CH449189A - Verfahren zum Polieren von Gegenständen aus Glas - Google Patents

Verfahren zum Polieren von Gegenständen aus Glas

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CH449189A
CH449189A CH746964A CH746964A CH449189A CH 449189 A CH449189 A CH 449189A CH 746964 A CH746964 A CH 746964A CH 746964 A CH746964 A CH 746964A CH 449189 A CH449189 A CH 449189A
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bath
polishing
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acid
polishing bath
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CH746964A
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Erich Dr Saelzle
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Saelzle Erich
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Description


      Verfahren        zum    Polieren von     Gegenständen    aus     Glas       Das Polieren von Gegenständen aus Kristallglas, ins  besondere Bleikristallglas, geschieht bisher mit     wässri-          ger,    flusssäurehaltiger Schwefelsäure in weitmaschigen  Körben aus Kupfer oder Kunststoff, wobei die mit den  zu     polierenden        Gegenständen    gefüllten Körbe in dem  Polierbad zunächst gleichmässig geschwenkt, dann aus  dem Polierbad genommen und in ein warmes Wasserbad  getaucht werden. In dem Wasserbad werden die an der  Glasoberfläche haftenden Reaktionsprodukte, die sich in  dem Polierbad gebildet haben, abgewaschen.

   Es ist  nötig, diese Massnahmen sehr oft zu wiederholen, bis  der gewünschte Glanz auf der     Oberfläche    und     den          Schliffkanten    der Gegenstände erreicht wird. Bei diesem  Verfahren lässt sich nicht vermeiden, dass erhebliche  Wassermengen aus dem Waschbad in das Polierbad  eingeschleppt werden; dadurch sinkt bei Fortschreiten  des Poliervorgangs die Konzentration des Polierbades  und damit seine Wirksamkeit. Es ist daher erforderlich,  das Polierbad von Zeit zu Zeit durch Zusatz von     Fluss-          und/oder    Schwefelsäure wieder auf die optimale Kon  zentration zu bringen. Dabei ist jedoch zu berücksichti  gen, dass das Volumen des Polierbades mit zunehmen  der Betriebsdauer beträchtlich steigt.

   Es ist erforderlich,  in gewissen Zeitabständen grössere Mengen der Flüssig  keit aus dem Polierbad abzulassen und als Altsäure zu  verwerfen bzw. aufzuarbeiten. Das Bad muss danach  erneuert werden. Dies bedeutet, dass die Ausnutzung der  Flusssäure und Schwefelsäure im Polierbad relativ  schlecht und somit der Säureverbrauch beträchtlich ist.  



  Die Aufarbeitung hochkonzentrierter und     fluorhal-          tiger    Altsäuren bereitet erhebliche Schwierigkeiten und  Kosten, weshalb die Altsäure häufig in die Flüsse ge  leitet wird. Dies sind sowohl technologische als auch  volkswirtschaftliche Nachteile der bekannten Polierver  fahren. Auch die in den grossen Mengen Abwaschwasser  enthaltene Fluss- und Schwefelsäure geht verloren.  



  Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Ver  fahrens zum Polieren von Gegenständen aus Glas, ins  besondere Kristallglas und Bleikristallglas, bei welchem  die Schwierigkeiten und Nachteile der bekannten Polier-    verfahren nicht auftreten und auf sehr wirtschaftliche  Weise ohne der Notwendigkeit von aufwändigen Aufar  beitungen von Abfallprodukten einwandfrei polierte  Glasgegenstände erhalten werden können.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zum Polieren von  Gegenständen aus Glas durch mehrmaliges Eintauchen  in einem Polierbad, welches überwiegend oder gänzlich  aus flusssäurehaltiger Schwefelsäure besteht, wobei nach  jedem Tauchvorgang der Salzbelag entfernt wird, ist  dadurch     gekennzeichnet,        dass    man den     Salzbelag    durch  ein     Entsalzungsbad    aus entwässernd wirkender, minde  stens     66o/oiger    Schwefelsäure entfernt und erst nach Er  reichung der gewünschten Politur den Gegenstand mit  Wasser abspült.  



  Bei dem neuen Verfahren ist es wesentlich, dass die       Schwefelsäurekonzentration    des     Entsalzungsbades    so  hoch ist, dass die Säure wasserentziehend wirkt. Es wird  deshalb ein     Entsalzungsbad    verwendet, dessen Schwefel  säure     mindestens        66o/oig    ist,

   das ist     ungefähr        die    Stufe  des     Eutektikums    von     Tetrahydrat    und     Dihydrat    der       Schwefelsäure.    Das     Entsalzungsbad    wird     in    der folgen  den Beschreibung auch als     Schwefelsäurebad    oder zwei  tes Bad bezeichnet.  



  Der poröse     überzug    von Reaktionsprodukten auf  der Glasoberfläche besteht unter anderem aus Sulfaten  und Silikaten. Er enthält aus dem Polierbad auch geringe  Mengen Flusssäure. Diese wird in dem relativ hochkon  zentrierten     Schwefelsäurebad    in Gegenwart von Kiesel  säure zum Teil zu     Siliciumtetrafluorid    umgesetzt, wel  ches als Gas entweicht und dabei den an der Glasober  fläche haftenden Film der Reaktionsprodukte von dieser  absprengt. Unterstützt wird die Ablösung auch noch  durch andere Vorgänge im Salzüberzug, die sich aus der  entwässernden Wirkung der hochprozentigen Schwefel  säure ergeben.

   Man     erreicht    dabei, dass der Salzbelag  ohne die Notwendigkeit eines Waschens von dem zu  polierenden Gegenstand in dem     Schwefelsäurebad    ab  springt, so dass der Glasgegenstand neuerlich in das  Polierbad getaucht werden kann.  



  Ein ganz wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäs-      sen Verfahrens liegt darin, dass durch Verwendung von  hochkonzentrierter Schwefelsäure als zweites Bad prak  tisch kein Wasser bei neuerlichem Tauchen der Gegen  stände in das Polierbad in dieses eingeschleppt wird, so  dass die Konzentration über sehr lange Betriebszeiten  konstant gehalten werden kann.  



  Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Ver  fahrens liegt darin, dass durch die Vermeidung der  laufenden Verdünnung des Polierbades ein Abziehen  von Altsäure und alle damit verbundenen Probleme, ins  besondere Abwasserfragen, entfallen. Es findet bei län  geren Betriebszeiten des Polierbades lediglich eine re  lativ geringe Volumenzunahme statt, welche auf der  Verschleppung von Schwefelsäure aus dem zweiten Bad  in das Polierbad beruht. Die damit     verbundene    Konzen  trationsverringerung an Flussäure kann leicht durch  Zugabe von hochkonzentrierter Flusssäure oder Fluor  säure kompensiert werden. Daraus ergibt sich, dass Alt  säure entsprechend dieser Volumenzunahme und der  Ergänzung des Flusssäuregehaltes anfällt.

   Die so anfal  lenden Mengen sind selbstverständlich verschwindend  gering gegenüber den bei den bekannten Verfahren  dauernd anfallenden     Altsäuremengen.     



  Die aus dem zweiten Bad, d. h. dem     Entsalzungsbad,     entweichenden     fluorhaltigen    Dämpfe können abgesaugt  werden und durch entsprechende     Absorptionsanalgen     gereinigt und der     Fluoranteil    zurückgewonnen werden.  In diesen Dämpfen befindet sich so gut wie der gesamte       Fluorgehalt,    welcher aus dem Polierbad verbraucht  wurde. Die auf übliche Weise regenerierte Flusssäure  kann in das Polierbad zurückgeführt werden.  



  Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist es vor  teilhaft, darauf zu achten, dass die Temperatur des Po  lierbades etwa zwischen 40 und 60  C gehalten wird.  Eine höhere Temperatur ist unzweckmässig, da sonst die  Verluste an Flusssäure durch deren Flüchtigkeit zu gross  werden und sogar     Anätzung    der Glasflächen erfolgt.  



  Die Temperatur des zweiten Bades, d. h. des     Ent-          salzungs-    oder     Schwefelsäurebades,    liegt     zweckmässiger-          weise    bei ungefähr 60  C oder etwas darüber. Bei dieser  Temperatur verflüchtigen sich die aus dem Polierbad  eingeschleppten     Fluorverbindungen    schnell und restlos.  Die Viskosität der hochkonzentrierten Schwefelsäure ist  hierbei bereits so gering, dass die     Badflüssigkeit    von den  Gegenständen schnell abläuft und damit nur eine relativ  geringe Menge an Schwefelsäure aus dem     Entsalzungs-          bad    in das Polierbad eingeschleppt wird.

   Diese Menge  entspricht ungefähr dem     Schwefelsäureverbrauch    für  die Salzbildung an der Glasoberfläche im Polierbad.  



  Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die beiden  Bäder d. h. Polierbad und     Schwefelsäurebad,    vonein  ander unabhängig zu beheizen und im     Sc@iwefelsäurebad     die Temperatur um ca. 10 bis 20  C höher als im Polier  bad zu halten. Dadurch wird nicht nur die Ablösung des  Salzbelages erleichtert, sondern es ist auch möglich, den  Betrieb gerade so     einzuregeln,    dass die aus dem     Schwe-          felsäurebad    mit den Gegenständen in das Polierbad ein  geschleppte     Schwefelsäuremenge    gerade für die Auf  frischung des dortigen Schwefelsäuregehaltes ausreicht.

    Die von den Gegenständen nicht abgelaufene Flüssig  keitsmenge ist bekanntlich abhängig von der Viskosität  der Flüssigkeit und diese lässt sich mit der Temperatur  recht genau einstellen. Durch die geeigneten Arbeitsbe  dingungen, die sich durch die Temperaturwahl sehr  einfach regulieren und einstellen lassen, kann die Be  triebsfähigkeit der beiden Bänder über eine sehr lange  Zeit ohne bzw. mit nur einem Minimum an Zusätzen zur         Konstanthaltung    der Konzentration aufrecht erhalten  werden.  



  Das Polierbad besteht     zweckmässigerweise    aus einer  wässrigen Schwefelsäure mittlerer Konzentration, z. B.  50 bis     600;'oiger    Schwefelsäure, mit einem vorzugsweisen  Gehalt an 5 bis 701o Flusssäure. Die Flusssäure kann in  jeder bekannten Weise in die Schwefelsäure als solche  oder als     Fluorsulfonsäure    eingebracht werden.  



  Eine nach längerer Benützungsdauer     evtl.    eintre  tende Konzentrationsverringerung des zweiten Bades  wird unter Vermeidung einer     Volumensvermehrung          7.weckmässigerweise    durch Zugabe von     Oleum    und/oder       hochkonzentrierter        Schwefelsäure        (96-98%ig)        oder     durch 1- bis 2stündiges Erhitzen auf 110 bis 150  C,  wobei Wasserdampf entweicht, wieder rückgängig ge  macht.  



  Die im zweiten Bad von der Glasoberfläche abplat  zenden Reaktionsprodukte aus dem Polierbad sind in  der relativ hochkonzentrierten Schwefelsäure weitgehend  unlöslich und sinken zu Boden. Das Abplatzen der  Reaktionsprodukte ist so weitgehend, dass eine eigene  Reinigung vor neuerlichem Einsetzen in das Polierbad  nicht erforderlich ist. Wenn sich das     Schwefelsäurebad     nach einiger Zeit doch mit Salz angereichert hat, so kann  dieses in einfacher Weise durch Abkühlung des Bades  auf 0  C oder     darunter    abgeschieden werden.

   Nach  dieser Reinigung     liegen    die Salzgehalte des     Schwefel-          säurebades        im        allgemeinen        unter        1/1o%.     



  Nachdem wiederholte Male die Gegenstände in das  Polierbad und dann in das     Schwefelsäurebad    getaucht  wurden und der angestrebte Glanz an Flächen und Kan  ten erreicht ist, brauchen die Gegenstände nur noch ein  einziges Mal mit Wasser abgespült zu werden, um dann  getrocknet werden zu können.  



  Ist das Polierbad mit Salzen, d. h. mit Reaktions  produkten, angereichert, so ist die Polierwirkung des  Bades nicht mehr vollständig. Auch lassen sich die Salze  in den üblichen     Waschwasserbädern    bei den bekannten  Verfahren dann nur noch schlecht oder gar nicht mehr  lösen oder abwaschen; damit ist aber die Polierbehand  lung gestört. Im Gegensatz dazu kann die Ablösung der  Salzbeläge auf den Glasgegenständen beim     erfindungs-          gemässen    Verfahren auch bei vollständiger Sättigung des  Polierbades mit den Reaktionssalzen bewirkt werden.  Eine Erneuerung des Polierbades wegen dieser Salz  anreicherung, die bei den bekannten Verfahren auch  zur Erneuerung zwingt, ist bei dem erfindungsgemässen  Verfahren nicht nötig.  



  Vergleicht man den Verbrauch an Säuren bei den  bekannten Verfahren und beim     erfindungsgemässen     Verfahren, so ergibt sich, dass erfindungsgemäss eine       Schwefelsäureeinsparung        von        80        bis        85%        und        eine          Flusssäureeinsparung    von 45 bis 600:

  o erzielt werden       kann        und        der        Anfall        von        Altsäure        auf        etwa        5%    -     wenn     nicht     Oleum    zur Auffrischung der Schwefelsäure ver  wendet wird oder eine Konzentrierung durch Wasser  abdampfen erfolgt -, verglichen mit dem bisher üblichen  Polierverfahren, reduziert werden kann.  



  Zweckmässig kann man dem Polierbad verschiedene       Schwermetallsalze,    wie Eisenchlorid, Eisensulfat, Zink  sulfat, Kupfersulfat, Silbersulfat oder Kaliumpermanga  nat, Chromsäure oder auch von Wasserstoffperoxyd zu  setzen, wodurch sich ein Salzbelag bildet, der so schwach  an der Glasfläche haftet, dass er bereits beim Bewegen  der Gegenstände im Polierbad weitgehend abfällt. Da  durch ist es möglich, bei einem Tauchvorgang in dem      Polierbad eine bereits viel weitgehendere     Polierwirkung     zu erreichen, so dass die Anzahl der Wechselbehand  lungen, d. h. des     Tauchens    in das Polierbad und in das       Schwefelsäurebad,    wesentlich herabgesetzt werden kann.

    In extremen Fällen ist es sogar möglich, mit einer einzi  gen derartigen Wechselbehandlung schon eine ausrei  chende und einwandfreie Politur zu erreichen. Der Me  chanismus der Wirksamkeit dieser Zusätze ist in vollem       Umfang    noch     nicht        geklärt,    jedoch ist anzunehmen, dass  es sich um Oberflächeneffekte und     Aktivierungserschei-          nungen    handelt.  



  Es ist ersichtlich, dass die Herabsetzung der Anzahl  der erforderlichen Wechselbehandlungen dieser Durch  führungsform des erfindungsgemässen Verfahrens noch  weitere zusätzliche, bedeutende wirtschaftliche Vorteile  aufweist. So ist der Aufwand für die     Absaugung    und  Aufarbeitung der     fluorhaltigen    Dämpfe aus den     Schwe-          felsäurebädern    und die Regenerierung der     Fluorverbin-          dungen    zur Wiederverwendung im Polierbad auf ein  Minimum reduziert, die Kapazität vorhandener Polier  bäder wird wesentlich gesteigert,

   die Säuren im Polier  bad und im     Schwefelsäurebad    werden besser ausgenützt  und bei geeigneter Betriebsführung kann die Konzen  tration in den beiden Bädern ohne besonderer zusätz  licher Verfahrensschritte auf einem Optimum gehalten  werden.  



  Wenn es zwar beim mechanischen Polieren von  Glasflächen bekannt war, den Poliermitteln derartige       Metallsalze        zuzusetzen,    so konnte man für das Tauch  polierverfahren keine Rückschlüsse ziehen, denn zwi  schen dem mechanischen Polieren und den dafür ver  wendeten Suspensionen und dem Verfahren des chemi  schen     Polierens    mit Hilfe einer     flusssäurehaltigen    Schwe  felsäure bestehen keine Parallelen.  



  Der anzuwendende Gehalt an     Schwermetallzusätzen     hängt von der Zusammensetzung und der Oberfläche  der zu behandelnden Gläser ab. Es ist auch die Art der  angestrebten Politur zu berücksichtigen. Werden sehr  hohe Konzentrationen an Zusätzen angewandt, so er  hält man bei einem Minimum an Wechselbehandlungen  sehr scharfkantige Konturen. Eine Behandlung im       Schwefelsäurebad    ist dann eigentlich nur erforderlich,  um auch die Stellen der Gegenstände zu polieren, welche  sich gerade berühren bzw. an den Behältern anliegen.  



  Bei geringeren Konzentrationen an obigen Zusätzen  werden nicht so scharfe Kanten erreicht und die Politur  entspricht eher der auf übliche Weise erhältlichen. Die  Anzahl der erforderlichen Wechselbehandlungen durch  Polierbad und     Schwefelsäurebad    sinkt im allgemeinen  mit zunehmender Konzentration an Zusätzen. Es ist da  her grundsätzlich möglich, die angestrebte Politur be  reits durch einen einzigen Tauchvorgang in dem Polier  bad zu erreichen, jedoch ist in einem solchen Fall die  Steuerung des Polierprozesses ausserordentlich schwie  rig, so dass man in der Praxis     zweckmässigerweise    mit  niedrigeren Konzentrationen an Zusätzen und daher  häufigeren Wechselbehandlungen arbeiten wird.

   Nach  der letzten     Tauchung    im Polierbad werden die Gegen  stände wie oben in das     Schwefelsäurebad    getaucht, um  die Reste des Salzberges zu     entfernen,    und     anschliessend     zum Schluss in dem Wasserbad abgewaschen, um die  Säurereste zu entfernen, und getrocknet.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren wird anhand fol  gender Beispiele näher erläutert, wodurch keine Be  schränkung der Erfindung beabsichtigt ist.    <I>Beispiel 1</I>  Es werden 3 säurefeste, getrennt beheizbare Tröge  nebeneinander mit geeigneter     Absaugvorrichtung    für  die     Dampfbrüden    angewandt.

   Im ersten Trog befindet       sich        das        Polierbad        in        Form        einer        55%igen        Schwefelsäure          mit        einem        Gehalt        an        5%        Flusssäure.        Im        zweiten        Trog     befindet sich das     Schwefelsäurebad    in Form einer       67%igen        

  Schwefelsäure.        Der        dritte        Trog        enhielt        Wasser     und diente zum Abspülen der polierten Gegenstände  nach Beendigung des ganzen Poliervorganges.  



  Das Polierbad und das     Schwefelsäurebad    werden auf  59 bis 60  C und das Wasserbad auf ca. 40  C gehalten.  Die Gegenstände werden in das Polierbad getaucht  und darin geschwenkt, bis sich an der Oberfläche der  bekannte Salzbelag zeigt. Dies dauert durchschnittlich  10 bis 20 Sekunden. Nun werden die Gegenstände aus  dem Polierbad genommen, abtropfen gelassen, in das       Schwefelsäurebad    getaucht und darin geschwenkt. In  der konzentrierteren Schwefelsäure löst sich der Salzbe  lag von der Glasoberfläche innerhalb von 3 bis 5 Sekun  den ab. Nun werden die Gegenstände wieder aus dem       Schwefelsäurebad    genommen, abtropfen gelassen und  mittelbar wieder in das Polierbad gebracht.  



  Das ganze wird je nach Glasart mehrere Male wie  derholt. Im allgemeinen genügt ein 10- bis 18maliger  Zyklus dar Behandlung im Polier- und Schwefelsäure  bad. Nach dem letzten Tauchen in das     Schwefelsäurebad     werden die Gegenstände in das Waschwasserbad im  dritten Trog getaucht, um sie von der anhaftenden  Schwefelsäure zu befreien.  



  <I>Beispiel 2</I>  In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben,  werden Gläser mit komplizierten Formen in Bädern fol  gender Zusammensetzung behandelt:  
EMI0003.0059     
  
    a) <SEP> Polierbad: <SEP> 55%ige <SEP> Schwefelsäure
<tb>  5% <SEP> Flusssäure
<tb>  Temperatur: <SEP> 50  <SEP> C
<tb>  b) <SEP> Schwefelsäurebad: <SEP> 68%ige <SEP> Schwefelsäure
<tb>  Temperatur: <SEP> <B>60-650</B> <SEP> C       <I>Beispiel 3</I>  In gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, wer  den     überfanggläser    mit sehr dünnem, farblosen Glas  überzug in Bädern folgender Zusammensetzung behan  delt:

    
EMI0003.0061     
  
    a) <SEP> Polierbad: <SEP> 52%ige <SEP> Schwefelsäure
<tb>  2-3 <SEP> % <SEP> Flusssäure
<tb>  Temperatur: <SEP> 50-55  <SEP> C
<tb>  b) <SEP> Schwefelsäurebad: <SEP> 67%ige <SEP> Schwefelsäure
<tb>  Temperatur: <SEP> 55-60  <SEP> C       <I>Beispiel 4</I>       Als        Polierbad        wurde        eine        55%ige        Schwefelsäure        mit          einem        Gehalt        an        5%        Flussäure        und        einer     <RTI  

   ID="0003.0076">   Temperatur     von 55  C verwendet. Das Bad enthielt Eisenchlorid,  ,welches fest oder als gesättigte Lösung eingebracht       wurde.        Der        Salzgehalt        des        Bades        lag        bei        8%.     



       Das        zweite        Bad        war        eine        67%ige        Schwefelsäure        mit     68  C.  



  Der dritte Trog enthielt Waschwasser mit ca. 46  C.  Die Behandlung erfolgte entsprechend Beispiel 1.  Es zeigte sich, dass der     sich        bildende    Salzbelag sehr  wenig haftete und durch die Bewegung der Gegenstände  im Polierbad bereits weitgehend abfiel.

        <I>Beispiel 5</I>       Als        Polierbad        wurde        eine        58%ige        Schwefelsäure        mit          einem        Gehalt        an        7%        Flusssäure        und        einer        Temperatur     von 60  C angewendet.

   Das Bad enthielt noch     Eisensul-          fat        und        zwar        bis        zu        einer        Salzkonzentration        von        15%.     



       Das        zweite        Bad        war        eine        69%ige        Schwefelsäure        mit     70  C.  



  Der dritte Trog enthielt Waschwasser     mit    ca. 50  C.  Auch hier erfolgte die Behandlung entsprechend den  Anweisungen des Beispiels 1 und es zeigte sich, dass die       Polierung    sehr rasch erfolgte und der gebildete Salzbe  lag bereits durch Bewegung der     Gegensätnde    im Polier  bad weitgehend abgelöst wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Polieren von Gegenständen aus Glas durch mehrmaliges Eintauchen in einem Polierbad, wel ches überwiegend oder gänzlich aus flusssäurehaltiger Scäwefelsäure besteht, wobei nach jedem Tauchvor gang der Salzbelag entfernt wird, dadurch gekennzeich net, dass man den Salzbelag durch ein Entsalzungsbad aus entwässernd wirkender, mindestens 66%iger Schwe- felsäure entfernt und erst nach Erreichung der ge wünschten Politur den Gegenstand mit Wasser abspült. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn- zeichnet, dass man als Polierbad eine 50 bis 60%ige Schwefelsäure verwendet, die 5 bis 10%, vorzugsweise 5 bis 7% Flusssäure enthält. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man das Polierbad auf einer Temperatur zwischen 40 und 60 C und das Entsalzungsbad bei einer Temperatur über 60 C hält. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Temperatur des Entsalzungs- bades um etwa 10 bis 20 C über der des Polierbades hält. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man das Polierbad mit hochkonzentrierter Flusssäure oder Fluorsulfonsäure auffrischt. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man das Entsalzungsbad mit Oleum auffrischt. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Fluorverbindungen, welche aus dem Entsalzungsbad entweichen, wiedergewinnt und in das Polierbad rückführt. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man dem Polierbad noch Schwermetall salze, KMn04, Cr0y oder Wasserstoffperoxyd zusetzt. B. Verfahren nach Unteranspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Schwermetallsalze Eisensul fat oder -chlorid zusetzt.
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