AT87675B - Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes.

Info

Publication number
AT87675B
AT87675B AT87675DA AT87675B AT 87675 B AT87675 B AT 87675B AT 87675D A AT87675D A AT 87675DA AT 87675 B AT87675 B AT 87675B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
fuel
liquid
particles
stability
agent
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Lindon Wallace Bates
Original Assignee
Lindon Wallace Bates
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lindon Wallace Bates filed Critical Lindon Wallace Bates
Application granted granted Critical
Publication of AT87675B publication Critical patent/AT87675B/de

Links

Landscapes

  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)
  • Liquid Carbonaceous Fuels (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes. 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Brennstoffes in kolloidaler Form, der aus einer brennbaren Flüssigkeit, vorzugsweise einem Kohlenwasserstoffgemenge, und in dieser suspendierten Teilchen fester kohlenstoffhältiger Substanz besteht, die durch ein Stabilisierungsmittel gehindert werden, sich abzuscheiden. Dieser Brennstoff lässt sich mittels bekannter Einrichtungen in Nebelform überführen, so dass alle seine Bestandteile gleichzeitig verbrannt werden können. Es muss bemerkt werden, dass die festen Bestandteile des Brennstoffes nicht zur Gänze die Grösse kolloidaler Teilchen aufweisen, sondern auch grösser als solche sind, so dass die Bezeichnung"kolloidaler Brennstoff"nicht im wissenschaftlichen Sinne gemeint ist, sondern nur zum Ausdruck bringen soll, dass dieser Brennstoff gewisse charakteristische Merkmale der Kolloide besitzt. 



   Um einen Brennstoff in nebelförmigen Zustand überführen und seine Bestandteile gleichzeitig verbrennen zu können, muss der Brennstoff beweglich,   d.   h. flüssig oder breiartig sein und eine gewisse Stabilität besitzen, damit er die Leitungen, den Vorwärmer und andere Teile der Apparatur durchströmen kann, ohne dass sich feste Bestandteile darin in solchem Masse absetzen, dass der Durchgang des Brennstoffes behindert wird. Grad und Dauer der Stabilität ändern sich je nach der beabsichtigten Handhabung und Verwendung des Brennstoffes. Wenn im folgenden von" Stabilität" gesprochen wird, so ist damit diese dem besonderen Zwecke angemessene oder relative Stabilität gemeint.

   Für die praktische Verwertung als Brennstoff genügen eine innerhalb sinngemässer Grenzen erfolgende Regelung und Beherrschung der Bewegung der feinverteilten Substanz, durch welche dem Brennstoff eine Stabilität des erforderlichen Grades und der notwendigen Dauer verliehen wird. 



   Gewisse Substanzen führen die Stabilität des in Kohlenwasserstoff suspendierten kohlenstoffhaltigen Materiales herbei. Von diesen ist ein Kalk und Harz enthaltendes Produkt das billigste und wirksamste. Es sind nicht alle Kolloide oder Schutzkolloide brauchbar. Es hat sich auch gezeigt, dass Teilchen, deren Grösse die kolloidalen Grenzen bedeutend überschreitet, stabilisiert und peptisiert werden können. Wird eine Sustanz aufgelöst, so tritt sie eine sie umgebende Schicht an die Flüssigkeit ab   ; wird   sie peptisiert, so findet meistens ein gewisses Auflösen statt, aber die Teilchen nehmen einen Teil der Flüssigkeit auf. Bekanntlich können Harze, Kautschuk und Asphalte durch ihre eigenen Destillate peptisiert werden.

   Erwiesen ist, dass kohlenstoffhaltige Substanzen mit muscheligem Bruch und somit scheinbar kristallinischem Gefüge, wie Kohle, durch gewisse Destillate der Kohle ebenfalls peptisiert werden können. Als peptisierende Mittel können verschiedene Produkte verwendet werden, welche bei normaler Temperatur flüssig sind und von der trockenen Destillation der Kohle herrühren. Diese Destillate wirken derart nicht nur auf kohlenstoffhaltige Substanzen, welche in Kohlenwasserstoffe eingeführt wurden, sondern auch auf die natürlichen kohlenstoffhaltigen Beimengungen, wie z. B. Asphalt und freien Kohlenstoff, welchen man in manchen Ölen und Teeren begegnet.

   Die kohlenstoffhaltige Substanz wird nach dem Peptisieren bis zu einem gewissen Grade schwammig und weist dann Höhlen auf, wodurch das scheinbare spezifische Gewicht vermindert und infolgedessen die Neigung, sich zu Boden zu setzen, aufgehoben wird. Während die Hauptwirkung des peptisierenden Mittels die Peptisierung der Teilchen ist, hat es auch eine ausgeprägte lösende und stabilisierende Wirkung, die eine Begleiterscheinung ihrer peptisierenden Wirkung ist und besonders bei höheren als 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 normalen Temperatoren wahrgenommen werden kann. Die stabilisierende Wirkung kann man dem Umstande zuschreiben, dass der Harzgehalt der Kohle oder sonstigen kohlenstoffhaltigen Substanz bei ihrer Peptisierung frei wird und in das Mittel eindringt.

   Selbstverständlich ist es möglich und vom wirtschaftlichen Standpunkte in gewissen Fällen auch vorteilhaft, in 
 EMI2.1 
 reichung der entsprechenden Stabilität erforderliche Menge des peptisierenden Mittels vermindert wird. 



   Was das Stabilisieren von zwei oder mehr miteinander nicht oder teilweise mischbaren Kohlenwasserstoffen betrifft, so wurde die wissenschaftlich interessante Tatsache festgestellt, dass das Vorhandensein eines dem Gewicht nach bedeutenden Prozentsatzes von gepulverter kohlenstoffhaltiger Substanz, selbst wenn deren Grösse die kolloidalen Grenzen bedeutend überschreitet, die Stabilisierung   aer   Bestandteile bewirkt, wenn diese gehörig vermischt sind. Durch diese Stabilisierung der Bestandteile werden auch die Teilchen selbst in der Flüssigkeit stabilisiert. In einer solchen Zusammensetzung ist weder ein Schutzmittel noch ein peptisierendes   Mittel nötig.   
 EMI2.2 
 nach der Periode, während welcher der Brennstoff in flüssigem oder breiigem Zustande ver- harrt, eine Gelatine zu bilden.

   Würde nicht ein Mittel, dies zu verhindern, eingeführt, so würden sich die Teilchen oder Tröpfchen in einem flüssigen Gemisch einfach absetzen und einen Bodensatz bilden. Beim kolloidalen Brennstoff in flüssiger Form ist dieser nach einigen Tagen oder Monaten infolge seines vollkommen flüssigen Zustande bestrebt, vom Boden des Behälters aus nach oben zu gelatinieren. Die Viskosität der Gelatine oder unteren Schicht und jene des   sogenannten "Serums" oder   der oberen Schicht sind verschieden, indem die
Gelatine etwas mehr feste Teilchen enthält, der Brennstoff aber seine Eigenschaft, in nebel- förmigen Zustand überführt werden zu können, behält ; in beiden Schichten sind aber die verschiedenen Bestandteile zugegen und können gleichzeitig verbrannt werden.

   Durch Pumpen, Rühren oder Erwärmen wird die Gelatine wieder in Flüssigkeit umgewandelt und manchmal tritt dies sogar infolge eines Schlages an die Behälterwand ein. Die Bildung einer Gelatine, selbst in ihrem Anfangsstadium, trägt wesentlich zur Stabilisierung bei, insofern als die Teilchen oder Tröpfchen sich durch eine Gelatine nicht leicht zu Boden setzen können. 



   Während bisher die Bemühungen, Kohlenpulver mit Öl bzw. Teer und Öl miteinander zu verbinden, nur die Herstellung eines flüssigen Brennstoffes bezweckt haben, liefert das vorliegende Verfahren nicht nur einen flüssigen Brennstoff, sondern auch Produkte zwischen einer Flüssigkeit und einem festen Körper, nämlich einen beweglichen Brei und eine bewegliche Gelatine, wobei alle Produkte die Anforderungen erfüllen, dass der Brennstoff in nebelförmigem Zustand überführt werden kann und die Bestandteile gleichzeitig verbrannt werden können. Man kann einen kolloidalen Brennstoff in flüssiger Form herstellen, der dem Gewicht nach, ungefähr bis zu 45% kohlenstoffhaltige Teilchen enthält. Bewegliche Brennstoffe können hergestellt werden, die etwa bis zu   75%   Teilchen Kohle enthalten.

   Bewegliche Gelatinen können aus der flüssigen oder breiigen Form hergestellt werden. Der kolloidale Brennstoff kann auch eine Kombination dieser Formen sein. In diesen Formen und zwischen diesen nahe zueinander liegenden Gruppen kann eine grosse Anzahl von flüssigen oder anderen beweglichen Brennstoffen hergestellt werden. 



   Alle Arten von kohlenstoffhaltigen Stoffen, welche durch Pulvern oder auf andere Weise fein zerteilt werden können, eignen sich zur Verbindung mit flüssigem Kohlenwasserstoff nach vorliegendem Verfahren zur Herstellung von kolloidalem Brennstoff. So können z. B. Anthrazit, Halbanthrazit, bituminöse und halbbituminöse Kohle, auch Braunkohle und Torf verwendet werden. Anthrazitruss, Staub und Schlamm, ebenso bituminöser und Braunkohlenruss,   Siebdurchfall   und Staub, ferner auch Kohlenstaub von Gussnähten von entsprechender Beschaffenheit sind Materialien, die alle leicht zu beschaffen sind. Dieser Liste können noch Koks vom Kraken unter Druck, Schmelzofen-und Gaskoks, sowie Holzkohle hinzugefügt werden. Auch Holz kann, wenn entsprechend fein verteilt, nach dem Verfahren mit flüssigen Kohlenwasserstoffen verbunden werden.

   Kohlenstoffhaltige Substanzen mit verhältnismässig hohem Gehalt an Asche und Schwefel sind gleichfalls verwendbar. Durch Verbindung der kohlenstoffhaltigen Substanz mit flüssigem Kohlenwasserstoff, welcher im Verhältnis weniger Schwefel enthält, kann ein geringerer durchschnittlicher Schwefelgehalt er- 
 EMI2.3 
 verwenden. 



   In die kohlenstoffhaltigen Substanzen können zwecks Förderung der Stabilität Teilchen eingeschlossen werden, welche als Füllmittel wirken. Diese können ein geringeres spezifisches Gewicht als das Öl besitzen und müssen als Kerne für Flockenbildung dienen, infolge ihres   Schwimmvermögens wirken sie aber in entgegengesetztem Sinne, indem sie die durch Gruppen von flockenförmigen Teilchen hervorgerufene Neigung zum Absetzen vermindern. Verschiedene   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Nebenprodukte von der   Zellulose- und Halbzel1usose-HersteIlung   eignen sich für die Ver- wendung als Füllmittel, wie z. B. Abfälle von Stärkefabriken,   Korn-und Mahlmühlen,   ebenso Holzmasse, Holzmehl und zerkleinerter Torf und Braunkohle. Harzhaltiges Holzmehl ist gleichzeitig als Schutz-, Füll-und Brennmittel geeignet.

   Die wirkliche Dichte der an- geführten Materialien kann etwas höher sein als diejenige des Öles, aber die scheinbare
Dichte ist geringer, wegen der absorbierten Luft, welche das normal vorhandene Schwimmvermögen verleiht. 



   Die Teilchengrösse der angegebenen kohlenstoffhaltigen Substanzen soll durch Pulvern oder auf andere Weise derart verringert werden, dass ungefähr   95%   durch ein Sieb von
40 Maschen auf den Linearzentimeter und   85%   durch ein So-Maschensieb hindurchgehen. Eine stärkere Zerkleinerung ist vorteilhaft, aber nicht wesentlich für das Verfahren. Es können vielmehr selbst gröbere Teilchen zeitweilig und teilsweise stabilisiert werden, so dass sie sich für gewisse Verwendungszwecke des Brennstoffes eignen. In gepulverter Kohle, welche durch ein So-Maschensieb hindurchgeht und   für kolloidalen Brennstoff gut verwendet werden kann,   ist die Anzahl der Teilchen von kolloidaler und molekularer Grösse verhältnismässig gering.

   Die peptisierende Behandlung mit ihrer lösenden Nebenwirkung und das mechanische Vermischen vermindern zwar noch etwas die Teilchengrösse, aber in dem erzeugten kolloidalen Brennstoff findet man viele Teilchen, deren Grösse die kolloidale Grösse weit überschreitet. 



  Überpeptisierung ergibt eine unstabile Zusammensetzung. Für die Überführung der kohlenstoffhaltigen Substanz in die anzuwendende Korngrösse können mechanische, elektrische und chemische Mittel benutzt werden ; eine gewöhnliche Kugel-und Rohrmühle zum Pulvern von Kohle ist wirtschaftlich vorteilhaft. Die kohlenstoffhaltige Substanz kann vor dem Vermischen mit Kohlenwasserstoff oder während des Mischvorganges gepulvert werden. 



   Im allgemeinen können alle als flüssige Brennstoffe verwendbaren flüssigen Kohlenwasserstoffe, mögen sie mit anderen Brennstoffen, wie z. B. Ölen, Teeren und Pechen, mischbar sein oder nicht, als Mittel für die Verteilung der Teilchen der kohlenstoffhaltigen Substanz zwecks Herstellung von kolloidalem Brennstoff benutzt werden. Das Produkt wurde aus allen flüssigen Kohlenwasserstoffen, welche versucht worden sind, einschliesslich Heizöle, Destillierrückstände vom Kraken unter Druck, oder Teer und Kohlenteer, beides Nebenprodukte der Kokerei bzw. der Gasfabrikation, mit Erfolgt hergestellt. Flüssige   Kohlenwasser-   stoffe verschiedener Arten und Grade sind mit diesen Materialgruppen erfolgreich verwendet worden.

   Feste Kohlenwasserstoffe sind in verflüssigtem Zustande ebenfalls verwendbar, vorausgesetzt, dass die Flüssigkeit in eine der vorerwähnten Gruppen fällt. Es können auch mehrere flüssige Kohlenwasserstoffe gemischt werden. 



   Um einen hohen Prozentsatz von kohlenstoffhaltigen Teilchen in flüssiger Form zu erhalten, soll der flüssige Kohlenwasserstoff eine Viskosität von ungefähr 200 Engler bei 200 C und   100   Engler bei 30  C besitzen. Eine geringere Viskosität verhindert die Herstellung von kolloidalem Brennstoff nicht, nur kann man dann weniger an festen Teilchen in den flüssigen Kohlenwasserstoff einführen, ohne die relative Stabilität oder den Charakter des Produktes zu verändern. Wünscht man die Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes in   Brei-oder Gelatinetorm,   so ist die Frage der anfänglichen Viskosität der Flüssigkeit von geringerer Bedeutung. Die Stabilität ändert sich im Verhältnis zu dem Viskositätsgrade.

   Wenn die an einem Teilchen entwickelte Kraft nicht genügt, um den Anfangswert zu erreichen, so wird das Absetzen erst beginnen, wenn das Zusammenhaften der Teilchen einen gewissen Grad erreicht hat. Eine Erhöhung der Viskosität des Öles ist deshalb ein Mittel zur Förderung der Stabilität. Ist die Viskosität geringer als in Anbetlacht der einzuführenden Menge kohlenstoffhaltiger Substanzen und des Charakters der erstrebten Zusammensetzung erwünscht ist, so kann man die Viskosität erhöhen, indem man das Mittel mit flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie z. B. gekraktes Petroleum, Petroleumrückstände oder Asphaltpech, mischt. Wird Pech verwendet, so erhöhen 5 bis IO Gewichtsprozente die Viskosität um den gewünschten Betrag. Die die Viskosität erhöhenden Flüssigkeiten können mit dem Kohlenwasserstoff gemischt werden.

   Pech kann zu Heizöl vorteilhafterweise zugefügt werden, indem man es mit   25%   bis   30%   Öl auf etwa   IIOO C   erwärmt und dann im übrig bleibenden Öl umrührt. Die Viskosität kann auch durch Emulgieren des Öles erhöht werden. Eine der Eigenschaften des Schutzmittels besteht darin, dass es die Viskosität des Öles erhöht. Harz und Kalk bilden im Öl ein Emulsoid, welches die Viskosität steigert. Bei normaler Temperatur kann die Viskosität durch eine Nachbehandlung des Emulsoids noch weiter erhöht werden. Diese Behandlung besteht in wiederholter Erwärmung und Abkühlung. 



   Ist die Viskosität des als Mittel für die Verteilung gewählten flüssigen Kohlenwasserstoffes zu gross, um ein Produkt zu erhalten, in welches die gewünschte Menge von Kohlen-   teilchen eingeführt werden kann, so kann die Viskosität durch Mischen der Flüssigkeit mit einem Verdünnungsmittel, welches aus anderen geeigneten flüssigen Kohlenwasserstoffen   

 <Desc/Clms Page number 4> 

 besteht, herabgesetzt werden. Solche Verdünnungsmittel sind bekannt. Erwähnt seien : Die
Rückstände vom Kraken unter Druck oder Teer, Petroleum und Terpentin. 



   Die Zusammensetzung des Schutz oder Fixiermittels ist wichtig, da sie die Stabilität und Konsistenz wesentlich beeinflusst. Das Fixiermittel kann in verschiedenen Formen her- gestellt werden, und zwar in fester, Pulver-, Brei-oder flüssiger Form. Die Kalk-und
Harzmenge ändert sich zwischen gewissen Grenzen je nach der zu erfüllenden Leistung.
Der Harzgehalt ist zweifellos ein wesentlicher Faktor, weshalb die Menge des Fixiermittels durch die Prozente Harz ausgedrückt wird, welche es dem Brennstoff zuführt. Es können
Kalk-Harzprodukte verschiedenen Grades gebildet werden. Die Wirksamkeit des Schutz- mittels hängt von der Reinheit, Qualität und, bei Seife und Fett, von der Vollkommenheit der Verseifung ab, Harz kann durch Balsame, Terpentin und andere   harzige   Nebenprodukte ersetzt werden.

   Holzpech, besonders von Kiefernholz, Holzteer und der Rückstand nach dem unvollständigen trockenen Destillieren von Kiefernholz können auch verwendet werden, vorausgesetzt, dass der Wärmewert des Fixiermittels nicht wesentlich vermindert wird. Kalk kann durch ein Alkali ersetzt werden. 



   Im allgemeinen kann man mit einem Schutzmittel guter Qualität die Stabilität durch Änderung der verwendeten Menge regeln. Allgemein ausgedrückt ist um so weniger Fixiermittel nötig, je geringer der Grad und die Dauer der gewünschten Stabilität sind, je niedriger die Temperatur ist, je weniger feste Kohleteilchen eingeführt werden und je geringer ihre Grösse ist. Je grösser der Viskositätsgrad der Flüssigkeit ist, um so weniger Schutzmittel ist erforderlich. Wenn ein   Füllstoff   angewendet wird, ist weniger Schutzmittel nötig. Wenn ein peptisierendes Mittel dem Gemisch oder wenn ein anderer, mit dem Ver-   teilungsmittel   nicht mischbarer Kohlenwasserstoff den Bestandteilen des Brennstoffes hinzu-   gefügt wird, so ist weniger Fixiermittel nötig.

   Die Neigung zum schnellen, vollkommen konsistenten Gelatinieren wird durch eine etwas grössere Menge des Schutzmittels begünstigt,   als die man anwenden würde, wenn nur die Teilchen im flüssigen Brennstoff stabilisiert werden sollen. Soll ein breiförmiger Brennstoff hergestellt werden, so ist weniger Fixiermittel erforderlich, als wenn ein flüssiger Brennstoff erzeugt werden soll. Etwas Fixiermittel kann aber nötig sein, um das Ausscheiden von Flüssigkeit auf der Oberfläche des Breies zu verhindern. Die angewendete Menge des Fixiermittels soll bei der Temperatur des Lagerns und des Vorwärmen eine entsprechende Stabilität herbeiführen. Das Maximum eines Fixiermittels guter Qualität ist jene Menge, durch welche dem Brennstoff, dem Gewicht nach,   ungefähr 20'0 Harz zugefügt werden.

   Die geringste Menge mit noch wahrnehmbarer Wirkung ist ungefähr o'i"/. Gewöhnlich gebraucht man eine Menge zwischen'//o bis i'/2"/o.   



   Von den verschiedenen Kohlendestillaten, welche als peptisierende Mittel verwendet werden können, sind die mittleren Fraktionen, z. B. Kreosot, Naphtalin und Solventnaphtateer am wirksamsten. Der grüne Rückstand nach Entfernung des Anthrazens ist das geeignetste Material. Durch Einführen von ungefähr IO Gewichtsprozenten in das Gemisch der kohlenstoffhaltigen Teilchen mit dem flüssigen Kohlenwasserstoff wird jegliches Schutzmittel entbehrlich. Mehrere peptisierende Mittel können gleichzeitig zugesetzt werden. Die erforderliche Menge des peptisierenden Mittels ändert sich mit den Bestandteilen, sowie mit der gewünschten Stabilität und Art des Brennstoffes.

   Die angewendete Menge schwankt zwischen   50, 12   und   20%.   Wird ein flüssiges Kohlendestillat als Teil des Verteilungsmittels gewählt, so ist kein weiteres peptisierendes Mittel erforderlich. In den Gemischen, welche ein peptisierendes Mittel enthalten, geht die Stabilität mit der Zunahme der Temperatur nicht im fortschreitenden Masse zurück, wie es bei Gemischen der Fall ist, welche nur durch die Anwendung eines Schutzmittels stabilisiert werden. Im allgemeinen ändert sich aber die 
 EMI4.1 
 Schutzmittels. 



   Beim Stabilisieren von zwei oder mehr nicht mischbaren flüssigen Kohlenwasserstoffen 
 EMI4.2 
 



   Ein Gemisch von nachstehender Zusammensetzung bleibt über drei Monate lang stabil : 501 Rückstand vom Kraken unter Druck,   g"/n   Wachsabfälle von dem gleichen Vorgange, IL o Fixiermittel, 300/0 pulverisierter Koks vom Kraken unter Druck und   150/0   Petroleumpech. Die Mischung von 67.8% Schiffsheizöl, 3I.2% gepulverter bituminöser Kohle und   1%   Fixiermittel behält über sechs Monate ihre Stabilität. Über acht Monate behält seine Stabilität ein Gemisch von   3o /o   pulverisierter Pocahontas Kohle,   i/o   Fixiermittel, 
 EMI4.3 
 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
 EMI5.1 
   in0/,   Kohlenteer,   2%   Kreosot und   30%   Kokspulver enthielt.

   Eine Stabilität von mehr als einem Jahr zeigen Teilchen von Asphalt und von freiem Kohlenstoff, wie sie sich als natürliche Unreinheiten im Rückstand vom Ktaken unter Druck vorfinden, wenn diesen eine solche Menge Harzkalkseife beigefügt wurde, dass   i"/, Harz In   das Öl eingeführt wird. 



   Bei kolloidalem Brennstoff beträgt die Menge der sich zu Boden setzenden Teilchen während der Periode sicherer Stabilität selten   5%.   Durch Rühren mit oder ohne Zugabe eines Fixiermittels kann die Stabilität auf einige Zeit wieder hergestellt werden. Die vorerwähnte Stabilität entspricht dem flüssigen Zustande. Die Dauer der Brauchbarkeit des 
 EMI5.2 
 nicht beeinträchtigt wird. Die erwähnte Stabilität bezieht sich auf eine Temperatur von 200 C und 300 C. Bei höheren Temperaturen ist die Stabilität von kürzerer Dauer, ausgenommen den Fall, wo in die Gemische ein peptisierendes Mittel eingeführt wurde.

   Grössere Mengen eines der erwähnten Mittel als erforderlich sind beeinträchtigen, extreme Fälle ausgenommen, an und für sich die Brauchbarkeit des Brennstoffes nicht, während kleinere Mengen nur den Grad und die Dauer der Stabilität verringern oder den Bildungsvorgang verzögern, die Menge der Gelatine verringern und ihre Konsistenz verändern. 



   Die zur Herstellung des Gemisches erforderliche Einrichtung besteht hauptsächlich aus einem Mischmechanismus. Jeder beliebige Apparat mit umlaufenden Teilen, um die Zirkulation der Bestandteile zu bewirken, kann verwendet werden. Ferner ist jegliche Vorrichtung zum gründlichen Durchrühren des Gemisches für den vorliegenden Zweck geeignet und kann Homogenität herbeiführen. Wenn man z. B. einen Teil des Behälters, in welchen die Bestandteile eingebracht worden sind, genügend erwärmt, so wird die Flüssigkeit in Zirkulation versetzt, wodurch die Teilchen in der ganzen Mischung verteilt werden. Erhöht man die Temperatur auf über 650 C und bis ungefähr 950 C, so erreicht man eine befriedigende Homogenität.

   Die Erwärmung kann mit mechanischem Rühren oder Mischen verbunden werden, wird ein peptisierendes Mittel angewendet, so kann eine solche   Erwärmungs-und   Mischungsbehandlung mit oder ohne mechanische Behandlung mit Erfolg angewendet werden, worauf man das Produkt einige Stunden lang ruhen lässt, um die Peptisierung zu fördern, wenn Lagerung beabsichtigt ist. Sollen die Teilchen des Asphalts und freien Kohlenstoffes stabilisiert werden, so kann man das Öl durch eine Zentrifuge laufen lassen, um die Menge dieser zu stabilisierenden Unreinheiten zu verringern. 



   Die kohlenstoffhaltige Substanz oder Substanzen können, wie schon erwähnt, zur gleichen Zeit oder auch für sich gemischt und pulverisiert werden. Schutzmittel und peptisierende Mittel, die Viskosität regelnde Flüssigkeiten und die Füllstoffe bzw. irgendeine oder mehrere dieser Substanzen können zu einer beliebigen Zeit vor Beendigung des Mischprozesses ein- 
 EMI5.3 
 gemeinen ist das Produkt befriedigend, wenn es sich bei der Untersuchung sehr glatt und konsistent anfühlt. Gleichmässigkeit beim Tropfversuch zeigt, dass die entsprechende Homogenität erreicht ist.

   In der Regel sind insgesamt nur einige Minuten Mischungszeit nötig, um in dem erwähnten Apparat dem Produkte die gewünschte Homogenität zu verleihen, obgleich eine längere Dauer oder eine Wiederholung der Behandlung vorteilhaft sein kann, wenn eine langjährige Stabilität gewünscht wird und die anfängliche Viskosität des flüssigen Bestandteiles eine geringe ist. 



   Während die Bestandteile des Schutzmittels zu den anderen Bestandteilen des kolloidalen Brennstoffes vor oder während des Mischens der letzteren hinzugefügt werden können, so ist es vorteilhaft, das Mittel selbst vorher in einer von der Kolloidalisation getrennten Stufe zu bereiten und es aufzubewahren, bis es gebraucht wird. Das im folgenden beschriebene Mittel ist nur eine Form eines Kalkharzproduktes, ein fettiges Fixiermittel. Das hier als 
 EMI5.4 
 Kohlenpulver, von dem ungefähr   99'7%   durch ein 40-Maschensieb, 980/0 durch ein So-Maschensieb und   85%   durch ein 120-Maschensieb hindurchgehen. Man führt eine Kalk und Harz enthaltende Mischung, wie sie beschrieben wurde, in das Heizöl ein. Als Mischapparat wird eine gewöhnliche Farbenmischmaschine benutzt, deren Rad ungefähr   IOO   kg wiegt.

   Das Rad wird mit 70 Umdrehungen in der Minute gedreht, also langsamer als üblich. 



  Man sehüttet in die Farbenmühle eine Schicht von solchen Mengen der Bestandteile, dass 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 
 EMI6.1 
 Die Mischung wird so lange gemischt, als nötig ist, dass die Bestandteile durch die Mühle hindurchgehen, was nur eine Minute dauert, wie es auch beim Farbenmischen der Fall ist.

   Das Produkt ist ein kolloidaler Brennstoff, welcher im flüssigen Zustande über drei Monate 
 EMI6.2 
   PATEN !-ANSPRÜCHE   :   i.   Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes durch Suspendieren von festen, Kohlenstoff enthaltenden Teilchen in einem flüssigen Kohlenwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stabilisierungsmittel, wie Seife, etwa Kalk-Harzseife, zugesetzt wird und das Vermischen in einer gewöhnlichen Mischvorrichtung, also ohne Anwendung hoher Geschwindigkeit und hohen Druckes, vorteilhaft in der Wärme zwischen 65'und 95'C, vorgenommen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass als Stabilisierungsmittel ein Peptisierungsstoff, etwa Kreosot, verwendet wird.
    3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass als Stabilisierungsmittel eine mit dem flüssigen Kohlenwasserstoff nicht mischbare Flüssigkeit, etwa Kohlenteer, verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Stabilisieren ein Auftriebsstoff, wie etwa Holzmehl, Braunkohlenpulver o. dgl., verwendet wird, der sich mit den festen Teilchen vereinigt und sie suspendiert erhält.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen I, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Stabilisieren eine Mischung von zwei oder mehreren der angegebenen Stoffe verwendet wird.
AT87675D 1919-12-20 1919-12-20 Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes. AT87675B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT87675T 1919-12-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT87675B true AT87675B (de) 1922-03-27

Family

ID=3608371

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT87675D AT87675B (de) 1919-12-20 1919-12-20 Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT87675B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3340971A1 (de) * 1983-11-11 1985-05-23 Johannes Dipl.-Ing. 6200 Wiesbaden Linneborn Verfahren zur herstellung von aus mindestens zwei komponenten bestehenden fluessigen brennbaren medien

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3340971A1 (de) * 1983-11-11 1985-05-23 Johannes Dipl.-Ing. 6200 Wiesbaden Linneborn Verfahren zur herstellung von aus mindestens zwei komponenten bestehenden fluessigen brennbaren medien

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2708969C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer stabilen Kohle-Öl-Dispersion
CH657067A5 (en) Process for separating suspended solids and agglomerated other solids in suspending and bonding liquids respectively
DE2631038C2 (de)
DE2942122C2 (de)
DE2809627A1 (de) Stabile suspension aus kohlenstoff in einem kohlenwasserstoffbrennstoff und verfahren zur herstellung derselben
DE2629797C3 (de) Verfahren zum Transportieren von Kohle
DE2648769A1 (de) Verfahren zur herstellung eines kraftstoffes
AT87675B (de) Verfahren zur Herstellung eines kolloidalen Brennstoffes.
EP1586621A1 (de) Verfahren zur Vergasung von kohlenstoffhaltigen Einsatzstoffen zu Synthesegas
DE2852608A1 (de) Verfahren zur herstellung einer thixotropen gel-brennstoff-mischung
DD288758A5 (de) Dispersionen von kohle in wasser
DE2040252A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstgraphiten und graphitaehnlichen Werkstoffen
DE2640205A1 (de) Verfahren zur herstellung einer suspension von kohleteilchen in einem kohlenwasserstoffbrennstoff
DE2821021A1 (de) Verbrennungsverfahren
DE1471570C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Koks und fluchtigen Stoffen aus bituminöser Kohle, subbituminoser Kohle oder Lignit
DE350154C (de) Verfahren zur Brikettierung von Kohle und anderen Stoffen mit Hilfe von Bindemitteln, wie Bitumen, Pech o. dgl.
DE2105981C3 (de) Behandlungsverfahren von nassem Kohlenstaub und Kohlenschlamm für das anschließende Brikettieren und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE674813C (de) Bindemittel fuer den Strassenbau
AT110335B (de) Verfahren zur Abtrennung der aschebildenden Beimengungen aus feingepulvertem, kohlehaltigem Gut durch Rühren mit Öl und Wasser.
DE3225784A1 (de) Verfahren zur herstellung einer kohletruebe
DE2717796C2 (de)
AT145839B (de) Straßenbelag und Verfahren zu seiner Herstellung.
DE508570C (de) Verfharen zum Brikettieren pulverfoermiger Materialien, insbesondere Brennstoffe
DE2856351A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von schlaemmen
DE624329C (de) Verfahren zum Herstellen rauchloser Brikette aus Petrolkoks