Skischuh Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ski schuh. Die bekannten Skischuhe besitzen eine mehr oder weniger der anatomischen Form des Fusses nach gebildete Form, und die verschiedensten am Schaft oder an der Sohle vorhandenen Spezialteile sind ledig lich dazu bestimmt, die Verbindung zwischen dem Fuss des Trägers und dem Schuh einerseits, und/oder die Verbindung zwischen dem Schuh und dem Ski ande rerseits zu verbessern.
Andererseits ist es eine bekannte Tatsache, dass die bisher bewährteste Form des Skis an der Spitze eine Breite von ca. 9 cm, auf der Höhe der Bindung eine solche von ca. 7 cm und am Ende eine Breite von 8 cm aufweist. Dies führt dazu, dass bei der sogenann ten geschlossenen Fahrstellung, d. h. bei aneinanderge- pressten Beinen und Füssen des Fahrers die Skier eine vorne auseinanderstrebende Stellung besitzen, was sich besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten lästig wenn nicht gar gefährlich bemerkbar macht.
Der ge- wiegte Skifahrer half diesem Umstand bisher dadurch ab, dass er mit einem vermehrten Kraftausfwand die geschlossene Fahrstellung erzwang oder aber, dass der durch leichtes Vergrössern des Abstandes zwischen den Enden die Parallellage der Skier ermöglichte. Diese beiden Massnahmen sind aber unbefriedigend. Die er ste, weil der vermehrte Kraftaufwand keinen direkten Nutzeffekt beim Fahren ergibt, da die Skier dann doch nicht die ideale Parallellage einnehmen, und die zweite, weil mit dem Abweichen von der vollkommen ge schlossenen Fahrstellung der gegenseitige Führungsef fekt der sich an Spitze und Ende berührenden Skier verloren geht.
Es ist nun ein Zweck der Erfindung, einen Ski schuh zu schaffen, der das Skifahren in dem Sinne er leichtert, dass er trotz Beibehaltung der bisherigen Form der Skier Gewähr dafür bietet, dass bei vollkom men geschlossener Fahrstellung die Skier parallel blei ben, ohne dass der gegenseitige Führungseffekt verlo ren ginge. Dadurch wird beim Fahren ein harmoni scher Bewegungsablauf beim Wechsel des Führungs- skies wie auch beim Lastwechseln und beim Wechseln der Neigungslage der Skier, d. h. dem Umkanten, er leichtert.
Der erfindungsgemäss vorgeschlagene Skischuh ist dadurch gekennzeichnet, dass an der dem anderen Ski schuh des Paares zugekehrten Seite des Schuhes eine Führungsfläche angeordnet ist, die bei geschlossener Fahrweise zur Auflage auf eine entsprechende Füh rungsfläche am anderen Schuh bestimmt ist.
Dabei kann diese Führungsfläche als Besatz, d. h. als Applikation auf der fussinnenseitigen Aussenseite des Schaftes befestigt sein, und vom Bereich des Bal lens bis zum Bereich der Ferse reichen oder auch dar über hinausgehen. Andererseits kann diese Führungs fläche auch derart ausgebildet sein, dass sie vom Schaft selbst gebildet ist, wobei dann selbstverständlich an der entsprechenden Stelle im Innern des Schuhes durch geeignete Einlagen der der Form des Fusses an- gepasste Hohlraum wiederhergestellt wird. Die Füh rungsfläche kann ferner eine zur Sohle parallele Unter kante aufweisen.
Vorzugsweise weist das Aussenprofil der Führungsfläche in einer zur Sohle parallelen Schnittebene einen geradlinigen, und in einer dazu senkrechten Schnittebene einen nach aussen gekrümm ten Verlauf auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Führungsfläche im Bereich des Fussgelenkes als Gelenkstütze in Form eines verdickten Schaftabschnit tes ausgebildet.
Zweckmässig wählt man als Werkstoff für die Aus bildung der Führungsfläche mindestens zum Teil Leder, wobei ein geschichteter Aufbau zweckmässig ist, bei dem die innere Schicht zur Kompensation der Dickenunterschiede zwischen der anatomischen Schaft form und der Führungsfläche herangezogen wird, und die äussere Schicht den eigentlichen Berührungsbereich zwischen den beiden Führungsflächen bildet. Bei einem geschichteten Aufbau der Führungsfläche kann dabei die innere Schicht als Formkörper aus einem Kunst stoff ausgebildet sein. Ebenfalls kann aber auch die gesamte Führungsfläche einschliesslich der Sohle in einem Stück aus Kunststoff z. B. PVC gefertigt wer den.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher be schrieben. Es zeigt: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen rech ten, nach der Erfindung ausgebildeten Skischuh, in sei ner am Ski festgeschnallten Stellung, Fig. 2 eine Ansicht von hinten des in Fig. 1 darge stellten Schuhes, zusammen mit einem Teil des zum Paar dazugehörigen linken Schuhes, Fig.3 eine Ansicht von hinten eines Paares Ski schuhe mit angeschnallten Skiern in einer beim Aus führen eines Schwunges auftretenden Bezugslage, und Fig. 4 eine Draufsicht auf die Skier mit den Ski schuhen.
In Fig. 1 ist ein rechter, gesamthaft mit 1 bezeich neter Skischuh dargestellt, wobei die hier sichtbare Seite des Schuhes normalerweise dem anderen Schuh des Paares zugekehrt ist. Der dargestellte Schuh besitzt wie alle Skischuhe eine Sohle 2, deren Lauffläche mehr oder weniger eben ausgebildet ist und zur Auf lage auf den Ski 3 bestimmt ist und dort mittels einer (nicht dargestellten) Bindung festschnallbar ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schaft 4 des Schuhes nach der heute bevorzugten Form des Schnal lenschuhes ausgeführt. Es versteht sich aber, dass der Schuh ebenso gut als Schnürschuh ausgeführt sein kann.
An der fussinnenseitigen Seite des Schaftes ist ein Führungsfläche als Führungsbesatz 5 befestigst z. B. aufgeleimt, der als Knöchelunterbett ausgebildet ist. Die Aussenfläche dieses Führungsabsatzes. 5, d. h. die dem anderen Schuh des Paares zugekehrte Seite, besitzt ein Profil, das in einer waagrechten, zur Sohle parallelen Schnittebene geradlinig verläuft, wie durch die Schraffur 6 angedeutet ist. Es versteht sich, dass der Innenraum des Schuhes an dieser Stelle nach wie vor der Form des Fusses angepasst ist, so dass also die Gesamtdicke des Schaftes mit Führungsbesatz 5 von vorne (Ballen) bis hinten (Ferse) zu- und wieder ab nimmt.
Wie auch aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, besitzt ferner die Aussenfläche des Führungsbesatzes 5 in einer senkrecht stehenden Schnittebene einen nach aus sen gekrümmten oder konvexen Profilverlauf, der durch die Schraffur 7 angedeutet ist.
Die Innenkante 8 der Sohle 2 verläuft ebenfalls gradlinig.
Während der Führungsbesatz 5 im dargestellten Ausführungsbeispiel als praktisch über die ganze Schaftlänge sich erstreckende Applikation mit einer erheblichen Dicke ausgeführt ist, kann dieser Füh rungsbesatz auch derart ausgeführt sein, dass er den normalerweise konkaven Abschnitt des Schaftes im Bereich des Fussgewölbes soweit ausfüllt, dass seine Aussenfläche geradlinig vom Ballen zur Ferse verläuft.
Anhand der Fig.2 und 3 soll nun die praktische Auswirkung der Führungsfläche bzw. des Führungsbe satzes 5 beim Skilauf erläutert werden, wobei diese Auswirkung offensichtlich nur bei geschlossener Fahr weise sich bemerkbar macht. Wie aus diesen Figuren ersichtlich, steht der Führungsbesatz 5 über die Ski wange 9 im Bereich der Bindung um ein Mass vor, dass der halben Breitendifferenz des Skis an Spitze 10 und Bindung entspricht. Bei der gebräuchlichsten Ski- norm beträgt wie erwähnt die Breite an der Spitze 9 cm, im Bereich der Bindung 7 cm, am Ende 8 cm. Das Mass, um welches der Führungsbesatz 5 über die Skiwange 9 vorsteht, beträgt also 1 cm.
Daraus wird ersichtlich, dass, wenn zur Erreichung einer geschlosse nen Fahrstellung der Fahrer seine Füsse aneinander drückt, die Berührungspunkte nicht mehr wie bisher an der Skispitze und an dem Skiende liegen, sondern an der Skispitze 10 und an dem Führungsbesatz 5 des Schuhes, wobei durch das Vorstehen dieses Führungs besatzes 5 sich zugleich zwangsläufig eine nahezu per fekte Parallelstellung der Skier und der Schuhe ergibt.
Da der Führungsbesatz eine gewisse Längenaus dehnung hat, ist dieses Zusammenspiel auch dann vor handen, wenn in altbewährter Fahrtechnik der jeweils ungelastete Ski um weniger als Fusslänge vorgezogen wird.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, liegen die Führungsbe- sätze der beiden Schuhe eines Paares auch in der bei der Ausführung eines Schwunges eintretenden, höhen versetzten Lage aufeinander. Besonders deutlich ergibt sich aus dieser Figur die Zweckmässigkeit des nach aussen gekrümmten Profilverlaufes der Aussenfläche des Führungsbesatzes. Dieser Profilverlauf bietet Ge währ dafür, dass auch bei der beim Schwingen sich verändernden Querneigung der Skier die Berührung der beiden Führungsbesätze stets und übergangslos erhalten bleibt, ohne dass sich die Grösse der sich be rührenden Flächenabschnitte wesentlich ändert.
Fig.4 zeigt zur noch besseren Verdeutlichung der Wirkung des Führungsbesatzes in schematischer Dar stellung eine Draufsicht auf die Skier mit aufgesetzten Skischuhen.
Die Führungsbesätze der beiden Skischuhe berüh ren sich ebenso wie die beiden Skier im Bereich der Spitzen, so dass die Längsachsen der beiden Skier zu einander parallel geführt sind, während an den Skien den - infolge der hinten geringeren Breite der Skier ein Abstand bleibt. Infolge der Länge des Führungsbe satzes ist auch ein einwandfreier Wechsel des jewei ligen Führungsskies um etwa eine halbe Schuhlänge möglich. Etwaige anatomisch bedingte konvexe Wöl bungen des Skischuhes, z. B. am Knöchel, können die gegenseitige Verschiebung der Skier in Längsrichtung nicht behindern.
Bei bekannten Skischuhen kann es dagegen vorkommen, dass besonders in extremen Fahrsituationen, die Knöchelwölbung des einen Schu hes hinter der Knöchelwölbung des anderen förmlich einrastet und den Wechsel des Führungsskis fast un möglich macht.