Staubabsaugeinrichtung für Webstühle Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Staubabsaugeinrichtung für Webstühle mit einer im Be reich des Faches angeordneten, an eine Unterdruck quelle angeschlossenen Absaugdüse, welche eine voll kommene Staubabsaugung sowohl an jener Stelle, wo eine grösste Verstaubung entsteht als auch gleichzeitig an jener Stellet,
wo die Bedienungsperson den schädli chen Einwirkungen der Verstaubung am meisten aus gesetzt ist, ermöglichen soll.
Die grösste Verstaubungsstea1e bei Webstühlen bildet der Raum im Bewegungsbereich des Webkammes, wel ches rückwärts durch den Raum der Geschirrschäfte begrenzt wird, da es in diesem Raum zu beträchtlicher Reibung der Kettfäden mit den sich bewegenden Ele menten des Webstuhles, hauptsächlich mit den Web- litzen und dem Webkamm kommt.
Die entstehende Verstaubung erlangt bei dem Ver arbeitung mancher Materialien, wie z. B. Baumwolle oder Zellwolle, einen solchen Grad, dass die Umgebung aus Gesundheitsgründen dem Bedienungspersonal nicht zumutbar ist. Ausserdem verursacht der nicht abge saugte Staub beim Weben einet ganze Reihe weiterer Schwierigkeiten, so z. B. die Staubablagerung auf der Webkette, die eine Verunreinigung des Geschirrschäfte- und Lamellenraumes der Kettfadenwächter hervorruft.
Auch erhöht der abgelagerte Staub die Bruchgefahr der Kettäden, abgesehen von den ,grösseren Schwierig keiten, die sich bei der Erhaltung von Sauberkeit in den Webereien ergeben.
Bis jetzt ist es nicht üblich, Webstühle mit Absaug- einrichtung zu versehen, auch wenn ies bekannt ist, dass in manchen Webereizweigen, beispielsweise Asbest verarbeitung, ortsfeste Abdeckungen oder Folien ver wendet werden, welche zur Verkleidung mancher Funk tionseinheiten des Webstuhles dienen. Es ist selbst verständlich, dass bei Verwendung solcher Abdeckungen oder Verkleidungen die Bedienung des Webstuhles we sentlich erschwert wird.
Es sind aber auch einige Fälle bekannt, wo Web- Stühle mit einer Absaugeinrichtung ausgerüstet sind, welche gewöhnlich aus einer Unterdruckquelle bestehen, die mit Hilfe eines Rohrsystems an verschieden ange ordnete Absaugabdeckungen angeschlossen sind.
In anderen Fällen ist die Absaugeinrichtung auch noch durch eine Abblasvorrichtung ergänzt.
Diese Absaugabdeckungen sind bisher einesteils an der Stelle des Brustbaumes, andernteils über den Ge schirrschäften oder im Raum unter der Kette ange ordnet.
Während sich die Anordnung der Absaugabdeckung an der Stella des Brustbaumes bewährt, genügt die über den Geschirrschäften angeordnete Absaugabdeckung nicht, den Staub aus dem Raum über dem Webkamm in genügender Menge abzusaugen, da hier die Ver- staubung, wie schon früher erwähnt, am grössten ist. Darüber hinaus erschwert die Anordnung der Absaug- abdeckung über den Geschirrschäften die Bedienung des Webstuhles dadurch, dass der Raum üb,
-r dem Geschirr erhöht ist, was den Zutritt in den Raum der Schäfte und Kettfadenwächter begrenzt.
Die unter der Kette angeordneten Absaugabdeckun- gen haben eine sehr geringe Wirkung, weil diese nur genügen, um schwere Verunreinigungen aufzufangen, welche zufolge ihres Eigengewichtes herabsinken, wäh rend der aufgewirbelte Staub nicht aufgefangen werden kann.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die bisherigen Nachteile bekannter Absaugsysteme zu beseitigen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Ab saugdüse einen sich ballGemartig über die Breite des Webstuhles erstreckenden rinnenförmigen Düsenkörper aufweist, dessen Hohlseite oberhalb der Bewegungs- bahn des Webkammes gelegen und dieser zugekehrt ist,
so da.ss die durch die Unterdruckquelle hervor gerufene Absaugwirkung durch den vom Webkamm zufolge seiner Bewegung erzeugten, den grössten Teil des gebildeten und frei gewordenen Staubes mitnehmen den Luftstrom unterstützt wird.
Vorteilhafterweise kann die den Webschäften zu- gekehrte, zweckmässig etwas nach unten verlängerte Hinterwand des Düsenkörpers eine Abdeckung gegen das Eindringen von Staub in den Raum der Schäfte bilden.
Ferner kann die Hinterwand des Düsenkörpers mit Öffnungen für die Staubabsaugung aus dem Raum der Schäfte versehen sein.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungs- gegenstandes sollen anhand der Zeichnung nachfolgend näher erläutert werden.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer im Raum über dem Webkamm angeordneten Staubabsaug- einrichtung und Fig. 2 die Staubabsaugeinrichtung im Schnitt.
Ein Düsenkörper 1, welcher im Querschnitt die Form eines umgekehrten U bzw. J hat und dessen sich etwas erweiternde Schenkel in Richtung nach unten verlaufen, .ist auf Haltern 2 gelagert, welche auf dem Maschinenrahmen 3 derart befestigt sind,
dass sich der Eintrittsteil des Düsenkörpers 1 über dem Raum des sich bewegenden Webkammes 10 befindet. Eine Hinterwand 4 dieses Düsenkörpers 1 verläuft parallel zur Bewegungsrichtung der Schäfte 5, während eine Vorderwand 6 kürzer als die Hinterwand 4 gehalten ist, .um der Bedienungsperson des Webstuhles einen besseren Zutritt und gute Sicht hinter den Webkamm 10 und die Weblitzen der Schäfte 5 zu ermöglichen.
Die Hinterwand 4 der Absaugdüse 1 kann mit öffnun- gen 11 versehen sein, um gegebenenfalls Staub aus dem Raum der Schäfte 5 abzusaugen. Der Eintrittsteil des Düsenkörpers 1 kann mit einem Gitter 7 versehen sein, welches den unteren Teil der Hinterwand 4 mit dem unteren Teil der Vorderwand 6 in bestimmter Höhe oberhalb deren unterer Ränder 12 vorbindet.
Eine seitlich zum Webstuhl angeordnete Rohrlei tung 8 verbindet den Düsenkörper 1 mit einer an sich bekannten Unterdruckwelle, z. B. einem Saugventilator 9 mit Elektromotor oder mit einem zentralen Absaug- system der Weberei.
Die vorbeschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Durch die schwingende Bewegung des Webkammes 10 aus dessen in der Zeichnung voll ausgezogenen Stellung in die gestrichelt angedeutete Stellung entsteht ein Luftstrom,
welcher durch die sich bewegenden Schäfte 5 in Richtung des Pfeiles 4 gleichgerichtet wird. Nachdem sich gegenüber diesem Luftstrom der Eingangsteil des Düsenkörpers 1 befindet, dringt in diesen der Luftstrom ein und nimmt den aufgewirbelten Staub mit sich.
Durch did Zusammenarbeit des in Pfeilrichtung A sich bewegenden Luftstromes mit der Absaugwirkung der Unterdruckwelle, d. h. des Saug- ventilators 9, wird der überwiegende Teil dieses Staubes beseitigt.