erhitzt, und nach der Verarbeitung zu Textil artikeln werden die Fasern einer abschliessenden Hitzebehandlung bei 1700 C oder höher unterworfen. Für besondere Anwendungszwecke, z. B. wie gewirkten Waren, wie bei Strümpfen, kann die erste anfängliche Hitzebehandlung weggelassen und der fertige Textil artikel bei einer Temperatur von wenigstens   1200    C hitzebehandelt werden.



   Die erfindungsgemäss zu veredelnden Fasern können in der Form von Einzelfäden oder einer anderen Art Faserstruktur, die daraus hergestellt ist, z. B. in der Form von gezwirnten Garnen, Strängen oder Textilartikeln vorliegen. Die erfindungsgemäss hitzebehandelten Fasern können gegebenenfalls wie üblich zu Stapelfasern geschnitten, gekrempelt und zu Garn versponnen werden. Während der Verarbeitung der Fasern, d. h. während des   Schmelzens,Spinnens,    Ziehens, Verstreckens und der Heissbehandlung, ist es vorteilhaft, Sauerstoff auszuschliessen, z.B. dadurch, dass man die Verfahrensschritte in einer Atmosphäre von trockenem Stickstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf vornimmt.

 

   Beispiele
Im wesentlichen gemäss dem Verfahren der nicht vorveröffentlichten britischen Patentschrift Nummer 1 124 240 wurden Ausgangsfasern gesponnen und verstreckt, die aus Polypivalolacton bestanden, unter Bedingungen und mit Eigenschaften, die in der folgenden Tabelle angegeben sind.  



   Faser   E 1    E 2   A 1    A 2   IV.    des Polypivalolactons, dl/g 2,3 3,5 2,1 2,1 Zahl der Einzelfäden in der Faser 18 18 12 12 Verstreckungsverhätnis (-faches) 6,25 4,75 5 7 Verstreckungstemperatur,   GC    190 190 200 200 Denier pro Einzelfaden 4,05 5,5 4,4 3,1 Zugfestigkeit g/den 3,5 3,3 2,2 4,1 Bruchdehnung   %    40 47 57 23
Die genannten unverzwirnten Fasern wurden mit konstanter Länge bei   1 90± C    einer Hitzebehandlung unterworfen. Nach dem Abkühlen wurde eine Reihe von Eigenschaften der Fasern auf der Festigkeitsuntersuchungsmaschine nach Instron gemessen, unter anderem die Zugfestigkeit bis zum Brechen, die Bruchdehnung, die Spannungserholung, Rückbildung der Arbeitswerte und Abbau unter Spannung.

  Die Spannungserholung (WR 5) wird gemessen durch Verstrecken der Fasern mit einer Geschwindigkeit von 10   %    von deren Versuchslänge pro Minute, bis sie eine Dehnung von   5 ?,;    erreicht hat. Nachdem die Faser in dieser Stellung   o/,    Minute gehalten worden ist, wird sie sich mit einer Geschwindigkeit von   10 FÓ    der ursprünglichen Versuchslänge pro Minute zusammenziehen gelassen. TR 5, das Verhältnis der Zurückziehung der Faser zu deren Dehnung, kann leicht aus der Dehnungslinie bestimmt werden. Die   Rückbildung    der Arbeitswerte (WR 5) wird aus der gleichen Kurve bestimmt: Sie wird ausgedrückt als das Verhältnis der Fläche unter der Zusammenziehungskurve zu der Fläche unter der Verstreckungskurve.

  WR 5 ist ein Mass, das zu der Knitterfestigkeit von Textilartikeln, die aus der Faser hergestellt sind, in Beziehung steht. Der Abbau unter Spannung (SD 5) kann ebenfalls aus der gleichen Kurve abgeleitet werden: Er ist der prozentuale Spannungsabfall, der während der halbminütigen Zeit auftritt, bei der die Faser auf einer Dehnung von   5 S    gehalten wird. Die Ergebnisse der Versuche sind in der folgenden Tabelle angegeben.



   Hitzbehandlung Zugfestigkeit bis zum Bruch Bruchdehnung TR 5 WR 5 SD 5   Faser Zeit, min g/den (y
Zeit, min g/den U/o I io %    E 1 - 3,5 40 95 68 6,4
5 3,2 43 94 87 3,3
20 3,3 47 92 87 4,0 E 2 - 3,3 47 95 70 6,3
5 2,7 50 93 90 4,2
20 3,4 60 92 90 3,0 A 1 - 2,2 57 95 83 5,4
5 2,8 74 94 91 2,1
20 3,2 76 94 93 2,0 A 2 - 4,1 23 94 78 5,4
5 4,4 38 92 85 3,9
20 4,2 37   96    85 3,7
Aus diesen Tabellen kann entnommen werden, dass als Ergebnis des erfindungsgemässen Verfahrens die Rückbildung der Arbeitswerte und der Abbau unter Spannung erheblich verbessert werden, während andere Festigkeitseigenschaften im allgemeinen konstant   Mei-    ben.



   In einer anderen Versuchsreihe wurden die Fasern E 1 und E 2 heiss behandelt, damit vollständig oder teilweise ihre   Restschrumpfung    beseitigt wird.



   Wie aus der folgenden Tabelle entnommen werden kann, wird auch in diesem Fall eine erhebliche Verbesserung der Werte von WR 5 erreicht, während die Werte von TR 5 und der Zugfestigkeit im wesentlichen   konstant    bleiben.



   Zugfestigkeit Faser Bedingungen der Heissbehandlung Bestschrumpfung bis zum Bruch   Bluchdehnung    TR 5 WR 5 SD 5 bei 1800 C g/den E 1 - 15 3,5 40 95 68 6,4
30 min bei   190±C1    0 3,3 91 90 80 3,8
30 min in Wasser von   100 C      +   
30 min   in Dampf bei 126 CS    4 3,4 71 91 79,5 4,3   E2    - 16 3,3 47 95 70 6,3    30 min -1900 C1 0 0 3,1 75 93 80 3,5   
30 min in Wasser bei 1000 C +
30 min   in Dampf bei 1260 C2    3,5 3,1 66 92 81 4,1
1 Im Luftofen, spannungsfrei    30    min in kochendem Wasser bei konst. 

  Länge und 30 min in Dampf bei 1260 C spannungsfrei  
Wegen dieser beobachteten Eigenschaften und den niedrigen   Deniergewichten,    die erhältlich sind,   zusam-    men mit den möglichen hohen Produktionsgeschwindigkeiten, sind die erfindungsgemäss veredelten Fasern ausserordentlich brauchbar zur Textilherstellung. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    I. Verfahren zur Herstellung von eine erhöhte Zugfestigkeit und Spannungserholung aufweisenden, aus ss Lacto-Polyester bestehenden Textilfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man eine ss-Lacton-Polyester-Schmelze durch eine Düsenplatte extrudiert und die frisch gesponnenen Fäden in einer Zone, in weicher eine oberhalb der Kristallisationstemperatur des ss-Lacton-Poly- esters liegende Temperatur aufrechterhalten wird, auf einen Durchmesser von 1/2 bis 1/40 des Spinndurchmessers auszieht,
    die ausgezogenen Fäden auf eine Temperatur unterhalb der Kristaliisationstemperatur des ss Lacton-Polyesters abschreckt, auf das mindestens 4,5fache ihrer Länge verstreckt und dann entweder unmittelbar anschliessend noch im Zuge der Faserherstellun g, oder aber zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen der Textilindustrie, eine Hitzebehandlung bei einer Temperatur von wenigstens 1200 C unterwirft.
    II. Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I auf Fasern, hergestellt aus einem Pivalolacton-homo- polymeren mit einer Viskositätszahl zwischen 2 und 4 dtVg.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern auf eine Temperatur zwischen 125 und 2000 C erhitzt.
    2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern in Wsaser unter Druck oder in gesättigtem Wasserdampf auf eine Temperatur zwischen 125 und 1600 C erhitzt.
    3. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern in trockenen heissen Gasen auf eine Temperatur zwischen 150 und 2000 C erhitzt.
    4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern unter solchen Bedingungen erhitzt, dass die Restschrumpfung, gemessen bei 1800 C, nicht mehr als 5 % beträgt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern zunächst auf eine Temperatur unterhalb 1600 C erhitzt und anschliessend eine abschliessende Heissbehandlung der Fasern in der Form des fertigen Textllartikels bei einer Temperatur von wenigstens 1700 C vornimmt.
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