Mechanisches Musikwerk Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein mechanisches Musikwerk mit walzen-, Scheiben- bzw. bandförmigen Stiftschablonen und einem Antrieb zur Bewegung dieser Stiftschablonen relativ zu einem aus einer Vielzahl abgestimmter Zungen bestehenden Ton erzeuger.
Derartige Musikwerke werden bisher meist mit einer walzenförmigen Stiftschablone ausgeführt und als billi ges Massenprodukt angeboten. Da nur eine bestimmte Melodie oder Melodienfolge als Stiftmuster auf der Walzenoberfläche vorgesehen wird, wiederholt sich diese Melodie dann mit jeder vollen Umdrehung dieser Stift walze.
Obwohl sich derartige Musikwerke grosser Beliebt heit erfreuen, wird es als bCdauerlich empfunden, dass deren Klangwirkung gesteigerten Ansprüchen nicht ge nügen kann und nur eine einzige bestimmte Melodie bzw. Melodienfolge geboten wird.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Mängel und betrifft ein mechanisches Musikwerk, das dadurch gekennzeichnet ist, dass mehr als ein Tonerzeuger mit je einer Stiftschablone vorgesehen ist und die Stift schablonen einen gemeinsamen Antrieb besitzen.
Die Erfindung ist nachstehend in einigen Ausfüh rungsbeispielen anhand der Fig. 1 und 2 der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Von diesen zeigt: Fig. 1 einen Grundriss eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Musikwerks mit zwei Stiftwal zen, zwei Tonerzeugern und einem schwenkbaren ge meinsamen Antrieb, Fig. 2 den Grundriss eines ähnlichen Musikwerks wie in Fig. 1, aber mit einem Antrieb, der stets gleich zeitig mit beiden Stiftwalzen verbunden ist.
In den Fig. 1 und 2 sind gleiche Bauteile jeweils durch -gleiche Bezugsnummern gekennzeichnet.
Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 sind zwei Stiftschablonen, hier in Gestalt von Stiftwalzen 10 bzw. 11, vorhanden, sowie zwei Tonerzeuger 12 bzw. 13. Die beiden Tonerzeuger 12, 13 sind in üblicher Weise mit einer Vielzahl auf unterschiedliche Tonhöhe abge stimmter zungenförmiger Lamellen 14 bzw. 15 aus gestattet und auf einer gemeinsamen Bodenplatte 16 montiert.
Die beiden Stiftwalzen 10 bzw. 11 sind in den Lagerböcken 17, 18 bzw. 19, 20 drehbar auf der gleichen Grundplatte 16 befestigt und derart vor den Tonerzeugern 12 bzw. 13 angeordnet, dass die aus der Oberfläche der Stiftwalzen 1.0, bzw. 11 herausragenden kurzen Stifte beim Rotieren der Stiftwalzen 10 bzw. 11 vorbestimmte der Zungen 14 bzw. 15 der Tonerzeuger 12 bzw. 13 anstossen. Die Grundplatte 16 ist in be kannter Weise mit einem Resonanzkörper verbunden, damit die von den Tonerzeugern 12 bzw. 13 ausgehen den Schallschwingungen verstärkt hörbar gemacht wer den.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel ist mit einem gemeinsamen Antrieb für die beiden Stift schablonen 10 bzw. 11 ausgestattet, der hier beispiels weise ein Federwerk 21 ist, montiert auf einem Schwenkarm 22, der um die Drehachse 23 in seinem Führungsschlitz 24 nach links und rechts geschwenkt werden kann, bis das vom Federwerk 21 angetriebene Ritzel 25 entwdder mit dem Zahnkranz 26 oder dem Zahnkranz 27 auf der Drehachse der Stiftwalze 10 bzw. 11 in Eingriff kommt. Diese Schwenkbewegung kann durch einen Hebel 28 auf dem Federwerk 21 bewirkt werden.
Somit besteht hier die Möglichkeit, in der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung des Schwenkarms 22 den An trieb 21 ausser Eingriff mit beiden Stiftwalzen 10, 11 zu bringen, also das Musikwerk abzuschalten, wobei sich das Ritzel 25 des Federwerks 21 leer weiter dreht. Je nach Wunsch kann durch eine Bewegung des Bedienungshebels 28 nach links die Stiftwalze 10 und der Tonerzeuger 12 in Betrieb genommen werden oder durch eine Schwenkbewegung nach rechts die Melodie der Stiftwalze 11 mit Hilfe des Tonerzeugers 13 hörbar gemacht werden.
Damit verfügt ein Musik- werk der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform über zwei wählbare Melodien, da die Stiftschablonen, hier die beiden Stiftwalzen 10 bzw. 11 wahlweise an den Antrieb, hier das Federwerk 21, anschliessbar sind. In diesem Falle werden die beiden Stiftwalzen 10 bzw. 11 mit unterschiedlichen Stiftmustern versehen zwecks Wiedergabe verschiedener Melodien.
Dabei ist zu be rücksichtigen, dass natürlich die Drehrichtung der Stift walze 10 umgekehrt wie diejenige der Stiftwalze 11 ist, was aber keine prinzipielle Schwierigkeit bildet.
Natürlich ist ein Musikwerk der vorliegenden Bau art mit wahlweise an den Antrieb anschliessbaren Stift schablonen nicht auf das Konstruktionsprinzip des Aus- führungsbeispiels gemäss Fig. 1 beschränkt. Vielmehr können auch andersartige Antriebe und Kupplungen beliebiger, bekannter Bauart verwendet werden, um den jeweiligen Antrieb wahlweise an die eines oder die andere Stiftschablone anzuschliessen.
Anstelle der in Fig. 1 gezeichneten Stiftwalze können ausserdem auch andere Stiftschablonen, etwa scheibenförmige Stift schablonen mit ein- oder beidseitig herausragenden Be tätigungsstiften oder auch bandförmige, mit Betätigungs stiften versehene Stiftschablonen benützt werden. So wohl scheibenförmige als auch bandförmige Stiftscha blonen sind bereits bekannt, so dass eine nähere Be schreibung derartiger Ausführungsbeispiele nicht erfor derlich ist.
Falls erwünscht, kann ein Musikwerk der oben anhand von Fig. 1 beschriebenen Bauart auch mit mehr als zwei Stiftschablonen und mehr als zwei Tonerzeugern ausgestattet werden, die dann wahlweise an den gemeinsamen Antrieb anschliessbar sind.
Eine weitere Ausführungsform des vorliegenden Mu sikwerks ist nachstehend in einem Konstruktionsbei spiel anhand der Fig. 2 näher erläutert. Hierbei ist vorgesehen, dass ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, zwei Stiftwalzen 10 bzw. 11 und zwei hiermit zusammen arbeitende Tonerzeuger 12 bzw. 13 stets gleichzeitig und dauernd mit dem Antrieb, hier beispielsweise dem Federwerk 30 verbunden sind.
Über ein Kegelrad-Getriebe 31 ist das Federwerk 30 dauernd mit der Welle 32 der Stiftwalze 11 verbunden. Diese Welle 32 trägt aber ausserdem eine Kupplungsscheibe 33, die in Eingriff mit einer Gegen-Kupplungsscheibe 34 auf der Welle 35 der Stiftwalze 10 steht. Somit wer den bei dieser Bauart des Musikwerks die beiden Stift walzen 10 und 11 stets gleichzeitig vom Federwerk 30 angetrieben.
Jedoch ist in bekannter Weise die An- kupplung der Scheibe 34 an die angetriebene Kupp lungsscheibe 33 über einen in tangentialer Richtung verstellbaren, zweckmässigerweise mit einem Feinge- winde versehenen Justierstift 36 ausgestattet,
um den Einsatzzeitpunkt des Stiftmusters der Stiftwalze 10 am Tonerzeuger 12 gegenüber dem Einsatzzeitpunkt des identischen Stiftmusters auf der Stiftwalze 11 am Ton erzeuger 13 einstellen zu können. Eine solche. Justierung der beiden Stiftwalzen 10 bzw.
11 relativ zu ihrem Antrieb ermöglicht es, einen Stereo-Effekt hervorzu- rufen, indem die von der Stiftwalze 11 mit dem Ton erzeuger 13 gespielte Melodie eine zeitliche Vor- oder Nacheilung gegenüber der identischen Melodie erhält, die vom Tonerzeuger 12 durch die Stiftwalze 10 hervor gebracht wird.
Durch den Justierstift 36 in der Kupplung 33, 34 ist die gewünschte zeitliche Vor- bzw. Nach- eilung der beiden Melodien einstellbar.
Bei einem derartigen für stereophonische Wieder gabe eingerichteten Musikwerk müssen nicht nur die Stiftmuster auf den Stiftwalzen 10 und 11 identisch sein, sondern auch die Tonerzeuger 12 bzw. 13 gleichen Toncharakter besitzen. Dies ist aber durch geeignete Abstimmung und identische Bauweise der Tonerzeuger 12, 13 bzw. ihrer zungenartigen Lamellen 14, 15 ohne Schwierigkeiten möglich.
Ein Musikwerk der in Fig. 2 wiedergegebenen Bau art lässt sich natürlich aber auch dazu verwenden, um beispielsweise mit der Stiftwalze 11 und dem Ton erzeuger 13 die erste Stimme einer Melodie und mit der Stiftwalze 10 sowie dem zugehörigen Tonerzeuger 12 eine zweite Stimme der gleichen Melodie zu Gehör zu bringen.
Auch für diese Anwendung kann es vor teilhaft sein, eine zeitliche Vor- bzw. Nacheilung der zweiten Stimme gegenüber der ersten Stimme durch geeignete Justierung des Stiftes 36 in der Kupplung 33, 34 einzustellen. In einem solchen Falle einer mehr stimmigen Wiedergabe einer Melodie kann der Ton charakter der beiden Tonerzeuger 12, 13 entweder identisch sein oder auch unterschiedlich gestaltet wer den, wenn das Vorhandensein verschiedener Musik instrumente nachgeahmt werden soll.
Für die Wiedergabe einer Melodie mit mehreren Stimmen von gleichem oder auch von unterschiedli chem Toncharakter muss natürlich die einstellbare Kupp lung 33, 34, 36 nicht unbedingt vorhanden sein. Es kann vielmehr eine starre Kupplung zwischen den Ach sen 32 und 35 der Stiftwalze 11 bzw. 10 vorgesehen werden.
Auch die anhand der Fig. 2 oben beschriebene Ausführungsform des vorliegenden Musikwerks kann mit mehr als den angegebenen zwei Stiftwalzen mit zugehörigen Tonerzeugern ausgerüstet werden, wobei je nach Verwendungszweck entweder eine starre Kupp lung aller Stiftwalzen vorzusehen ist oder einige Stift walzen mit einstellbaren Kupplungsgliedern versehen sein können.
Die in Fig. 2 angedeutete Art der Kupp lung der beiden Drehachsen 22 und 35 stellt natürlich nur ein Ausführungsbeispiel dar und kann durch alle bekannten Kupplungskonstruktionen ersetzt werden, die eine relative Verstellung dieser beiden Achsen gegen einander gestattet. Anstelle der in Fig. 2 angegebenen Walzen 10, 11 als Stiftschablonen können natürlich auch scheibenförmige oder bandförmige Stiftschablonen bekannter Bauart vorgesehen werden.
Ausser den oben anhand der Fig. 1 und 2 näher beschriebenen Ausführungsbeispielen des vorliegenden Musikwerks lassen sich eine grosse Zahl ähnlicher Kon struktionen angeben. Wesentlich hierfür ist lediglich, dass mehr als ein Tonerzeuger mit je einer Stiftscha blone vorhanden ist und für sämtliche Stiftschablonen ein. gemeinsamer Antrieb vorgesehen ist.