Verfahren zur Löschung einer Festkörperspeichervorrichtung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Löschung einer Festkörperspeichervorrichtung mit einer durch eine Feldeffekt-Halbleiterschicht steuerbaren elektro- lumineszenten Leuchtstoffschicht.
Eine Festkörperspeichervorrichtung ist beispiels weise in der französischen Patentschrift<B>1</B>543 309 be schrieben. Derartige Vorrichtungen enthalten elektro- lumineszente Leuchtstoffe, deren Leuchtbilder bisher durch die Einwirkung eines steuernden Feldes auf die ihnen zugeordnete Feldeffekt-Halbleiterschicht, z. B. aus Zinkoxid gelöscht werden mussten. Zur Löschung wur den auch bereits .andere theoretisch mögliche Verfahren vorgeschlagen, z. B. ein punktweises Aufbringen von Ladungen, jedoch hat keine :dieser Möglichkeiten ausser der Verwendung einer eine Koronaentladung erzeugen den Abtastelektrode die für den praktischen Betrieb geeigneten Eigenschaften.
Es war bisher erforderlich, den Widerstand der steuernden Feldeffekt-Halbleiter schicht zu erhöhen. Hierzu muss im Falle einer Zink oxidschicht eine negative Ladung aufgebracht werden. Die Erzeugung einer gleichmässigen negativen Ladung auf einer grossen Fläche ist ziemlich schwierig. Ferner sind allgemein Hochspannungen in der Grössenordnung von 600 Volt zur Koronaentladung erforderlich. Über schläge und Probleme der geeigneten Beschaffenheit des Koronadrahtes stellen für den zuverlässigen Betrieb eines derartigen Speicherfeldes ein dauerndes Problem dar. Dies ist insbesondere deswegen von Wichtigkeit, weil :die Zuverlässigkeit bei der Entwicklung von Fest körperspeichervorrichtungen immer von besonderem In teresse war.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit zur Löschung von Festkörperspeichervor richtungen zu finden, durch die die vorstehend aufge zeigten Nachteile und Probleme vermieden werden und die keine Erzeugung von Korona-Entladungen erfor dern.
Erfindungsgemäss ist das Verfahren dadurch<B>ge-</B> kennzeichnet, dass zur Löschung feuchte Luft über die Oberfläche der Feldeffekt-Halbleiterschicht geführt wird.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist in vorteilhafter Weise keine Korona-Entladungsvorrichtung erforder lich, womit die durch sie erzeugten Probleme insbeson dere hinsichtlich des Betriebes einer Speichervorrichtung entfallen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, welche eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemässen Verfahrens in Anwendung auf :ein typisches Festkörper speicherfeld zeigt.
In .der Figur ist ein Festkörperspeicherfeld darge stellt, auf das das erfindungsgemässe Verfahren anwend bar ist. Eine ausführliche Beschreibung dieser Vor richtung findet sich in der bereits genannten Patent schrift. Die folgende kurze Erläuterung dient dem besseren Verständnis der Erfindung bei deren Anwen dung auf ein Festkörperspeicherfeld.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung besteht aus einer Anzahl elektrisch leitfähiger Drähte 12, ,die jeweils mit einer Schicht 14 eines .isolierenden Lackes überzogen sind. Die Drähte sind auf der Unterlage 10 mittels Klebstoff 16 befestigt. Jeder Draht ist abgeschliffen, so dass der leitfähige Stoff frei liegt, wobei durch Ätzung auf der freien Oberfläche 12 eine Vertiefung gegenüber dem Isolierlack 14 gebil det ist, der -durch die Ätzung nicht angegriffen ist. Jeder Vertiefung ist mit einem elektrolumineszenten Leucht- stoff 18 ausgefüllt.
Dieser sowie der Isolierstoff 14 sind mit einer Schicht eines Feldeffekt-Halbleiters 20, der eine Steuerwirkung durch Ladungen ausüben kann und beispielsweise aus Zinkoxid besteht, überzogen.
Beim Betrieb wird an einander abwechselnd ange ordnete Drähte 12 jeweils ein Pol einer Wechsel spannungsquelle angeschlossen. Der dadurch erzeugte Stromfluss verläuft von einem jeweiligen Draht 12 durch den ihm zugeordneten elektrolumineszenten Leuchtstoff 18 in die Feldeffekt-Halbleiterschicht 20, durch den elektrolumineszenten Leuchtstoff 18 des jeweils anderen Drahtes 12 und in diesen Draht hinein. Bei den Speichervorrichtungen der in der genannten Patent schrift beschriebenen und in der vorliegenden Figur gezeigten Art kann kein Stromfluss zwischen benachbar ten Elektrodendrähten 12 auftreten, der nicht auch durch die Feldeffekt-Steuerschicht 20 fliesst, da zwi schen den jeweiligen elektrolumineszenten Leuchtstoffen 18 die isolierende Sperrschicht 14 vorgesehen ist.
Bei Vorrichtungen ohne eine derartige Schicht ist die Be triebsweise jedoch ähnlich, da die elektrischen Feldlinien grösster Stärke entsprechend verlaufen. In jedem Falle kann die Leuchtwirkung der Speichervorrichtung ganz oder teilweise durch das Aufbringen von Ladungen auf die Feldeffekt-Halbleiterschicht 20 gelöscht werden, da sie ein Feld erzeugen, welches den Leitfähigkeitsquer schnitt der Feldeffekt-Halbleiterschicht 20 verringert und damit den effektiven Widerstand erhöht, wodurch der Strom durch den elektrolumineszenten Leuchtstoff 18 geschwächt wird. Auf diese Weise wird die Lichtab gabe des Leuchtstoffes durch die auf der Steuerschicht 20 vorhandene Ladung gesteuert.
Das Ladungsmuster kann auf die Steuerschicht 20 durch berührende Schreibelektroden oder mit einer Ionenquell@e der in der belgischen Patentschrift 707 086 beschriebenen Art aufgebracht werden.
Ferner kann man derartige Speicherfelder auch -so betreiben, dass die Steuerschicht 20 gleichmässig gela den wird und unter Ausnutzung der fotoleitfähigen Eigenschaften dieser Schicht, wie sie beispielsweise bei Zinkoxid vorliegen, eine selektrive Neutralisation der Ladung auf der Schichtoberfläche durch bekannte Be lichtungsverfahren erfolgt. Andere bekannte Verfahren zur Ladungserzeugung und/oder Neutralisation können glichfalls angewendet werden.
Wie bereits beschrieben, ist die am meisten ange wendete und in praktischer Hinsicht vielleicht auch wichtigste Betriebsart derartiger Speichervorrichtungen zur Löschung der Lumineszenz die relative Bewegung zwischen einem Koronadraht und dem Speicherfeld. Derartige Massnahmen werden bei praktisch allen be kannten ladungsgesteuerten Festkörperspeichervor richtungen durchgeführt, wozu auch das in der Figur gezeigte Ausführungsbeispiel gehört. Es wurde ferner bereits bemerkt, dass der Erfindung das Problem zu grunde liegt, betriebsfähige Möglichkeiten der Löschung einer Festkörperspeichervorrichtung zu finden, bei de nen die Nachteile der Koronalöschung vermieden wer den.
Das vorliegende Verfahren zur Löschung ist in der Figur dargestellt. Durch Wechselstromanregung über die Drahtelektroden 12 wird eine Lichtabgabe auf der gesamten Speichervorrichtung erzeugt. Richtet man eine feuchte Luftströmung mittels einer geeigneten Druck vorrichtung 22 über die Oberfläche der Steuerschicht 20, so wird anfänglich eine allgemeine Aufhellung erzeugt, auf die schnell eine Abdunkelung derjenigen Flächen folgt, auf die der Luftstrom gerichtet wurde. Diese Flächen bleiben für längere Zeit dunkel.
Die Einwirkung einer feuchten Luftströmung, die mit einer länglichen Druckdüse 22 erzeugt und auf die gesamte Steuerschicht 20 gerichtet wird, stellt also eine Möglich keit zur Löschung der Festkörperspeichervorrichtung zum Zwecke der Erzeugung von Leuchtmustern dar.
Wird eine feine Strömung feuchter Luft mit der Düse 22 auf das Speicherfeld gerichtet, so können Schriftzeichen u. ä. erzeugt werden, die als schwarzes Bild auf hellem Hintergrund erscheinen.
Es hat sich ferner gezeigt, dass eine Beseitigung der dunkeln Flächen (oder Wiederaufhellung) durch Ein wirkung eines Lichtstrahles erreicht werden kann. Der aufgehellte Originalzustand wird also nach dem vor stehend beschriebenen Löschvorgang wieder hergestellt, indem eine äussere Strahlungsquelle auf die Steuer schicht 20 gerichtet wird. Ein derartiges Verfahren eignet sich für die Verwendung derartiger Festkörper speicherfelder als elektronische Tafeln o. ä., wobei das gesamte Speicherfeld durch eine feuchte Luftströmung abgedunkelt und dann mit einem Lichtschreiber be schriftet wird. Mit derartigen Sichtfeldern können auch z. B. Schriftkopien hergestellt werden.