Wechselmulde für Schüttgut, insbesondere Kehrricht
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wechselmulde für Schüttgut, insbesondere Kehrricht.
Wechselmulden werden mit einem sogenannten Absetzkipper bzw. Wechselmuldenkipper transportiert, der eine Verladevorrichtung hat, um die Wechselmulden auf- und abladen zu können. Die Wechselmulden können zum Entleeren gekippt werden, und sie können nach dem Abladen an gewünschten Stellen für das Füllen stundenbzw. tagelang stehen gelassen werden, wobei der Wech- selkipper während dieser Zeit andere Wechselmulden transportieren kann. Solche Wechselmulden haben für den Transport von verhältnismässig leichtem Schüttgut, wie Kehrricht, noch den Nachteil, dass ihr Fassungsvermögen verhältnismässig gering ist, indem deren Inhalt bisher nur etwa 5-7 m3 liegt.
Gemäss der vorliegenden Erfindung soll eine Erhöhung der Transportkapazität der Wechselmulde dadurch erreicht werden, dass eine ein- oder anbaubare Stopfvorrichtung vorgesehen ist. Diese Stopfvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass mit ihr das Schüttgut, z. B. Kehrricht, so zusammengepresst werden kann, dass in einer Wechselmulde die zwei- bis dreifache Menge von Schüttgut als bisher aufgenommen und transportiert werden kann. Dadurch kann die Anzahl von erforderlichen Wechselmulden verringert werden, so dass auch die Transportkosten entsprechend kleiner werden.
Es ist allerdings schon seit langem bekannt, Kehrrichtwagen mit Press- und Stopfvorrichtungen zu versehen; jedoch sind diese Wagen nur dann geeignet, wenn das Schüttgut bereits für das Einfüllen bereitgestellt ist.
Man kann also diese teuren Fahrzeuge mit Bedienungsmannschaft nicht wie die erfindungsgemässe Wechsel-mulde für das Füllen stunden- bzw. tagelang stehenlassen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht mit teilweisem Längsschnitt einer Wechselmulde mit angedeutetem Absetzkipper, und
Fig. 2 ist eine Stirnansicht der Wechselmulde zur Hälfte im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 der hintere Teil eines sogenannten Absetzkippers angedeutet, welcher mit einer Verladeeinrichtung 2 von bekannter Bauart mit zwei seitlichen, hydraulisch betätigten Schwenkarmen 3 ausgerüstet ist, die oben durch ein Querrohr 4 miteinander verbunden sind. Mit diesem Absetzkipper 1 kann man eine Wechselmulde 5 aufladen, transportieren, durch Kippen entleeren und wieder abladen.
Die dargestellte Wechselmulde 5 ist in einer dafür vorgesehenen Bodenvertiefung bzw. Grube versenkt angeordnet, um deren Einfüllen zu erleichtern. Die Einfüllöffnung der Wechselmulde 5 ist durch einen um 1800 umschwenkbaren Deckel 6 verschlossen. Ferner ist in der Rückwand eine Türe 7 mittels Scharnier 8 so angelenkt, dass sie aus der dargestellten Schliesslage um 2700 nach oben umgelegt werden kann. An der vorderen Stirnseite der Wechselmulde 5 ist eine hydraulische oder pneumatische Presse angeordnet. Diese weist einen an der Stirnwand befestigten Zylinder 9 auf, in dem ein Kolben 10 verschiebbar ist, dessen Kolbenstange 11 mit einem den Zylinder 9 umschliessenden Schutzrohr 12 verbunden ist, an dem die Stopferplatte 13 befestigt ist.
An den Zylinder 9 sind Zuleitungen 14, 15 angeschlossen, die über Nippel 16, 17 an eine nicht dargestellte hydraulische oder pneumatische Druckmit telquelie angeschlossen werden können. Die Stopferplatte 13 weist unten mindestens drei Rollen 18 und beidseitig je eine Rolle 19 auf. Durch diese Rollen 18, 19 wird die Stopferplatte 13 so geführt, dass sie sich bei ihrer Verschiebung nicht verklemmen kann.
Am Rand der Stopferplatte 13 ist ein Dichtungsstreifen 20 aus Gummi oder Leder befestigt, welcher das Durchtreten des Schüttgutes zwischen der Stopferplatte 13 und den Seitenwänden bzw. dem Boden der Wechselmulde 5 verhindern soll. In der Vorderwand der Mulde 5 ist eine Öffnung 21 vorhanden, um allfälliges zwischen Stopferplatte 13 und den Wänden der Mulde durchtretendes Material entfernen zu können.
Nachdem die dargestellte Wechselmulde 5 bei ge öffnete Deckel 6 durch die Einfüllöffnung mit Schüttgut, z. B. Kehrricht, gefüllt worden ist, wird der Deckel geschlossen, und es wird durch die Zuleitung 14 Druckmittel in den Zylinder 9 eingelassen, so dass der Kolben 10 mit der Kolbenstange 11, dem Schutzmantel 12 und der Stopferplatte 13 aus der ausgezogen gezeigten Lage in die strichpunktiert angedeutete Lage verschoben wird, wobei das Schüttgut durch die Stopferplatte 13 in dem hinteren Teil der Mulde 5 zusammengepresst wird. Anschliessend wird Druckmittel durch die Zuleitung 15 in den Zylinder 9 geleitet und der Kolben 10 mit Stopferplatte 13 zurückgezogen. Es kann nun weiteres Schüttgut leingebracht und der Pressvorgang wiederholt werden. Nach mehrmaligem Füllen und Pressen ist die Wechselmulde 5 mit gepresstem Schüttgut bzw.
Kehrricht gefüllt und kann nun mit der Verladevorrichtung 2 auf den Abs etzkipp er 1 aufgeladen und mit diesem an den Bestimmungsort transportiert werden. Zum Entleeren der Mulde 5 wird die Türe 7 in der Rückwand geöffnet und die Mulde gekippt.
Die Seitenwände der dargestellten Mulde 5 sind gegenüber den bisher üblichen Mulden etwas erhöht, und sie könnten unter Umständen längs des oberen Randes eingezogen sein, damit genügend Platz für die Aufhängevorrichtung vorhanden wäre. Die erhöhte Bauart der Mulde ermöglicht eine Vergrösserung des Inhaltes um wenigstens 20 %, ohne die Aufhängevorrichtung verändern zu müssen. Wie ferner aus Fig. 1 ersichtlich ist, verläuft der Boden der Mulde 5 von der Kippdrehlagerung bis zur Rückwand bzw. Türe 7 horizontal nach hinten, wie bei 22 angedeutet ist, während bei den bisher bekannten Kippmulden der Boden von der Kippdrehlagerung schräg nach oben verläuft, um das Schüttgut ohne Tür in der Rückwand unter einem Kippwinkel von mindestens 450 entleeren zu können.
Durch die neue Bauart der Mulde 5 kann deren Inhalt um weitere 10 % vergrössert werden und beim Kippen der Mulde kann nun das Schüttgut unter einem Kippwinkel von 900 entleert werden.
Statt dass die Türe 7 in der Rückwand der Mulde 5 wie gezeigt, aufklappbar gelagert ist, könnte sie auch als Flügeldoppeltüre ausgebildet sein. Die dargestellte aufklappbare Türe 7 könnte ferner mittels einer unten an der Mulde angebrachten Kurbel betätigt werden, die durch eine Welle mit an den Lagerungen versehenen Tellerscheiben und Kegelzahnrädern verbunden ist, oder sie könnte auch mittels Kurbel und Kettenrädern be tätigt werden.
Um zu vermeiden, dass bei der Rückbewegung der Stopferplatte 13 das zusammengepresste Schüttgut in den vorderen Teil der Mulde zurückfällt, könnte in der Mulde eine nicht gezeigte Rückhaltevorrichtung vorhanden sein, welche z. B. Klappen oder einen klappbaren Rechen aufweisen kann.
Statt dass die Stopfvorrichtung in die Wechselmulde eingebaut wird, könnte sie auch an diese angebaut werden. Die Stopfvorrichtung könnte dann ortsfest vorgesehen sein, und die Wechselmulden könnten eine verschliessbare Öffnung aufweisen, an welche die Stopfvorrichtung angebracht werden kann.