Einrichtung mit einer kraftbetriebenen Säge zum Teilen von Schlachttieren Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung mit einer kraftbetriebenen Säge mit mindestens einem hin und her bewegbaren Sägeblatt zum Teilen von Schlacht tieren.
Bisher wurde das Zerschneiden von Schlachttieren mittels eines Rackmessers oder einer Handsäge vorge nommen. Man hat auch schon kraftbetriebene Sägen vorgeschlagen, die normalerweise an einem mit einem festen Ausgleichsgewicht verbundenen Kabel aufgehängt waren. Diese bekannten Sägen umfassen einen Elektro motor und verschiedene Steuermittel, einschliesslich eines Handgriffs, mittels welchen der Bedienungsmann die Säge führen kann; dieser Handgriff und die anderen Bedie- nungs- und Steuermittel waren dabei stets am schweren, den Motor haltenden Ende der Säge vorgesehen.
Diese bekannten Sägen eignen sich für den Einzel betrieb sehr gut. In einem Betrieb, wo am Fliessband gearbeitet wird, konnten jedoch die bekannten Sägen nicht ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden. Im Fliess bandbetrieb werden die Tiere ausgeschlachtet, indem sie mittels eines Förderbandes an bemannten Arbeitsstel len vorbeibewegt werden. Dabei führt jeder Bedienungs mann immer wieder einen ganz bestimmten Vorgang aus, z. B. das Abziehen der Haut mit einer mechani schen Hautabziehvorrichtung mittels eines mechanischen Hautziehers. Dieses System führt zu einer schnelleren Behandlung der Schlachttiere. Das Zerteilen des Schlachttieres muss demzufolge auch schneller erfolgen, um die Fliessbandarbeit zu ermöglichen.
In vielen Schlachthäusern werden bis zu 120 Schlachttiere pro Stunde zerteilt. Diese Zahl erhöht sich jedoch ständig.
Für eine rationelle Arbeitseinteilung, die allerdings an den Fliessbandbetrieb nicht herankommt, müssen bis zu drei kraftbetriebene Sägen und drei Bedienungsleute eingesetzt werden, die dann jeweils ungefähr ein Drittel der anfallenden Schlachttiere zerteilen. Dieses bekannte Verfahren ist jedoch nicht wirtschaftlich und lässt in bezug auf die Qualität der Arbeit viel zu wünschen übrig. Durch Einsetzen eines einzigen Bedienungsmannes mit einer einzigen kraftbetriebenen Säge könnten bessere Ergebnisse erzielt werden. Dies ist jedoch mit den be kannten Einrichtungen nicht möglich.
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine verbesserte Einrichtung zu schaffen, mittels welcher ein einziger Be dienungsmann ein Schlachttier vollkommen zerteilen kann und dabei dennoch mit der Förderbandbewegung Schritt halten kann.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist dadurch ge kennzeichnet, dass die Säge auf- und abwärts beweg bar ist, dass Mittel zum Aufhängen der Säge vorgesehen sind, sowie an einem schwereren Ende des Sägerahmens angebrachte Antriebsmittel für die Säge, und dass am anderen entgegengesetzten leichteren Ende des Säge rahmens Steuermittel für die Säge angeordnet sind, wobei die Säge an ihrem schwereren Ende aufgehängt ist.
Alle Steuermittel sind vorzuesweise auf einer Griff stange angeordnet, die sich im wesentlichen senkrecht zum Körper der Säge an deren leichterem Ende er streckt, wobei vorzugsweise diese Griffstange von beiden Seiten der Säge nach aussen vorsteht. Diese Griffstange umfasst nicht nur alle leicht zugänglichen, vorzugsweise elektromechanischen Steuerungen, sondern bietet dem Bedienungsmann auch weit bessere und nichtermüdende Steuerungsmöglichkeiten, insbesondere beim Abwärts führen der Säge durch die Mitte des Rückgrats des Schlachttieres, als dies mit den bisher verfügbaren An ordnungen möglich war.
Beim Betrieb kann durch Bctätigun. eines Hebels die Säge beispielsweise mit einer vorbestimmten Ge schwindigkeit angehoben werden.
Die Einrichtung ist vorzu#;swcise derart ausgebildet, dass die nur eine Rückbcwc(-#un; der Säge darstellende Aufwärtsbewegung mit einer höheren Geschwindigkeit erfolgt als die Abwärtsbewegung, so dass der Bedienungs mann genügend Zeit hat, das Sägeblatt in den Knochen der Karkasse einzuführen und dieser entlang der vor gesehenen Linie im Rückgrat zu führen. Dabei wird das Schlachttier mehr oder weniger entlang der Mitte der Wirbel des Rückgrats zerteilt, was mit bekannten Sägen sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist.
Jedenfalls kann dieser Arbeitsgang mit bekannten Säten kaum mit der Arbeitsgeschwindigkeit der erfindungsge mässen Einrichtung durchgeführt werden, welche von einem geschulten Bedienungsmann geführt, 100 bis 125 Rinder oder bis zu 450 Schweinen je Stunde behandeln kann.
Erwünschtenfalls kann die Säge auch so eingerichtet sein, dass diese beim Aufwärtsgang und nicht beim Ab wärtsgang schneidet. Die ,antriebsmittel für den Hin- und Hergang des Sägeblattes können am von den Steuer mitteln für den Bedienungsmann entfernten Ende der Säge angeordnet sein.
Vorzugsweise ist die Säge an drei Kabeln aufge hängt, von welchen zwei für die Steuerung der Abwärts und Aufwärtsbewegung dienen und das dritte ein Siche rungskabel ist, das dann wirkt, wenn eines oder beide der genannten Kabel versagen, wodurch ein ungesteuer- tes Herunterfallen der Säge verhindert wird. Der ganze Aufbau der Einrichtung kann einen Rahmen mit einer Grundplatte, Säule und Querträger umfassen, auf wel chem eine Auswuchtfeder und ein einstellbares Hebe organ im Rahmen angeordnet sind.
Der die Auswucht- vorrichtung, den Kolben und Laufrollen haltende Rah men kann vorzugsweise nach vorn, hinten und nach den Seiten verschoben werden, wodurch die Säge von Hand oder durch Kraftmittel über das Lendenstück des Schlachttieres richtig eingestellt werden kann. Zu diesem Zweck ist vorzugsweise der die Säge abstützende Teil des Rahmens so eingerichtet, dass er beim Betrieb über dem Lendenstück steht. Dieser Teil kann mit einem kraftbetätigten, z. B. pneumatischen Spreizorgan ausge stattet sein, das dann betätigt wird, wenn die Säge über dem Lendenstück steht. Dadurch können die Hinterbeine des Schlachttieres gespreizt werden, was deren Zer schneiden erleichtert.
Ausserdem kann auch eine fah rende Plattform für die Bedienungsperson vorgesehen sein, die mit der Fördervorrichtung, auf welcher das Schlachttier aufgehängt ist. synchronisiert läuft.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungs gegenstandes gehen aus der folgenden, beispielsweisen Beschreibung. anhand der beiliegenden Zeichnungen her vor: Fig. 1 ist ein Seitenriss einer Säge.
Fig. 2 ist eine Sägeeinrichtung mit dem die Säge abstützenden Rahmen.
Fig. 3 ist eine Einzelheit der Säge.
Fig. 4 zeigt die Anwendung der Einrichtung.
Fig. 5 zeigt eine Sägeeinrichtung an einem Aufhänge gestell und Fig. 6 zeigt eine bewegliche Plattform.
In der Fig. 1 ist eine Säge mit ihrem leichteren Ende 2 und dem schwereren Ende 1 dargestellt. Das leichtere Ende weist eine Griffstange 3 auf, mittels wel cher der Bedienungsmann die Säge manipulieren kann. Das schwerere Ende trägt einen Elektromotor, der am rückwärtigen Teil eines Gehäuses 4 angeordnet ist und Anschlüsse 5 und 6 für elektrische Leiter 7 und 8 aufweist. Ein Leilcr, z. B der Leiter 8, führt zum Elek tromotor und der andere, z. B. der Leiter 7, zu der Griffstanyoc mit den darin an-eordneten Steuermitteln. Diese Griffstangz 3 weist vorzugsweise zwei vorstehende Handgriffe auf, welche vom Bedienungsmann ergriffen werden können.
Jeder Handgriff besitzt einen Schalter, wobei der eine den weiter unten im einzelnen be schriebenen Rückgangmechanismus der Säge betätigt, während der andere deren Abwärtsgang einleitet. Der Elektromotor wird mittels eines Schalters ein- bzw. aus geschaltet.
Die Säge besitzt ein Sägeblatt 9, herkömmlicher Kon struktion. Vorzugsweise wird jedoch ein Sägeblatt mit auf beiden Seiten vorgesehenen Zähnen eingesetzt. Beim Betrieb der Säge wird das Sägeblatt nur auf halber Länge und auf einer einzigen Seite beansprucht. Durch Umkehren des Sägeblattes können folglich, bevor das Sägeblatt wieder geschärft werden muss, viermal soviel Schlachttiere geteilt werden, als dies mit einem üblichen Sägeblatt der Fall wäre, Die Säge ist mittels eines an ihrem schwereren Ende angreifenden Stahlkabels oder dergleichen an einem Aus wuchtgewicht und an einem kraftbetätigten Hebeorgan aufgehängt, das elektrisch, hydraulisch oder durch Druckluft betätigt werden kann.
Der Schnitt erfolgt durch die Hin- und Herbcwcgung des Säg _blattes und durch das Abwärtsbewegen der Sägc durch das Schlachttier. Der Bedicnunesmann braucht dabei die Säge nicht nach unten zu drücken, sondern muss diese lediglich führen.
Der zum Sägen erforderliche Druck wird durch das Gewicht des schwereren Endes der Säge erzeuat. Der durch das Gewicht der Säge erzeugte Druck kann mit tels einer verstellbaren Auswuchtvorrichtung oder mit Hilfe eines Gegengewichtes eingestellt werden. Vorzugs weise ist die Auswuchtvorrichtung als Federelement aus gebildet, welches eine Druckregulierung ermöglicht.
Wie bereits erwähnt, ist ein kraftbetriebenes Hebe organ vorgesehen, um die Säge nach dem Schnitt in die obere Stellung zurückzuführen. Hierzu ist ein einen Zylinder und einen Kolben umfassendes Drucklufttaggre- gat vorgesehen, dessen Kolben mit der Säge verbunden ist, so dass der Kolben unter Druckwirkung die Säge in die obere Lage bringen kann. Bei der Abwärtsbe wegung der Säge wird die Druckluft abgelassen.
Die Auswuchtvorrichtung oder das Gegengewicht und das Hebeorgan sind in einem Rahmenaufbau ober halb der an diesem hängenden Säge angeordnet. Der Rahmen weist eine horizontal gelegene Grundplatte, eine senkrecht angeordnete Säule und einen horizontal ge richteten Querträger auf. Die Auswuchtvorrichtung oder das Gegengewicht, sowie auch das Hebeorgan können entweder am Querträger oder auch an der Säule an geordnet sein. Eine derartige Anordnung wird im fol genden anhand der Darstellung nach Fig.@2 beschrieben.
Der in Fig. 2 dargestellte Rahmen umfasst eine Grundplatte 11, eine senkrecht angeordnete Säule 12, einen Querträger 13 und eine verschiebbare Plattform 13A. Beim Betrieb der Einrichtung steht der Bedienungs mann zwischen der Säule 12 und der Säce mit dem Rücken zur Säule. Der Querträger 13 umfasst eine Feder schwinge 14, die über ein Kabel 15 mit dem schwereren Ende 1 der Säge verbunden ist. Ein vorzugsweise aus Gummit oder Kunststoff gefertigter Anschlag 15A kann am Kabel vorgeseehen sein, um zu verhindern, dass die Säge zu hoch angehoben oder zu tief abgesenkt wird.
Wenn die Säge den Höchstpunkt ihrer Bewegung erreicht, schlägt der Anschlag 15Agegen das Schwingen gehäuse, während in der Tiefstellung dieser Anschlag 15A gegen einen Vorsprung 16 anschlägt. Das Kabel 15 ist vorzugsweise ein Stahlkabel. welches die Last der Säge über die Federschwinge 14 aufnehmen kann.
Ausserdem stützt sich auf dem Querträger ein Zy- linger 16A ab, in welchem ein Kolben gleitet. Der Kol ben hat eine Kolbenstange 17, die mit einer Laufrolle 18 versehen ist. Um diese Rolle 18 ist ein Kabel 19 gelegt, welches das Gewicht der Säge in einem ge wünschten Verhältnis aufnimmt. Die beiden Kabel 15 und 19 sind mit dem schwereren Ende der Säge ver bunden.
Fig. 3 zeigt das leichtere Ende der Säge mit der Griffstange und den Greifschaltern. Die linke Seite 1 umfasst einen Greifschalter mit einem Hebel, der mit einem Mikroschalter verbunden ist, mit welchem die Säge ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Die rechte Seite hat einen Greifschalter, der mit einem Mikroschal ter und einem solenoidgesteuerten Lufteinlass zum An heben der Säge ausgestattet ist. Wenn der Hebel auf der rechten Seite losgelassen wird, übernimmt ein Ent lüftungsventil die Steuerung der Säge und diese senkt sich mit einer gleichmässigen, vorgewählten Geschwin digkeit, bis der Anschlag 15A gegen den Teil 16 an läuft.
Die Säge lässt sich somit auf eine gewünschte Auf wärts- und Abwärtsganggeschwindigkeit einstellen. Die Schwinge kann beispielsweise so eingestellt werden, dass die Säge mit 1370 mm/sec nach oben geführt wird, während derselbe Weg beim Abwärtsgang der Säge in drei Sekunden zurückgeleut wird.
Ein Vorteil der erfindungsgemässen Einrichtung be steht darin, dass Schlachttiere, die bisher nur von der Hinterseite aus geteilt werden konnten, nunmehr auch von der Bauchseite her geschnitten werden können, wo bei dann die einzelnen Wirbelstücke der Wirbelsäule sichtbar sind. Bei allen bisher bekannten Sägen sind die Steuerhandgriffe auf dem Motorgehäuse, am schwe reren Ende der Säge vorgesehen. Der Bedienungmann muss dabei mit einem Messer versuchen, am Rücken des Schlachttieres eine Linie zu markieren, welche mit der Mitte der Wirbelsäule übereinstimmt.
Durch die be schriebene Anordnung einer Griffstange am vom Motor entfernten leichteren Ende der Säge, durch eine Ver längerung des Rahmens und durch die Verbindung der Griffstange mit den Steuerorganen an dieser Verlänge rung, können Karkassen von der Bauchseite her aufge schnitten werden, so dass der Bedienungsmann tatsäch lich der Mitte der freilie;cnden Wirbelsäule folgen kann.
Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, dass beim Sägen sehr wenig Knochenstaub und Knochen splitter erzeugt werden. da das Gewicht der Säge das Sägeblatt in die Mitte der Wirbelsäule eindrückt und diese in zwei Hälften teilt, wie dies bei der Wirbelsäule von Schweinen der Fall ist, die von der Bauchseite der Karkasse her aufgeschnitten werden.
Dies ist ein wichtiger Vorteil. da Knochenstaub eine vorzeitige Fäulnis des Fleisches bewirkt und es praktisch unmöglich ist, diesen Knochenstaub zu beseitigen, wenn er einmal auf das Fleisch gefallen ist. Je nach der Temperatur, bei welcher das Fleisch aufbewahrt wird, kann mit Knochenstaub behaftetes Fleisch innerhalb von wenigen Stunden zu Fäulnis führen und dadurch einen üblen Geruch verbreiten. Wenn die Fäulnis einmal ein gesetzt hat, lässt sie sich durch Kühlen nicht mehr be seitigen, sondern nur durch Hartfrieren. Sobald die Tem peratur steigt, setzt jedoch die Fäulnis wieder ein. Aus diesem Grund werden erstklassige Rinder oder Schweine von Hand und nicht mittels einer Säge zerteilt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung gestattet ein sauberes und einwandfreies Teilen von Schlachttieren in einer Zeit, die ein Zehntel derjenigen beträgt, die bei der Handar beit notwendig ist.
Die in der Fig. 5 dargestellte Einrichtung weist ein Paar Schienen 20 auf, die parallel zum Schlachttier- Förderer 20A angeordnet sind. Ein Träger 20B ist an den Schienen 20 längsbeweglich gelagert. Der Träger 20B weist zwei, zu den Schienen 20 rechtwinklich ge richtete vor- und rückwärts verschiebbare Arme 21 auf. In der Nähe des einen Endes der Arme sind Kabel Führungsrollen gelagert neben Mitteln, die zur Auf hängung der Säge dienen. Die Senkbewegung der Säge wird mittels einer Federwaage und des vorstehend be schriebenen pneumatischen Zylinders gesteuert.
An dem genannten Ende der Arme ist ein pneumatisch betätig- bares Spreizorgan 22 angeordnet, das zum Spreizen der Hinterbeine des Schlachttieres dient, wodurch der Säge vorgang erleichtert wird.
Am schwereren Endteil der Säge ist ein Kabel 23 b-festigt, welches über eine Rolle 23A in einem an den Armen 21 befestigten Gestänge 21A geführt ist. Das Kabel wird durch ein Gewicht 24 derart vorge spannt, dass die Säge in Ausrichtung gehalten wird, wenn diese hinter einem Schlachttier zurückgezogen wird. Dadurch wird die Säge zum Schneiden eines weiteren, bereitgestellten Schlachttieres ausgerichtet. Wenn die Karkasse bereitgestellt ist, wird die Säge zwischen die Beine des Schlachttieres geführt, die kurz vor dem Säge vorgang gespreizt worden sind.