verfahren zur Herstellung von mindestens teilweise aus ss-Lacton-Polyestern bestehenden Textilfasern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel lung von mindestens teilweise aus ss-Lacton-Polyestern bestehenden Textilfasern, wobei man Fäden aus einer Schmelze eines ss-Lacton-Polyesters spinnt und dann verstreckt.
Gemäss der britischen Patentschrift<B>766347</B> wer den synthetische Polyesterfasern aus a,a-Dimethyl- /3-propiolacton (im folgenden Pivalolacton genannt) durch Polymerisation bis zu einem hohen Molekularge- wicht erhalten, die in Gegenwart von Katalysatoren, wie tertiären Aminen, durchgeführt wird.
Andere be kannte Katalysatoren sind quaternäre Ammoniumver- bindungen, wie Äthyltriisopropylammoniumehlorid und Arsine, Stibine, Phosphine und deren Additionspro dukte, wie Triäthylphosphin und Triphenylbutylphos- phoniumbromid.
Es ist somit möglich geworden, Polyester mit hohem Molekulargewieht und mit Viskositätszahien (I.V.) von bis zu 10 dl/g und mehr (gemessen in Tri- fluoressigsäure bei 25 C) herzustellen. Zur Definition der Viskositätszahl wird z. B. auf das Buch Dr. Braun, H. Cherdron und W. Kern Praktikum der makromole kularen organischen Chemie , 1966, Hüthig Verlag, Heidelberg, Seite 64, verwiesen.
Zur Herstellung von Fasern werden Polyester im allgemeinen bevorzugt, die ein niedriges Molekulargewict besitzen, wobei der Mindestwert 1. V. 0,75 dl/g ist. Ein geeigneter Bereich von Viskositätszahlen für die bei der Herstellung von Fasern verwendeten ss-Lacton-Polyester liegt zwischen 1 und 5, insbesondere 2 bis 4 dl/g. Polymere mit Visko- sitätszahlen oberhalb der angegebenen Bereiche kön nen vorbehandelt werden,
damit -die Viskositätszahl in kontrollierter Weise auf den gewünschten Stand ver mindert wird, z. B. durch Kneten und durch Extrudie- ren bei erhöhten Temperaturen, z. B. 150 bis 300 C.
Andererseits können Polymere mit den gewünschten Viskositätszahlen in geeigneter Weise durch Polymeri- sation des ss-Lactons in Gegenwart ei noder mehrerer der genannten Katalysatoren und eines Kettenübertra- gungsmittels, wie z. B. Pivalinsäure, Phenol oder Ace- tylchlorid erhalten werden.
Diese ss-Lacton-Polyester können aus der Schmelze gesponnen und bezogen werden, wobei Fasern mit ge ringen Denierzahlen und einer Anzahl erwünschter Eigenschaften hergestellt werden, die. sie besonders ge eignet als Textilfasern machen. Die Fasern werden her gestellt durch Extrudieren des Polymeren und an- schliessendem Ziehen und Kühlen oder Abschrecken, wonach sie auf einer Aufnahmevorrichtung gesammelt werden.
Derartige Fasern sind unverstreckte Fasern, die anschliessend zur Herstellung der Fasern mit nied rigen Denierzahlen verstreckt werden können, die zur Herstellung von Stoffen, Stapelfasern, Cord u. dgl. ver wendet werden. Eine der Behandlungsweisen, die ver- streckten Fasern im allgemeinen zuteil wird, ist die Spannungsentlastung bei erhöhten Temperaturen zur Verbesserung der Dimensionsstabilität, insbesondere um die Fasern gegen Schrumpfung stabil zu machen.
Es wurde nun gefunden, dass durch Auswählen einer bestimmten Sorte von gesponnenen und ver- streckten ss-Lacton-Polyesterfäden und Durchführen einer Entspannungsbehandlung in der Wärme eine Faser mit niedrigem Deniergewicht erhalten werden kann, die zusätzlich zu den üblichen Wirkungen der Spannungsentlastung eine Reihe sehr erwünschter und nützlicher Eigenschaften besitzt, wie einen hohen Er weichungspunkt,
Wärmefestigeit und Zähigkeit sowie eine hervorragende Knitterfestigkeit und Spannungs- Erholungsfähigkeit.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung solcher ss-Lacton-Polyesterfasern ist dadurch gekenn zeichnet, dass man die gesponnenen Fäden auf minde- stens das 4,5-fache verstreckt und anschliessend auf eine Temperatur von wenigstens 120 C erhitzt.
Die ss-Lacton-Polyester, die zur Herstellung der Fasern verwendet werden, werden vorzugsweise durch Polymerisation von ss-Propiolactonen erhalten, worin, die Wasserstoffatome am ss-Kohlenstoffatom nicht durch andere Atome oder Gruppen ersetzt sind, insbe- sondere aus von ss-Propiolactonen mit einem mono- oder disubstituierten a-Kohlenstoffatom. Hervorra gende Polymere sind die, die aus a,
a-Dialkyl-ss-propiolac- tonen erhalten werden, wobei die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen, wie a-Methyl-a-äthyl-ss-propiolacton, a-Methyl-a-isopropyl-ss-propiolacton und Pivalolacton.
Der Polyester kann aus Homo- oder Copolymesen von ss-Lactonen oder aus Mischungen von Polymeren be stehen. Z. B. können die Copolymeren aus der Copoly- merisation von Pivalolacton mit bis zu 25 Mol % a@a- Diäthyl-/3-propiolacton herstammen.
Ebenfalls sind Mischungen von ss-Lacton-Polyestern mit bis zu etwa 50 Gew.-% anderen Harzen wie Polyamiden, z. B. Nylon-6 oder Nylon-12 und Polyestern,
wie Polyäthy- lenterephthalat möglich. Das bevorzugte Ausgangsmate- rial ist jedoch ein Homopolymeres von Pivalolacton.
Fäden aus ss-Lacton-Polyestern, die auf das wenig stens 4,5-fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt sind, sind bisher nicht beschrieben worden. Es ist so, dass wenn /3-Lacton-Polyesterfasem versponnen und in der üblichen Weise verstreckt werden, diese ziemlich schlechte Verstreckeigenischaften besitzen, was sich in häufigen Brüchen während des Versstreckens. äussert.
In der nicht vorveröffentlichten belgischen Patent schrift 702 426 wird ein geeignetes Verfahren beschrie ben, wonach N-Lacton-Polyesterfasern, die auf das wenigstens 4,5-fache ihrer ursprünglichen Länge ver- streckt sind, erhalten werden können.
Nach diesem Verfahren wird der geschmolzene ss-Lacton-Polyester durch eine Düsenplatte extrudiert, wonach die frisch extrudierten und geschmolzenen Fäden in einer Zone, die auf eine Temperatur oberhalb der Kristallisations- temperatur des Polyesters erhitzt ist,
auf einen Durch messer von zwischen etwa 1/2 bis etwa 1/40 des Durchmessers ausgezogen und danach die Fäden schnell auf eine Temperatur unterhalb ihrer Kristallisa- tionstemperatur abgekühlt. Die genannte Umkristallisa- tionstemperatur liegt im allgemeinen bei etwa 20 bis 120 C unterhalb des Schmelzpunktes des Polyesters, bei Polypivalolacton zwischen etwa 120 und 220 C. Die gekühlten Fasern werden dann in bekannter Weise auf das wenigstens 4,5-fache ihrer ursprünglichen Länge verstreekt.
Die genannte heisse Zone, in der die Fäden extru- diert und gezogen werden, kann durch geeignete Mit tel, wie durch äussere Heizvorrichtungen oder durch Dampf oder in der Kammer anwesenden Heizspiralen erhitzt werden. Temperaturen. innerhalb dieser Zone liegen vorzugsweise zwischen 175 und 305 C. Es. ist wünschenswert, eine Sperrwand oder eine ähnliche Vorrichtung zur Abtrennung der erhitzten Zone von der Kühlzone vorzusehen, um eine bestimmte und grosse Temperaturdifferenz zwischen. diesen Zonen aufrecht zu erhalten.
Die Kühlzone kann eine umman telte Kammer sein, in der die Temperatur durch Auf- wärts-fliessen oder Abwärts-fliessen von Kühlluft gere gelt werden kann. Die Temperaturen der Kühlzone lie gen vorzugsweise unter etwa 65 C, insbesondere unter etwa 35<B>'</B> C.
Die abgeschreckten Fasern werden dann auf einer geeigneten Aufnahmevorrichtung gesammelt, gewöhnlich einem Walzenpaar, die auch Vorrichtungen für das notwendige Ziehen der Fasern besitzt. Geeignete Schmelzspinntemperaturen können zwi schen etwa 250 und 335 C liegen, wobei Temperatu ren zwischen etwa 280 und 305 C für das Verspinnen von Polypivalolacton bevorzugt sind. Vorzugsweise wird die Spinnplatte auf einer Temperatur oberhalb der Extrudierungstemperatur für den Polyester gehal ten.
Geeignete Temperaturen für die Verspinnungsplat- ten beim Verspinnen von Polypivalolacton liegen zwi schen 280 bis 315 C, insbesondere zwischen 290 und 310 C. Die optimalen Spinnbedingungen für ss-Lac- ton-Polyester ausser Polypivalolacton können etwas von den genannten Werten abweichen und leicht von Fachleuten bestimmt werden.
Im allgemeinen ist eine unverstreckte Faser mit einem Durchmesser von etwa 0,075 bis 0,15 mm für die Herstellung der Faser mit niedrigem Deniergewicht notwendig. Geeignete Durchmesser für die Düsen lie gen zwischen etwa 0,35 und 1 mm. Die Länge der er hitzten Zone ist nicht kritisch, solange das notwendige Ziehen der Fasern darin erreicht wird..
Das Verstrecker der abgekühlten Faser auf das 4,5 fache ihrer ursprünglichen Länge kann gemäss den an sich bekannten Verfahren erfolgen. Es ist wün schenswert, das Verstrecker nicht später als. 6 Stunden nach dem Spinnen und Ziehen durchzuführen. Nach einer bevorzugten Methode wird das Versstrecken ian Anschluss an den Vorgang des Verspinnens und Ziehens durchgeführt, d. h.
sofort, nachdem die Faser auf der Aufnahmevorrichtung gesammelt worden ist.
Das Verstreckeg wird gewöhnlich mittels Walzen mit Differentialantrieb durchgeführt. Um den Punkt festzusetzen, bei dem das Verstrecker oder die Quer- schnittsverminderung der Faser auftritt,
kann die Faser einmal oder mehrmals um einen nicht drehbaren. Streck- stift gewickelt werden, der, falls gewünscht,
auf eine Temperatur bis zu 200 C oder mehr erhitzt werden kann. Gemäss einem bevorzugten Verfahren wird die Faser durch einen Ofen hindurch verstreckt, der mit überhitztem Dampf oder Luft erhitzt wird oder der mit Vorrichtungen für ein Erhitzen durch Strahlung verse hen ist.
Andere mögliche Mittel zum Verstrecker der Faser sind dem Fachmann bekannt.
Das Verstrecker ist trotz der erhöhten Temperatu ren, -die angewendet werden können, ein Kaltverstrek- ken , das eine Orientierung des Polyesters in der Phase bewirkt. Die Maximaltemperatur während des Verstreckers sollte auf unterhalb, d. h. wenigstens etwa 20 , vorzugsweise wenigstens 40 C unterhalb dem Schmelzpunkt des Polyesters liegen.
Das Verstrecker kann in einer oder mehreren Stu fen durchgeführt werden, solange das gesamte Streck verhältnis wenigstens das 4,5-fache beträgt, vorzugs weise wenigstens das 5,5-fache, bezogen auf die ur- sprüngliche Länge.
Gemäss, einer Ausführungsform des Verfahrens kann daher die nicht verstreckte Faser durch ein Zuführwalzenpaar, das auf etwa 80 bis 120 C erhitzt wird, zu und um eine Reihe von Ver- streckungswalzen der ersten Stufe durchgeführt wer den, die auf eine Temperatur von etwa 100 bis 150 C erhitzt sind, und die sich niit einer Oberflächenge schwindigkeit von etwa dem 3- bis 5-fachen der Zu führwalzen bewegen,
wonach die Faser zu einem zwei ten Satz von Verstreckungswalzen geführt werden, die sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa dem 1,5- bis 2-fachen der Geschwindigkeit der Verstreck- walzen der ersten Stufe bewegen, wobei ein Gesamt- streckverhältnis vom etwa 4,5- bis 10-fachen erzielt wird.
Die Verstreckungswalzen der zweiten Stufe kön nen auf einer Temperatur zwischen 100 und 200' C erhitzt sein. Nach dem Durchgang durch die letzten Walzen werden die Fasern auf ein übliches Aufwickel- system geführt.
Erfindungsgemäss werden die Fasern aus ss-Lacton- Polyester, nachdem sie auf das wenigstens 4,5-fache der ursprünglichen Länge verstreckt sind, einer Wär mebehandlung bei einer Temperatur von wenigstens 120 C, vorzugsweise zwischen 125 und 200 C, unter- worfen, z.
B. während eines Bruchteils einer Sekunde bei höheren Temperaturen, wie bei 195 C bis zu eini gen Stunden, z. B. 1/2 bis 2 Stunden oder mehr bei niedrigen Temperaturen. Die Maximaltemperatur sollte im allgemeinen nicht 210 C überschreiten. Die tat sächliche Temperatur wird vom Heizmedium abhän gen, das verwendet wird. Daher liegen in Wasser unter Druck oder in gesättigtem Dampf die Temperaturen, die vorzugsweise verwendet werden, zwischen 125 und 160 C, in trockenen heissen Gasen, wie Stickstoff oder Abgasen von 150 bis 200 C.
Die Fasern können erhitzt werden a) bei konstanter Länge, b) unter Beschränkung der Schrumpfung oder c) spannungsfrei. Ein geeignetes Verfahren zur Hitze behandlung von Fasern, die spannungsfrei sind, wird auf zerlegbaren Haspeln durchgeführt. Spannungs- frei bezieht sich daher auch auf Hitzebehandlungen, wobei die Fasern einer kleinen Spannungskraft unter worfen werden, die allgemein 25, insbesondere 10 Mil ligramm pro Denier, nicht übersteigt.
Zur Weiterverarbeitung von Fasern zu Textilarti keln wird bevorzugt, eine Faser zu verwenden mit einer nur begrenzten Restschrumpfung, vorzugsweise 5 % oder weniger, wie sie bei 180 C bestimmt wird. Derartige Fasern können z. B. durch Abkochen der Fasern bei konstanter Länge während 1/2 Stunde bei 100 C und anschliessender Behandlung über 1 Stunde mit gesättigtem Dampf bei 120 bis 130 C erhalten werden, wobei eine freie Schrumpfung sichergestellt ist. Eine ähnliche Restschrumpfung kann mittels einer Hit zebehandlung erhalten werden, die spannungsfrei in trockener Luft über 5 Minuten bei 150 C durchge führt wird.
Natürlich können viele Abänderungen bei der Hitzebehandlung durchgeführt werden, um zum ge wünschten Restschrumpfungsgrad zu gelangen.
Man kann die Erhitzung der verstreckten Fäden durchführen, indem man ,die Fäden in Wasser unter Druck in gesättigtem Wasserdampf auf eine Tempera tur zwischen 125 und 160 C erhitzt oder sie in trocke nen heissen Gasen auf eine Temperatur zwischen 150 und 200 C erhitzt.
Die erfindungsgemäss hergestellten Fasern können zu Stapelfasern geschnitten werden, die gekräuselt und zu Garn versponnen werden können gemäss der üblichen Verfahren. Während der Herstellung der Fasern, d. h. während dem Schmelzen, Spinnen, Zie hen, Verstrecken und der Hitzebehandlung ist es vor teilhaft, Sauerstoff auszuschliessen, z. B. dadurch, dass man die Verfahrensschritte in einer Atmosphäre von trockenem Stickstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf vornimmt.
<I>Beispiele</I> Im wesentlichen gemäss dem Verfahren der nicht vorveröffentlichten belgischen Patentschrift 702 426 wurden Ausgangsfasern gesponnen und verstreckt, die aus Pol@yp:ivalolacton bestanden, unter Bedingungen und mit Eigenschaften, die in der folgenden Tabelle angegeben sind.
EMI0003.0053
Faser <SEP> E <SEP> 1 <SEP> E <SEP> 2 <SEP> A <SEP> 1 <SEP> A <SEP> 2
<tb> I.V. <SEP> des <SEP> Poly pivalolactons,
<tb> dlig <SEP> 2,3 <SEP> 3,5 <SEP> 2,1 <SEP> 2,1
<tb> Zahl <SEP> der <SEP> Einzel fäden <SEP> in <SEP> der <SEP> Faser <SEP> 18 <SEP> 18 <SEP> 12 <SEP> 12
<tb> Verstreckungsr
<tb> verhältnis
<tb> ( <SEP> -fachen) <SEP> 6,25 <SEP> 4,75 <SEP> 5 <SEP> 7
<tb> Verstreckungs temperatur, <SEP> <SEP> C <SEP> 190 <SEP> 190 <SEP> 200 <SEP> 200
<tb> Denier <SEP> pro
<tb> Einzelfaden <SEP> 4,05 <SEP> 5,5 <SEP> 4,4 <SEP> 3,1
<tb> Zugfestigkeit
<tb> giden <SEP> 3,5 <SEP> 3,3 <SEP> 2,2 <SEP> 4,1
<tb> Bruchdehnung
<tb> % <SEP> 40 <SEP> 47 <SEP> 57 <SEP> 23 Die genannten unverzwirnten Fasern wurden mit konstanter Länge bei 190 C einer Hitzebehandlung unterworfen.
Nach dem Abkühlen wurde eine Reihe von Eigenschaften der Fasern auf der Festigkeitsunter- suchungsmaschine nach Instron gemessen, u. a. die Zugfestigkeit bis zum Brechen, die Bruchdehnung, die Spannungserholfähigkeit, Rückbildung der Arbeitswerte und Abbau unter Spannung.
Die Spannungserholfähig- keit (WR 5) wird gemessen durch Verstrecken der Fasern mit einer Geschwindigkeit von 100/9 von deren Versuchslänge pro Minute, bis sie eine Dehnung von 5 % erreicht hat. Nachdem- die Faser in, dieser Stellung 1/2 Minute gehalten worden ist, wird sie sich mit einer Geschwindigkeit von 10 % der ursprünglichen Ver suchslänge pro Minute zusammenziehen: gelassen. TR 5, das Verhältnis der Zurückziehung der Faser zu de ren Dehnung, kann leicht aus der Dehnungslinie be stimmt werden.
Die Rückbildung der Arbeitswerte (WR 5) wird aus der gleichen Kurve bestimmt: Sie wird ausgedrückt als das Verhältnis der Fläche unter der Zusammenziehungskurve zu der Fläche unter der Verstreckungskurve. WR 5 ist ein Mass, das zu der Knitterfestigkeit von Textilartikeln, die aus der Faser hergestellt sind, in Beziehung steht. Der Abbau unter Spannung (SD 5) kann ebenfalls aus der gleichen Kurve abgeleitet werden: Er ist der prozentuale Span nungsabfall, der während der halbminütigen Zeit auf tritt, bei der die Faer auf einer Dehnung von 5 % ge halten wird.
Die Ergebnisse der Versuche sind in der folgernden Tabelle angegeben.
EMI0004.0001
Faser <SEP> Hitze- <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Bruchdehnung <SEP> TR <SEP> 5, <SEP> WR <SEP> 5, <SEP> SD <SEP> 5,
<tb> behandlung, <SEP> bis <SEP> zum <SEP> Bruch <SEP> /o <SEP> /o <SEP> /o <SEP> /o
<tb> Zeit <SEP> g/den
<tb> min
<tb> E <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 3,5 <SEP> 40 <SEP> 95 <SEP> 68 <SEP> 6,4
<tb> 5 <SEP> 3,2 <SEP> 43 <SEP> 94 <SEP> 87 <SEP> 3,3
<tb> 20 <SEP> 3,3 <SEP> 47 <SEP> 92 <SEP> 87 <SEP> 4,0
<tb> E <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 3,3 <SEP> 47 <SEP> 95 <SEP> 70 <SEP> 6,3
<tb> <I>5 <SEP> 2,7 <SEP> 50</I> <SEP> 93 <SEP> 90 <SEP> 4,2
<tb> 20 <SEP> 3,4 <SEP> 60 <SEP> 92 <SEP> 90 <SEP> 3,0
<tb> A <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 2,2 <SEP> 57 <SEP> 95 <SEP> 83 <SEP> 5,4
<tb> 5 <SEP> 2,8 <SEP> 74 <SEP> 94 <SEP> 91 <SEP> 2,1
<tb> 20 <SEP> 3,
2 <SEP> 76 <SEP> 94 <SEP> 93 <SEP> 2,0
<tb> A <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 4,1 <SEP> 23 <SEP> 94 <SEP> 78 <SEP> 5,4
<tb> 5 <SEP> 4,4 <SEP> 38 <SEP> 92 <SEP> 85 <SEP> 3,9
<tb> 20 <SEP> 4,2 <SEP> 37 <SEP> 96 <SEP> 85 <SEP> 3,7 Aus diesen Tabellen kann entnommen werden, dass als Ergebnis der erfindungsgemässen Verfahrens die Rückbildung der Arbeitswerte und der Abbau un ter Spannung erheblich verbessert werden, während andere Festigkeitseigenschaften im allgemeinen kon stant bleiben.
In einer anderen Versuchsreihe wurden die Fasern E 1 und E 2 heiss behandelt, damit vollständig oder teilweise ihre Restschrumpfung beseitigt wird.
Wie aus der folgenden Tabelle entnommen werden kann, wird auch in diesem Fall eine erhebliche Verbes serung der Werte von WR 5 erreicht, während die Werte von TR 5 und der Zugfestigkeit im wesentlichen konstant bleiben.
EMI0004.0016
Faser <SEP> Bedingungen <SEP> der <SEP> Restschrumpfung <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Bruchdehnung <SEP> TR <SEP> 5 <SEP> WR <SEP> 5 <SEP> <B>SD <SEP> 5</B>
<tb> Hitzebehandlung <SEP> bei <SEP> 180 <SEP> C <SEP> bis <SEP> zum <SEP> Bruch <SEP> /o <SEP> /o <SEP> /o <SEP> /o
<tb> g/den
<tb> E <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 15 <SEP> 3,5 <SEP> 40 <SEP> 95 <SEP> 68 <SEP> 6,4
<tb> 30 <SEP> min. <SEP> bei <SEP> <B>1)</B> <SEP> 190<B>0</B> <SEP> C <SEP> 0 <SEP> 3,3 <SEP> 91 <SEP> 90 <SEP> 80 <SEP> 3,8
<tb> 30 <SEP> min. <SEP> in. <SEP> 2) <SEP> Wasser
<tb> von <SEP> <B>1001</B> <SEP> C <SEP> + <SEP> 30 <SEP> min.
<tb> in <SEP> Dampf <SEP> bei <SEP> 1261 <SEP> C <SEP> 4 <SEP> 3,4 <SEP> 71 <SEP> 91 <SEP> 79,5 <SEP> 4,2
<tb> E <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 16 <SEP> 3,3 <SEP> 47 <SEP> 95 <SEP> 70 <SEP> 6,3
<tb> 30 <SEP> min.
<SEP> -1901 <SEP> C <SEP> 1) <SEP> 0 <SEP> 3,1 <SEP> 75 <SEP> 93 <SEP> 80 <SEP> 3,5
<tb> 30 <SEP> min. <SEP> in. <SEP> Wasser <SEP> 2)
<tb> bei <SEP> 1001 <SEP> C <SEP> + <SEP> 30 <SEP> min.
<tb> in <SEP> Dampf <SEP> bei <SEP> 1261 <SEP> C <SEP> 3,5 <SEP> 3,1 <SEP> 66 <SEP> 92 <SEP> 81 <SEP> 4,1
<tb> 1) <SEP> Im <SEP> Luftofen, <SEP> spannungsfrei
<tb> 2) <SEP> 30 <SEP> min. <SEP> in <SEP> kochendem <SEP> Wasser <SEP> bei <SEP> korst. <SEP> Länge <SEP> und <SEP> 30 <SEP> min. <SEP> in <SEP> Dampf <SEP> bei <SEP> 1261 <SEP> C <SEP> spannungsfrei.
Wegen dieser beobachteten Eigenschaften und den niedrigen Deniergewichten, die erhältlich sind, zusam men mit den möglichen hohen Produktionsgeschwin digkeiten, sind die erfindungsgemäss hergestellten Fasern ausserordentlich brauchbar zur Textilherstel lung.