Feueranzünder Es ist wohlbekannt, dass gewisse Verbindungen, beispielsweise Verbindungen, die Kupfer oder Blei ent halten, wirksame Ru@sentfernungsmittel sind, und es wird im allgemeinen angenommen, dass derartige Ver bindungen durch einen katalytischen Effekt wirken, wodurch die Entzündungstemperatur des Russes herab gesetzt wird. Es ist auch bekannt, Brennstoffe, wie bei spielsweise Koks, mit Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat, zu behandeln, um die Entzündungstemperatur der Brennstoffe herabzusetzen.
Es wurde nun ziemlich überraschend gefunden, dass die die Entzündung fördernden Eigenschaften derartiger katalytisch wirksamer Verbindungen ausgenützt werden können, selbst wenn die katalytisch wirksamen Verbin dungen mit dem Entzündungsmittel statt mit dem Brenn stoff selbst verbunden sind.
Die Erfindung betrifft daher einen eine Masse aus leichtentzündlichen Materialien enthaltenden Feuer anzünder mit verbes":erter Leistung, der für das Anzün den von festen Brennstoffen, wie Kohle, Koks oder anderen rauchlosen Brennstoffen, bestimmt ist und da durch gekennzeichnet ist. dass die Masse aus leicht entzündlichen Materialien mit einer Kupferverbindung als Katalysator, der die Verbrennungstemperatur von Kohlenstoff herabzusetzen vermag, kombiniert ist.
Wie weiter unten ausführlicher dargelegt werden wird, kann der Katalysator während der Herstellung des Feueran zünders selbst in denselben einverleibt werden; der Katalysator kann aber auch mit den Feueranzündern kombiniert werden, indem man in eine Packung der Feueranzünder ein oder mehrere Stücke brennbares ab sorptionsfähiges Material bringt, das mit katalytischem Material imprägniert worden ist. Es wird angenommen, dass bei der Verwendung ein Teil einer aktiven Kupfer verbindung durch Verflüchtigung, Sublimation oder ana loge Prozesse auf die Oberfläche des Brennstoffes über- tragen wird, die mit der Flamme des Feueranzünders in Berührung ist.
Jede beliebige Kupferverbindung übt eine günstige Wirkung aus. Es wird gefunden, dass diese Wirkung im allgemeinen durch das gleichzeitige Vorhandensein von Halogene enthaltenden Verbindungen, beispielsweise Alkalimetallchloriden, weiter verbessert wird; es wird daher bevorzugt, dass ein derartiges Halogenid in Ver bindung mit dem Katalysator verwendet wird, um die Entzündungstemperatur des Brennstoffes herabzusetzen.
Viele verschiedene Arten von Massen aus leicht entzündlichen Materialien sind bekannt und wurden bis her hergestellt; die verbreitetsten dieser Massen können in eine der folgenden Kategorien eingereiht werden: a) Holzschnitzel oder Holzspäne, die durchNaphtha- lin, Gasöl oder Paraffinwachs miteinander verbunden sind; b) Faserstoffplatten, die mit einem Kohlenwasser stoffwachs oder -öl imprägniert sind; c) eine Mischung von Seife, Kerosin und Holzmehl oder Sägemehl;
d) eine Mischung der in der britischen Patentschrift Nr. 589 594 beschriebenen Art, in der Kerosin oder ein ähnliches Kohlenwasserstofföl in einem Harnstoff-For- maldehyd-Gemisch emulgiert worden ist, das danach polymerisiert worden ist.
Obgleich angenommen wird, dass die günstige Wir kung der Kupferkatalysatoren mit jedem beliebigen Feueranzündungsmittel erhältlich ist, äussert sie sich in der vorteilhaftesten Weise bei Massen aus leichtentzünd- lichen Materialien, die in die Kategorien c) und d) fal len und in denen das brennbare Element Kerosin oder ein anderes Kohlenwasserstofföl ist.
Die Verfahren, mit deren Hilfe die katalytischen Verbindungen mit dem Feueranzünder kombiniert wer den können, hängen in einem gewissen Ausmass von der genauen Zusammensetzung und Form des Feueranzün ders ab. Die Verfahren, die am allgemeinsten befriedi gen, sind die folgenden: 1.
Imprägnierung eines ab-orptionsfähigen Bestand teils mit einer Lösung einer Kupferverbindung. Durch Verwendung einer Kupferverbindung=, die in einem Lö sungsmittel löslich ist, das selbst brennbar ist, kann das anschliessende Trocknen des imprägnierten Feueranzün- derbe_tandteils überilüs>i- g2rlacht werden.
2. Die katalyti,ch w irk#amc Verbindung; kann in Form eines feinzerteilten Feststoffes :n ii- < Tendeiner ge eigneten S;ufe des Herstellun-;sprozesses in die Klasse aus leichtentzündlichen Materialien aemi-cht werden.
3. Die katalyti@ ch wirksame Verbindung kann, fall möglich und z@,veckmä, zig, in cincm der fliissigen Be standteile des Kohlenanzünders gelöst werden.
Dieses Verfahren kann beispielsweise angebracht sein, wenn das brennbare Element ein Kohlenwaserstofföl, wi- beispielsweise Kerosin, und di-j aktivierende VerUndung eine öllösliche Verbindung, wie beispielsweise Kupfer- naphthenat oder Kupfcroleat, ist.
Abc,. -sehen von den drei oben erwähnten Verfahren zur Einverleibung der aktiven Verbindungen hat es sich auch als möglich und in gewis, en Fällen vorteilhaft er wiesen, diese Verbindungen auf mindestens eine Ober fläche eines Feueranzünders mit bekannter Zusammen setzung aufzubringen. Dies kann ausgeführt werden, in dem man die Katalysatoren in c :ne-, absorptionsfähigen Folie (z. B. Papier.
Karton, Fils, Cellulo_eschwamm oder ähnliche Materialien) absorbiert oder diesen Materialien in anderer Weise einv:rleibt und die Folie in geeigneter Weise an dem Feueranzünder befestigt.
Die aktive Ver bindung kann aber auch mit Hilfe eines Klebstoffes oder eines Schleims. wie bei@p:elsweise Gummiarabikum oder Carboxymethylcellulo#e, direkt in fester Ferm an dem Feueranzünder befe@tiut werden, oder der Feueranzün der kann in Papier, Pappe oder dergleichen, worin die Verbindung ab orbi:rt oder in anderer Weise einverleibt worden ist, eingewickelt oder eingehüllt werden.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfin dung wird die aktivierende Kupferverbindung in eine geschmolzene thermoplastische Mas--e oder in ein Ma terial, das thermoplastisch gemacht werden kann, ein verleibt. Dieses Material wird dann z. B. durch Strei chen, Aufwalzen oder Tauchen auf mindestens eine Oberfläche eines bekannten Feueranzünders aufgebracht und dann durch Abkühlen gehärtet. In gewissen Fällen hat es sich sogar als möglich erwiesen, einen bekannten Feueranzünder mit einer Lösung zu besprühen, die eine geeignete Kupferverbindung enthält. und dem Feueran zünder dadurch ein verbessertes Entzündungsvermögen zu verleihen.
Die Katalysatormengen. die verwendet werden, hängen in gewissem Ausmass von der Weise ab, in der die Verbindungen in den Feueranzünder einver leibt oder auf andere Weise mit demselben verbunden werden; bevorzugte Mengen für einen 100 g wiegenden Feueranzünder liegen aber innerhalb der folgenden Grenzen: Kupfergehalt: mindestens 200 mg, höchstens 5 g. Wenn der Feueranzünder schwerer als 100 g oder leichter als<B>100</B> g ist, ergeben sich proportional grössere beziehungsweise kleinere Grenzwerte.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert: <I>Beispiel 1</I>
EMI0002.0054
Holzmehl <SEP> 30 <SEP> kg
<tb> kristallines <SEP> Kupfersulfat <SEP> (0,'_'1 <SEP> mm) <SEP> 3 <SEP> kg
<tb> Natriumchlorid <SEP> (0.21 <SEP> mm) <SEP> 3 <SEP> kg
<tb> Paraffinachs <SEP> 70 <SEP> kg Die ssestandte;le Beerden bei einer Temperatur zwi schen 60 und 70 C gemischt, und das Produkt wird dann zu Tabletten mit einem Gewicht von annähernd 55 ; #.,ep:e",t und abk("hl(2ii \;cla,sen.
<I>Bei,</I> piel 34,0 k'; eines H;irn:toff-Formaldehyd-Harzsirups (700,) Feststoffe. spezifi#ches Gewicht 1.3) werden in 29,5 Liter Wasser gelöst, wozu 454 g Natriumdodecyl- benzolsulfaL zugesetzt werden. Die:c Lösung wird unter dauerndem k:äftiaem Rühren niit 432 Liter Kerosin und 22,7 Liter o-Dichlorbcnzol versetzt.
Wenn diese beiden letzieren Bestandteile zugesetzt und gründlich emul- giert worllen sind, werden 9,1 kg Kupferacetylacetonat in die Emulsion gerührt, worauf 1,7 Liter 2n- Salzsäure zugesetzt werden.
Inn;:rhalb von 15 Sekunden nach Zugabe der Säure wird das Gemisch in Formen gegossen und härten ge lassen. <I>Beispiel 3</I>
EMI0002.0083
Kerosin <SEP> 1137 <SEP> Liter
<tb> Stearin <SEP> 152.4 <SEP> kg
<tb> Kupferoleat <SEP> 38,6 <SEP> kg
<tb> Natr;urnsilicatlösung
<tb> (spez. <SEP> Gew. <SEP> 1,70 <SEP> =y140'= <SEP> Tw) <SEP> 82 <SEP> Liter
<tb> Wasser <SEP> 27 <SEP> Liter
<tb> Holzmehl <SEP> 203.2 <SEP> kg
<tb> Natriumpentachlorphenolat <SEP> 4,5 <SEP> kg
<tb> Polyglycololeat <SEP> 5,4 <SEP> kg Das Stearin und da; Kupfereleat werden zu dem Kerosin gegeb:n und auf eine Temperatur von 85' C erhitzt. Das Natrium,ilicat und Lias Wasser werden zuge setzt und eine halbe Stunde bei 85' C gerührt.
Das Holzmehl wird langsam zugegeben. Es wird weitere 1,5 bis 2 Stunden gerührt, und dann wird das Natrium- pentachlorphenolat und das Polyglycololeat zugesetzt. Es wird weitere 15 Minuten gemischt und in eine Form ge gossen, um zu härten. <I>Beispiel 4</I> Ein Feueranzünder wird gein:iss Beispiel ? herge stellt, wobei die 9.1 kg Kupferacetylacetonat durch 9,1 kg feine Kupfersulfatkristalle ersetzt werden.
<I>Beispiel</I> S Eine Mischung auf den folgenden Bestandteilen wird hergestellt:
EMI0002.0094
wässriger <SEP> Harnstoff-Formaldehyd-Harzsirup
<tb> (70 <SEP> 0%o <SEP> Feststoffe) <SEP> 2,3 <SEP> kg
<tb> 50;'oige <SEP> wässrige <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> Natrium dodecylbenzelsulfonat <SEP> 1,8 <SEP> kg Die Mischung wird bei annähernd 500 U.'Min. ge rührt, und 22,7 Liter Kerosin werden gleichmässig zu gegeben. Wenn die Emulgierung beendet ist. werden 0,6 Liter 100,'oige wässrige Phosphorsäure zugesetzt und das Produkt in Formen gegossen, um es zu härten.
Aus dem massiven Block werden dann Feueranzünder mit Ab messungen von annähernd 25,4 : < 38,1 X 50,8 mm ge schnitten.
Stücke absorptionsfähiger Pappe mit einer Grösse von 50,8 ;' 38,1 mm werden in eine Lösung eingetaucht und damit imprägniert. die 20 Teile Kupfersulfat (Kri stalle). 20 Teile Natriumchlorid und<B>100</B> Teile Wasser enthält. Die Papptücke werden getrocknet und gewo- L7en.
Die Imprägnierun; wird wiederholt, bis die Gewichts zunahme eine, Pappstückes mindestens 4 g beträgt. Die getrockneten imprägnierten Pappstücke werden dann mittel; eines Gummiarabicumschleims oder mit Hilfe von Metallstiften oder Klammern an den Feueranzünder stücken befestigt.
Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten der vor stehenden Beispiele beschränkt: Beispielswei,e können die Katalysatoren ausserdem Verbindungen, wie bei- spieLsweise Zinn- oder Zinkverbindungen. enthalten, die, obwohl sie selbst wenig oder keine katalytisch; Wirk samkeit be: itzen. trotzdem die Aktivität der Kupferver bindungen zu steigern vermögen.