Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen der Formel
EMI1.1
In dieser Formel bedeuten Rt einen gegebenenfalls substituierten, niedrigmolekularen Alkylrest, R2 und R3 Kohlenwasslerstoffreste und R4 einen substituierten Alkyl- oder Alkoxyrest.
Die Alkylreste enthalten vorzugsweise 14 Kohlenstoffatome. Sie können gesättigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein.
Diese neuen Farbstoffe werden durch Kuppeln eines diazotierten, Amins der Formel
EMI1.2
mit eier Verbindung der Formel
EMI1.3
hergestellt.
Im allgemeinen kuppelt man in saurem, gegebenenfalls gepuffertem Medium unter Kühlen, beispielsweise bei Temperaturen zwischen 0 und 5 C.
Es ist besonders vorteilhaft, die so erhaltenen neuen Farbstoffe vor ihrer Verwendung in bekannter Weise in Farbstoffpräparate überzuführen. Dazu werden sie zerkleinert, bis die Teilchengrösse im Mittel etwa
0,01-10 Mikron und insbesondere etwa 0,1-5 Mikron beträgt. Das Zerkleinern kann in Gegenwart von
Dispergiermitteln oder Füllmitteln erfolgen. Beispiels weise wird der getrocknete Farbstoff mit einem Disper giermittel, gegebenenfalls in Gegenwart von Füllmit teln, gemahlen oder in Pastenform mit einem Disper giermittel geknetet und hierauf im Vakuum oder durch
Zerstäuben getrocknet. Mit den so erhaltenen Präpara ten kann man, nach Zugabe von mehr oder weniger
Wasser, färben, klotzen oder bedrucken.
Beim Färben in langer Flotte wendet man im allgemei nen bis zu etwa 20 g Farbstoff im Liter an, beim Klot zen bis zu etwa 150 g im Liter, vorzugsweise
0,1-100 g im Liter, und beim Drucken bis zu etwa
150 g im Kilogramm Druckpaste. Das Flottenverhält nis kann innerhalb weiter Grenzen gewählt werden, z. B. zwischen etwa 1:3 und 1:200, vorzugsweise zwi schen 1:3 und 1:80.
Die Farbstoffe ziehen aus wässriger Suspension ausgezeichnet auf Formkörper aus vollsynthetischen oder halbsynthetischen hochmolekularen Stoffen auf.
Besonders geeignet sind sie zum Färben, Klotzen oder
Bedrucken von Fasern, Fäden oder Vliesen, Geweben oder Gewirken aus linearen, aromatischen Polyestern, sowie aus Celiulose-2 1/2-acetat oder Cellulosetriace tat. Auch synthetische Polyamide, Polyolefine, Acrylni trilpolymerisationsprodukte und Polyvinylverbindungen lassen sich mit ihnen färben. Besonders wertvolle Fär bungen werden auf linearen, aromatischen Polyestern erhalten. Diese sind im allgemeinen Polykondensa tionsprodukte aus Terephthalsäure und Glykolen, be sonder Äthylenglykol, und z. B. unter den geschützten Bezeichnungen Terylen , Diolen oder Dacron im
Handel.
Man färbt nach an sich bekannten Verfahren.
Polyesterfasern können in Gegenwart von Carriern bei
Temperaturen zwischen etwa 80" und 125 C oder in
Abwesenheit von Carriern unter Druck bei etwa 100-140 C nach dem Ausziehverfahren gefärbt werden. Ferner kann man sie mit den wässrigen Dispersionen der neuen Farbstoffe klotzen, foulardieren oder bedrucken und die erhaltene Imprägnierung bei etwa 140-230 C fixieren, z. B. mit Hilfe von Wasserdampf oder Luft. Im besonders günstigen Temperaturbereich zwischen 180 und 2200 C diffundieren die Farbstoffe schnell in die Polyesterfaser ein und sublimieren nicht wieder, auch wenn man diese hohen Temperaturen längere Zeit einwirken lässt.
Dadurch wird das lästige Verschmutzen der Färbeapparaturen vermieden. Cellu- lose-2 1/2-acetat färbt man vorzugsweise zwischen ungefähr 65 und 80 C und Cellulosetriacetat bei Temperaturen bis zu etwa 1150 C. Der günstigste pH-Bereich liegt zwischen 2 und 9 und besonders zwischen 4 und 8.
Meist gibt man die üblichen Dispergiermittel zu, die vorzugsweise anionisch oder nichtionogen sind und auch im Gemisch miteinander verwendet werden können. Etwa 0,5 g Dispergiermittel je Liter Farbstoffzubereitung sind oft genügend, doch können auch grössere Mengen, z. B. bis zu etwa 3 g im Liter, angewandt werden. 5 g übersteigende Mengen ergeben meist keinen weiteren Vorteil. Bekannte anionische Dispergiermittel, die für das Verfahren in Betracht kommen, sind beispielsweise Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonsäuren und Formaldehyd, insbesondere Dinaphthylmethandisulfonate, Ester von sulfonierter Bernsteinsäure, Türkischrotöl und Alkalisalze von Schwefelsäureestern der Fettalkohole, z. B. Natriumlaurylsul- fat oder Natriumcetylsulfat, Sulfitcelluloseablauge bzw.
deren Alkalisalze, Seifen oder Alkalisullate von Monoglyceriden von Fettsäuren. Beispiele bekannter und besonders geeigneter nichtionogener Dispergiermittel sind Anlagerungsprodukte von etwa 3-40 Mol Äthylenoxid an Alkylphenole, Fettalkohole oder Fettamine und deren neutrale Schwefelsäureester.
Beim Klotzen und Bedrucken wird man die üblichen Verdickungsmittel verwenden, z. B. modifizierte oder nicht modifizierte natürliche Produkte, beispielsweise Alginate, Britschgummi, Gummi arabicum, Kristallgummi, Johannisbrotkernmehl, Tragant, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Stärke oder synthetische Produkte, beispielsweise Polyacrylamide oder Polyvinylalkohole.
Die erhaltenen Färbungen sind ausserordentlich echt, z. B. hervorragend thermofixier-, sublimier-, plissier-, rauchsgas-, überfärbe-, trockenreinigungs-, chlorund nassecht, z. B. wasser-, wasch- und schweissecht.
Ätzbarkeit und Reserve von Wolle und Baumwolle sind gut. Hervorragend ist die Lichtechtheit, selbst in hellen Tönen, so dass die neuen Farbstoffe auch als Mischungskomponenten für die Herstellung pastellfar- bener Modetöne sehr geeignet sind. Die Farbstoffe sind bei Temperaturen bis zu mindestens 2200 C und be sonders bei 80 -140 C verkoch- und reduktionsbeständig. Diese Beständigkeit wird weder durch das Flottenverhältnis noch durch die Gegenwart von Färbebeschleunigern ungünstig beeinflusst.
Die Farbstoffe eignen sich in Kombination mit geringen Mengen roter Farbstoffe zur Herstellung billiger, licht-, wasch-, schweiss-, chlor-, sublimier-, plissier- und thermofixierechter sowie ätzbarer marineblauer Färbungen und zusammen mit roten und gelben Farbstoffen zur Herstellung echter Schwarzfärbungen.
Die im folgenden Beispiel genannten Teile sind Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
Beispiel 1
Zu 120 Teilen konzentrierter Schwefelsäure werden bei 60-70 unter kräftigem Rühren 6,9 Teile gepulvertes Natriumnitrit gegeben. Man rührt noch 10 Minuten bei 60 , kühlt dann auf 10 ab und fügt bei 10-20 100 Teile Eisessig zu. Man rührt 2 Stunden bei 8-12 und giesst dann die erhaltene Diazorium- salzlösung zu einem Gemisch von 30,8 Teilen 3-N,N-Diäthylamino-4-ss-acetoxyäthoxy1 -acetylaminobenzol, 100 Teilen Eisessig, 200 Teilen Eis und 10 Teilen Aminosulfonsäure. Die Kupplung wird in saurem Medium durch Abstumpfen mit Natriumacetat auf den pH-Wert 2,0-2,5 zu Ende geführt. Der Farbstoff bildet sich sofort und fällt aus. Er wird abfiltiert, säurefrei gewaschen und getrocknet.
Der so erhaltene Farbstoff färbt synthetische Fasern in blauen Tönen mit ausgezeichneten Echtheiten.
Die in der folgenden Tabelle genannten Farbstoffe der Formel (I) können analog der Arbeitsvorschrift des obigen Beispiels hergestellt werden.
Beispiel R1 R2 R3 R4 Nuance auf Nr. Polyester
2 -CH2CH3 -CH3 -CH3 -OCH2CH2OH blau
3 -CH2CH2C1 -C3H7 -C3H, -OCH2CH2OCOCH3 blau
4 -CH2-O-CH2-C6H5 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2OCH3 blau
5 H3 -C4HD 44H9 -OCH2CH2OCOC@H5 blau
6 -CH2CH3 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2Cl blau
7 -CH2CEI, -C2H5 -C2H5 -CH2C1 violett Beispiel R1 R2 R3 R4 Nuance auf Nr.
Polyester 8 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2Cl violett 9 -CH2-O-CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2CN violett
EMI3.1
<tb> 10 <SEP> CHCHs <SEP> -C2Hs <SEP> H5 <SEP> -OCH2CH2CN <SEP> blau
<tb> <SEP> C1
<tb> 11 -CH2CH3 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2OCOCH2CH3 blau 12 -CH2CH3 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2OCOCH2C6H5 blau 13 -CH2CH3 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2OCOCH2OC6H5 blau 14 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2OH violett 15 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2OCOCH3 violett 16 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2CH2OH violett 17 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2OCOOCH3 violett 18 -CH3 -C2H5 -C2H5 -CH2CH2OCOCH3 violett 19 -CHa -C2Hs -C2H5 -OCH2CH2OCOOCH3 blau 20 -CH3 -C2H5 -C2H5 -OCH2CH2OCON(CH3)2 blau
Färbevorschrift
7 Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden mit 4 Teilen dinaphthylmethandisulfonsaurem Natrium,
4 Teilen Natriumcetylsulfat und 5 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat in einer Kugelmühle 48 Stunden zu einem feinen Pulver gemahlen.
Mit dem so erhaltenen Färbepräparat kann ein Polyesterfasergewebe ( Dacron , eingetragene Marke), z. B. unter Zusatz von Laurylsulfonat und der Emulsion eines chlorierten Benzols in Wasser bei 80-100 oder in Abwesenheit eines Färbebeschleunigers unter Druck bei 110-140 , gefärbt werden.