Objektiv mit eingebautem Filtersystem für Farbphotographie Das Hauptpatent betrifft ein Objektiv für Farbphoto graphie, besonders für Vergrösserungsapparate, das mit einem nahe der Objektivblende angeordneten Filtersy stem versehen ist und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Filtersystem aus zwei planparallelen, an einer oder beiden Seiten der Blende gleitbar angeordneten Platten besteht, die einen farblosen zentralen Teil und beidseits desselben angeordnete gefärbte Teile aufweisen, deren Färbung je einer von drei für eine substraktive Farbmi- schung erforderlichen Grundfarben entspricht und eine dieser Grundfarben auf beiden Platten erscheint.
Durch entsprechendes Verschieben der Platten bezüg lich der Blendenöffnung kann bei beliebiger Farbmi- schung eine beliebig grosse Farbdichte des durch das Objektiv durchgehenden Lichtes eingestellt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung des Objektivs nach dem Patentanspruch des Hauptpatentes. Erfindungsgemäss weist das Objektiv Drehknöpfe auf mittels welcher über Zahnräder und Zahnstangen die Platten verschiebbar sind. Die Drehknöpfe weisen an ihrem Umfang je eine Skala auf, auf der die Farbdichte des Kopierlichtes, entsprechend der Einstellung der Plat ten, angezeigt wird.
Das Objektiv besitzt ferner einen Skalenbeleuchter aus lichtleitendem Material, der mit seinem einen prismenförmigen Ende aus dem Objektiv austretendes Licht aufnimmt und über zwei prismenför- mige Enden auf die Ableseindizes und auf die Skalen der Drehknöpfe wirft.
Dieser Skalenbeleuchter ist schwenkbar mit der Ob jektivfassung verbunden und dadurch herausschwenkbar aus dem Lichtbündel, das aus dem Objektiv austritt.
Die praktische Erprobung des Objektives gemäss dem Hauptpatent hat gezeigt, dass es zweckmässig ist, dem Objektiv zwei verschiedene Blenden zu geben, und zwar eine zwischen den beiden Filterscheiben stehende Haupt blende von unveränderlicher Öffnung und eine ausser- halb des Filtersatzes stehende zusätzliche Irisblende, wodurch die Anwendung des Objektivs für Farb- und Schwarz-Weiss-Photographie gegeben ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachste hend anhand der schematischen Zeichnung beschrieben, in welcher: Fig. 1 den Schnitt durch das Reproduktionsobjektiv für Farbphotographie längs der Linie AA nach Fig. 2, Fig. 2 den Schnitt längs der Linie BB Fig. 1 mit Sicht auf den Filtersatz, Fig.3 denselben Schnitt mit Sicht auf die Irisblen- de, Fig.4 das Objektiv mit Sicht von der Ableseseite her,
und Fig. 5 einen Teil des Objektivs mit Sicht von der Drehknopfseite her darstellen.
Das Reproduktionsobjektiv besteht aus folgenden Teilen: aus dem optischen System, der Objektivfassung, dem Filtersatz, dem zur Verschiebung der Filterplatten dienenden Vorschubmechanismus, der zusätzlichen Iris blende, dem lichtleitenden Skalenbeleuchter und dem zusätzlichen Filtersatz.
Das optische System stellt ein Triplett dar, welches aus den beiden Linsen 1 und 2 und aus den verkitteten Linsen 3 besteht, wobei zwischen Linsen 1 und 2 und der Linse 3 der Filtersatz und die zusätzliche Irisblende un tergebracht sind.
Der Filtersatz besteht gemäss Fig. 2 aus zwei planpar allelen, durchsichtigen Platten 4 und 5, wobei die Fläche einer jeder Platte aus einem zentralen farblosen Teil, z.B. 4a, und zwei beiderseitig an ihn grenzenden Teilen, z.B. 4b und 4c, zusammengesetzt ist, und die Teile beider Platten insgesamt in drei Grundfarben A, B und C ausgeführt sind, wobei eine Grundfarbe, z.B. A in beiden Platten 4 und 5 vorkommt. Die Platten 4 und 5 sind in zwei Rahmen 6 eingekittet, wobei diese Rahmen durch die Hauptblende 7, die eine unveränderliche Öffnung besitzt und durch zwei Stifte 8 längs der Stiftachse verschiebbar gehalten wird, von einander getrennt wer den.
Der feste Anschlag, gegen welchen die Rahmen 6 mit den Filterplatten 4 und 5 samt der Hauptblende 7 durch zwei Blattfedern 11 gedrückt werden, ist die Unterlage 10, welche ebenfalls durch die Stifte 8 gehalten wird. Die Rahmen 6 besitzen je zwei Arme 12, welche so mit den Zahnstangen 13 des Vorschubmechanismus verbunden sind, dass eine kleine gegenseitige Verschiebung in Pfeil richtung I möglich ist.
Der Vorschubmechanismus dient zur jeweiligen Verschiebung der einzelnen Filterplatten 4 und 5 und besteht aus den Zahnstangen 13, welche verschiebbar in den Nuten 14 des oberen Teils 9 der Objektivfassung gelagert und mit den Armen 12 der Rahmen 6 verbunden sind, sowie aus den Zahnrädern 15, die die Zahnstangen antreiben. Die Zahnräder 15 sind durch Wellen 16, welche im Teil 17 der Objektivfassung gelagert sind, mit den Drehknöpfen 18 fest verbunden. Auf dem Umfang der Drehknöpfe 18 befinden sich Skalenringe 19, welche die durch Einstellung der Filterplatten 4 und 5 entspre chende Farbdichte des Kopierlichtes angeben.
Jeder der Drehknöpfe 18 dient zur Einstellung je einer Filterplatte 4 oder 5. Das Zahnspiel zwischen Zahnstange 13 und Zahnrad 15 wird aufgehoben, indem die Zahnstangen 13 durch die in den Kanälen 14 liegenden Stabfedern 20 gegen die Zahnräder 15 gedrückt werden, was durch die in Pfeilrichtung I verschiebbare Verbindung der Zahn stangen 13 mit den Armen 12 der Rahmen 6 ermöglicht wird.
Zwischen den Linsen 1 und 2 und der Linse 3 des optischen Systems befindet sich ausser dem Filtersatz 4, 5 noch eine Irisblende, welche aus den Lamellen 21 und der Einstellscheibe 22 besteht, wobei die Einstellscheibe 22 durch den Hebel 24 (Fig. 3) mit dem Einstellring 23, welcher im Teil 17 der Objektivfassung drehbar gelagert ist, verbunden ist. Die Lamellen 21 der Irisblende sind durch eine mit dem Teil 17 verbundene Blechkapsel 25 vor dem Herausfallen gesichert.
Das Objektiv besitzt noch einen gabelförmigen licht leitenden Skalenbeleuchter 26, welcher aus gut licht durchlässigem Kunststoff, beispielsweise aus dem Mar kenprodukt Plexiglas hergestellt ist und welcher ein prismenförmiges Ende 27 für die Lichtaufnahme und zwei prismenförmige Enden 28 für die Lichtabgabe, also für die Beleuchtung der Ableseindizes 29 und der Skalen ringe 19 besitzt.
Der Skalenbeleuchter besitzt ferner zwei Lagernocken 30, welche in die entsprechenden kegelförmigen Vertie fungen des Teils 17 der Objektivfassung und eine Schwenkbewegung des Skalenbeleuchters ermöglichen; zwei Ausschläge 31 begrenzen diese Schwenkbewegung des Skalenbeleuchters in Arbeitsstellung.
Das Objektiv ist ferner mit einem zusätzlichem Filtersatz ausgestattet, dessen Filter 32 auf dem Teil 17 aufgeschraubt werden kann.
Das Objektiv wird mit dem Gewinde 34 des oberen Fassungsteils 9 in den Vergrösserungsapparat einge schraubt und mit dem Schraubteller 33 in einer Lage gesichert, die eine bequeme Ablesung der Skalen 19 erlaubt.
Die Arbeitsweise des beschriebenen Objektivs ist folgende: Nach der Scharfeinstellung des Negativbildes wird mit den Drehknöpfen 18 die gewünschte Farbdichte des Kopierlichtes für die gewünschte Zusammensetzung der Filterfarben eingestellt, wobei die eingestellte Farbdichte, auf den durch den Skalenbeleuchter 26 beleuchteten Skalenringen 19 abgelesen werden kann. Während der Einstellvorgang steht der Skalenbeleuchter in Arbeitsstel lung und zwar so, dass das aus dem Objektiv austretende Licht im prismenförmigen Ende 27 aufgefangen wird.
Die Lichtstrahlen werden dann durch mehrfache Refle xion innerhalb des Skalenbeleuchters den prismenförmi- gen Enden 28 zugeführt und von dort auf die Einstellin dizes 29 und auf die entsprechenden Skalenteile der Skalenringe 19 geworfen. Da die Skalen in drei den Filterfarben entsprechenden Grundfarben ausgeführt sind, kann bei der Ablesung der Farbsättigung gleichzei tig die Farbzusammensetzung des gefilterten Kopierlich tes ermittelt werden.
Durch Drehen der Knöpfe 18 werden über das Zahnrad 15 und die Zahnstange 13 die Rahmen 6 und damit die Filterscheiben 4 und 5 verschoben, wobei gewisse den Werten der Skalen 19 entsprechende Ab schnitte der Filterteile A, B oder C mit der Öffnung der Hauptblende 7 zur Deckung kommen.
Die Filterplatten 4 und 5 bleiben dabei stets senkrecht zur Objektivachse ausgerichtet, da der ganze Filtersatz durch die elastischen Blattfedern 11 spielfrei an die Unterlage 10 gedrückt wird. Durch Verschieben der Platten 4 und 5 kann stufenlos jede Farbdichte des Kopierlichtes eingestellt werden und zwar bei einer Farbzusammensetzung von zwei, beliebig aus den drei Grundfarben A, B, C ausgewählten Filterfarben, also folgende drei Möglichkeiten: A+B, A+C oder B+C.
Nach der Farbdichte - Einstellung wird der Skalen beleuchter 26, welcher um seine Nocken 30 drehbar ist, aus dem Lichtbündel herausgeschwenkt, worauf das Positivmaterial belichtet werden kann.
Die obere Farbdichtegrenze jeder der Grundfarben A, B oder C kann durch Verwendung eines der zusätzlichen Vorsatzfilter 32, dessen Farbe und Dichte mit dem entsprechenden Filterteil der Scheiben 4 oder 5 überein stimmt, erweitert werden. Das vorliegende Objektiv kann auch für Schwarz-Weiss-Photographie verwendet werden, wobei die durch die Hauptblende bedingte grössere Öffnung des Objektivs mittels der zusätzlichen Irisblende unterteilt werden kann.
Dabei müssen die Filterscheiben 4 und 5 mittels der Drehknöpfe 18 in die auf den Skalenringen 19 ablesbare Nullstellung gebracht werden, wobei die farblosen Teile der Scheiben 4 und 5 mit der Öffnung der Hauptblende 7 zur vollen Deckung kommen. Mit Hilfe des Einstellringes 23 wird dann die Irisblende auf die gewünschte Blendenöffnung eingestellt.
Das beschriebene Reproduktionsobjektiv für Farb photographie ist besonders für Vergrösserungsapparate bestimmt und kann dank seiner universallen Bauweise sowohl für Farben - als auch für Schwarz-Weiss- Photographie verwendet werden.
Im beschriebenen Objektiv werden weiterhin die bekannten Herstellungsschwierigkeiten, welche bei Füh rungen beweglicher, genau senkrecht zur Objektivachse ausgerichteter optischer Bauteile auftreten und die sehr enge Herstellungstoleranzen verlangen, dadurch behoben indem die beiden in Rahmen eingefassten Platten samt der dazwischenliegenden Hauptblende durch elastische Blattfedern spielfrei an einen festen Anschlag gedruckt werden, wobei die Verbindung zwischen den Rahmen und den Zahnstangen eine kleine gegenseitige Verschie bung in Richtung der Objektivachse zulässt, wodurch durch Federkraft das Zahnspiel aufgehoben wird.
Ausserdem ist die Erweiterung der oberen Farbdich- tegrenze möglich, indem zusätzliche auf die Objektivfas- sung aufsetzbare Lichtfilter für die entsprechenden Grundfarben vorgesehen werden.