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Evakuier- und Füllgerät zum Füllen und Warten eines Kältemittels3-stems Die Erfindung betrifft ein als Baueinheit ausgebildetes Evakuier- und Füllgerät zum Füllen und Warten eines Kältemittelsystems mit einer Grundplatte und einem winkelförmigen, mit einem Ende an der Grundplatte befestigten Tragbügel, an welchen Teilen direkt oder indirekt die übrigen Teile der Baueinheit ein- schliesslich Füllzylinder, Pumpe mit Antriebsmotor, Mess- und Regelarmaturen und Verbindungsleitungen gehalten sind.
Bekanntlich muss das Kältemittelsystem einer Kältemaschine nach der Montage oder nach der Reparatur mit Kältemittel gefüllt werden. Dazu ist es erforderlich, Luft- und Wasserdampf aus dem System durch Evakuieren mit einer Vakuumpumpe zu entfernen. An- schliessend wird eine bestimmte Kältemittelmenge in das System eingefüllt. Die genaue Dosierung ist besonders wichtig bei kleinen Kälteanlagen. Man verwendet deshalb üblicherweise hierfür einen graduierten Füllzylinder, der ein genaues Abfüllen ermöglicht. Nach dem Füllen müssen die Arbeitsdrücke der Kälteanlage auf Saugseite und Druckseite überprüft werden, um sich vom ordnungsgemässen Arbeiten der Anlage zu überzeugen.
Hierfür sind noch entsprechende Messgeräte erforderlich.
Um das umständliche Handhaben und wechselweise Anschliessen der oben genannten Arbeitsgeräte zu vereinfachen, wurden in verschiedenen Ausführungen Apparate entwickelt, die diese einzelnen Arbeitsgeräte in einer Baueinheit vereinigen. Diese bekannte Baueinheit wird transportabel gemacht; die Verbindung der Einzelgeräte durch Leitungen orientiert sich am gewünschten Arbeitsablauf.
Bei einer bekannten Ausführung eines solchen Evakuier- und Füllgeräts sind sämtliche Bauelemente der Anlage wie Evakuierpumpe, Antriebsmotor und Füllzylinder, ebenso wie die dazugehörigen \Verbindungs- leitungen, Ness- und Regelarmaturen auf einer mit einem Tragbügel ausgestatteten Grundplatte angeordnet und damit zu einer leicht transportablen Baueinheit ver- eini\;t. Diese Anordnung ist insofern günstig, als der Tragbügel winkelförmig ausgebildet ist und ein einfaches Greifen und Transportieren an seinem waagrechten Schenkel erlaubt.
Die Gesamtanordnung dieser bekannten Ausführung ist aber insbesondere fertigungstechnisch und stabilitätsmässig ungünstig, da als Stützelement für Tragbügel, Füllzylinder und Messarmaturen ein langer V-förmiger Befestigungsbügel vorgesehen ist, dessen Schenkel an der Grundplatte befestigt sind und der den waagrechten Arm des Tragbügels übergreift. Füllzylinder und Messarmaturen sind an diesem Befestigungsbügel aufgehängt. Dadurch ergibt sich eine verhältnismässig sperrige und aufwendige Konstruktion.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein als Baueinheit ausgebildetes Evakuier- und Füllgerät zu schaffen, dessen Teile fertigungstechnisch einfach, fest und starr miteinander zusammengebaut sein und sich gegenseitig stützen sollen. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass das andere Ende des Tragl-ügels am Oberteil des Füllzylinders und das Unterteil des Füllzylinders an der Grundplatte befestigt sind, derart, dass der Füllzylinder tragendes Konstruktionselement ist und Grundplatte, Tragbügel und Füllzylinder einen Rahmen bilden.
Durch diese rahmenartige Konstruktion ergibt sich ein gegenseitiges Halten von Grundplatte, Tragbügel und Füllzylinder derart, dass die feste und steife Verbindung dieser Teile wesentlich gefördert wird und sie in besonderem Masse geeignet sind, weitere Teile sicher zu tragen.
Günstig ist es, wenn das andere Tragbügelende nicht unmittelbar, sondern mit Hilfe eines Zwischenglieds am Füllzylinderoberteil befestigt ist. Dieses Zwischenglied kann beispielsweise ein Winkelstück sein, dessen erster Scheukel am Füllzylinderoberteil und dessen zweiter Schenkel am Tragbügelende befestigt ist.
Eine besonders vorteilhafte Konstruktion ergibt sich, wenn der zweite Schenkel zur Bildung eines L-förmigen '\#@'in"elstücks verlängert ist und nach unten ragt. Ein solche; verlängerter, zweiter Schenkel kann dann als zu>;itzliclies Tragglied verwendet werden.
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In günstiger Weise wird dieses Tragglied dazu benützt, um Armaturenteile zu tragen.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn eine besondere Armaturenplatte vorgesehen wird, die dann an dem senkrechten Tragbügelarm und am zweiten langen Schenkel des L-förmigen Winkelstückes befestigt werden kann und so sicher und steif gehalten ist.
Armaturenteile können dann an der Vorder- und gegebenenfalls auch an der Rückseite der Armaturenplatte angebracht sein, und zwar in vorteilhafter Weise so, dass sie in Draufsicht gesehen die Masse der Grundplatte des Geräts nicht überschreiten und somit das ganze Gerät eine besonders kompakte und gedrungene Gestalt erhält.
Besonders günstig ist es, wenn an der Vorderseite der Armaturenplatte die Mehrzahl der anzeigenden Instrumente und Ventile zur leichten Bedienung angeordnet sind.
Als günstig hat sich auch erwiesen, ein Ventil- und Manometeraggregat zum Anschluss an die Saug- und! oder Druckseite des Kältemittelsystems als geschlossene Baueinheit an der Vorderseite der Armaturenplatte anzuordnen und so zu befestigen, dass die Anschlussstut- zen nach unten und mindestens teilweise über den Unterrand der Armaturenplatte hinaus ragen, so dass nun der Anschluss eines Kältemittelsystems über entsprechende Schläuche in besonders einfacher Weise durchgeführt werden kann. Diese Anordnung ermöglicht die Gruppierung aller wesentlichen Absperrungen und Messgeräte auf engstem Raum.
Eine Dichtheitsprüfung des Kältekreislaufs ist in jedem Fall erforderlich. Das Vorhandensein undichter Stellen kann besonders rasch und einfach nachgewiesen werden, wenn der Kältekreislauf evakuiert und abgesperrt wird und an einem genauen Vakuummesser abgelesen wird, ob das Vakuum bestehen bleibt. Bereits beim Vorhandensein von sehr kleinen Undichtheiten fällt das Vakuum erkennbar ab.
Um die beschriebene Möglichkeit zur Dichtheitsprü- fung zu erhalten, wird die Vakuumpumpe vom Kältekreislauf abgesperrt und der Vakuummesser innerhalb dieses Systems angebracht. Durch eine besondere Anordnung kann das so gelöst werden, dass nahe bei der Vakuumpumpe ein Absperrventil und zwischen diesem und den äusseren Anschlussstutzen des Geräts der Vakuummesser angebracht ist; vorzugsweise werden alle Teile auf der Vorderseite der Armaturenplatte montiert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält. In der Zeichnung zeigen: Fig. i eine schaubildliche Vorderansicht des Evakuier- und Füllgerätes, Fig. 2 eine schaubildliche Rückansicht des Gerätes nach Fig. 1.
\Lit 10 ist eine Grundplatte bezeichnet, die mit Füs- sen 12 auf einer Unterlage aufgestellt werden kann. Auf der in Fig. 1 rechten Seite der Grundplatte ist auf Tragsäulen 14 ein Füllzylinder 16 stehend angeordnet. In Fig. 1 ist noch ein Füllventil 18 mit einem Anschluss 19 für Beschickung und Entleerung des Zylinders mit flüssigem Kältemittel und ein Heizungsschalter 20 erkennbar, der eine nicht näher dargestellte Heizvorrich- tung für den Inhalt des Füllzylinders 16 ein- und ausschaltet. Auf der oberen Stirnseite des Füllzylinders 16 ist ein Füllzylindermanometer 22 und ein Füllventil 24 für gasförmiges Kältemittel angeordnet.
Ferner ist ein rechtwinklig gebogener Tragbügel 30 vorgesehen, der einen ungefähr senkrechten Arm 32 hat, dessen Ende an der linken Seite der Grundplatte 10 befestigt ist. Der Tragbügel hat ferner einen im wesentlichen waagrechten Arm 34, der an seinem mittleren Teil einen Handgriff 36 trägt. An dem freien Ende 38 des Armes 34 ist ein als Ganzes mit 40 bezeichnetes L-förrniges Winkelstück befestigt, das einen kurzen Schenkel 42 und einen langen Schenkel 44 hat. Die Befestigungsstelle des Endes 38 des Tragbügels ist dabei dicht an dem Knick zwischen den beiden Schenkeln. Das freie Ende des Schenkels 42 ist vorzugsweise mittels Schrauben 46 an dem Oberteil des Füllzylinders, beispielsweise an einer oberen Anschlussplatte 48, befestigt. Ferner ist eine Armaturenplatte 50 vorgesehen, die eine Stirnplatte 52 und Flanschen 54 und 56 hat.
Diese Flanschen sind, vorzugsweise mit Hilfe von Schrauben, einmal am senkrechten Arm 32 des Tragbügels 30 und zum andern am langen Schenkel 44 des Winkelstücks 40 starr befestigt, so dass nun diese Armaturenplatte 50 in der Lage ist, Mess- und Regelinstrumente sowie Leitungen zu tragen und sicher zu halten.
An der Stirnplatte 52 ist ein Ventil- und Manome- teraggregat 57 befestigt, das ein Saugmanometer 58, ein Druckmanometer 60, ferner entsprechende Ventile hat, die durch Handgriffe 62 bzw. 64 zu bedienen sind. Am Unterteil des Aggregats ist ein Anschlussstutzen 66 für Niederdruck und ein Anschlussstutzen 68 für Hochdruck und ausserdem noch ein durch eine Schraubkappe verschlossener Belüftungsstutzen 70 angebracht, die sämtlich über die Unterkante 72 der Stirnplatte 52 herausragen und damit für den Anschluss eines Kältemittelsystems bzw. von dessen Anschlussschläuchen leicht zugänglich sind.
Ferner ist an der Vorderseite der Stirnplatte noch ein Evakuierventil 76 und ein Manometerabsperrventil 74 angeordnet. Oberhalb des Manometerabsperrventils 74 befindet sich ein Vakuummesser 78.
Die Verbindungsleitungen werden im einzelnen nicht beschrieben und sind als Ganzes mit 80 bezeichnet.
Auf der Grundplatte 10 ist ferner zwischen dem Füllzylinder 16 und dem senkrechten Arm 32 des Tragbügels 30 eine Vakuumpumpe 82 und ein diese Pumpe antreibender Elektromotor 84 angeordnet. Der letztere befindet sich auf einem Traggehäuse 86, in dem auch ein Pumpenschalter 88 angeordnet ist.
Die Wirkungsweise des Evakuier- und Füllgeräts und seine Verwendung werden insbesondere anhand der Fig. 3 des näheren erläutert.
Der Füllzylinder 16 wird durch die Vakuumpumpe 82 evakuiert und über den Anschluss 19 mit Kältemittel gefüllt. Die Anschlussstutzen 66 und 68 werden an die Saugseite und die Druckseite der Kälteanlage mittels flexiblen Füllschläuchen angeschlossen. Die Kälteanlage wird evakuiert und die Güte des Vakuums am Vakuummesser 78 abgelesen. Dabei sind die Füllventile 18 und 24 am Zylinder geschlossen.
Durch Absperren des Evakuierventils 76 und damit durch Abtrennen der Vakuumpumpe vom System wird die Dichtheit der Kälteanlage überprüft. Der Vakuummesser 78 muss den erreichten Wert halten und darf nicht abfallen.
Das Zwischenspülen wird durch Öffnen des Füllventils 24 vorgenommen. Anschliessend wird wieder wie vorbeschrieben evakuiert.
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Das Füllen der Kälteanlage mit Kältemittel geschieht flüssig über die Druckseite mit Füllventil 18 und Handgriff 64 oder gasförmig über die Saugseite mit Füllventil 24 und Handgriff 62. Die eingefüllte Kältemittelmenge kann am Füllzylinder genau abgelesen werden.
Nach beendetem Füllvorgang kann man die Arbeitsdrücke der Kälteanlage mit den Manometern 58 und 60 überprüfen.